31.12.2013 Aufrufe

Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche

Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche

Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Beste was die Region zu bieten hat<br />

2013 / 5 Euro<br />

<strong>Breisgau</strong> <strong>Kaiserstuhl</strong><br />

<strong>Köche</strong><br />

U .<br />

U<br />

WIR SIND GENUSS<br />

· Südland KÖCHE ·<br />

Kreation Alfred Klink<br />

www.suedland.net


Lieler Gourmet,<br />

Genuß in der richtigen<br />

Kombination...<br />

Lieler Schlossbrunnen Mineralwasser<br />

Classic, Vital, Still und Natur.<br />

Das Wasser aus der Tiefe des Markgräflerlandes<br />

www.lieler.de<br />

Ihr Partner für Großkücheneinrichtungen<br />

und Bedarf<br />

GKS<br />

Großküchensysteme<br />

KonstanzerGmbH<br />

Das Weingut für durchgegorene Weine.<br />

karlheinz.ruser@weinbau-ruser.de<br />

www.weinbau-ruser.de · Tel. 07621/49620<br />

Ensisheimer Straße 36 ·79110 Freiburg<br />

Telefon 0761 / 896 14-0 · Telefax 0761 / 896 14-22<br />

www.gks-konstanzer.de · info@gks-konstanzer.de<br />

Beratung · Planung · Verkauf · Kundendienst


Vorwort<br />

Von Gewürzzauberern und Kräuterhexern<br />

<strong>Die</strong> <strong>Köche</strong> in diesem Magazin versprechen eine vielfältige Geschmackswahl -<br />

Jede Köchin und jeder Koch hat eine eigene Handschrift<br />

Ein deutscher Lammrücken unterscheidet sich zunächst<br />

nicht wesentlich von einem französischen Carré<br />

d‘agneau oder von einem italienischen Rack di agnello.<br />

<strong>Die</strong> Unterschiede zeigen sich in der Küche. Der Italiener<br />

verwendet viel Olivenöl, Knoblauch und kräftige Kräuter.<br />

Der Franzose baut eine raffinierte Sauce und gibt<br />

ihr auch mal exotische Gewürze wie Vanille, Zimt oder<br />

Ingwer mit hinzu. Und die deutschen <strong>Köche</strong>? Wir haben<br />

unsere <strong>Breisgau</strong>-<strong>Kaiserstuhl</strong>-<strong>Köche</strong> besucht und in deren<br />

Gewürzschränken gestöbert.<br />

<strong>Die</strong> meisten unserer <strong>Köche</strong> verwenden als Grundlage gesunde Lebensmittel<br />

der Region. Doch dann scheiden sich auch schon die Geister. <strong>Die</strong><br />

einen bleiben weiterhin dogmatisch regional. „Meine Oma servierte<br />

Sonntagsgerichte alle ohne Kurkuma oder Ingwer, und die schmeckten!“<br />

Während der andere etwa gerade von neu entdeckten Gewürzen<br />

beim Libanesen schwärmt: „<strong>Die</strong> überraschen selbst im klassischen<br />

Lammrücken mit einem orientalischen Märchen.“<br />

Vive la différence! – gilt auch in guten, deutschen<br />

Restaurants. Alle <strong>Köche</strong> in diesem Magazin kochen<br />

alleine nach ihrem persönlichen Geschmack.<br />

Der eine will puristisch nur grüne Bauernkräuter<br />

als Zutat schmecken, der andere dagegen sucht<br />

fremde Aromen in exotischen Gewürzen.<br />

Wir haben auf unserer Tour durch die Küchen der<br />

<strong>Breisgau</strong>-<strong>Kaiserstuhl</strong>-<strong>Köche</strong> wahre Kräuterhexer<br />

