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Behandlung der Augen bei Lähmung des Nervus Abducens

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Folgend die Bewegungsfunktion <strong>der</strong> einzelnen Muskeln:<br />

M. rectus superior: Hebung, Innenrotation und geringe Adduktion <strong>des</strong> Auges.<br />

M. rectus inferior: Senkung, Aussenrotation und geringe Adduktion <strong>des</strong> Auges.<br />

M. rectus medialis: Adduktion <strong>des</strong> Auges.<br />

M. rectus lateralis: Abduktion <strong>des</strong> Auges.<br />

M. obliquus superior: Innenrotation, Senkung und geringe Abduktion <strong>des</strong> Auges.<br />

M. obliquus inferior: Aussenrotation, Hebung und geringe Abduktion <strong>des</strong> Auges.<br />

Es ist zu beachten, dass <strong>der</strong> Bulbus lateral vom Ursprung <strong>der</strong> Muskeln liegt (grundlegende<br />

Bedeutung für das Verständnis ihrer Zugwirkung, siehe untenstehen<strong>des</strong> Bild).<br />

Bild<br />

Rechtes Auge, Muskeln und Orbita von oben gesehen.<br />

4.3. Innervation <strong>der</strong> äusseren <strong>Augen</strong>muskeln<br />

Die Innervation <strong>der</strong> <strong>Augen</strong>muskeln geschieht durch die paarigen Hirnnerven III, IV und VI.<br />

Da<strong>bei</strong> versorgt <strong>der</strong> N. oculomotorius (III) den M. rectus superior, inferior und medialis sowie<br />

den M. obliquus inferior. Der N. trochlearis (IV) versorgt den M. obliquus superior und <strong>der</strong> N.<br />

abduzens (VI) den M. rectus lateralis.<br />

Diese Hirnnerven verfügen, neben ihren motorischen Funktionen, auch über<br />

propriozeptorische Sinnesfasern von den durch sie innervierten Muskeln.<br />

Zu den äusseren <strong>Augen</strong>muskeln wird auch <strong>der</strong> M. levator palpebrae superioris (hebt das<br />

obere <strong>Augen</strong>lid) gezählt. Er wird ebenfalls vom N. oculomotorius (III) innerviert.<br />

5. Die Abduzensparese<br />

5.1. Verlauf <strong>des</strong> N. abduzens (VI)<br />

Der N. abduzens ist ein somatomotorischer Nerv. Seine Ursprungskerne liegen in <strong>der</strong> Pons<br />

(Brücke) <strong>des</strong> Hirnstamms, in <strong>der</strong> Nähe <strong>des</strong> Bodens <strong>des</strong> 4. Ventrikels. Die Fasern aus den<br />

Ursprungskernen <strong>des</strong> N. abduzens ziehen sich zwischen den seitlichen Bündeln <strong>des</strong> Tractus<br />

cerebrospinalis (Pyramidenbahn) durch die gesamte Dicke <strong>der</strong> Pons hindurch. Sie treten,<br />

relativ weit medial, aus <strong>der</strong> Furche zwischen Pons und Pyramis (=am Unterrand <strong>der</strong> Brücke)<br />

aus dem Hirnstamm aus. Der N. abduzens zieht auf dem Clivus nach oben; im oberen Drittel<br />

<strong>des</strong> Clivus tritt er durch die Dura mater (direkt neben <strong>der</strong> Sattellehne <strong>des</strong> Os sphenoidale<br />

(U,S.37)). Hier verläuft er über die Spitze <strong>der</strong> Pars petrosa <strong>des</strong> Schläfen<strong>bei</strong>ns (hinter <strong>der</strong> Basis<br />

<strong>des</strong> Prozessus clinoideus posterior vor<strong>bei</strong> (U,S.37)), wo<strong>bei</strong> er den Rand <strong>der</strong> Pars petrosa in<br />

einer Knochenspalte überquert, die durch das Petrosphenoidalband in einen Kanal<br />

verwandelt wird (U,S.37).<br />

Anschliessend geht er frei durch den Sinus cavernosus, lateral <strong>der</strong> A. carotis interna.<br />

Hier ist <strong>der</strong> N. abduzens <strong>bei</strong> pathologischen Prozessen beson<strong>der</strong>s gefährdet, da er als<br />

einziger Hirnnerv mitten durch das Lumen <strong>des</strong> Sinus cavernosus zieht.<br />

Schliesslich gelangt <strong>der</strong> Abduzens medial durch die Fissura orbitalis superior in die<br />

<strong>Augen</strong>höhle: Durch den Anulus tendineus und zusammen mit dem N. oculomotorius und<br />

dem N. nasociliaris (aus dem N. ophthalmicus, V1 – siehe linkes Bild Kapitel 3.1.).<br />

Der Abduzens nimmt, wie auch die an<strong>der</strong>en <strong>bei</strong>den motorischen Nerven (III und IV), <strong>bei</strong>m<br />

Eintritt in die <strong>Augen</strong>höhle eine Duralausstülpung mit und wird dadurch anfällig für abnorme<br />

Duralspannungen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Orbita zieht er nach lateral zum M. rectus lateralis, den er als einzigen Muskel<br />

innerviert.<br />

Die Nervenfasern <strong>des</strong> Abduzens überqueren die Körpermitte nicht, was bedeutet, dass<br />

die Dysfunktion eines <strong>Nervus</strong> abduzens nur den Muskel auf <strong>der</strong>selben Körperseite<br />

beeinträchtigt.<br />

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