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Behandlung der Augen bei Lähmung des Nervus Abducens

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- Abnorme Zugspannungen verschiedener Ursache, die das Tentorium an seinen freien<br />

Grenzen und an den Prozessus clinoidei angreifen, sind ohne weiteres in <strong>der</strong> Lage die<br />

normale Funktion <strong>der</strong> zum Auge führenden motorischen Nerven zu beeinträchtigen.<br />

...Abnorme Tentoriumspannungen können häufig zu den Ossa temporalia, zum Occiput, zu<br />

den oberen Cervicalsegmenten und/o<strong>der</strong> zum sacrococcygealen Komplex zurückverfolgt<br />

werden. (U,S.44)<br />

5.4.4. Störungen <strong>des</strong> N. abduzens o<strong>der</strong> von Hirnanteilen<br />

- Dysfunktion <strong>der</strong> Synchondrosis sphenobasilaris: Eine Störung u.a. <strong>des</strong> N. abduzens kann<br />

durch abnorme Spannung am Lig. petrosphenoidale, am Tentorium o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fissura<br />

orbitalis superior entstehen (häufig <strong>bei</strong>m „vertical strain“). (L,S.501/Li,S.7)<br />

- Dysfunktion <strong>des</strong> Os temporale: Störung <strong>des</strong> N. abduzens am Apex <strong>der</strong> Pars petrosa,<br />

zwischen <strong>der</strong> Pars petrosa und dem Lig. sphenopetrosum. Vor allem <strong>der</strong> VI. Hirnnerv ist<br />

anfällig für Spannungen, die vom Tentorium und dem Ligament herrühren, da er faserig mit<br />

dem Ligamentum sphenopetrosum verbunden ist und in einem osteofibrösen Kanal verläuft,<br />

<strong>der</strong> durch dieses Ligament und die Pars petrosa <strong>des</strong> Schläfen<strong>bei</strong>ns gebildet wird. Auch<br />

Stase und Spannungen in <strong>der</strong> Wand <strong>des</strong> Sinus cavernosus kann zu Störungen <strong>des</strong> N.<br />

abduzens führen. (Li,S.89)<br />

- Dysfunktionen an <strong>der</strong> Orbita: Der N. abduzens kann beeinträchtigt werden durch Fraktur<br />

<strong>des</strong> Apex petrosus, Aneurysma <strong>der</strong> A. carotis im Sinus cavernosus, Kalzifizierung o<strong>der</strong><br />

Spannungen am Lig. petrosphenoidale, durale Spannung am Dorsum sellae und Dysfunktion<br />

an den okzipitalen Kondylen. (Li,S.524)<br />

- Dysfunktionen an <strong>der</strong> Orbita: Primär traumatisch entstandenes <strong>Augen</strong>flimmern kann auf<br />

Störungen <strong>des</strong> Mittelhirns und <strong>der</strong> Hirnnervenkerne von Nn. III, IV und VI hinweisen. (Li,S.526)<br />

- In enger Nachbarschaft zum N. abduzens befinden sich die lufthaltigen Zellen <strong>des</strong> Sinus<br />

sphenoidalis, die Druck auf ihn ausüben können. (U,S.37)<br />

5.4.5. Vaskuläre Störungen<br />

- Störungen im Sinus cavernosus können evtl. Funktionsstörungen <strong>des</strong> N. abduzens<br />

verursachen (auch <strong>des</strong> N. III, IV, V1, V2 sowie Stauung <strong>der</strong> V. ophthalmica superior). (Li,S.525)<br />

- Auf dem Weg zum Auge begegnen die Hirnnerven III, IV und VI vielen Arterien. Probleme<br />

wie Aneurysmen und Hämorrhagien beeinträchtigen häufig die Funktionen <strong>des</strong> in ihrer Nähe<br />

verlaufenden o<strong>der</strong> von ihrer Blutversorgung abhängigen Nervs. (U,S.34)<br />

- Kurz nach Austritt aus <strong>der</strong> Medulla oblongata wird <strong>der</strong> N. abduzens von <strong>der</strong> A. cerebelli<br />

inferior gekreuzt. Eine Vergrösserung dieser Arterie kann demnach seine Funktion<br />

beeinträchtigen. (U,S.37)<br />

- Der N. abduzens (auch <strong>der</strong> N. III und IV) steht in einer sehr engen Beziehung zu den Sinus<br />

cavernosi. Je<strong>des</strong> Problem, das den venösen Rückstau in diesen Sinus erhöht, kann zu einer<br />

Dysfunktion <strong>der</strong> <strong>Augen</strong>bewegung <strong>bei</strong>tragen. (U,S.44,45)<br />

- Die V. ophthalmica passiert die Fissura orbitalis mit den Nerven III, IV und VI und mündet<br />

anschliessend in den Sinus cavernosus ein. Da diese Vene über keine Venenklappen<br />

verfügt, kann ein chronischer Gegendruck im Sinus zu einer Venenerweiterung und in <strong>der</strong><br />

Folge zu einer Beeinträchtigung <strong>der</strong> Nervenfunktion führen. (U,S.45)<br />

- Wie bereits oben beschrieben kommen die Nerven III, IV und VI mit einer Vielzahl von<br />

Arterien in Kontakt. Demnach können Erweiterungen, Aneurysmen, Hypertonie, abnorme<br />

Windungen und/o<strong>der</strong> abnorme anatomische Wechselbeziehungen <strong>der</strong> Arterien zu<br />

Funktionsstörungen <strong>der</strong> Nerven führen. (U,S.45)<br />

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