Festschrift 25 Jahre (2008) - Grüner Kreis

| grünerkreisBetreuungsangebote
Das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt
„Grüner Kreis“ in Zusammenarbeit mit dem
Arbeitsmarktservice Niederösterreich
Die Hauptaufgabe des Vereins „Grüner Kreis“
ist die Rehabilitation und Integration von
suchtkranken Personen. Hinsichtlich Integration
erfüllt das „Gemeinnützige Beschäftigungsprojekt“,
welches seit 1986 gemeinsam
mit dem Arbeitsmarktservice Niederösterreich
erfolgreich durchgeführt wird, eine
maßgebliche Rolle.
Ein positiv abgeschlossener, 18-monatiger stationärer
Therapieaufenthalt ist Voraussetzung,
um in den Genuss eines vom Arbeitsmarktservice
NÖ geförderten, zeitlich befristeten
Transitarbeitsplatzes im Rahmen des „Gemeinnützigen
Beschäftigungsprojektes“ zu
kommen. Die geförderte Transitanstellung,
der ein erfolgreich absolviertes Probemonat
im geplanten Arbeitsbereich zwei Monate vor
dem voraussichtlichen Anstellungsbeginn vorausgeht,
ist auf ein Jahr (in Ausnahmefällen
maximal auf 1 ½ Jahre) befristet. Während
dieser Zeit soll die/der Transitarbeiterin/Transitarbeiter
lernen bzw. wieder lernen, sich an
geregelte Arbeitszeiten zu halten, pünktlich am
Arbeitsplatz zu erscheinen und die Verpflichtungen,
die durch die Anstellung eingegangen
wurden, einzuhalten. Sie/er muss erfahren,
dass das Anstellungsverhältnis nicht leichtfertig
aufgrund einer kleinen Krise aufs Spiel
gesetzt werden darf. Sie/er muss auch lernen,
mit ihrem/seinem Verdienst auszukommen.
Darüber hinaus ist es natürlich auch äußerst
wichtig, sich im jeweiligen Arbeitsbereich die
nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen.
Bedingung ist, dass die/der Transitarbeiterin/Transitarbeiter
gleichzeitig eine
Aus- oder Weiterbildung beginnt oder fortsetzt,
um über eine fundierte Ausbildung zu
verfügen und dadurch größere Chancen zu
haben, auf dem freien Arbeitsmarkt Fuß zu
fassen bzw. zu bestehen.
Durch den geschützten Rahmen des Vereins
können sich die TransitarbeiterInnen während
der AMS-geförderten Anstellung weiter
stabilisieren. Sie haben Zeit, sich in Ruhe
auf dem freien Arbeitsmarkt zu orientieren
und auf ein geregeltes Leben „draußen“ vorzubereiten.
Aufgrund seiner Größe und Vielfältigkeit
verfügt der „Grüne Kreis“ über die verschiedensten
Arbeitsbereiche und bietet somit den
KlientInnen die Möglichkeit, individuell und
entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten
bzw. dort eingesetzt zu werden, wo sie ihre
Kenntnisse vertiefen und ihr Können weiter
ausbauen können.
Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten
Arbeitsbereiche. So manche/mancher Transitangestellte/r,
die/der aus der Großstadt zum
„Grünen Kreis“ gefunden hat, hat erst durch
ihre Tätigkeit in der Landwirtschaft die Liebe
zur Natur und zu den Tieren entdeckt. Wer
den sogenannten „grünen Daumen“ hat, gerne
im Freien arbeitet und an schönen Gärten
Gefallen findet, ist sicherlich in der Gärtnerei
des „Grünen Kreises“ ein/eine willkommene/r
Mitarbeiter/in. Nicht von den Arbeitsbereichen
wegzudenken sind auch die beiden modernst
ausgestatteten Tischlereien und die Schlossereien
des „Grünen Kreises“, sowie der Bereich
Bau- und Renovierungsarbeiten. Die Kreativwerkstätten,
der Fuhrpark, das Seminarhotel
und der Bereich Catering runden die Palette
der Arbeitsbereiche ab.
Seit dem Jahre 1986 waren 366 KlientInnen
auf einem geförderten Transitarbeitsplatz
angestellt und haben so den Weg zurück in
das Berufsleben geschafft. Viele davon haben
sich für einen Weiterverbleib im Verein entschieden
und leisten heute wertvolle Arbeit
für den „Grünen Kreis“.
An dieser Stelle sei allen FunktionärInnen und
Angestellten des Arbeitsmarktservices Niederösterreich
– der Landesgeschäftsstelle Wien
und der regionalen Geschäftsstelle Neunkirchen
– für die jahrelange großartige Unterstützung
und hervorragende Zusammenarbeit
auf das Allerherzlichste gedankt.
TEXT: THERESIA KAGER,
LEITERIN ZENTRALBÜRO
FOTO: THERESIA KAGER,
MAG. BARBARA KREN
42 25 Jahre „Grüner Kreis“