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Nachdem bereits in den Vorjahren die Fluktuation rückläufig war, verzeichneten wir mit 468 Kündigungen im Berichtsjahr gegenüber 483 im Vorjahr einen weiteren Rückgang um rund 0,5% -Punkte auf nunmehr 9,84%. Erstmals seit Jahrzehnten ist damit die Fluktuation unter die 10% Marke gefallen. Die Mieterwechselquote in der Landeshauptstadt Hannover ist im Jahresdurchschnitt rund 3% höher. Auch in 2012 hat durch die geringer werdende Zahl der Wohnungswechsel unsere differenzierte Angebotestrategie unter Einbeziehung eines umfassenden Services in allen Bereichen rund um die Wohnung und ihrer Bewohner wiederum die erfolgreiche Geschäftspolitik der Genossenschaft Bestätigung am hiesigen Wohnungsmarkt gefunden. Eine zunehmende Zahl von Angeboten, sei es im Rahmen der Wohnungsbewirtschaftung als auch im sozialen Bereich sind verstärkt in Anspruch genommen worden. Für zahlreiche behinderte oder kranke Menschen stellen die zusätzlichen Leistungen, z.B. im Rahmen einer Wohnberatung bereits absolut notwendige Leistungen dar und können den gewünschten Verbleib in der oft langjährig bewohnten eigenen Wohnung weiterhin ermöglichen. Alle Angebote im Rahmen dieser Tätigkeiten, die Servicepunkte in Mittelfeld und Vahrenwald, der Regiebetrieb, sowie die Sparabteilung mit ihren zinsgünstigen Anlagemöglichkeiten wurden ebenfalls nachhaltig in Anspruch genommen und sind damit als unverzichtbar anzusehen. 2012 wurde von der UNO zum „Jahr der Genossenschaften“ ausgerufen. Zahlreiche publikumswirksame Veranstaltungen sind unter diesem Kontext im ganzen Lande mit großem Erfolg durchgeführt worden. Vielen insbesondere jüngeren Interessenten, die sich oft bisher nicht mit dieser Unternehmensform beschäftigt haben, konnte damit die genossenschaftliche Idee mit ihren zahlreichen Facetten nähergebracht werden. In der Altstadt, rund um die Marktkirche, haben die hannoverschen Genossenschaften, so auch unsere Genossenschaft, am 07.07.2012 anlässlich einer sehr gelungenen und gut besuchten Veranstaltung, ihre Leistungsfähigkeit einem breiten Publikum präsentiert. Trotz oder gerade wegen der noch nicht endgültig beseitigten Krisenszenarien erhält das genossenschaftliche Geschäftsmodell erneut eine deutliche Bestätigung am Markt. Es erscheint einem eindeutig größer werdenden Bevölkerungsanteil attraktiv, einer Genossenschaft anzugehören, auch wenn ein Wohnungswunsch zunächst nicht besteht. 1.3.1 Investitionen in den Bestand / Bauvolumen Die Bedeutung von Energieeffizienz für eine sichere Energieversorgung ist offenkundig. Entsprechend umfangreich sind die politischen Bemühungen. Sie finden sich in zahlreichen Richtlinien und Gesetzen wieder. Meilensteine: Der „Aktionsplan für Energieeffizienz: Das Potential ausschöpfen“ vom Oktober 2006 gilt als erster Masterplan. Mit diesem Plan verpflichtet sich die EU, bis zum Jahr 2020, 20% ihres Primärenergieverbrauches zu sparen. Gebäuderichtlinie und Energieeinsparverordnung: Neben dem vorgenannten Masterplan hat die EU zahlreiche Richtlinien zur Steigerung der Energieeffizienz verabschiedet. Eine der Bedeutendsten ist die Richtlinie 2010/31/EU des Europäischen Parlamentes und Rates vom 19. Mai 2010 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Diese, auch „Gebäuderichtlinie“ genannte europäische Gesetzesregelung, wurde in Deutschland in der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) umgesetzt. Für die folgende EnEV 2012 wurde im Oktober 2012 ein Referentenentwurf vorgelegt, der sich derzeit in Lesung befindet. Hier einige wichtige Punkte der Richtlinie im Überblick: • Methode zur Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden • Festlegung von Mindestanforderungen • Unterschiedliche Anforderungen an neue und bestehende Gebäude • Ziel Niedrigstenergiegebäude • Finanzielle Anreize und Marktschranken • Energieausweise • Regelmäßige Inspektion Weitere EU-Energieeffizienz-Richtlinien sind die Kraft-Wärme- Koppelungs-Richtlinie, die Ökodesign-Richtlinie sowie die Richtlinie über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistung Deutsche Gesetzgebung zur Energieeffizienz: Neben den aus EU- Richtlinien hervorgegangenen Gesetzen gibt es in Deutschland auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene weitere Vorschriften, Pläne und Programme zur Steigerung der Energieeffizienz. Auf Bundesebene zählen zu den wichtigsten, das “Integrierte Energie- und Klimaprogramm“ (IEKP) und der „Nationale Energieeffizienz- Aktionsplan“ (NEEAP). Das integrierte Energie- und Klimaprogramm umfasst ein Paket von 29 Maßnahmen und hat die grundlegenden Ziele, bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemission in Deutschland um 40% gegenüber 1990 zu reduzieren, den Anteil an erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf mindestens 30% und ihren Anteil an der Wärmeerzeugung auf 14% zu heben, sowie den Ausbau von Biokraftstoffen zu gewährleisten, ohne Ökosysteme und Ernährungssicherheit zu gefährden. Bedeutung für die Energieeffizienz haben folgende Ziele und Vorhaben: • Novellierung des Kraft- Wärme- Kopplungsgesetzes (KWKG) 2009, mit dem Ziel, den Anteil hocheffizienter KWK- Anlagen von ca. 12% auf 25% bis 2020 zu verdoppeln. 12
