Gutachten (PDF) - MIK NRW
Gutachten (PDF) - MIK NRW
Gutachten (PDF) - MIK NRW
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Weiterentwicklung des kommunalen Finanzausgleichs in Nordrhein-Westfalen<br />
3.2 Schlüsselzuweisungssystem – Gemeinden<br />
Dieser Abschnitt erklärt am Beispiel der Schlüsselmasse der Gemeinden die Funktionsweise des Mechanismus,<br />
der die Höhe der Schlüsselzuweisungen determiniert. Letzterer ist recht komplex, da eine seiner<br />
zentralen Stellschrauben, der Grundbetrag, im Rahmen eines iterativen Verfahrens endogen bestimmt<br />
wird.<br />
Der nordrhein-westfälische Finanzausgleich ist kein reiner Ausgaben- oder Einnahmenausgleich, sondern<br />
berücksichtigt das Zusammenspiel aus Einnahmen und Ausgaben. Abschnitt 3.2.1 führt in die grundlegenden<br />
Parameter ein und erklärt die Ableitung des Grundbetrags. Abschnitt 3.2.2 und 3.2.3 erläutern<br />
die Ermittlung der normierten Steuerkraft und des fiktiven Bedarfs.<br />
3.2.1 Ermittlung der Schlüsselzuweisung<br />
Die Höhe der Schlüsselzuweisungen<br />
Faktoren:<br />
einer Gemeinde ergibt sich aus dem Zusammenspiel folgender<br />
der zu verteilenden Schlüsselmasse ,<br />
dem exogen gesetzten Ausgleichssatz ,<br />
<br />
<br />
dem fiktiven Finanzbedarf einer Gemeinde : Dieser wird gemessen durch die Ausgangsmesszahl<br />
, in die auch der Grundbetrag eingeht und<br />
der normierten Steuerkraft einer Gemeinde : Diese wird gemessen durch die Steuerkraftmesszahl<br />
.<br />
Eine Gemeinde erhält nur dann Schlüsselzuweisungen, wenn der fiktive Finanzbedarf die normierte<br />
Steuerkraft überschreitet. Die Höhe der Schlüsselzuweisung ergibt sich rechnerisch aus dem anteiligen<br />
Ausgleich der Differenz aus Ausgleichsmesszahl und Steuerkraftmesszahl:<br />
( ) (1)<br />
Abundante Gemeinden beziehen keine Schlüsselzuweisungen. Eine Gemeinde ist dann abundant, wenn<br />
ihre normierte Steuerkraft größer als ihr fiktiver Finanzbedarf ist. Die Ausgangsmesszahl ist das Produkt<br />
des endogen ermittelten Grundbetrags und des gemeindespezifischen Gesamtansatzes ( ):<br />
(2)<br />
Der Gesamtansatz einer Gemeinde ergibt sich aus der Summe ihres Hauptansatzes und ihrer Nebenansätze.<br />
Der Grundbetrag wird iterativ bestimmt. Er ist eine rechnerische Hilfsgröße und wird so festgelegt, dass<br />
die zu verteilende Schlüsselmasse vollständig ausgeschöpft wird:<br />
∑( ) für alle (3)<br />
24