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Behandlung der Augen bei Lähmung des Nervus Abducens

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5.5. <strong>Behandlung</strong>smöglichkeiten durch die CSO<br />

Eigentlich zeigt uns bereits <strong>der</strong> Verlauf <strong>des</strong> Abduzens <strong>Behandlung</strong>smöglichkeiten auf, denn<br />

dort wo er durchzieht, kann er auch gestört werden.<br />

Liem beschreibt zusammenfassend folgende Strukturen, die <strong>bei</strong> einer Abduzensparese<br />

betroffen sein können: Os sphenoidale, Ligamentum sphenopetrosum, Os temporale, Ala<br />

major und minor <strong>des</strong> Os sphenoidale (Fissura orbitalis superior), Sinus cavernosus und<br />

Tentorium cerebelli.<br />

Bei Sehstörungen gibt er die Empfehlung, generell folgende Strukturen zu untersuchen und<br />

zu behandeln:<br />

- Die knöchernen Verbindungen <strong>der</strong> Orbita und die Orbita als ganzes.<br />

- Das Keil<strong>bei</strong>n und die SSB und die Öffnungen am Keil<strong>bei</strong>n für den Sehnerven und die<br />

<strong>Augen</strong>muskelnerven.<br />

- Die intrakranialen Duralmembranen, da die <strong>Augen</strong>muskelnerven an ihnen entlang<br />

führen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> N. abduzens ist anfällig, da er unter dem Lig.<br />

sphenopetrosum <strong>des</strong> Tentoriums verläuft und mit diesem fasrig verbunden ist.<br />

- Das Hinterhaupt und <strong>der</strong> Atlas.<br />

- Unter Umständen das Schläfen<strong>bei</strong>n, aufgrund <strong>der</strong> Anheftung <strong>des</strong> Tentoriums an<br />

diesem Knochen.<br />

Aus den im Kapitel 5.4. zusammengetragenen Dysfunktionen lassen sich ebenfalls<br />

<strong>Behandlung</strong>stechniken ableiten. Je nach Ursache <strong>der</strong> Abduzensparese ist es vielleicht<br />

möglich zu schlussfolgern, wo die Dysfunktion im craniosacralen System liegen könnte, was<br />

ein noch gezielteres ar<strong>bei</strong>ten erlaubt. Folgend mögliche <strong>Behandlung</strong>stechniken:<br />

<strong>Behandlung</strong>en auf <strong>der</strong> Knochenebene:<br />

- Allgemein die <strong>Behandlung</strong> <strong>der</strong> Orbita: Speziell zu beachten ist hier die Fissura<br />

orbitalis superior, die von den grossen und kleinen Keil<strong>bei</strong>nflügeln gebildet wird.<br />

Techniken finden sich <strong>bei</strong> Liem (Li,S.535-538).<br />

- Ar<strong>bei</strong>t am Os sphenoidale: Beeinflusst die Fissura orbitalis superior, die<br />

Synchondrosis sphenobasilaris, das Lig. sphenopetrosum. Direkter Einfluss auch auf<br />

den Sinus cavernosus.<br />

- Ar<strong>bei</strong>t an <strong>der</strong> SSB: Beeinflusst den Sinus cavernosus sowie das Lig.<br />

sphenopetrosum.<br />

- Ar<strong>bei</strong>t am Os temporale: Beeinflusst das Foramen jugulare, das Lig. sphenopetrosum<br />

(hier v.a. die Pars petrosa). Auch die Verbindung zum Sphenoid ist zu<br />

beachten.<br />

- Ar<strong>bei</strong>t am Occiput: Beeinflusst das Foramen jugulare, die Synchondrosis<br />

sphenobasilaris, die okzipitalen Kondylen (Dysfunktion <strong>der</strong> okzipitalen Kondylen kann<br />

den Abduzenskern beeinträchtigen)<br />

- Lösen <strong>des</strong> Foramen jugulare für gute Ableitung <strong>des</strong> Venenblutes aus dem<br />

Kopfbereich (Vv. jugulares).<br />

- Der Komplex Os frontale, ethmoidale, sphenoidale und temporale (= anteriore Hälfte<br />

<strong>der</strong> Schädelbasis) hat Einfluss auf die Hirnnerven I-VI.<br />

- Os frontale: Bildet Teil <strong>der</strong> Orbita, grenzt an die Alae <strong>des</strong> Sphenoids an und kann<br />

somit ebenfalls die Fissura orbitalis superior beeinflussen.<br />

<strong>Behandlung</strong>en auf <strong>der</strong> muskulären Ebene:<br />

- Muskuläre Techniken: Zur Beeinflussung <strong>des</strong> <strong>Augen</strong>muskeltonus, Techniken finden<br />

sich <strong>bei</strong> Liem (Li,S.539,544,546).<br />

<strong>Behandlung</strong>en auf <strong>der</strong> Faszienebene:<br />

- Ar<strong>bei</strong>t an <strong>der</strong> Dura: Lösen von Duraspannungen am Dorsum sellae; auch <strong>der</strong><br />

Abduzens selber ist von einer Duralmembranhülle ummantelt (<strong>bei</strong> Orbitaeintritt und<br />

zwischen den Tentoriumschichten).<br />

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