und Gewürzzauberer besucht. Wir stellen Ihnen auf den folgenden Seiten<br />

klassische Kräuterköche und aufgeschlossene<br />

Asia-Gewürz-Künstler<br />

vor. Sie entscheiden, bei wem Sie<br />

einkehren!<br />

Mit schmackhaften und<br />

verführerischen Grüßen<br />

Bernhard Mössinger<br />

Landgasthof Baumgärtner<br />

Weisweil, Seite 26<br />

3<br />

...so finden Sie die <strong>Köche</strong><br />

<strong>Breisgau</strong> <strong>Kaiserstuhl</strong><br />

Erich Schütz und Njoschi Weber<br />

Michael Kavelmann<br />

Weinstube Holzöfele<br />

Ihringen, S. 18<br />

Oliver Rausch<br />

Hotel Schloss Reinach<br />

Freiburg Munzingen<br />

S. 28<br />

Sascha Kölsch<br />

Restaurant Zur Krone<br />

Bad Krozingen-Biengen<br />

S. 20<br />

31<br />

5<br />

Sascha Weiss<br />

Wolfshöhle Freiburg<br />

Freiburg<br />

S. 34<br />

3<br />

Fritz Helfersrieder<br />

Hotel Restaurant Storchen<br />

Bad Krozingen-Schmidhofen<br />

S. 9<br />

Thomas Merkle<br />

Merkles Restaurant Rebstock<br />

Endingen, S. 17<br />

Michael Zahn<br />

Gasthof Kreuz Post<br />

Staufen, S. 36<br />

Mathias Luiz<br />

Staufen<br />

Tanja und Georg Fehrenbach<br />

Hotel Restaurant Kühler Krug<br />

Freiburg, S. 10<br />

Albert Schweizer<br />

Ringhotel Zum Roten Bären<br />

Freiburg, S. 30<br />

Fritz Zehner<br />

Zehners Stube<br />

Pfaffenweiler, S. 7<br />

Restaurant Ambiente<br />

Staufen-Grunern, S. 24<br />

Heiko Bergner<br />

Parkhotel Krone Maleck<br />

Emmendingen-Maleck, Seite 8<br />

Adolf Frey<br />

Hotel Restaurant Rebstock-Stube<br />

Denzlingen, S. 12<br />

Alfred Klink<br />

Hotel Colombi<br />

Freiburg, S. 5<br />

Tobias Lichy<br />

Hotel Rheingold<br />

Freiburg, S. 16<br />

Steffen Disch<br />

Gasthaus Zum Raben<br />

Horben bei Freiburg, S. 6<br />

Christoph & Sabine Riesterer<br />

Zähringer Hof<br />

Münstertal-Stohren, S. 38<br />

Hermann-Josef Strecker<br />

Hotel & Restaurant Hirschen<br />

Glottertal, S. 32<br />

Titel Kreation von Alfred Klink: Dreierlei vom Rehfilet, Gewürzapfel, Rote Bete-Gelee<br />

Wir präsentieren die <strong>Köche</strong> auch im Internet, klicken Sie rein: www.suedland.net<br />

<strong>Die</strong> „Südland <strong>Köche</strong> <strong>Breisgau</strong> <strong>Kaiserstuhl</strong>“ sind Mitglieder der über<br />

130 <strong>Köche</strong> zählenden Südland-<strong>Köche</strong>-Gilde von Freiburg bis Oberstdorf.<br />

<strong>Die</strong> „Südland-<strong>Köche</strong>“ werden ausgewählt und betreut von der Fachagentur<br />

für Gastronomie und Hotellerie „<strong>Die</strong> Redaktion“, Überlingen, www.dieredaktion.net<br />

U<br />

U .<br />

Oliver Mewes<br />

Relais & Chateaux Hotel Schwarzmatt<br />

Badenweiler, S. 22<br />

WIR SIND GENUSS<br />

· Südland KÖCHE ·<br />

Claude F. Gysin-Spitz<br />

Restaurant Pfaffenkeller<br />

Wollbach bei Kandern, Seite 14<br />

3


DIE VIELFALT DER REGION<br />

FRISCH ZUBEREITET<br />

ZUM GENUSS IN UNSEREN STUBEN<br />

4<br />

Tischreservierung unter 0761/2 10 60 · www.colombi.de · info@colombi.de


Gewürze und Kräuter müssen<br />

en passant harmonieren<br />

Alfred Klink I Colombi Hotel I Freiburg<br />

Colombi Hotel<br />

Gastgeber Waltraud und Roland Burtsche<br />

Küchendirektor Alfred Klink<br />

Restaurantleiter Günther Hilbert<br />

Sommelier Gerhard Mauerhan<br />

Rotteckring 16<br />

D-79098 Freiburg<br />

+49 (0) 761 / 21060<br />

www.colombi.de<br />

Öffnungszeiten<br />

12 bis 15 Uhr und 19 bis 24 Uhr; Küchen-Öffnungszeiten 12 bis 14.15 Uhr und<br />

