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ber Guppys - Hobbyzucht

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die Verbindung eines Letalfaktors (Tötungsfaktor) mit der Farbe gelb, bei der die Jungen — wie es bei<br />

Mäusen und anderen gelben Tieren der Fall ist — schon als Embryonen absterben. Bei Auszählen<br />

sind die gelben Jungbruten wesentlich geringer als diejenigen der nahe verwandten Grau-<strong>Guppys</strong>,<br />

und zwar rund 25°/o geringer.<br />

Der Grund für diese Koppelungen Ist der, daß die Gene für jene Erbmerkmale im selben Chromosom<br />

nahe beieinander liegen.<br />

Crossing over (Ü<strong>ber</strong>kreuzung)<br />

Mit diesem Fachausdruck bezeichnet man einen Vorgang, bei dem Gene in von der Regel<br />

abweichenden Kombinationen auf einem Chromosom vereinigt werden. Hierbei gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten einer neuen Zusammenstellung. Während dieses Prozesses kommt es manchmal —<br />

wenn auch selten — vor, daß die Verbindungsstellen der gekreuzten Chromosomen brechen, und so<br />

trägt dann jedes Chromosom ganz verschiedene von beiden Elternteilen stammende Gene. Ein<br />

glücklicher Zufall bescherte mir einen derartigen Fall, aus dem ein Goldguppy mit einem mächtigen<br />

schleppenden Schleierschwanz hervorging. Durch Inzucht wurde dieses Merkmal gefestigt und ist nun<br />

unverrückbarer Bestandteil eines meiner Stämme, der rein weitervererbt wird.<br />

Geschlechtsgebundene Vererbung<br />

Die Guppyhochzucht wird uns sehr erschwert, weil wir nicht wissen, welches der wünschenswertesten<br />

Merkmale im Besitze des Weibchens ist. Frühere Ichthyologen neigen zu der Ansicht, daß all Jene<br />

erstrebenswerten Charakterzüge in dem Y-Chromosom verankert seien, und daß nicht der geringste<br />

Unterschied bestände, welches Weibchen man verwendet. Denn die männlichen Nachkommen<br />

würden immer dem Männchen nachschlagen. Was meinten sie a<strong>ber</strong> eigentlich mit diesem Y-<br />

Chromosom?<br />

Die Geschlechts-Chromosomen<br />

Ein Chromosomenpaar ist ungleich, das heißt, die Größe der beiden Chromosomen steht in keinem<br />

Verhältnis zueinander. Alle jene Prachtmerkmale der Färbung, Länge des Schwanzes, Rückenflosse<br />

und Form des Schwanzes sind dem Männchen zugehörig. So war es ganz natürlich, wenn man<br />

annahm, daß die für diese Eigenschaften Verantwortlichen Gene im Chromosom lägen, das keinen<br />

entsprechenden Partner besaß, von dem es beherrscht werden konnte. Doch die Genetiker früherer<br />

Zeiten maßen dem viel zu große Bedeutung bei. Es stimmt, daß dieses ungleiche Chromosomenpaar<br />

für die Bildung des Geschlechts verantwortlich ist. Nehmen wir einmal an, das Chromosom, welches<br />

wir mit X bezeichnen, sei ein kleines und sein Partner, das wir Y nennen wollen, ein großes. Enthält<br />

ein Ei zwei der X-Chromosomen, so wird das Junge weiblichen Geschlechts, handelt es sich dagegen<br />

um ein X- und ein Y-Chromosom, so ergibt die Verbindung XY ein Männchen. Das ist auch der Grund,<br />

warum annähernd die gleiche Zahl Männchen und Weibchen geboren werden. Die Hälfte der<br />

männlichen Spermien enthalten nämlich X- und die andere Hälfte Y-Chromosomen. Jeder weibliche<br />

Keim enthält X. Die Möglichkeiten daraus ergeben also 50% XY und 50°/o XX — die Hälfte männliche,<br />

die Hälfte weibliche Nachkommen.<br />

Bei einigen Arten besteht ein wesentlicher Größenunterschied zwischen den X- und den Y-<br />

Chromosomen; nicht so bei Lebistes. Betrachtet man das Aussehen der Guppy-Chromosomen unter<br />

dem Mikroskop, dann entdeckt man, daß beide Partner jedes einzelnen Chromosomenpaares gleich<br />

sind.<br />

Ein Forscher wagte sich an den Versuch, die Chromosomen in Karten einzuzeichnen. Er stellte die<br />

Behauptung auf, daß von den 18 Genen, welche Färbung und Zeichnung beeinflussen, einige sowohl<br />

auf die Form der Schwanzflosse als auch auf die Körperfarben einwirken. Mehrere Auswirkungen der<br />

Gene treten nur bei männlichen Vertretern in Erscheinung, obwohl dieselben Gene von Weibchen<br />

getragen werden. Mit der in ein Schwert ausgezogenen Schwanzflosse haben wir ein solches<br />

Merkmal vor uns. Niemals findet man ein Weibchen mit Schwertschwanz, und doch ist diese<br />

Eigenschaft vorhanden, wenn auch unentwickelt, was wahrscheinlich eine Folge unterdrückender

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