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Badischer Sportbund Jahrgang 57 · Karlsruhe, 23. Januar 2003 · Nummer 1 SPORT in Baden Bundesverdienstkreuz Erster Klasse für Anton Häffner LSV-Präsident Anton Häffner hat schon fast alles erhalten, was an Ehrungen zu vergeben ist – bis hin zum „normalen“ Bundesverdienstkreuz. Sein Engagement und sein Bemühen haben aber keineswegs nachgelassen und so durfte ihm Ettlingens Oberbürgermeister Offele im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt nun im Namen von Bundespräsident Johannes Rau das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland übergeben. Anton Häffner war von 1986 bis 1998 Präsident des Badischen Sportbundes und zuvor (seit 1972) dessen Schatzmeister. Begonnen hat Häffners „Karriere“ als Ehrenamtlicher beim TSV Spessart bei dem er stolze 30 Jahre 1. Vorsitzender war. In seiner Funktion als LSV-Präsident ist er auch Vorsitzender der Ständigen Vertreter der Landessportbünde auf Bundesebene. Der Badische Sportbund gratuliert Anton Häffner ganz herzlich! Herzlichen Dank! Herzlichen Dank! Im Namen des Präsidiums sowie der Geschäftsstelle möchte ich allen Freunden und Partnern ganz herzlich für die zahlreichen Weihnachtsgrüße und guten Wünsche zum Neuen Jahr danken. Heinz Janalik, Präsident des BSB Gute Lehre zahlt sich aus! Prof. Dr. Bernd Seibel mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet Am 29. November 2002 wurde Prof. Dr. Bernd Seibel von der Evangelischen Fachhochschule Freiburg – Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik gemeinsam mit Preisträgern von sechs anderen Hochschulen durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet. Seit vielen Jahren vertritt der langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises Kirche + Sport in Baden an der Evan- gelischen Fachhochschule Freiburg die Disziplinen Pädagogik und Sportpädagogik. Er wurde insbesondere für das von ihm maßgeblich entwickelte Projekt „Sport und soziale Arbeit“ ausgezeichnet. Vorgeschlagen hatten ihn zahlreiche Studierende, die ihn und seine Arbeit in hohem Maße wertschätzen. Der Sport leistet einen wichtigen Beitrag zum Sozialisations- und Entwicklungsprozess junger Menschen. Im Bereich der sozialen Arbeit kommt diesem Prozess sowohl bei der Prävention und als auch bei der Intervention eine hohe Bedeutung zu. Darum ist das Zusammenwirken des organisierten Sports, der Sportjugendorganisationen und der Hochschulen für soziale Arbeit wichtig. Ausbildung „Sport und soziale Arbeit“ Prof. Dr. Seibel hat in Zusammenarbeit mit der Katholischen Fachhochschule Freiburg, der Badischen Sportjugend Freiburg und der Südbadischen Sportschule Steinbach einen 4 Ausbildungsgang entwickelt, der theoretische und praktische Kompetenzen für eine sportbezogene soziale Arbeit mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen vermittelt. Dieses studienintegrierte Zertifikationsprogramm wurde inzwischen von fast 200 Studierenden absolviert. Die Verbindung von sozialer Arbeit und Sportpädagogik gilt bundesweit als vorbildlich und ist bereits andernorts übernommen worden. Sie hat auch international Aufsehen erregt. Zu den Stärken seines Ansatzes gehört das interdisziplinäre, praxisorientierte, ressourcenbündelnde und vernetzende Arbeiten. Die Verleihung des mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Landeslehrpreises durch den Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Prof. Dr. Peter Frankenberg fand im Rahmen eines Festaktes am Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe statt. Der Arbeitskreis Kirche + Sport in Baden gratuliert seinem Mitglied zu dieser Auszeichnung! Foto: Fabry
SPORT in Baden Jugend-Sport-Treffs in den Stadtteilen Ein Projekt des Sportkreises Heidelberg im Rahmen des Programms Kooperation Schule-Verein Kooperation Schule-Verein heißt das Programm, das in ganz Baden-Württemberg die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen fördert. Über 1.000 Kooperationen finden allein im Bereich des Badischen Sportbundes Nord statt. In loser Folge stellen wir in Sport in Baden einige dieser Kooperationen vor, und zwar solche, die sich aus der Menge besonders hervor heben. Nach dem Start in der Oktober-Ausgabe mit dem Fecht-Club Buchen, der mit Grundschule und Kindergarten zusammenarbeitet, geht es heute um das Projekt „Jugend Sport-Treffs in den Stadtteilen“ des Sportkreises Heidelberg, an dem neben zahlreichen Vereinen und Schulen