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EINBLICK Sonderheft „Was heißt schon normal?“ - AGAPLESION ...

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Arbeitstherapie<br />

Frisch und sauber in den richtigen Schrank<br />

Zimmernummern. So können sie<br />

die Wäsche den jeweiligen Fächern<br />

teilweise aus dem Kopf zuordnen.<br />

Für ihre Tätigkeit erhalten die<br />

Mitglieder der Wäschegruppe eine<br />

Motivationshilfe. Voraussetzungen<br />

für die Teilnahme an dieser Maßnahme<br />

sind persönliche Hygiene,<br />

Zuverlässigkeit und ein gewisses<br />

Maß an Verantwortungsgefühl.<br />

Die Wäschegruppe bietet Arbeitstherapieplätze<br />

im Dienstleistungsbereich.<br />

Eine kleine verbindliche<br />

Gruppe von drei Bewohnern mit<br />

unterschiedlichen Diagnosen sortiert<br />

unter Anleitung einer Ergotherapeutin<br />

dreimal in der Woche die<br />

persönliche Kleidung der 171 Bewohner<br />

von Haus Radeland. Diese<br />

kommt gewaschen, aber unsortiert<br />

aus einer Großwäscherei und muss<br />

für die Verteilung auf den Wohnetagen<br />

und richtige Zuordnung zu<br />

seinem Besitzer vorbereitet werden.<br />

Der zeitliche Aufwand für diese<br />

Arbeit orientiert sich an der Liefermenge.<br />

In der Regel wird dafür dreimal<br />

wöchentlich zirka eine Stunde<br />

benötigt: Das Wäschedienstteam<br />

hängt die Oberbekleidung nach<br />

Wäschereibons auf die Kleiderständer,<br />

sortiert die übrige Wäsche in<br />

Wagen, säubert Wäscheständer und<br />

räumt die Wäschekammer anschließend<br />

wieder auf.<br />

geliefert werden kann. Die Absprachen<br />

sind klar und werden eingehalten.<br />

So verbessern sie auch ihre<br />

Handlungsplanung, Zeiteinteilung,<br />

Ausdauer, Pünktlichkeit, Konzentration,<br />

Kommunikation und Kooperationfähigkeit.<br />

Dabei entwickeln sie<br />

erstaunliche Gedächtnisleistungen:<br />

Sie merken sich nicht nur die Wohnbereiche,<br />

in denen die einzelnen<br />

Bewohner leben, sondern auch die<br />

Kleiderbörse<br />

Die Wäschegruppe ermöglicht<br />

wichtige Erfahrungen, die jeder<br />

andere Berufstätige auch macht.<br />

Wenn zum Beispiel ein Gruppenmitglied<br />

ausfällt, müssen die anderen<br />

seine Arbeit mit übernehmen,<br />

da unsere Bewohner sonst keine<br />

sauberen Anziehsachen bekämen.<br />

Das führt mitunter zu intensiven<br />

gruppendynamischen Prozessen.<br />

Die wiederkehrenden Arbeitsabläufe<br />

geben den Mitgliedern der<br />

Wäschegruppe Sicherheit und<br />

die verantwortungsvolle Tätigkeit<br />

steigert ihr Selbstvertrauen und ihre<br />

psychische Stabilität.<br />

Angela Hellmann<br />

Die drei Bewohner teilen die Aufgaben<br />

selbstständig untereinander<br />

auf, sind sich gegenseitig behilflich<br />

und haben ein System entwickelt,<br />

wie die fertig sortierte Wäsche am<br />

schnellsten auf die Wohnetage<br />

Ob Oster-, Herbst oder Adventsbasar – die Second-Hand-Kleiderbörse ist bei den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern sehr beliebt und bietet ideale Möglichkeiten, sich<br />

den eigenen Kleiderschrank regelmäßig für kleines Geld aufzufrischen oder aber<br />

Kleidungsstücke, an denen man sich sattgesehen hat, auszusortieren.<br />

20 | <strong>EINBLICK</strong> <strong>Sonderheft</strong>

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