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Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses April 2007 (pdf ...

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Untersuchungsausschuss „Kin<strong>des</strong>wohl“ 51<br />

In der öffentlichen Vernehmung <strong>des</strong> Chefarztes der Klinik in Heiligenhafen sagte dieser<br />

aus, dass aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht eine Weitergabe von Informationen,<br />

z.B. an die Geburtsklinik von Kevin oder das Jugendamt nur möglich gewesen<br />

wäre, wenn die Eltern damit einverstanden gewesen wären. Ein Entlassungsbericht<br />

werde in der Regel nur an den behandelnden Arzt der Patienten geschickt.<br />

Durch einen Auszug aus dem Strafregister <strong>des</strong> Ziehvaters ist über den Aufenthalt in<br />

Heiligenhafen bekannt, dass dieser dort am 13. <strong>April</strong> 2004 eine gefährliche Körperverletzung<br />

begangen hat und <strong>des</strong>wegen vom Amtsgericht Oldenburg in Holstein am<br />

15. Juli 2005 zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen verurteilt worden ist. 132 Zeugenaussagen<br />

zufolge hatte der Ziehvater an diesem Tage eine lautstarke Auseinandersetzung<br />

mit der Mutter von Kevin, im Verlaufe derer er kräftig mit dem Fuß gegen<br />

den Kinderwagen mit dem schreienden Säugling trat und der Mutter eine Kopfnuss<br />

verpasste. Anschließend sollen weitere Schläge ins Gesicht erfolgt sein. 133 Von dem<br />

anschließenden Strafverfahren gegen den Ziehvater sowie der Verurteilung war dem<br />

Casemanager ausweislich seiner Akte nichts bekannt.<br />

Am 3. Mai 2004 rief der Casemanager bei der Mitarbeiterin <strong>des</strong> Sozialdienstes im<br />

Bremen-Nord an und bat um Zusendung <strong>des</strong> Entlassungsberichts von Kevin, da er<br />

bisher über keinerlei schriftliche Unterlagen verfügte. 134 Am selben Tag notierte er<br />

einen Anruf <strong>des</strong> methadonvergebenden Arztes, der ihn bat, Kontakt zur Familie aufzunehmen,<br />

da diese offenbar Hilfe brauche. Daraufhin schrieb der Casemanager den<br />

Eltern am nächsten Tag unter Bezugnahme auf den Anruf <strong>des</strong> Arztes, dass sie sich<br />

mit Fragen an ihn wenden könnten. Noch vor Erhalt dieses Schreibens rief der Ziehvater<br />

von Kevin den Casemanager am 4. Mai 2004 an und teilte mit, es gehe der<br />

Familie gut. Sie bräuchten keinerlei Hilfe. Sie seien aber aufgrund der „unmöglichen“<br />

Nachbarschaft bestrebt, so schnell wie möglich eine andere Wohnung zu beziehen.<br />

135<br />

Da der Bericht <strong>des</strong> Bremen-Nord am 28. Mai 2004 immer noch nicht beim Casema-<br />

132 Akte 58. Blatt 153<br />

133 Akte 58, Blatt 186 ff.<br />

134 Akte 23. Blatt 8<br />

135 Akte 23, Blatt 8

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