geneigten Ebene - Bauverlag
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Erdbau<br />
Erddruck<br />
Bild 5:Vorlage<br />
FH = G • h / l = G • sin <br />
FN = G• b / l = G • cos <br />
Bild 6: Rad, aus Winkel wird <br />
Bild 7: Keil, aus Winkel wird <br />
aber nur einen Ursprung haben können.<br />
Jede Bodenart trägt damit ihre spezifische<br />
Struktur (Geometrie) in sich. Vereinfacht<br />
ausgedrückt ist es möglich, alle Bodenarten<br />
über ihren Neigungswinkel ( B) zwischen<br />
festem Fels ( B = 90°) und Wasser<br />
( B = 0°) stufenlos einzugruppieren.<br />
Wie die Bestimmung des Neigungswinkels<br />
( B) lässt sich auch die Wichte des<br />
ungestörten Erdreichs bei der angenommenen<br />
Lagerungsdichte (dB = 100 %) geradlinig<br />
zwischen schwerem Fels<br />
( B ~ 30 kN/m 3 ) und wassergelösten Böden<br />
( B > 10 kN/m 3 ) ermitteln.<br />
Somit grenzt die Geometrie einer Bodenart<br />
die Kraftgrößen und Kraftrichtungen<br />
im Erdkeil ein. Die Kräfte verändern<br />
sich daher nur proportional zur Keilhöhe.<br />
Die feste Bindung von Bodenart und Keilgeometrie<br />
ermöglicht es, Größe und Angriffshöhe<br />
der horizontalen Erdkraft (Erddruck)<br />
der verschiedenen Bodenarten im<br />
Diagramm darzustellen.<br />
Die Grafik widerlegt die Behauptung<br />
der derzeitigen Erddrucklehre, dass der<br />
Kraftangriff des Erddrucks für alle Bodenarten<br />
gleich in 1 / 3 der Berechnungshöhe<br />
erfolgt.<br />
Vielmehr ist es richtig, dass jede Bodenart<br />
eine andere Angriffshöhe ausbildet,<br />
die nur beim bindigen Boden (weich)<br />
bei ca. 1 / 3 Höhe liegt, bei Kies (dicht gelagert)<br />
aber den Wert (6,71 m/10,0 m) einnimmt.<br />
Es bleibt die Frage offen, wie kann die<br />
derzeitige Erddrucklehre passend sein,<br />
wenn bereits ihre Grundlagen unstimmig<br />
sind?<br />
Für das Diagramm (1) wurde eine Grabentiefe<br />
von 10 m gewählt. Die Neigungsebene<br />
der jeweiligen Bodenart steigt vom<br />
Nullpunkt (Sohle) unter dem spezifischen<br />
Neigungswinkel ( B) bis zur Geländehöhe<br />
auf. Winklig auf die Neigungsebene setzt<br />
die Scherebene auf, welche die Y-Achse in<br />
Geländehöhe schneidet. Die Länge der<br />
Waagerechten vom Schnittpunkt der Neigungsebene<br />
mit der Scherebene bis zur Y-<br />
Achse entspricht der H-Kraft (in Meter)<br />
und die Höhe vom Fußpunkt bis zur Waagerechten<br />
drückt die Hv-Kraft (in Meter)<br />
aus. Diese Höhenlage entspricht der Angriffshöhe<br />
(m) des Erddrucks dieser Bodenart<br />
gegen die Grabenwand.<br />
Über die Multiplikation der im Diagramm<br />
messbaren Längen/Höhen mit einem<br />
so genannten Divisor (Div) kann der<br />
reale Erddruck (kN/m) der jeweiligen Bodenart<br />
ermittelt werden. Der Nachweis zu<br />
den vorgenannten Fakten wird nachstehend<br />
über das physikalische Gesetz der<br />
<strong>geneigten</strong> <strong>Ebene</strong> geführt.<br />
4 Erddruck nach dem<br />
physikalischen Gesetz der<br />
<strong>geneigten</strong> <strong>Ebene</strong><br />
Der spezifische Neigungswinkel ( B)<br />
einer Bodenart stellt sich ein, wenn ohne<br />
äußere Einwirkungen Bodenmassen aus<br />
einer lotrechten Grubenwand nach Überwindung<br />
der Rückhaltekräfte (Kohäsion<br />
und innere Reibung) abgleiten bzw. abrollen.<br />
Die Tatsache, dass eine rollende Last,<br />
auf einer <strong>geneigten</strong> <strong>Ebene</strong> gegen ein Hindernis<br />
gestellt, horizontale Kräfte aufbaut,<br />
hat zu der Überzeugung geführt, dass<br />
auch ein Bodenkeil auf seiner natürlichen<br />
Neigungsebene Kräfte gegen eine reale<br />
oder imaginäre Wand erzeugt, ohne dass<br />
er dazu in Bewegung geraten muss.<br />
Unter dem Begriff „geneigte <strong>Ebene</strong>“<br />
wird im Taschenbuch der Physik eine<br />
Fläche beschrieben, die gegen die Horizontale<br />
geneigt ist. Die Formeln der <strong>geneigten</strong><br />
<strong>Ebene</strong> finden dort Anwendung,<br />
wo Lasten auf einer <strong>geneigten</strong> <strong>Ebene</strong> heraufgezogen<br />
oder hangabwärts gebremst<br />
werden müssen (Lit.-Angabe 2, Abschnitt<br />
5.5.6).<br />
Bild 8: Lastanteile FH u. FN<br />
Für die Belange des Bauwesens sind<br />
Umstellungen in den Vorgaben getätigt<br />
worden.Der Winkel () der <strong>geneigten</strong> <strong>Ebene</strong><br />
ist auf den Neigungswinkel () umbenannt<br />
und die rollende Last durch einen<br />
abgleitenden Erdkeil ersetzt worden. Unverändert<br />
bleiben die Laststellung auf der<br />
Neigungsebene und die Zuordnung der<br />
einzelnen Kräfte (vergleiche Bilder 5 mit 6<br />
und 7).<br />
Geneigte <strong>Ebene</strong><br />
G<br />
FH<br />
FN<br />
b<br />
I<br />
Gewichtskraft des Körpers<br />
Hangabtriebskraft<br />
Normalkraft<br />
Basis der <strong>geneigten</strong> <strong>Ebene</strong><br />
Länge der <strong>geneigten</strong> <strong>Ebene</strong><br />
48 tis 3/2005