22 Die Beteiligung an der Planung <strong>und</strong> Zubereitung kann die Freude am <strong>Essen</strong> steigern – aber beachten Sie die Hygienevorschriften
Beteiligung <strong>bei</strong> der Vor- <strong>und</strong> Zubereitung der Mahlzeiten Die meisten Menschen sind es gewohnt, zu planen, was sie essen möchten, einzukaufen, die Lebensmittel zuzubereiten, den Tisch zu decken, die Speisen zu genießen <strong>und</strong> anschließend auch aufzuräumen. Da in der ambulanten Pflege <strong>und</strong> in Senioreneinrichtungen das <strong>Essen</strong> häufig jedoch zentral zubereitet oder geliefert wird, bleibt den Senioren von diesem Prozess nur noch die Nahrungsaufnahme selbst. Orientierungshilfen, wie gemeinsames Planen, Einkaufen <strong>und</strong> Zubereiten der Speisen, so wie das gemeinsame Eindecken der Tische, können die Freude auf das <strong>Essen</strong> wesentlich steigern. Dazu kommt das gute Gefühl, sich heimisch zu fühlen, sich beteiligen zu können <strong>und</strong> eine sinnvolle Aufgabe zu haben. Gestaltung der Ess-Situation <strong>und</strong> Atmosphäre Das Gefühl von Selbstständigkeit ist auch <strong>bei</strong> einem Menschen mit <strong>Demenz</strong> wesentlich. Diese Kompetenz sollte so lange wie möglich erhalten <strong>und</strong> gefördert werden auch wenn es mehr Zeit in Anspruch nimmt. Auch <strong>bei</strong>m <strong>Essen</strong> sollte man versuchen den dementen Menschen, wenn möglich mitbestimmen zu lassen, was er essen möchte. Wenn das <strong>Essen</strong> in Schüsseln auf den Tisch kommt, kann sich jeder selber nehmen oder wenigstens mitbestimmen, was <strong>und</strong> wie viel er essen möchte. In Gesellschaft mit anderen wird oft mehr gegessen als alleine. Wenn jemand nicht weiß, was er am Tisch tun soll, kann es helfen, dass er sich von den anderen Tischgästen Abläufe abguckt <strong>und</strong> sie nachahmt. Reicht das nicht aus, oder wird jemand in der eigenen Wohnung betreut, können Sie als Betreuende oder Pflegekraft demjenigen auch einen Impuls geben, indem Sie ihm Löffel oder Gabel in die Hand geben <strong>und</strong> den Bewegungsablauf vom Teller zum M<strong>und</strong> begleiten. Der Bewegungsablauf kann dann eigenständig weitergeführt werden. Im Einzelfall kann es natürlich auch sinnvoll <strong>und</strong> gewollt sein, dass jemand für sich alleine isst. Der Tisch sollte für alle gedeckt sein, so dass sich niemand ausgeschlossen fühlt. Fehlt ein Gedeck kann der Eindruck entstehen, dass man noch auf andere warten muss oder der Tischnachbar schon fertig ist. All das kann zu Verstimmungen <strong>und</strong> damit zur Verweigerung des <strong>Essen</strong>s führen. 23