Geologique - Arkisto.gsf.fi
Geologique - Arkisto.gsf.fi
Geologique - Arkisto.gsf.fi
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1<br />
Bino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 63<br />
Jüngeren Dryaszeit fallen die vorn erwähnten Datierungen vom Moor Parvavuoma,<br />
10840 ± 270 J. = 8 870 v.Chr. (1-1 666) und 11 000 ± 130 J. = 9 050 v.Chr.<br />
(T -825). Die Bodenart der ersteren ist Carex-Torf mit Resten von Equisetum und<br />
Bryales und die Bodenart der letzteren Bryales-Torf. In den Ausgang der Jüngeren<br />
Dryaszeit fällt das von Salmis oben genannter Probeserie erhaltene Alter, 10070 J. =<br />
8120 ± 150 v.Chr. (T-408).<br />
Aus dem östlichen Salpausselkä-Gebiet liegen vom Ausgang der Jüngeren<br />
Dryaszeit drei C14-Datierungen vor, deren Mittelwert etwa 10150 Jahre beträgt<br />
(Repo und Tynni 1969, S. 225).<br />
In Nord-Karelien ist die obere Grenze der Zone II etwa 11 000 Jahre alt. Die<br />
älteste Datierung der Zone III ist 10140 ± 225 Jahre, und vom Ausgang dieser<br />
Zone liegt z.B. die Datierung 9670 ± 160 J. (1-2270) vor (Tolonen 1967).<br />
Die russischen Forscher haben aus dem Gebiet von Jaroslaw für die Wende<br />
der Zonen III und IV 10260 ± 330 Jahre bestimmt (Mo-269; Winogradow u.a.<br />
1962, S. 975-977 sowie Neustadt u.a. 1965 a, S. 97: Radiocarbon 8, S. 298).<br />
Aus Nordost-Lappland liegt eine in die Ältere Dryaszeit fallende Datierung vor,<br />
12350 ± 400 J. (1-1 140), die aufgrund ihrer Pollenverhältnisse aber ins Alleröd<br />
gehört. Die Jüngere Dryaszeit ging dort etwa 7800 v.Chr. aus (Sorsa 1965, S. 391).<br />
Als richtunggebende Werte darf man in dem Untersuchungsgebiet an der Grenze<br />
der Zonen I und II wohl das Alter 12400 Jahre ansehen, und an der Grenze der<br />
Zonen II und III 10900 Jahre, welcher Horizont in den Pollenpro<strong>fi</strong>len jedoch in<br />
den Beginn der Jüngeren Dryaszeit gestellt worden ist. Die fragliche Zonengrenze<br />
lässt sich aufgrund der Pollen<strong>fi</strong>ora schwer exakt unterscheiden, weil die dem Alleröd<br />
zugehörigen Sedimente dünn sind. Andererseits ist auch vermutet worden, die beim<br />
Übergang zur Jüngeren Dryaszeit eingetretenen Wandlungen der Vegetation und<br />
des Klimas seien ziemlich geringfügig gewesen (vgl. Donner 1951, Fries 1951,<br />
Kanerva 1956, Sorsa 1964 und 1965).<br />
Charakteristisch in der Pollenflora des Spätglazials sind Betula (B. nana und B.<br />
pubeseens) 80-90 %, Pinus ca. 10 % und Pieea 1-5 % und die erstaunlich mannigfaltige<br />
NBP- und Sporenpflanzenflora, wie Salix, Erieales, Juniperus, (yperaeeae,<br />
Gramineae, Artemisia, Myriop~yllum spie. -vertie., Ceratophyllum (Stacheln), Chenopodiaeeae,<br />
Hippophae, Thalietrum, PofJtgonum, Sparganium, Ly eopodium, Polypodiaeeae<br />
und Equisetum.<br />
Die Vielseitigkeit der Flora kommt nach den Untersuchungen von Kalela (1961 a,<br />
bund c) daher, dass ein Teil des nordischen Pflanzenelements die Eiszeit in sog.<br />
Refugialgebieten überdauert hat, und ein anderer Teil ist wahrscheinlich von Nordosten<br />
her eingewandert. Die kältebeständigen Arten konnten sich ausgesprochen<br />
in den frühesten klimatischen Perioden am effektivsten ausbreiten. Später haben<br />
diese Pflanzen noch eine zweite, schwächere Ausbreitungszeit gehabt, und dazwischen<br />
liegt eine lange, ungünstige Periode. Diese sog. postglaziale Wärmezeit dauerte vom<br />
Ausgang des Boreals bis zum beginnenden Subatlantikum. Damals kam die Verbreitung<br />
der genannten Elemente offenbar ganz zum Stillstand. Als Mittel-Lappland