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1.6 Compliance – Verhinderung
von Wirtschaftskriminalität
Die Definition von Compliance-Richtlinien ist Bestandteil des
Risikomanagements der Genossenschaft und in Form der
Organisationseinheit einer „Zentralen Stelle“, welche auch die
Geldwäscheprävention beinhaltet, seit 2012 im Unternehmen
implementiert.
Diese Art der Risikovorsorge ist gemäß den Bestimmungen der
zuständigen Überwachungsbehörde BAFin, -Bundesaufsichtsamt
für Finanzdienstleistungen-, für Genossenschaften mit
Spareinrichtung, entsprechend dem Status eines Kreditinstituts
mit Spargeschäft, verbindlich.
Compliance bedeutet, durch Festlegung unternehmensinterner
Richtlinien und Verhaltenskodizes, zusätzlich auch durch Kontrollen,
eine Einflussnahme unternehmensfremder Personen
oder Firmen auf tendenziell gefährdete Geschäftsbereiche
auszuschließen und damit der Korruption vorzubeugen.
Sie betreffen alle Geschäftsbereiche des Unternehmens, die
Organe und die Mitarbeiter.
Im Berichtsjahr wurden in diesem Zusammenhang ein Unternehmensleitbild
sowie ergänzende verbindliche Regelungen
erstellt, welche in ihrer Gesamtheit als Zielvereinbarung eine
Verhinderung derartiger Vorkommnisse sicherstellen soll.
Einleitend sind in der Präambel wichtige Grundlagen des
genossenschaftlichen Geschäftes beschrieben und die Art und
Weise der Umsetzung dokumentiert.
Zur Erfüllung der Compliance-Richtlinien verpflichten sich die
Organe sowie die Mitarbeiter zur nachhaltigen Einhaltung
dieser Prinzipien gegen Wirtschaftskriminalität.
Zusammen mit den Vorschriften zur Verhinderung der Geldwäsche,
bilden sie ein Gerüst zur Vermeidung ungesetzlicher und
unredlicher Handlungsweisen, die die Genossenschaft nachhaltig
schädigen können.
Als Bestandteil des Risikomanagements werden Compliance-
Richtlinien und Geldwäschevorschriften als weitere Komponenten
der Risikoanalyse von der Innenrevision bzw. der jährlichen
Verbandsprüfung im Rahmen der Prüfung des Jahresabschlusses
bewertet.
1.7 Soziales Management
Auch 2012 hat sich unser Soziales Managementsystem, als anerkannte
Erweiterung des Kerngeschäftes der Genossenschaft,
fortgesetzt. Die Wohnungsgenossenschaft unterscheidet sich
von anderen Rechtsformen durch das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe
und vor allem durch das Ziel der Mitgliederförderung.
Zwar schreibt das Genossenschaftsgesetz keine konkreten
Förderungsinstrumente vor, jedoch erhalten die Mitglieder als
wirtschaftliche Förderung sowohl eine preisgünstige und gesicherte
Versorgung mit Wohnraum als auch ergänzende soziale
und hauswirtschaftliche Dienstleistungen.
Die Notwendigkeit dieses erweiterten Leistungsumfangs ergibt
sich aus den zukünftigen Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft:
1. Rückgang der Bevölkerung von heute ca. 82 Mio. Einwohnern
auf ca. 67 Mio. Einwohner im Jahre 2050.
2. Unser Gemeinwesen altert zunehmend und die Gruppe
der Senioren wird 2050 ca. ein Drittel der Bevölkerung
ausmachen.
3. Durch eine sich abzeichnende Rücknahme sozialstaatlicher
Leistungen ist von einem Anwachsen sozialer
Probleme in Wohnquartieren auszugehen.
4. Ab 2020 werden voraussichtlich drei Viertel aller
Haushalte aus ein- bzw. zwei Personen bestehen. Hinzu
kommt eine neue Vielfalt von traditionellen Familien,
„Patchworkfamilien“, Wohngruppen für Senioren, usw.
Daraus ergeben sich nachfolgende ergänzende Aufgaben und
Herausforderungen:
1. Anpassung des Wohnungsbestandes durch Rückbau,
Umbau und Neubau.
2. Bereitstellung von sozialen Diensten,
Service und Betreuung
• zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur und
nachhaltiger Kundenorientierung mit einem effektiven
Beschwerdemanagement.
• Angebote von wohnbegleitenden Dienstleistungen
und von Nachbarschaftstreffs im Quartier.
• die Entwicklung von ehrenamtlich organisierter Nachbarschaftsarbeit
zur Stärkung der nachbarschaftlichen
Kommunikation und Integration.
3. Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt sich in einer friedlichen
Nachbarschaft, einem verantwortlichen Umgang der
Kunden mit der Wohnung und dem Wohnumfeld, sowie
einer Stärkung des freiwilligen Engagements der Mitglieder.
Das langfristige Ziel dieser Maßnahmen ist, über
ein positives Image zu einer Steigerung der Kundenzufriedenheit
zu kommen. Darüber hinaus soll es zu einer
Erschließung von langfristig neuen Kundenschichten
beitragen.
4 Der wirtschaftliche Erfolg zeigt sich in abnehmender
Fluktuation und geringen Leerständen. Der Rückgang von
Mietrückständen und Räumungsklagen durch
präventive Schuldnerberatung und die Vermeidung von
Vandalismus und damit verbunden einer Erhöhung von
Image und Nachfrage sind u.a. die angestrebten Ziele.
Das Soziale Management – aus kleinen Anfängen vor 12 Jahren
bis heute weiterentwickelt – umfasst zahlreiche Angebote und
Dienstleistungen für unsere Mitglieder und wird als Dienstleistungs-
und Koordinierungsstelle der technischen, kaufmän-
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