KVNO aktuell 7+8 | 2013 - Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
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de Parteien für eine Stärkung des Verbraucherschutzes<br />
ein. Die SPD will die Patienten<br />
insbesondere „wirksam vor Missbrauch mit<br />
unnötigen IGe-Leistungen schützen“.<br />
Die Grünen wiederum setzen sich für die<br />
Gründung einer „Stiftung Warentest“ im Gesundheitswesen<br />
ein, die zuverlässige Qualitätsinformationen<br />
sammelt und allgemeinverständlich<br />
aufbereitet – sowie für den weiteren<br />
Ausbau der unabhängigen Patientenberatung.<br />
Auch die CDU fordert den Ausbau des Verbraucherschutzes<br />
im Gesundheitswesens: Patienten<br />
sollen über Portale im Internet einen<br />
einfachen Zugang zu unabhängigen, verlässlichen<br />
und verständlichen Informationen über<br />
Versicherungs- und Behandlungsmöglichkeiten<br />
erhalten. Ferner plädiert die CDU dafür,<br />
Melde- und Managementsysteme einführen,<br />
die helfen, Fehler zu vermeiden und die Qualität<br />
zu sichern.<br />
Finanzierung der GKV<br />
Klare parteipolitische Trennlinien zeigen sich,<br />
wie schon vor der Bundestagswahl 2009,<br />
auch bei der Frage der künftigen GKV-Finanzierung.<br />
Während die CDU und die FDP am<br />
dualen System von Privater und Gesetzlicher<br />
Krankenversicherung festhalten wollen, sprechen<br />
sich die anderen Parteien für die Einführung<br />
einer einheitlichen „Bürgerversicherung“<br />
aus, in der alle Bürger im Rahmen eines Bürgerversicherungstarifs<br />
gegen Krankheit versichert<br />
werden – auch die heutigen PKV-Versicherten.<br />
Im Gegensatz zu Grünen und Linken<br />
will die SPD für diese Versicherung allein<br />
das Erwerbseinkommen als Beitragsbasis heranziehen,<br />
also keine weiteren Einkommensarten<br />
wie Mieteinnahmen, Pacht oder Kapitaleinkünfte.<br />
Überrascht hat die SPD mit ihrer Forderung,<br />
die Zusatzbeiträge der Krankenkassen wieder<br />
abzuschaffen und die Beitragssatzautonomie<br />
der Kassen – übrigens in Übereinstimmung<br />
mit der FDP – wieder herzustellen. Das<br />
ist nicht weniger als die Abkehr von einem<br />
zentralen Funktionsprinzip des Gesundheitsfonds,<br />
der bekanntlich unter SPD-Ministerin<br />
Ulla Schmidt eingeführt wurde. Im Zusammenhang<br />
mit dem Bürgerversicherungskonzept<br />
fordern Grüne und SPD ein neues, ein-<br />
Prof. Karl Lauterbach I SPD I Wahlkreis Köln-Mülheim/Leverkusen<br />
Welches Ziel gehen Sie nach der Wahl als erstes an?<br />
Die SPD wird sofort gegen die zunehmende Zwei-Klassen-Medizin vorgehen: Es soll nicht länger von der Versicherungskarte<br />
(privat oder gesetzlich) abhängen, wie jemand behandelt wird. Deshalb werden wir die Bürgerversicherung<br />
einführen. Sie gewährleistet Gleichbehandlung und verhindert einen massiven Kostenanstieg<br />
für Gesetzlich- und Privatversicherte. Auch für die Pflege wird eine Bürgerversicherung angestrebt, deren<br />
Kosten Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gleichen Teilen tragen.<br />
Was erwarten Sie von Hausarztverträgen und der Integrierten Versorgung? Bisher sind die KVen von diesen<br />
Versorgungsformen ausgeschlossen. Werden Sie daran festhalten?<br />
Wir wollen ein flächendeckendes Angebot an Hausarztverträgen für die Versicherten, so dass jeder, der dies<br />
möchte, an einem Hausarztvertrag teilnehmen kann. Wir unterstützen deshalb auch die Forderung nach der<br />
Rückkehr zum alten Rechtszustand beim § 73b Abs. 5a SGB V.<br />
Sehen Sie wesentliche Einsparpotenziale im Gesundheitswesen? Wenn ja, wo?<br />
Der SPD geht es vor allem um eine bessere Versorgung der Patientinnen und Patienten. Der Nutzen für die<br />
Patientinnen und Patienten steht im Vordergrund. Wichtig ist, dass die Menschen vor Ort umfassend und mit<br />
einer guten Qualität medizinisch und pflegerisch versorgt sind.<br />
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Hintergrundbericht<br />
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