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Analyse des Auftretens der moralischen Urteilsstufen nach Kohlberg

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Bezugspunkt ist nicht ein konkreter Normenkatalog; es geht um allgemeine<br />

Verfahren zur Prüfung normativer Entscheidungen, wie<br />

sie sich in <strong>der</strong> Diskursethik finden. Grundsätzlich kann jede bestehende<br />

Ordnung je<strong>der</strong>zeit in Frage gestellt werden, wenn geltend<br />

gemacht werden kann, dass sie nicht fair ist.<br />

Film-Beispiel (aus „Eine Frage <strong>der</strong> Ehre“):<br />

„Sie müssen kein Abzeichen tragen, um Ehre zu besitzen!“<br />

Restkategorie, moralisch nicht relevant:<br />

Hier wurden alle Aussagen aufgeführt, die keinen <strong>der</strong> moralrelevanten<br />

Themenkreise berührten.<br />

Um dem Umstand gerecht zu werden, dass einige Aussagen <strong>der</strong> Filmcharaktere zwar als<br />

strukturell moralisch relevant zu bezeichnen waren, die Argumentation jedoch eher darauf<br />

basierte, dass die Struktur einer bestimmten Stufe verneint wurde, wurden <strong>der</strong> Ratingskala<br />

sechs weitere Einstufungsmöglichkeiten hinzugefügt:<br />

Nicht Stufe 1 Nicht Stufe 2 Nicht Stufe 3 Nicht Stufe 4 Nicht Stufe 5 Nicht Stufe 6<br />

Beispielhaft sei hierfür eine Argumentation aus dem Film „Eine Frage <strong>der</strong> Ehre“ angeführt,<br />

die <strong>der</strong> Anwalt Kaffee in seinem Eröffnungsplädoyer verlauten lässt: „[…] die Angeklagten<br />

handelten nicht aus Rache […]“. Da das Argumentieren unter „Rache-Aspekten“<br />

<strong>der</strong> <strong>moralischen</strong> Orientierung an eigenen Bedürfnissen gleichkommt, <strong>der</strong> Sprecher allerdings<br />

explizit diese Möglichkeit ausschließt, handelt es sich in diesem Fall um die Kategorie<br />

„Nicht Stufe 2“.<br />

Pro Event war nur ein Urteil möglich, Mehrfach-Beurteilungen wurden ausgeschlossen.<br />

Aus den Ergebnissen wurde für jeden Darsteller, für den min<strong>des</strong>tens drei moralrelevante<br />

Beurteilungen vorlagen, ein „Moralprofil“ erstellt, in dem <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Argumentation<br />

bezüglich <strong>der</strong> sieben Stufen abgelesen werden konnte.<br />

Jede Untersucherin berechnete dann aus ihren unabhängig abgegebenen Bewertungen die<br />

relative Häufigkeit <strong>der</strong> einzelnen Stufen für jeden Schauspieler sowie für den gesamtem<br />

Film. Diese Häufigkeiten wurden abschließend noch über die vier Untersucherinnen gemittelt,<br />

so dass sich pro Stufe und Akteur nur eine relative Häufigkeit ergab.<br />

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