KVNO aktuell 7+8 | 2013 - Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
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ambulante Angebote in öffentlicher Trägerschaft.<br />
SPD und Bündnis 90/Die Grünen streben<br />
in der ambulanten Versorgung eine Stärkung<br />
der Primärversorgung an.<br />
Die SPD fordert eine flächendeckende hausarztzentrierte<br />
Versorgung. In ihrem Regierungsprogramm<br />
verzichtet die SPD auf ihre<br />
frühere Forderung, die „alte“ Fassung des<br />
§ 73b wiederzubeleben, in der die Kassen zu<br />
Hausarztverträgen ohne besondere Sparauflagen<br />
verpflichtet waren. In unserem Interview<br />
spricht sich SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl<br />
Lauterbach allerdings just für diese alte Fassung<br />
aus. Schließlich will die SPD die Vernetzung<br />
zwischen den Gesundheitsberufen stärken.<br />
Diesen Punkt greifen auch die Grünen auf,<br />
die eine veränderte Aufgabenverteilung zwischen<br />
den Gesundheitsberufen und eine Aufwertung<br />
des Pflegeberufs fordern. Darüber hinaus<br />
wollen die Sozialdemokraten eine neue Initiative<br />
für die integrierte Versorgung starten.<br />
Die Parteien in den Umfragen<br />
Die Parteien in den Umfragen<br />
Zustimmung bei der Sonntagsfrage in Prozent<br />
2009 2010 2011 2012 <strong>2013</strong><br />
Bundestagswahl<br />
40<br />
33,8 %<br />
30<br />
CDU/CSU<br />
23,0 SPD<br />
20<br />
14,6 FDP<br />
10<br />
11,9 Linke<br />
10,7 Grüne<br />
2,0 Piraten<br />
19268<br />
Patientenrechte<br />
SPD und Bündnis 90/Die Grünen wollen die<br />
Patientenrechte - ungeachtet der jüngst eingeführten<br />
gesetzlichen Neuerungen - weiter<br />
stärken. Zentraler Punkt dürfte hierbei<br />
die Frage der Beweislastumkehr beziehungsweise<br />
Beweiserleichterung bei Behandlungsfehlern<br />
sein. Beiden Oppositionsparteien geht<br />
die <strong>aktuell</strong>e Beweiserleichterung zu Gunsten<br />
der Patienten nicht weit genug. Die Bündnisgrünen<br />
fordern weiterhin die Einrichtung eines<br />
Haftungs- und Entschädigungsfonds, der<br />
auch ohne gerichtliche Schuldfeststellung an<br />
betroffene Patienten zahlt. Zudem treten bei-<br />
Quelle: Forsa, wahlrecht.de<br />
40<br />
22<br />
15<br />
Die Grafik zeigt, wie<br />
sich die Zustimmung zu<br />
den Parteien bis Mitte<br />
Juni <strong>2013</strong> entwickelt<br />
hat. In der Vergangenheit<br />
gab es die stärksten<br />
Veränderungen kurz vor<br />
der Wahl.<br />
6<br />
8<br />
2<br />
Rudolf Henke I CDU I Wahlkreis Aachen<br />
Welches Ziel gehen Sie nach der Wahl als erstes an?<br />
Die Wiederwahl von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin.<br />
Was erwarten Sie von Hausarztverträgen und von der Integrierten Versorgung? Bisher sind die KVen von<br />
diesen Versorgungsformen ausgeschlossen. Werden Sie daran festhalten?<br />
Hausarztverträge und solche zur Integrierten Versorgung sind wichtige Instrumente, um die medizinische Versorgung<br />
zu verbessern. Wenn sie das leisten und zu guten Innovationen führen, gehören sie mit der gleichen<br />
Finanzausstattung auch in den Kollektivvertrag.<br />
Sehen Sie wesentliche Einsparpotenziale im Gesundheitswesen? Wenn ja, wo?<br />
Sonst notwendige Kosten lassen sich am ehesten durch ein größeres Gewicht für erfolgreiche Prävention vermeiden.<br />
Bei den Zahnärzten kann man sehen, wie das gehen kann. Die Ansätze sind Verhaltens- und Verhältnisprävention,<br />
keine Aufgabe allein des Gesundheitswesens.<br />
Hintergrundbericht<br />
<strong>KVNO</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>7+8</strong> | <strong>2013</strong><br />
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