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Käpt'n Nomo - März 2013 als PDF - Norderney

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Unbekannter Zwerg an<br />

<strong>Norderney</strong>er „Felsenküste“<br />

BUND-<strong>Norderney</strong> beteiligt sich an<br />

internationaler Forschung<br />

12<br />

Jedes Jahr im September erscheint<br />

an <strong>Norderney</strong>s Stränden eine kleine<br />

Strandläuferart, um hier den Winter<br />

zu verbringen. Es handelt sich<br />

um Meerstrandläufer. Die etwas<br />

pummelig wirkenden, graubraun gefärbten<br />

und etwa 20 cm großen Vögel<br />

unterscheiden sich von anderen<br />

Strandläufern durch ihre auffälligen<br />

gelborangenen Beine. Sie halten<br />

sich bei uns ausschließlich auf den<br />

Buhnen am Westkopf und am Nordstrand<br />

auf. Das hat seinen Grund. Die<br />

Art bevorzugt steinige oder felsige<br />

Lebensräume. In ihren arktischen<br />

Brutgebieten, die sich von Kanada<br />

über Grönland, Island und Spitzbergen<br />

bis nach Nordskandinavien erstrecken,<br />

brüten die Vögel auf felsigen<br />

Meeresinseln, an Kiesstränden<br />

und in der steinigen Tundra.<br />

Die Winter verbringen die Tiere an<br />

Felsküsten zwischen Südschweden<br />

und Nordspanien. Die <strong>Norderney</strong>er<br />

Buhnen sind für die Meerstrandläufer<br />

ein Stück Felsküste.<br />

In Deutschland ist die Art sehr<br />

selten. Nur ein kleiner Teil des<br />

200.000-250.000 Individuen umfassenden<br />

Weltbestandes kommt<br />

nach Deutschland. Meerstrandläufer<br />

sind bei uns nur auf Helgoland,<br />

Wangerooge, Baltrum, Borkum und<br />

auf <strong>Norderney</strong> zu finden.<br />

Es war lange unbekannt, woher<br />

die <strong>Norderney</strong>er Meerstrandläufer<br />

kommen. Seit zwei Jahren beobachten<br />

die BUND-Mitglieder Klaus Dinkla<br />

und Hartmut Andretzke die Vögel<br />

und haben dabei farbberingte Individuen<br />

entdeckt. Die Tiere wurden<br />

von norwegischen Wissenschaftlern<br />

in der Arktis gefangen und mit farbigen<br />

Ringen sowie kleinen Plastikfahnen,<br />

in die Buchstabenkombinationen<br />

eingraviert sind, versehen. Es<br />

ist möglich diese Kombinationen mit<br />

starken Ferngläsern zu erkennen.<br />

Die abgelesenen Daten schickt der<br />

BUND nach Norwegen, wo die Ablesungsergebnisse<br />

mit einer Datenbank<br />

verglichen werden. Die bisher<br />

auf <strong>Norderney</strong> identifizierten Vögel<br />

stammen aus dem etwa 2500 km<br />

entfernten Spitzbergen. Einige Tiere<br />

fliegen offensichtlich jedes Jahr den<br />

langen Weg über das arktische Nord-

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