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Analyse des Auftretens der moralischen Urteilsstufen nach Kohlberg

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Präkonventionelles Niveau:<br />

Konventionelles Niveau:<br />

Postkonventionelles Niveau:<br />

Stufe I<br />

Stufe II<br />

Stufe III<br />

Stufe IV<br />

Stufe V<br />

Stufe VI<br />

Wie <strong>Kohlberg</strong> feststellte, argumentieren Personen/Kin<strong>der</strong>, die auf dem vor<strong>moralischen</strong><br />

(präkonventionellen) Niveau stehen, ohne dabei Rücksicht auf die Interessen an<strong>der</strong>er zu<br />

nehmen (nehmen zu können). Die erste Stufe ist gekennzeichnet durch eine bloße „Orientierung<br />

an Strafe und Gehorsam“ (Oerter und Montada, 1998, S. 876). Die zweite Stufe<br />

wird hingegen von <strong>der</strong> Instrumentalität an<strong>der</strong>er markiert, die zur Erfüllung eigener Interessen<br />

„benutzt“ werden.<br />

Das Erkennen und Respektieren von Sozialbeziehungen charakterisiert das nächste, das<br />

konventionelle Niveau. Erwartungen und Pflichten werden so gut wie möglich erfüllt.<br />

Eine Argumentation auf <strong>der</strong> dritten Stufe orientiert sich an den Normen und Regeln <strong>der</strong><br />

unmittelbar nahe stehenden Personen, <strong>der</strong> eigenen In-Group, während ein Argumentieren<br />

im Sinne <strong>der</strong> vierten Stufe bedeutet, dass eine gegebene (umfassen<strong>der</strong>e) Sozialordnung<br />

als um ihrer selbst Willen zu befolgen würdig scheint. Einer „law and or<strong>der</strong>“-Haltung ist<br />

dafür typisch.<br />

Als auf dem postkonventionellen Niveau angesiedelt bezeichnet <strong>Kohlberg</strong> diejenigen Urteile,<br />

die auf übergreifenden Werten und Prinzipien basieren. Vorhandene Regeln und<br />

Normen werden hinterfragt und reflektiert. Dementsprechend wird auf <strong>der</strong> fünften Argumentationsstufe<br />

die Relevanz <strong>des</strong> Gesellschaftsvertrags betont und <strong>der</strong> Relativismus<br />

von Werthaltungen und Regeln miteinbezogen. Die letzte Stufe ist gekennzeichnet durch<br />

die Rückführung moralischer Urteile auf übergeordnete und selbst gewählte ethische<br />

Prinzipien. Die grundsätzliche Möglichkeit <strong>der</strong> Infragestellung bestehen<strong>der</strong> Ordnungen<br />

wird erkannt.<br />

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