19 bis 22 Uhr; Nachtkarte/Kleine Karte 22 bis 23 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

112 Nichtraucherzimmer und Suiten reichen vom behaglichen Einzelzimmer bis hin zur<br />

luxuriösen Colombi-Suite mit faszinierendem Ausblick auf das Freiburger Münster und<br />

die malerische Altstadt. Edles Zirbelholz ziert die Wände und Decken in der Zirbelstube;<br />

mit ebenfalls warmer Holzvertäfelungen und soliden Holzmöbeln ist die Falkenstube<br />

ausstaffiert; während die mit hellem, antikem Fichtenholz vertäfelte Hans-Thoma-Stube<br />

einer original Bauernstube aus dem Jahre 1776 entstammt. Sitzplätze bietet der Colombi<br />

Bargarten auf seiner kleinen Terrasse.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Stern,<br />

Gault Millau 17 Punkte,<br />

Feinschmecker 3 F<br />

Seit 32 Jahren verleihen ihm die Michelin-Tester ununterbrochen<br />

ihren begehrten Stern – welch ein Koch hat dies bisher schon geschafft?<br />

In dieser langen Zeit hielten Alfred Klink viele Gewürzhändler<br />

immer wieder neue, exotische Blüten, Früchte und Wurzeln<br />

unter die Nase. Doch Klink bleibt sich und seinem Purismus<br />

treu. Er verwendet Gewürze nur dezent, diskret, reduziert. „Der<br />

Geschmack muss sich im Gericht bilden, die Grundprodukte und<br />

Gewürze müssen zusammen harmonieren!“<br />

Salz, Pfeffer und Kräuter sind für Klink die Voraussetzung für seine Frischeküche.<br />

Täglich lässt er sich mindestens zehn verschiedene Kräutersorten<br />

liefern, auch im Winter. Dabei verwendet der Sternekoch zwei<br />

verschiedene Salzsorten, sowie zwei selbst zusammengestellte Pfeffermischungen<br />

und verteilt zu den verschiedenen Gerichten seine Kräutervielfalt<br />

wohl ausgesucht und dosiert. „Es geht nicht darum möglichst<br />

viele exotische Gewürze oder Kräuter zu verwenden, sondern mit den<br />

wenigen, passenden den Eigengeschmack unserer Produkte zu heben.“<br />

Dazu greift Klink am liebsten auf alte, bewährte Kräuter aus dem Bauerngarten<br />

zurück. Selbst das von vielen als Maggi-Kraut verschriene<br />

Liebstöckel ist es ihm wert. Aus dem geschmackvollen Grün macht er<br />

zum Beispiel ein auserlesenes Liebstöckel-Gelee und serviert es zum<br />

frisch angemachten Rindertatar.<br />

In Klinks Küche duftet es immer nach frischem Grün, wie in der Kräuterabteilung<br />

des Wochenmarkts. Rosmarin, Thymian, Kerbel, Dill, Blattpetersilie<br />

– je nach Lieferungen schnippeln seine 30 <strong>Köche</strong> Kräuter um<br />

die Wette. <strong>Die</strong> Colombi-Küche ist in erster Linie ein Garant der traditionellen,<br />

badisch-französischen Kochkunst und die weiß die Vielfalt der<br />

heimischen Kräuter zu nutzen.<br />

Doch die Franzosen waren auch exotischen Gewürzen aus ihren Kolonien<br />

nie abgeneigt. Französisches Currylamm oder Ingwer an Geflügel<br />

gehört zum Repertoire ihrer Küche. Auch Klink verwendet gerne Ingwer,<br />

wie an seiner Asia-Ente für die er einen Orangensaft karamellisiert und<br />

mit Ingwersirup verfeinert, oder seine Stubenküken mit Chili und Ingwer<br />

gewürzt. Dafür legt er die Stubenküken zwei Tage in eine helle Sojasau-<br />

ce mit Palmzucker, Zitronengras, Limettenblätter und Knoblauch ein. <strong>Die</strong><br />