auch die Stadt Heidelberg beteiligt ist. Mit dem Projekt, das unter der Leitung von Martino Carbotti steht, wurde im September 2000 in sieben Heidelberger Stadtteilen begonnen. Finanziell unterstützt wird es von der Stadt Heidelberg und vom Badischen Sportbund. Ziel der Aktion ist, wie der Name bereits verrät, die Einrichtung von offenen Mädchenund Jungen-Sporttreffs in allen Stadtteilen. Die Organisatoren möchten vor allem Jugendliche ansprechen, die nicht Mitglied in einem Sportverein sind und darüber hinaus aus einem schwierigen sozialen Umfeld stammen. Hieraus wird deutlich, dass das Projekt in den Bereich der Jugendsozialarbeit eingeordnet werden kann. Vereine und Schulen kooperieren Die meisten Sporttreffs basieren auf einer Kooperation zwischen Vereinen und den, in den jeweiligen Stadtteilen ansässigen, Hauptschulen. Dadurch haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, durch Besuche der Kooperationsschulen ihre Zielgruppe direkt anzusprechen und über die Sporttreffs zu informieren. Außerdem kann durch diese persönliche Ansprache den Schülern die Angst genommen werden, das Angebot auch wahrzunehmen. Durch die Anbindung der Treffs an einen Sportverein entsteht die Möglichkeit der Vermittlung von Teilnehmern an den Verein, was jedoch ein sekundäres Ziel ist. Vielmehr ist das Hauptziel des Veranstalters, den Jugendlichen durch das Sportangebot eine Möglichkeit der sinnvollen Freizeitbeschäftigung zu geben. Darüber hinaus sollen die jeweiligen Betreuer der Sporttreffs Ansprechpartner für Jugendliche sein, die mit ihren Problemen ansonsten alleine wären. So stehen den Kindern Die Teilnehmer des Inlinehockey-Treffs für die Heidelberger Stadtteile Bergheim und Neuenheim. jeder Spielgruppe zwei Betreuer zur Seite. Während der eine für den sportlichen Bereich verantwortlich ist, übernimmt der andere den Part der persönlichen Betreuung. Weiterhin versuchen die verantwortlichen Mitarbeiter des Projektes den Jugendlichen Verantwortung zu übertragen, in dem sie ihnen bestimmte organisatorische Aufgaben innerhalb der Gruppe übertragen. Ein Jugendlicher hat sogar schon die alleinige Verantwortung für die Durchführung eines Jugendtreffs, eine Tatsache, die den Veranstaltern zeigt, dass ihr Konzept aufgeht. Motto: Spaß am Sporttreiben Bezüglich der sportlichen Anforderungen ist zu betonen, dass die Teilnehmer nicht durch Leistungsdruck, Misserfolgserlebnisse und übertriebene Erwartungen belastet werden, wodurch der Gefahr durch den Sport Frustrationen zu erleiden, entgegengewirkt werden soll. Spaß am Sporttreiben anstatt leistungsorientiertes Training ist also das Motto der Treffs, was auch dadurch gestützt wird, dass die jeweiligen Sportgruppen von Termin zu Termin jeweils selbst entscheiden dürfen, welche Sportart betrieben werden soll. Erfahrungsgemäß begeistern sich die Jungengruppen vor allem für Sportarten wie Fußball, Basketball und Inlinehockey, während sich die Mädchengruppen beinahe ausschließlich für Tanz entscheiden. Die Tatsache, dass sich Mädchen so sehr 5 In den sieben verschiedenen Treffs für die Mädchen steht Tanzen an erster Stelle. für Tanz interessieren liegt vor allem daran, dass hierfür keine sportlichen Vorerfahrungen nötig sind, um mitmachen zu können. Es stellen sich recht schnell erste Erfolgserlebnisse ein, die sich positiv auf die Persönlichkeits- und Selbstbewusstseinsentwicklung der Mädchen auswirken. Die Spielgruppen treffen sich in der Zeitspanne zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr einmal pro Woche, so dass für die Teilnehmer kein Terminzwang entsteht. Momentan zählt Projektleiter Carbotti ca. 200 Jugendliche, die sich auf acht Jungen- und sieben Mädchen-Treffs aufteilen – eine beachtliche Zwischenbilanz, wenn man bedenkt, dass das Projekt erst gute zwei Jahre alt ist! Vor diesem Hintergrund betrachtet ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Treffs bereits bei 15 angelangt ist und auch weiterhin ansteigt. Dafür verantwortlich sind vor allem Heidelberger Schulen, die sich für dieses erfolgreiche Konzept interessieren und neue Kooperationen mit dem Sportkreis eingehen. Fragen zum Projekt „Jugend-Sport-Treffs in den Stadtteilen“ beantwortet Ihnen der Sportkreis Heidelberg gerne unter: Telefon (06221) 16 05 63 oder E-Mail: sportkreis.heidelberg@t-online.de Badischer Sportbund Jahrgang 57 · Karlsruhe, 23. Januar 2003 · Nummer 1
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