Analyse des Auftretens der moralischen Urteilsstufen nach Kohlberg

5. Ergebnisse
In diesem Teil des Berichts werden die Ergebnisse der Analysen im Hinblick auf die o-
ben erwähnten Hypothesen aufgeführt; mögliche Begründungen und Interpretationen
erfolgen im Abschnitt „Diskussion“. Zunächst werden sämtliche Hypothesen für den
Film „Eine Frage der Ehre“ auf vorläufige Bestätigung bzw. Widerlegung geprüft, darauf
folgend für den zweiten Film „Angeklagt“.
Vorab sei darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung der Charaktere den im Film verwendeten
Rollennamen analog ist, soweit diese eindeutig waren; andernfalls erfolgt die Berufung
auf verallgemeinernde Bezeichnungen wie „Anwalt 1“ usw..
5.1 Auswertung des Filmes „Eine Frage der Ehre“
Zu Hypothese 1:
Diese Hypothese konnte für den Film „Eine Frage der Ehre“ nicht belegt werden:
So zeigte sich beim Anwalt Kaffee im Verlauf des Films eine Steigerung seines Argumentationsniveaus.
Während er zu Beginn meist auf Stufe 3 (28%), kurzfristig sogar auf Stufe
1 (6%) argumentiert, steigert sich die Verwendung der höheren Moralstufen mit dem
Verlauf des Films. Dominant waren bei weiter fortschreitender Filmzeit die Stufen 4
(18%) und 5 (17%). Der Höhepunkt seines Argumentationsverlaufs zeigt sich beim letzten
Verhör mit dem als Zeugen geladenen Colonel Jessep, als Kaffee auf der höchsten
Stufe (Stufe 6: 6%) argumentiert.
Der Staatsanwalt entspricht der Hypothese, denn er argumentiert zum größten Teil auf
konventionellem Niveau (90%; davon Stufe 3: 21.25%, Stufe 4: 68.75%). Zu einem Anteil
von 10% ergaben sich Bewertungen für Nicht Stufe 1, das heißt, der Staatsanwalt
verneint in seiner Argumentation eindeutig die Gültigkeit bzw. die Möglichkeit der Stufe
1. Da allerdings die negativen Ratings (Nicht Stufe X) für das Vorliegen eines gleich bleibenden
Argumentationsniveaus ausgeklammert werden sollen, kann dies hier vernachlässigt
werden.
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