Essen und Trinken bei Demenz - DVLAB
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Die neurologischen Veränderungen führen im Verlauf der Erkrankung<br />
außerdem oftmals zu Schluckstörungen, die das<br />
<strong>Essen</strong> <strong>und</strong> <strong>Trinken</strong> zusätzlich erschweren.<br />
Bei der Geschmackswahrnehmung lässt sich beobachten,<br />
dass Süßes besonders gerne gegessen wird, Saures dagegen<br />
offensichtlich bitter schmeckt <strong>und</strong> teilweise wieder ausgespuckt<br />
wird.<br />
Auch die Wahrnehmung insgesamt kann sich verändern.<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränke werden nicht als solche erkannt, der<br />
Umgang mit Besteck ist nicht mehr präsent oder Speisen <strong>und</strong><br />
Besteck werden sogar als Gefahr gedeutet. So können grüne<br />
Erbsen möglicherweise als giftig erachtet oder Kräuter im <strong>Essen</strong><br />
als kleine Tierchen gedeutet werden. Besonders problematisch<br />
in der Gemeinschaftsverpflegung sind auch die „Tischmanieren“,<br />
sie gehen im Laufe der Erkrankung verloren. Dadurch<br />
kann es passieren, dass <strong>Demenz</strong>kranke von ihren Tischnachbarn<br />
wegen ihrer Ess-Manieren beschimpft werden <strong>und</strong> sich dadurch<br />
abgelehnt oder auch bedroht fühlen. Gefühle von Angst <strong>und</strong><br />
Bedrohung können <strong>bei</strong> <strong>Demenz</strong>kranken wiederum zu Wahnvorstellungen,<br />
Vergiftungsängsten <strong>und</strong> auch zur Ablehnung<br />
des <strong>Essen</strong>s führen.<br />
Daher sollten Sie mit darauf achten, dass dem oder den<br />
Betroffenen eine Umgebung geboten wird, die Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Vertrauen schafft. Eine angenehme Tischgemeinschaft<br />
<strong>und</strong> entspannte Atmosphäre <strong>bei</strong>m <strong>Essen</strong> tragen<br />
ebenfalls dazu <strong>bei</strong>.<br />
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