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SPORT - Badischer Sportbund Nord ev

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Sportkreise<br />

Jahrgang 57 · Karlsruhe, 23. Januar 2003 · Nummer 1<br />

<strong>SPORT</strong><br />

in Baden<br />

Bruchsal<br />

Sportkreis bat zum<br />

4. sportpolitischen Frühschoppen<br />

Wer in der augenblicklichen Lage Politiker,<br />

insbesondere aus der Kommunalpolitik<br />

zum Gespräch einlädt, muss<br />

sich darüber im Klaren sein, dass er<br />

unweigerlich mit der desolaten Lage<br />

der öffentlichen Haushalte konfrontiert<br />

wird. Forderungen des Sports nach Intensivierung<br />

der Sportförderung oder<br />

wenigstens nach Erhalt des Status quo<br />

sind da sehr schwer an den Mann bzw.<br />

an die Frau zu bringen.<br />

Trotz dieser äußerst ungünstigen Ausgangslage<br />

konnte Sportkreisvorsitzender<br />

Walfried Hambsch den Bundestagsabgeordneten<br />

Olaf Gutting, dessen<br />

Vorgänger Klaus Bühler, Oberbürgermeister<br />

Metzger aus Bretten sowie eine<br />

ganze Reihe Bürgermeister bzw. Bürgermeisterstellvertreter<br />

im Aussiedlerhof<br />

der Familie Schleicher in Bruchsal<br />

zum 4. sportpolitischen Frühschoppen<br />

begrüßen. Angesichts der sehr dürftigen<br />

Beteiligung der Politiker im letzten<br />

Jahr war das natürlich ganz besonders<br />

erfreulich. Vom Badischen <strong>Sportbund</strong><br />

war der Vizepräsident Finanzen, Gebhard<br />

Schnurr anwesend, die benachbarten<br />

Sportkreise Karlsruhe, Mannheim<br />

und Sinsheim waren durch ihre<br />

Vorsitzende bzw. ihre Vorsitzenden<br />

vertreten.<br />

Sport erfüllt kulturelle<br />

und soziale Aufgabe<br />

In den Mittelpunkt seiner Begrüßungsansprache<br />

stellte Walfried Hambsch<br />

die zwar geringfügig angehobene, aber<br />

im Vergleich zu anderen Landkreisen<br />

und Städten immer noch sehr dürftige<br />

Sportförderung durch den Landkreis<br />

Karlsruhe. Natürlich sei es verständlich,<br />

dass die Kommunen nicht gewillt seien,<br />

höhere Kreisumlagen hinzunehmen,<br />

aus denen dann der Kreis die örtlichen<br />

Vereine fördert. Nur sei die kommunale<br />

Förderung sehr unterschiedlich<br />

gestaltet, so dass ein Ausgleich über<br />

den Landkreis wünschenswert wäre.<br />

Allgemein sei derzeit festzustellen,<br />

dass die Kommunen bei allen freiwilligen<br />

Aufgaben, insbesondere also<br />

auch der Sportförderung, den Rotstift<br />

ansetzen. Hambsch rief die anwesenden<br />

Vereinsvorsitzenden und Sportkreismitglieder<br />

auf, im Dialog mit den<br />

Politikern auf allen Ebenen insbesondere<br />

auf die ganz wichtige kulturelle<br />

und soziale Aufgabe hinzuweisen, die<br />

die Sportvereine erfüllen. Vor allem<br />

sollte auch der Beitrag zur Gesundheitsvorsorge<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

