Internationales Literaturreview zur - Bundesärztekammer
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Nurse Practitioners in Großbritannien sind sowohl in der Primär-/, als auch der<br />
Sekundärversorgung tätig. In der Primärversorgung arbeiten sie u.a. in<br />
Hausarztpraxen im Angestelltenverhältnis. Nurse Practitioners verfügen über eine<br />
umfangreiche, zumeist universitäre Ausbildung (Bachelor, Master, Promotion). Sie<br />
treffen professionelle autonome Entscheidungen, sind eigenständig in Diagnostik und<br />
Therapie, dürfen mit einigen Ausnahmen Verschreibungen von Behandlungen und<br />
Medikamenten tätigen, Untersuchungen anfordern und verfügen über das Recht auf<br />
Aufnahme, Entlassung und Überweisung des Patienten. Zu den Tätigkeitsbereichen<br />
gehören u.a. die Begutachtung von Patienten, Assessment und Anamnese,<br />
körperliche Untersuchungen, Screening von Risikofaktoren und früheren Diagnosen,<br />
die Erstellung von Pflegeplänen, die Beratung und Gesundheitserziehung,<br />
Projektmanagement, Disease Management und Gate-Keeping [Schmacke, 2006].<br />
Neben der Tätigkeit als Nurse Practitioner in einer Hausarztpraxis arbeiten<br />
professionell Pflegende u.a. als Community Nurse, was vergleichbar mit der hiesigen<br />
Familiengesundheitspflegerin bzw. der Family Health Nurse (WHO) ist. Die<br />
Community Nurses waren in einer Studie die Berufsgruppe, zu der Hausärzte die<br />
Patienten am häufigsten überwiesen. Die Arbeit der Community Nurse zeigte<br />
durchweg positive Effekte in Bezug auf die Patienten, insbesondere vulnerable<br />
Gruppen wie Migranten oder Menschen mit Behinderungen konnten profitieren. Der<br />
Einsatz der Community Nurse wird insgesamt als ausgezeichnete Strategie in der<br />
medizinischen Grundversorgung beurteilt, da sie die sozialen, wirtschaftlichen und<br />
ökologischen Einflüsse auf die Gesundheit der Bevölkerung mit in ihre Arbeit<br />
einbezieht [Greasley, 2005; Greasley und Small, 2005].<br />
Die hier dargestellte Übersicht und Erfahrungen im Rahmen der Unterstützung der<br />
hausärztlichen Versorgung in den Niederlanden und Großbritannien durch nichtärztliche<br />
Berufe zeigen die Grenzen und Möglichkeiten des Einsatzes<br />
unterschiedlicher Berufsgruppen auf. Länderübergreifende Reviews, also<br />
Studienübersichten/-zusammenfassungen, können weitere Anhaltspunkte im<br />
Rahmen der deutschen Diskussion geben.<br />
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