Internationales Literaturreview zur - Bundesärztekammer
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2.2. Historische Entwicklungen und Trends in den<br />
Gesundheitsberufen<br />
Bei dem historischen Rückblick werden die ärztlichen und nicht-ärztlichen<br />
Berufsgruppen auf ihre Entwicklung hin national und international betrachtet und der<br />
zukünftige Trend abgeschätzt.<br />
2.2.1. Ärztliche Berufe<br />
Das Berufbild des Arztes genießt, trotz medialem Einfluss mit negativer<br />
Berichterstattung, noch immer eine hohes Ansehen [Allensbach, 2008]. Dies zeigt<br />
sich auch in den weiterhin hohen Beweberzahlen von Studienanfängern in der<br />
Humanmedizin. Allerdings wird die Zahl derjenigen Medizinstudenten, die nachher<br />
als Ärzte in die Versorgung gehen, immer kleiner. Seit 2004 ist dieser Trend,<br />
anfänglich nur als Phänomen zu beobachten, nun kontinuierlich steigend. Die<br />
Attraktivität des Arztberufes im Krankenhaus und besonders in der Hausarztpraxis<br />
hat enorm abgenommen. Und hier gilt noch zusätzlich, je ländlicher bzw.<br />
abgelegener, desto unattraktiver. Die Gründe sind zahlreich, sehr unterschiedlich und<br />
auch sehr personenabhängig. Allerdings lassen sich für die Abneigung des<br />
„Landarztes“ einige Hauptgründe herausarbeiten: unattraktive bzw. ungesicherte<br />
Vergütung, ungeregelte Arbeitszeiten und schlechte Umfeldbedingungen<br />
(Kindergärten, Schulen, Arbeitsplätze, kulturelle Angebote). Gegen eine urbane<br />
Niederlassung spricht häufig das mittlerweile hohe unternehmerische Risiko. Daher<br />
lassen sich inzwischen viele junge Allgemeinmediziner, vor allem Frauen mit<br />
anstehendem Kinderwunsch, in Praxen oder in Medizinischen Versorgungszentren<br />
(MVZ) anstellen. Die aktuelle Reform der Vergütung wird diesen Trend sicherlich<br />
noch verschärfen und beschleunigen. In Abbildung 1 ist der Trend von 2002 bis 2008<br />
dargestellt [Kopetsch, 2007]. Für die Jahre bis 2017 wird eine vorsichtige<br />
Abschätzung des Hausarztschwunds abgegeben. Allerdings ist diese Schätzung<br />
noch ohne Berücksichtigung der Auswirkung der aktuellen Vergütungsreformen<br />
erfolgt. Vermutlich wird der Schwund größer werden als er hier dargestellt ist.<br />
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