Gewürzauswahl hört sich vielfältig an, doch dient jeder Duft nur einem<br />

stimmigen Bukett. Jedes Gewürz ist dezent und reduziert eingesetzt,<br />

keines darf dominieren, nur gemeinsam sollen sie mit einem stimmigen<br />

Aroma das zarte Kükenfleisch streicheln.<br />

„Wenn die Gewürze zusammen harmonieren gibt es einen stimmigen<br />

Geschmack!“ Ihm unterstellt Klink seine ganze Kreativität. Manchmal<br />

scheinen seine Kniffe einfach. Zur Rotbarbe legt er ein Sträußen Zitronenthymian.<br />

In der heißen Butter lässt er die ätherischen Öle des Thymians<br />

neben dem Fischfilet karamellisieren. „Der Fisch nimmt den Geschmack<br />

auf, das gibt ein feines Aroma, dazu Meersalz, Koriander und<br />

etwas weißer Pfeffer.“<br />

Klink lässt den Geschmack am Produkt entfalten. Er greift nur dezent<br />

und diskret, mit feiner Hand, in den Garprozess ein. „Ein stimmiger Geschmack<br />

muss sich im Gericht bilden, die dazugegebenen Gewürze und<br />

Kräuter müssen wie en passant zu Einem harmonieren!“<br />

Bretonisches Rotbarbenfilet und krosse Langostino mit zweierlei Fenchel, Curry und<br />

Krustentierglace<br />

5


Steffen Disch I Gasthaus zum Raben I Horben<br />

„Weniger is(s)t mehr!“<br />

Gasthaus zum Raben<br />

Gastgeber Kirsten und Steffen Disch<br />

Küchenchef Steffen Disch<br />

Dorfstraße 8<br />

D-79289 Horben bei Freiburg<br />

+49 (0) 761 / 556520<br />

www.raben-horben.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Mittwoch bis Sonntag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21 Uhr;<br />

Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 3<br />

Wer in die Gaststube des Raben eintritt, will bleiben. Der Holzdielenboden<br />

knarrt unter den Fußsohlen, die halbhohe Holzvertäfelung strahlt Wärme aus,<br />

die lange Holzbank verlockt zum Sitzen und der Herrgottswinkel garantiert<br />

verlässliche Tradition.<br />

Hier ist jeder Tag für den Gast ein Sonntag, die Speisekarte inklusive.<br />

Hinterm Haus, mit Blick in die Rheinebene, lockt ein Garten mit 60 Plätzen.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand / 1 Besteck,<br />

Gault Millau 16 Punkte,<br />

Feinschmecker 2,5 F,<br />

Mitglied der Jeunes Restaurateurs,<br />

Marcellinos Platz 1 Freiburg Umland<br />

Steffen Disch ist kein sparsamer Mensch, jedenfalls als Koch.<br />

„Man darf beim Einkauf seiner Produkte nicht sparen, da zählt<br />

nur das Beste!“, sagt er, „aber Kräuter und vor allem Gewürze,<br />

die verwenden wir vorsichtig.“ Disch achtet beim Einkauf auf<br />

den Geschmack. Möglichst naturnahe Lebensmittel, möglichst<br />

geschmackvoll und mit eigenständigem Charakter. „Den zerstöre<br />

ich dann nicht mit zu viel Gewürzen“, warnt er und verwendet<br />

in den Sommermonaten fast ausschließlich außer Salz und Pfeffer<br />

in erster Linie frische Kräuter.<br />

„Kräuter und Gewürze sind ausschließlich zur Verfeinerung der Produkte<br />

und Speisen und nicht zum Erschlagen“, stellt Steffen Disch klar. Sein<br />

Satz ist schon legendär: „das Produkt ist der Star!“. Er kauft nur hochwertige<br />

