EINBLICK Sonderheft „Was heißt schon normal?“ - AGAPLESION ...
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Bewegungstherapie<br />
Bauchtanz verbindet Tanz und<br />
Musik. Beide Elemente vermitteln<br />
Lebensfreude. Dieses Bewegungsangebot<br />
erproben wir noch. Der<br />
Bauchtanz ist insbesondere für<br />
Menschen mit starken Mobilitätseinschränkungen<br />
geeignet. Kreisende<br />
Bewegungen werden hier<br />
in kleinem Radius und an jedem<br />
Gelenk entfaltet.<br />
Bewohner internalisierten System<br />
sozialer Spielregeln und trägt dazu<br />
bei, diese zu verändern. Die internalisierten<br />
sozialen Regeln sind<br />
häufig abweichend oder wahnhaft<br />
verzerrt gegenüber den sozial<br />
geltenden, mit denen sich manche<br />
Bewohner überworfen haben. Spielen<br />
nach Regeln hilft, diese Kluft zu<br />
überwinden und fördert damit die<br />
Integrations- und Anpassungsfähigkeit.<br />
Fitnessgeräte sind ein beliebtes Medium,<br />
um Kraft aufzubauen und das<br />
Selbstbewusstsein zu stärken.<br />
Yoga mit seinen sanften Dehnungsübungen<br />
hilft die häufig extrem<br />
verspannte Muskulatur zu lockern.<br />
Seelische Kraft kann in symbolisch<br />
bedeutsamen Positionen, wie zum<br />
Beispiel „der Krieger<strong>“</strong>, aufgebaut<br />
werden.<br />
Bewohnern oft als bedroht empfundene<br />
eigene Körperbild positiv<br />
zu beeinflussen. Unkontrollierte<br />
Bewegungen können in Bildern wie<br />
„den Affen abwehren<strong>“</strong> aufgefangen<br />
werden.<br />
Walken beinhaltet einfache Bewegungsprinzipien<br />
und ermöglicht ein<br />
hohes Maß an Lockerung der oft<br />
extrem verspannten Schulter-Nacken-Muskulatur.<br />
Gleichzeitig wird<br />
durch das Erleben der Natur während<br />
des Walkens Stress abgebaut.<br />
Qigong besteht aus langsamen und<br />
fließenden Bewegungen. Qigong<br />
arbeitet mit Vorstellungsbildern und<br />
deren suggestiver Kraft, die eine<br />
tiefenpsychologische (Neben-)Wirkung<br />
haben. Die Arbeit mit beruhigenden,<br />
schönen Bildern, wie „den<br />
Mond schauen<strong>“</strong>, ermöglicht es,<br />
das von den Bewohnerinnen und<br />
Mit Qigong-Übungen wird die<br />
Koordination geschult, die häufig<br />
eingeschränkt ist, wenn das Körperbild<br />
als zerstückelt erlebt wird. Die<br />
langsamen und fließenden Bewegungen<br />
im Qigong wirken effektiv<br />
auf das vegetative Nervensystem<br />
und damit an der Wurzel von körperlicher<br />
und seelischer Entspannung<br />
und seelischer und geistiger<br />
Aufmerksamkeit. Die einfachen<br />
Bewegungsmuster ohne Kraftaufwand<br />
und Bewegungsartistik stellen<br />
im Hinblick auf die bei vielen<br />
Bewohnern stark eingeschränkte<br />
Bewegungsfähigkeit ein adäquates<br />
Bewegungsangebot dar.<br />
Inge Wittneben, Ergotherapeutin<br />
und Qigong-Kursleiterin (DQGG)<br />
<strong>Sonderheft</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 17