Download - IFIP - Technische Universität Wien
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3. Ergebnisse<br />
3.1 Marginale Bewertung der Freiräume – <strong>Wien</strong> insgesamt<br />
Die Abbildung 1 zeigt die Preiselastizität der Entfernung eines Grundstückes mit durchschnittlichen<br />
Lageeigenschaften für <strong>Wien</strong> insgesamt. Die Elastizität gibt an, um wie viel sich<br />
der Preis verändert, wenn die Entfernung um 1% sinkt. Eine negative Elastizität impliziert<br />
eine Preissteigerung und daher eine positive marginale Zahlungsbereitschaft.<br />
Abbildung 1<br />
Preiselastizitäten der Entfernung beim Grundstück mit durchschnittlichen<br />
Lageeigenschaften – <strong>Wien</strong> insgesamt (N = 3.506)<br />
Elastizität zeigt Ausmaß der Preisveränderung in % beim Grundstück mit durchschnittlichen<br />
Lageeigenschaften wenn sich die Distanz um 1% verringert; negative Elastizitäten zeigen<br />
Preissteigerung<br />
0,03<br />
helle Balken: nicht signifikant auf 5%-Niveau<br />
0,02<br />
0,01<br />
0,00<br />
-0,01<br />
-0,02<br />
-0,03<br />
-0,04<br />
-0,05<br />
-0,06<br />
Ackerland Wälder Wiesen Gewässer Unproduktiv Parks Weingärten Friedhöfe<br />
Preiselastizitäten 0,01 0,01 0,02 0,01 0,01 -0,04 -0,05 -0,01<br />
Quelle: Eigene Berechnungen Bodenpreismodell <strong>IFIP</strong><br />
Für <strong>Wien</strong> insgesamt betrachtet zeigen die Schätzergebnisse nur für Parks und Weingärten<br />
eine signifikant positive marginale Zahlungsbereitschaft beim Grundstück mit durchschnittlichen<br />
Lageeigenschaften. Die durchschnittliche marginale Zahlungsbereitschaft für Wiesenflächen<br />
ist signifikant negativ. Verkürzt könnte man daher schließen, dass die Gesamtwohlfahrt<br />
bzw. der Gesamtvermögenseffekt der Freiräume am <strong>Wien</strong>er Wohnungsmarkt durch<br />
eine Ausweitung von Parkflächen und Weingärten und eine Rückführung von Wiesenflächen<br />
erhöht werden könnte. Für alle anderen Freiflächen scheint das Angebot aus der Sicht der<br />
Bewohner ein im Durchschnitt gerade optimales Maß anzunehmen.<br />
Die insignifikanten Ergebnisse für Äcker, Wälder, Gewässer, unproduktive Flächen und<br />
Friedhöfe könnten aber auch andere Ursachen haben. Angesichts der komplexen Form der<br />
Preisfunktion könnte Multikollinearität der Variablen ein Problem darstellen 2 . Die partiellen<br />
Korrelationen zwischen den Distanzvariablen sind jedoch relativ gering (Tabelle 1). Zur<br />
Überprüfung des Problems wurden zahlreiche Spezifikationen bei unterschiedlicher Kombination<br />
der Freiraumvariablen geschätzt. Es zeigt sich dabei, dass die Schätzergebnisse sehr<br />
robust gegenüber dem Ausschluss einzelner Freiraumvariablen und dem Ausschluss ganzer<br />
Gruppen von Kovariaten sind. Lässt man beispielsweise die Wiesen im Modell für Gesamtwien<br />
weg, dann ändern sich die Koeffizienten der anderen Freiraumvariablen nur marginal.<br />
2 Multikollinearität für sich verursacht zwawr keine verzerrten Schätzer, wohl aber eine Erhöhung der Varianz<br />
der geschätzten Parameter. Die gravierendsten Folgen daraus sind, dass die Schätzwerte entweder nicht<br />
signifikant sind und/oder sich sogar falsche Vorzeichen ergeben können.<br />
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