Lebensmittel, am liebsten bei Lieferanten die er kennt und diese<br />

Lebensmittel will er dann auch möglichst authentisch servieren. „Was<br />

brauche ich da Ingwer an schmackhaften Karotten zu einem regionalen<br />

Gericht oder asiatische Düfte an einer herzhaften Rote Bete?“, fragt er<br />

rein rhetorisch und verwendet nur frisches Gemüse, nie aus der Tiefkühltruhe,<br />

blanchiert kein Gemüse. Karamellisiert zum Beispiel klassisch die<br />

Karotten in Butter mit einer Prise Zucker, gibt Salz hinzu, oder würzt die<br />

Rote Bete ebenfalls nur mit Salz und etwas Zucker und streut ein paar<br />

im Mörser gestoßene Körnchen Kümmel darunter und zur Abrundung<br />

einen Schuss Himbeeressig.<br />

In den warmen Monaten frönt er seiner Leidenschaft. Da greift er bei<br />

den grünen Kräutern in die Vollen. Er hat sich einen extra Kräutergarten<br />

angelegt. „Wenn Sie das Grün in Ihrem Garten pflücken, entfaltet sich<br />

der Geschmack sofort, absolut frisch, der Saft duftet belebend und die<br />

Blätter tragen ihre volle geschmackliche Stärke.“<br />

Estragon und Basilikum zählt zu seinen Lieblingskräutern. Ohne Schnittlauch,<br />

Blattpetersilie, Thymian und Rosmarin geht nur wenig. Wildkräuter<br />

verwendet er am allerliebsten. „Unvergleichbar!“, seine Wertschätzung.<br />

Einen Loup de mer serviert Disch im Sommer zum Beispiel mit Basilikum<br />

und Estragon. Im Winter mit einer raffinierten Hummer-Zitronengras-<br />

6<br />

Currysauce. Oder seine Tomatenessenz als weißen Tomatenschaum.<br />

Im Sommer natürlich mit Basilikum, aber auch Liebstöckel. Im Winter<br />

mit Zitronen-Olivenöl und Sternanis. Im Sommer gibt er an die Taubenbrüstchen<br />

frischen Majoran. Im Winter findet das zarte Geflügelfleisch<br />

in Zimtnelken seine Untermalung.<br />

„Wichtig ist, ob Kräuter oder Gewürze, dass man immer nur das Produkt<br />

unterstreicht, nie erschlägt.“ Da hält er es mit dem Architekten Mies van<br />

der Rohe und weiß: „Weniger ist mehr!“<br />

Dischs Karte ist ein Spiegel des saisonalen Marktangebots. Im Winter<br />

verfeinert er gerne regionale Lebensmittel mit einem Hauch Asia oder<br />

nutzt die exotischen Gewürze, in Ermangelung der frischen Kräuter,<br />

auch für andere Gerichte. Selbst für die Desserts, wie für seine Schlosserbuben<br />

auf Gewürzananas. Dörrpflaumen mit Marzipan und Mandel<br />

gefüllt - für die Ananas macht er eine Marinade aus Koriander, Szechuanpfeffer,<br />

Lorbeer, Sternanis und Chili. Mit selbstgemachten Schokoladeneis<br />

und Tonkabohne serviert er die österreichische Verführung.<br />

Schlosserbuben auf Gewürzananas mit Schokoladen-Tonkabohneneis und Vanillesauce


Ein unbeugsamer Klassiker<br />

Friedrich Zehner I Zehners Stube I Pfaffenweiler<br />

Zehners Stube<br />

Gastgeber Beatrix Grau und Friedrich Zehner<br />

Küchenchef Friedrich Zehner<br />

Weinstraße 39<br />

D-79292 Pfaffenweiler<br />

+49 (0) 07664 / 6225<br />

www.zehnersstube.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 12 Uhr bis 14 Uhr<br />

und 18 bis 21.30 Uhr;<br />

in der Weinstube ab 18 Uhr;<br />

Ruhetag Montag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

1575 wurde das ehemalige Rathaus Pfaffenweiler gebaut. Bald soll es<br />

wieder seine ursprüngliche Funktion übernehmen, aber vorerst regiert hier<br />

noch die hohe Kochkunst. Friedrich Zehner hat den Gastraum mit Sternengewölbe<br />

und mächtiger Steinsäule adelig gestaltet. <strong>Die</strong> Fußbodenheizung in dem<br />