• Einführung intelligenter Zähler und lastvariabler Tarife, um dem Verbraucher Energiekosten zu sparen. • Einführung moderner Energiemanagementsysteme. Um die ungenutzten Energiepotentiale zu aktivieren (z. B. energieeffiziente Antriebe, Energie sparende Beleuchtungssysteme oder Optimierung von Feuerungsanlagen), soll eine Vereinbarung über Steuerermäßigung bei der Einführung eines Energiemanagements getroffen werden. • Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz – EEWärmeG) „Die Eigentümer von Gebäuden … müssen den Wärmeenergiebedarf durch die anteilige Nutzung von Erneuerbaren Energien … decken.“ • Förderung für Klimaschutz und Energieeffizienz außerhalb von Gebäuden. • Energieeffiziente Produkte (Ökodesign- Richtlinie) • Energieeinsparverordnung (EnEV, Stand 2009, Novellierung in Arbeit). Die energetischen Anforderungen von Gebäuden sollen dem Stand der Technik und der Energiepreisentwicklung angepasst werden. Ab 2020 soll die Wärmeversorgung von Neubauten unabhängig von fossilen Energieträgern sein. • Energetische Modernisierung der sozialen Infrastruktur: Schulen, Jugendtreffs, Kindertagesstätten, Einsparung 50%. • Programm zur energetischen Sanierung von Bundesgebäuden • Allgemeine und Sektor übergreifende Maßnahmen wie die zeitgenaue Verbrauchsmessung vorantreiben, das Auflegen von Förderprogrammen um Energieeffizienzpotentiale zu mobilisieren oder die Energieforschung im Bereich der Energieeffizienzsteigerung ausbauen sowie die energetischen Anforderungen von Gebäuden deutlich verschärfen Die hier getroffene Auswahl von Richtlinien ist nicht vollständig. Der Abschnitt macht aber deutlich, welche Bemühungen auf nationaler und internationaler Ebene vorgenommen werden, um den effizienten Einsatz von Energie zu fördern. Wie geht man als Wohnungsgeber mit einer Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften um, die, weil sehr umfassend, gerade in Bestandsbauten kaum zu administrieren sind? Zunächst ist die Heimkehr der Forderung zur Erstellung von Energiepässen vollumfänglich und fristgerecht nachgekommen. Auf dieser Zahlenbasis haben wir ein Programm begonnen, welches die Reihenfolgen der zu sanierenden Häuser festlegt: Die schlechtesten zuerst. Dieses haben wir kombiniert mit dem 2004 begonnenen Programm zur Heizungszentralisierung, in dem als maßgebliche Größe die Anzahl der betroffenen Wohnungen zugrunde liegt. Ziel der Zentralisierung, die Senkung von Heizverbräuchen, wurde in den vergangenen Jahren nachweislich erreicht (40% Einsparung). An dieser Stelle wird der Forderung der Gesetzgebung nach effizientem Einsatz von Energie in Form von geringeren Primärenergieverbräuchen (wie auch CO2 Senkung) und dem Einsatz moderner Energy-Monitoring-Systeme Rechnung getragen. Diese direkt dem Umweltschutz zuzuordnenden Maßnahmen lassen sich, wenn überhaupt, nur zu einem sehr kleinen Anteil mietwirksam umlegen. Eine in Aussicht gestellte Steuersenkung wurde seitens des Gesetzgebers bisher nicht umgesetzt, obwohl bekannt ist, dass durch eine derartige Unterstützung von Gebäudesanierungsmaßnahmen, also ein Marktanreizprogramm, deutlich mehr Investitionen getätigt werden, und zu erwarten steht, dass die Steuersenkung auf der einen Seite, durch Steuermehreinnahmen durch die Förderung mehr als ausgeglichen werden. Bauprogramm 2012 Neben den Kosten, die für die Entmietung der Grimmstraße angefallen sind, wurden 2012 Investitionen für folgende große Maßnahmen getätigt: • Isernhagener Str. 51/53, Husarenstraße 19 – 23, Dennewitzstr. 9/10, 86 WE Heizzentrale Wärmedämmverbundsystem Dämmung oberste Geschossdecke/Kellerdecke Balkone Fenster • Holthusenstraße 1 – 7, Wollweg 1 – 17, Kammweg 1 – 4, Peiner Straße 40 – 54, 202 WE Heizzentrale Dämmung oberste Geschossdecke • Holthusenstraße 3 – 7, Wollweg 1 – 17, Kammweg 1 – 4, Peiner Straße 54, 106 WE Balkone, Abbruch und Neubau Peiner Straße 40 – 50, Dachneueindeckung 77 WE • Peiner Str. 41 – 47, 42 WE Dachneueindeckung • Peiner Straße 37 – 59, Besselstr. 1, 117 WE Heizzentrale Dämmung oberste Geschossdecke • Geibelhof, 195 WE Umbau Waschhaus zum Mietertreff Fahrradständer Gartenneugestaltung • Liebrechtstraße 54 / 56, 12 WE Fenstererneuerung • Grimmstraße 9, 20 WE Balkone, Abbruch und Neubau, • Bessemer Str. 20, 20a, 21 WE Tausch kontaminierter Böden Für diese Großmaßnahmen wurden in 2012 insgesamt 5.584 T € investiert. Die Heimkehr darf sich mit ihrer Bautätigkeit aber nicht ausschließlich den energetischen Zielen widmen. 13
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