In den Mühlen des Staatsterrors - The 3 Saints
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Erich Bernds Großeltern Bernhard und Rosina Levy mit ihren Kindern Else und Max, Breyell um 1917. (107)<br />
füllten, waren kaum in der Lage, Deutschland zu Vielen Bürgern, die nicht rechtzeitig nach Mittel-<br />
und Südamerika oder Shanghai gelangen<br />
verlassen. Dr. Chaim Weizman, der spätere erste<br />
Präsi<strong>den</strong>t Israels, faßte in einer Rede am 25.11.1936 konnten, lief die Zeit davon. Sie versuchten verzweifelt,<br />
offiziell in die USA, nach Großbritannien oder<br />
das Dilemma der meisten östlich <strong>des</strong> Rheins leben<strong>den</strong><br />
Menschen, in einem Satz zusammen: „<strong>In</strong> diesem<br />
Teil der Welt leben 6 Millionen Menschen jü-<br />
entsprechende Einwanderungsgenehmigungen.<br />
Palästina einreisen zu können und beantragten<br />
dischen Glaubens, für die die Welt geteilt ist in Gebiete,<br />
wo sie nicht leben dürfen und Gebiete, in die unter britischem Protektorat. Zuvor wurde bereits<br />
Palästina stand in <strong>den</strong> Jahren 1918 bis Mitte 1948<br />
sie nicht einreisen können.” Natürlich sprach Dr. <strong>den</strong> Arabern 1915 und zwei Jahre später <strong>den</strong> „Zionisten”<br />
in der Balfour-Erklärung von 1917 Hoffnun-<br />
Weizman nicht nur über die vielen Opfer von Antisemitismus<br />
in Deutschland, sondern auch in Osteuropaten<br />
wur<strong>den</strong> enttäuscht, und es entwickelte sich<br />
gen auf nationale Heimstätten gemacht. Beide Sei-<br />
zwischen<br />
Arabern und dem jüdischen Volk ein Konflikt<br />
mit blutigen Ausschreitungen, der bis heute<br />
andauert. Die Zahl der jüdischen Einwanderer stieg<br />
wegen <strong>des</strong> zunehmen<strong>den</strong> Antisemitismus in Europa<br />
immer weiter an, und Hitlers Machtergreifung<br />
1933 ließ diese Zahl nochmals in die Höhe schnellen.<br />
1939 veröffentlichte London das für die europäischen<br />
Ju<strong>den</strong> verhängnisvolle „Weißbuch”, in<br />
dem die jüdische Einwanderung nach Palästina<br />
drastisch eingeschränkt wurde.<br />
Die Amerikaner kontrollierten die Einwanderung<br />
in die USA mit einem strikten Quotensystem, wodurch<br />
die Einreisewilligen eine, wie sie es nannten,<br />
„Warte-Nummer” erhielten. Diese von <strong>den</strong><br />
Konsulaten ausgegebenen Nummern erlaubten die<br />
Einreise, je nach Zeitpunkt der Antragstellung, zum<br />
Teil erst in weiterer Zukunft.<br />
All diese Schwierigkeiten führten dazu, daß potentielle<br />
Emigranten nach 1939 kaum noch aus<br />
Deutschland herauskamen und schließlich in <strong>den</strong><br />
Osten deportiert und ermordet wur<strong>den</strong>.<br />
Über die Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung<br />
und das Brandschatzen der Synagogen<br />
am 10. November 1938 in ganz Deutschland wurde<br />
ausführlich in der ausländischen Presse berichtet.<br />
Eine der wenigen positiven Reaktionen auf diese<br />
Greueltaten war, daß in England ein Appell an die<br />
Regierung gerichtet wurde, um einer Anzahl von<br />
10.000 Kindern, die von <strong>den</strong> Nazis bedroht waren,<br />
die Einreise nach England zu ermöglichen. Dieser<br />
„Exodus” (Auswanderung) von Deutschland, Österreich<br />
und der Tschechoslowakei wurde bekannt als<br />
„Kindertransport”. <strong>In</strong> der Regel wur<strong>den</strong> die Kinder<br />
von ihren Eltern in <strong>den</strong> Zug gesetzt, fuhren direkt<br />
zu <strong>den</strong> holländischen Seehäfen und setzten mit<br />
Fähren nach England über. Nach ihrer Ankunft<br />
wur<strong>den</strong> sie in Heimen oder Familien untergebracht.<br />
Die britischen Wohltäter kamen aus allen Schichten<br />
und Glaubensgemeinschaften der Nation. Es<br />
kam aber auch vor, daß Kinder zunächst in Holland<br />
Aufnahme fan<strong>den</strong> und später von dort nach<br />
England weiterreisten. Je<strong>den</strong>falls gab es Organisationen<br />
und Menschen, die sich in selbstlosem Einsatz<br />
in <strong>den</strong> Dienst der „Kindertransporte” stellten, um<br />
so viele Kinder wie möglich aus <strong>den</strong> von Deutschland<br />
beherrschten Gebieten herauszubringen.<br />
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