Walfried Hambsch (stehend) bei seiner Begrüßungsansprache (l.: MdB a.D. Klaus Bühler,<br />

r.: BSB-Vize u. Schatzmeister Gebhard Schnurr und Josef Pitz, SK-Vorsitzender Sinsheim).<br />

herausgestrichen werden, der letztlich<br />

riesige Summen an Krankheitskosten<br />

einsparen hilft.<br />

Gebhard Schnurr ging in seinem Grußwort<br />

im Namen des BSB insbesondere<br />

auf die Sportförderung des Landes<br />

ein, von der er hofft, dass sie uneingeschränkt<br />

zur Verfügung stehen werde.<br />

Er wies darauf hin, dass auf die Vereine<br />

erhebliche Sanierungskosten zukommen,<br />

da Baulichkeiten, Heizungsanlagen<br />

usw. in einem Alter sind, das<br />

eine generelle Überholung erforderlich<br />

macht.<br />

Bürgermeister a.D. Werner Stark aus<br />

Bruchsal sprach den Beteiligten der<br />

Sportverbände aus dem Herzen, als er<br />

auf die Diskrepanz zwischen Mittelbereitstellung<br />

für die offene Jugendarbeit<br />

einerseits und für die Förderung<br />

der Sportvereine andererseits hinwies.<br />

Die Jugend nicht nur bedienen<br />

Sehr deutlich zeigte OB Metzger die<br />

derzeitige Situation der Kommunen auf.<br />

Er ließ keinen Zweifel daran, dass er<br />

einer Erhöhung der Kreisfördermittel<br />

weiterhin widersprechen werde. Die<br />

Kreisumlage schränke zusammen mit<br />

anderen Mittelabflüssen die Dispositionsfähigkeit<br />

der Gemeinden schon<br />

jetzt zu sehr ein. Er appellierte an die<br />

Vereine, insbesondere das „Familiengefühl“<br />

zu stärken, das mache sie auch<br />

konkurrenzfähig gegenüber privaten<br />

Anbietern. Man müsse insbesondere<br />

versuchen, die Jugendlichen, die frei<br />

Sport treiben, an die Vereine zu binden.<br />

Ganz besonders wies er auf die<br />

Integrationsaufgabe der Vereine bei<br />

sozialen Randgruppen, z.B. Ausländern<br />

14<br />

hin. „Die Vereine dürfen die Jugend<br />

nicht nur bedienen, sondern müssen<br />

sie dahin führen, selbst auch zu dienen“<br />

gab er den Vereinen auf. In der anschließenden<br />

sehr lebhaften Diskussion<br />

ging es – wie nicht anders zu erwarten<br />

– fast ausschließlich um die<br />

Frage der Vereinsförderung.<br />

Walfried Hambsch konnte in seinem<br />

Schlusswort feststellen, dass natürlich<br />

niemand erwartet hatte, bei dieser<br />

Veranstaltung konkrete Zusagen hinsichtlich<br />

höherer Fördermittel zu erhalten.<br />

Das Ziel dieses Frühschoppens,<br />

die gegenseitigen Positionen verständlich<br />

zu machen, sei aber auf jeden Fall<br />

erreicht worden. Den Politikern, die<br />

sich dem Gespräch gestellt hatten,<br />

obwohl ihnen klar war, dass sie mit<br />

leeren Händen kommen mussten und<br />

nichts zu verteilen hatten, galt sein ganz<br />

besonderer Dank. Natürlich werden<br />

der Sportkreis und seine angeschlossenen<br />

Verbände und Vereine nicht im<br />

Bemühen nachlassen, die für die Erfüllung<br />

ihrer gesellschaftlich so wichtigen<br />

Aufgabe erforderlichen Mittel<br />

einzufordern.<br />

MdB a.D. Klaus Bühler erhielt aus der<br />

Hand des Sportkreisvorsitzenden den<br />

Ehrenteller des Sportkreises. Walfried<br />

Hambsch bedankte sich so bei Klaus<br />

Bühler dafür, dass er stets ein offenes<br />

Ohr für die Anliegen des Sports hatte<br />

und alles in seinen Möglichkeiten Stehende<br />

tat, um auftretende Probleme<br />

zu lösen. Vor allem galt ihm der Dank<br />

auch dafür, dass er es sich nicht nehmen<br />

ließ, trotz Termindrucks fast allen<br />

Einladungen des Sportkreises zu entsprechen.<br />

Wolfgang Jörg

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