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Internationales Literaturreview zur - Bundesärztekammer

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Damit ist das 2007 vorgelegte Gutachten des Sachverständigenrats eine Steilvorlage<br />

für die Politik gewesen. Die Logik der Politik: 5 lohngünstige nicht-ärztliche<br />

Heilspersonen ersetzen 1 preisintensiven Arzt. Die nicht-ärztlichen Heilspersonen<br />

können dabei aus dem Pool der in Krankenhäusern freigesetzten Pflegekräfte bzw.<br />

aus dem Pool der umgeschulten Arbeitslosen gewonnen werden. Jedoch hat der<br />

zwischenzeitlich so stark abgebaute pflegerische Personalstamm in den<br />

Krankenhäusern zu solchen Unterversorgungszuständen geführt, dass sich die<br />

Politik zu einer erhöhten Zuweisung an Mitteln in den stationären Sektor <strong>zur</strong><br />

pflegerischen Personalerhöhung veranlasst sah. Und die Umschulung von<br />

Arbeitslosen, die nicht über einen medizinischen, pädagogischen oder<br />

soziologischen Hintergrund verfügen, in einem Beruf, der einen hohen Grad an<br />

Empathie bedarf, hat sich als äußerst schwierig erwiesen. Als Ausnahme ist hier die<br />

Altenpflege zu nennen. Aber vielleicht kann hierin auch die Erklärung für den häufig<br />

beschriebenen Qualitätsmangel in der Versorgung liegen.<br />

2.3.2. International<br />

Nicht nur Deutschland ist auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Auch<br />

international wird nach neuen Versorgungskonzepten geforscht bzw. bereits<br />

flächendeckend umgesetzt. Dabei weisen speziell in Europa Dänemark, Frankreich,<br />

Großbritannien, Niederlande und Schweden die größten Fortschritte auf. In Belgien,<br />

Österreich und der Schweiz wird derzeit intensiv diskutiert. Im angloamerikanischen<br />

Sprachraum, wie Australien, Kanada, Neuseeland oder USA, sind diese Konzepte<br />

bereits langjährig etabliert und werden bereits fortgeschrieben.<br />

International geht der Trend vor allem in Richtung „Shared Care“ und „Skill Mix“.<br />

Dieser Trend wird auch Bestandteil der Ergebnisse (Abschnitt 5) sein. Die<br />

interdisziplinäre und multiprofessionelle Struktur wird derzeit immer häufiger als<br />

Lösung für Qualitätsprobleme im Gesundheitswesen angesehen. Diese, bereits<br />

stationäre Errungenschaft, setzt sich international immer stärker im ambulanten<br />

Sektor (primary care) durch. Dies veranlasste bereits einzelne Autoren zu einem<br />

Abgesang der Einzelpraxis [Campbell et al., 2001; Roland et al., 2001; van den<br />

Hombergh et al., 2005].<br />

In Tabelle 2 sind einige europäische Bemühungen um neue Koordinationsformen,<br />

die gleichzeitig als Qualitätssteigerungen angesehen werden, aufgeführt.<br />

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