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Betrachtung über das erste Buch <strong>de</strong>r Könige (Synopsis) (J.N.D.) Kapitel 3<br />
Macht erledigt haben wird. Der eherne Altar war nicht im Heiligtum, son<strong>de</strong>rn im Vorhof,<br />
und kennzeichnete fürwahr einen von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> erhöhten Verworfenen (und darauf beruht<br />
<strong>de</strong>r zukünftige Segen Israels), aber nicht als in <strong>de</strong>n Himmel gefahren und verborgen, außer<br />
für <strong>de</strong>n Glauben. Hierdurch wird das Volk zu Gott nahen. Die Er<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r Schauplatz<br />
<strong>de</strong>r Entfaltung ihrer religiösen Zuneigungen und <strong>de</strong>r auf Er<strong>de</strong>n geoffenbarten Erkenntnis<br />
Gottes. Die Wirksamkeit <strong>de</strong>s Kreuzes als <strong>de</strong>s Mittels, Gott auf Er<strong>de</strong>n zu nahen, wird von<br />
ihnen erkannt wer<strong>de</strong>n. Ohnedies könnten sie Ihm nicht nahen. Sie wer<strong>de</strong>n wehklagen,<br />
wenn sie Den sehen, <strong>de</strong>n sie durchbohrt haben, sie wer<strong>de</strong>n Ihn aber als Den sehen, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>nen, die auf Er<strong>de</strong>n sind, geoffenbart ist. Segen, Vergebung, neues Leben wer<strong>de</strong>n ihnen<br />
hienie<strong>de</strong>n gebracht wer<strong>de</strong>n. Sie wer<strong>de</strong>n nicht in die Kraft dieser Dinge als hinter <strong>de</strong>m<br />
Vorhang verborgen, eingehen. Da sie auf Er<strong>de</strong>n aufgerichtet wer<strong>de</strong>n, wür<strong>de</strong> es ihnen nicht<br />
einmal geziemen, dies zu tun.<br />
Um auf unsere Geschichte zurückzukommen: wenn die La<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Berge Zion ist, so<br />
gibt es zwei Wege, um Gott zu nahen – vor <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>, und beim Altar, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Tat mit<br />
<strong>de</strong>n Höhen verwechselt wird. Bis <strong>de</strong>r Tempel gebaut wird, befin<strong>de</strong>t sich das Volk auf <strong>de</strong>n<br />
Höhen; sie sind irdisch und fleischlich sogar beim Herzunahen zum wahren Gott 2 . Gott<br />
dul<strong>de</strong>t es. Salomo selbst geht dorthin, und Gott erhört ihn dort. Der Tempel ist nicht gebaut.<br />
Wenn er gebaut wäre, hätte er <strong>de</strong>r einzige Mittelpunkt <strong>de</strong>s Dienstes und <strong>de</strong>r Anbetung sein<br />
sollen. Daß Gott eine Sache dul<strong>de</strong>t, bis Macht wirken wird, ist ganz etwas an<strong>de</strong>res als etwas<br />
gutheißen, nach<strong>de</strong>m Macht gewirkt hat. Wir müssen im Auge behalten, daß, wenn Salomo<br />
nach Gibeon ging, es geschah, weil die Stiftshütte und <strong>de</strong>r eherne Altar dort waren; und<br />
dort war es, daß die Priester nach <strong>de</strong>m Gesetz ihre Funktionen ausübten (1.Chr 16, 36 – 40).<br />
Die Bun<strong>de</strong>sla<strong>de</strong> war nicht dort. David hatte sie in einem Zelt in <strong>de</strong>r Stadt Davids aufgestellt.<br />
Diese letzteren Punkte wer<strong>de</strong>n im Buche <strong>de</strong>r Chronika eingehen<strong>de</strong>r entwickelt (und ich<br />
weise <strong>de</strong>n Leser auf das hin, was bei <strong>de</strong>r Betrachtung dieses Buches gesagt wer<strong>de</strong>n wird);<br />
aber <strong>de</strong>r Teil, <strong>de</strong>n wir betrachten, könnte kaum verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, ohne etwas von <strong>de</strong>m,<br />
was man dort fin<strong>de</strong>t, vorwegzunehmen.<br />
Was die augenblickliche Verantwortung anbetrifft, so scheint nur <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s Volkes in<br />
dieser Hinsicht als ein trauriger vor unsere Augen gestellt zu sein; und Salomo befin<strong>de</strong>t sich<br />
selbst nur auf <strong>de</strong>m Niveau <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Zustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Dinge – einem Zustan<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n<br />
Gott in Gna<strong>de</strong> dul<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r aber nicht nach Seinem Herzen ist. Der König dachte we<strong>de</strong>r an<br />
die La<strong>de</strong>, noch an <strong>de</strong>n verborgenen Segen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s als die Quelle, <strong>de</strong>r alle seine Gedanken<br />
und all sein Han<strong>de</strong>ln entspringen sollten 3 , und als <strong>de</strong>s einzigen Mittels seiner Verbindung<br />
mit Jehova. Er liebte Jehova. Es wur<strong>de</strong> ihm gegeben, alles Erfor<strong>de</strong>rliche zu vollbringen,<br />
um Seine Herrlichkeit offenbar zu machen, sein Herz erhob sich aber nicht auf die Höhe<br />
2 Die Stellung Salomos ist moralisch bemerkenswert. Er liebt Jehova; er wan<strong>de</strong>lt in <strong>de</strong>n Satzungen Davids;<br />
er hält sich aber nicht zu <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>, die David in Zion hingestellt hatte – er bringt Schlachtopfer auf <strong>de</strong>n<br />
Höhen dar. Wie oft geschieht es, daß Christen, die äußerlich nicht in Sün<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>ln, in Christo nicht das<br />
Geheimnis Seines Willens suchen, und zwar gemäß <strong>de</strong>r Offenbarung Seiner Selbst, während Er verborgen<br />
ist! Für uns ist <strong>de</strong>r Tempel noch nicht erbaut. Wir dürfen uns <strong>de</strong>r La<strong>de</strong> nähern – <strong>de</strong>m verworfenen und<br />
in die Höhe aufgefahrenen Christus; o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m ehernen Altar und <strong>de</strong>n Höhen, <strong>de</strong>nn dieser Altar wird mit<br />
ihnen verwechselt.<br />
3 Er nahte ihr unter <strong>de</strong>m Einfluß verliehener Segnungen, Gott Dank darzubringen (V. 15).<br />
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