Ansicht - Heimkehr-Hannover.de
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in<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r Dreiklang „Mensch-Natur-<br />
Technik“ keineswegs voller Harmonie ist. Vielmehr<br />
gibt es zahlreiche Rahmenbedingungen und wechselseitige<br />
Abhängigkeiten, die einfache Lösungen<br />
bislang unmöglich gemacht haben. Aktuellstes<br />
Beispiel ist die Energiewen<strong>de</strong>, die an vielen Ecken<br />
hakt, weil kollektiver Verzicht auf Dinge, die selbstverständlich<br />
erschienen, nicht ohne Weiteres zu organisieren<br />
ist.<br />
Dabei hatte Bun<strong>de</strong>skanzlerin Angela Merkel schon<br />
2007 die Richtung vorgegeben: „Es gibt kein weiter<br />
so. Wir brauchen für ein gutes Leben nicht immer<br />
mehr Ressourcen und Energie.“ Historisch jedoch<br />
haben Wachstumsinteressen das Streben nach Gerechtigkeit<br />
fast immer besiegt. Man könnte sagen:<br />
Wachstum ist (zu) oft <strong>de</strong>r Ersatz für Gerechtigkeit.<br />
Man sollte dann auch sagen: Der Genossenschaftsgedanke<br />
setzt genau an diesem Punkt an, um für<br />
eine Gemeinschaft verantwortungsbewusst und gerecht<br />
zu han<strong>de</strong>ln. In Rauterbergs Artikel liest sich<br />
das so: „In einer Genossenschaft teilt man sich ein<br />
Haus. Und wer einzieht, bei <strong>de</strong>m wohnt als unscheinbarer<br />
Untermieter die Gerechtigkeit.“<br />
Ihren genossenschaftlichen Wurzeln bewusst, hat<br />
sich auch die Wohnungsgenossenschaft <strong>Heimkehr</strong><br />
längst <strong>de</strong>n Grundsätzen nachhaltigen Wirtschaftens<br />
verschrieben. Unternehmerische Entscheidungen<br />
müssen gleichermaßen ökonomischen, ökologischen<br />
und sozialen Anfor<strong>de</strong>rungen standhalten.<br />
Die kurzfristige Rendite interessiert uns nicht, wir<br />
schaffen langfristigen Nutzen für unsere Mitglie<strong>de</strong>r.<br />
Wir halten es mit <strong>de</strong>r EKD-Botschafterin Käßmann,<br />
die sich für eine „Ethik <strong>de</strong>s Genug“ ausgesprochen<br />
hat, <strong>de</strong>nn: „All das Rasen nach ‚Mehr‘ macht ja nicht<br />
glücklicher.“ Dementsprechend sind uns Wachstumsfixierung<br />
und Wachstumszwänge fremd. Leben<br />
in einer Genossenschaft heißt Teilhabe am Gemeinschaftseigentum.<br />
Nichts gehört einem, alles gehört<br />
allen. Damit sind Genossenschaften Vorbil<strong>de</strong>r für zukunftsfähiges<br />
Wirtschaften.<br />
Denn „Teilen ist das neue Haben“, wie <strong>de</strong>r STERN<br />
im Februar getitelt hat. Auch die diesjährige CeBIT<br />
in <strong>Hannover</strong> hatte sich <strong>de</strong>m Trend verschrieben und<br />
„Shareconomy“ als Leitmotiv gewählt. Auf verschie<strong>de</strong>nen<br />
Internetportalen wird munter geteilt und getauscht.<br />
Und das New York Times Magazine stellt<br />
fest: „Teilen ist sauber, frisch, urban, postmo<strong>de</strong>rn;<br />
Besitzen ist langweilig, selbstsüchtig, ängstlich,<br />
rückständig.“ Allein: In intakten Nachbarschaften,<br />
wie in <strong>de</strong>n Häusern unserer Genossenschaft, ist dies<br />
seit eh und je selbstverständlich. In Genossenschaften<br />
regiert nicht die Habsucht, son<strong>de</strong>rn die Vernunft.<br />
Bei <strong>de</strong>r <strong>Heimkehr</strong> schaffen wir gemeinsam seit mehr<br />
als 100 Jahren Werte, von <strong>de</strong>nen auch die nachkommen<strong>de</strong><br />
Generation profitiert. Nachhaltigkeit hat bei<br />
uns also Tradition.<br />
In seinem Vorwort zu <strong>de</strong>m Buch „WorldChanging“,<br />
einer I<strong>de</strong>ensammlung für eine bessere Zukunft,<br />
schreibt <strong>de</strong>r US-Politiker Al Gore: „Um eine (hoffnungsvolle)<br />
Zukunft zu bauen, brauchen wir eine Generation<br />
von Alltagshel<strong>de</strong>n. Menschen, die <strong>de</strong>n Mut<br />
haben, in neuen Bahnen zu <strong>de</strong>nken.“ „Mister Gore“,<br />
möchte man zurückrufen, „hier sind wir. Wir sind Alltagshel<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>nn wir sind Genossenschaftler!“<br />
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