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Albvereinsblatt_2012-4.pdf

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BURGEN-WEG<br />

Neckar-Donau<br />

Burgenweg vom Neckar zur Donau<br />

Landschaft als Spiegel der Geschichte<br />

Von Helmut Hecht<br />

Die nahezu 100 Kilometer lange Wanderroute des Burgenwegs<br />

des Schwäbischen Albvereins ist eine Querverbindung<br />

über die mittlere Schwäbische Alb. Von Reutlingen führt die<br />

Strecke oberhalb des Echaztales zum Schloss Lichtenstein,<br />

über die Kuppenalb zum Sternberg, durch das Tal der Großen<br />

Lauter nach Obermarchtal und weiter nach Zwiefalten. Die<br />

Wanderstrecke wurde in den 1970er Jahren von Fachleuten<br />

des Lichtensteingaus eingerichtet, ist durchgängig mit<br />

dem Burgenwegzeichen markiert und in den Wanderkarten<br />

eingezeichnet. 25 ehemalige Adelssitze liegen am Weg. Viele<br />

der längst zerstörten oder zerfallen Burgen wurden zwischenzeitlich<br />

mit teilweise großem Aufwand restauriert. Auf der<br />

Wanderung begegnet man der Geschichte der Herren dieser<br />

Burgen, die im Mittelalter, zwischen den Einflussbereichen<br />

größerer Mächte, ihren Kampf ums Dasein führten.<br />

Dem Wanderer bietet sich die Möglichkeit, den Burgenweg<br />

in einzelnen Etappen oder zeitlich am Stück zu erwandern.<br />

Unterwegs bestehen verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten<br />

in Gaststätten oder Wanderheimen des Schwäbischen<br />

Albvereins. Vom Endpunkt in Zwiefalten kann mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln wieder zum Ausgangspunkt nach Reutlingen<br />

zurück gefahren werden.<br />

Eine Streckenbeschreibung mit weiteren nützlichen Informationen<br />

enthält der Burgenwegführer, der in der Reihe »Natur-<br />

Heimat-Wandern« des Schwäbischen Albvereins erschienen<br />

ist. Der Gesamtweg ist in fünf Tagesetappen eingeteilt, diese<br />

können jedoch den konditionellen Möglichkeiten und individuellen<br />

Bedürfnissen angepasst werden.<br />

Winterstimmung auf Ruine Greifenstein (links).<br />

An der Ruine Alter Lichtenstein (rechts).<br />

WanderTIPP<br />

Erste Etappe → Reutlingen kontra Württemberg<br />

Spannungsgeladen war einst das Verhältnis der Reutlinger<br />

zu den Württembergern, die im Mittelalter lange Zeit über<br />

der Stadt auf der Achalm saßen. Von deren Expansionsdrang<br />

fühlte sich die freie Reichsstadt ständig bedroht, was zur<br />

Ursache für mehrere kriegerische Auseinandersetzungen<br />

wurde. Der Hauptweg des Burgenweges beginnt am Reutlinger<br />

Hauptbahnhof und führt dann aufwärts zur Burgruine mit<br />

einer prächtigen Aussicht vom Turm. Möchte man den steilen<br />

Anstieg umgehen, bietet sich eine etwas bequemere Variante<br />

über Pfullingen an, die dann beim Übersberg auf den Hauptweg<br />

trifft.<br />

Weiter über die Alb erreicht man die Burgstelle Stahleck und<br />

kommt oberhalb des Zellertales, mit teils schönen Ausblicken,<br />

zur Burgruine Greifenstein.<br />

Durch Holzelfingen führt der Weg zu den Traifelbergfelsen.<br />

Diese als Felsenreihe freigelegten mächtigen Schwammriffe<br />

des ehemaligen Jurameeres stehen hoch über dem Echaztal.<br />

Von der gegenüberliegenden Talseite grüßt das Schloss<br />

Lichtenstein. Die Burgen der Greifensteiner und Lichtensteiner<br />

wurden, weil Gefolgsleute ihres Erzrivalen Württemberg, im<br />

Reichskrieg 1311 von den Reutlingern zerstört. Am ehemaligen<br />

Bahnhof Lichtenstein endet die erste Etappe.<br />

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 4 /<strong>2012</strong> • 19

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