Steinboden sorgt für eine wohlige Wärme. Man sitzt hier wahrlich fürstlich.<br />

Im Innenhof bieten in den Sommermonaten 25 Stühle ein lauschiges<br />

Plätzchen unter geflochtenen Reben.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 2 Bestecke,<br />

Gault Millau 16 Punkte,<br />

Gusto 6 Pfannen<br />

Der Mann kocht seit über 40 Jahren und strahlt noch immer die<br />

Freude an seinem Beruf aus. Wenn Fritz Zehner in seiner Küche<br />

Regie führt, lässt er sich von keinem modischen Trendsetter reinreden.<br />

Dabei hat er selbst ein bisschen den heutigen Modetrend<br />

mit vorangetrieben. „Wir haben schon vor 30 Jahren gekocht,<br />

was heute in den noblen In-Restaurants aufgetischt wird“, blickt<br />

er stolz auf seine Kochlaufbahn zurück. Vor über 30 Jahren hätte<br />

man Zehner zu den damals jungen Wilden zählen können. Seinem<br />

damaligen Stil blieb er immer treu. Heute ist er damit ein<br />

Klassiker.<br />

Friedrich Zehner kocht noch heute aufrecht und gradlinig, wie er es vor<br />

40 Jahren im damals renommierten Löwen im Münstertal gelernt hat.<br />

Seine Lehrzeit ist bis heute das solide Fundament seiner bodenständigen,<br />

gehobenen Küche, die ihn bis in den Olymp der Sterneköche geführt<br />

hat. „Klar serviert man heute leichter, feiner“, weiß auch er, „aber<br />

an einem guten, herzhaften Fond als Grundlage für eine abgerundete,<br />

verführerische Sauce, führt kein Weg vorbei.“ Zehner ist der ungekrönte<br />

Saucenkönig.<br />

Seine Töpfe sind fast so alt, wie er selbst. Täglich simmern in ihnen die<br />

verschiedensten Fonds. Schon ihr Duft ist berauschend. Ihnen fehlt es<br />

an nichts. Gehaltvoll verfeinert er den Extrakt mit Butter und Sahne,<br />

nach allen Regeln er Kunst der großen französischen Küchenmeister. Für<br />

sein zartes Milchkalbsteak verfeinert er den herzhaften Kalbsfond mit<br />

Morchelrahm, für das feine Täubchenbrüstchen gibt er in den Kalbsfond<br />

Perigord Trüffel.<br />

Zehner beherrscht auch ohne seinen Michelin-Stern das Einmaleins der<br />

renommierten Sterneköche und hat noch immer den Ehrgeiz im Ranking<br />

ganz vorne mitzuspielen. Dabei muss er niemandem mehr etwas beweisen,<br />

aber er will: „Das bin ich meinen Stammgästen schuldig. Schon<br />

alleine für sie strengen wir uns täglich aufs Neue an.“ Manche der heutigen<br />

Stammgäste kamen schon in jungen Jahren zu ihrem Zehner Fritz.<br />

Einige damals mit ihrem ersten selbstverdienten Geld als Referendare.<br />

In den 80er oder 90er Jahren war der Sternekoch Friedrich Zehner als<br />

Patron schon ein Original. Manche der jungen Gäste von damals sind<br />

heute gestandene Rechtsanwälte oder erfolgreiche Architekten. Doch<br />

sie pilgern noch immer zu ihm, zu ihrem Fritz, auch ohne Stern.<br />

Einige kommen auch, weil Zehner ein Koch und Gastwirt des alten<br />

Schlages ist. Der Mann ist der Küchenchef, er schreibt die Speisekarte,<br />

schmeckt jedes Sößle ab, achtet auf jedes Tellerchen, das über den<br />

Pass geht und steht doch jeden Abend auch mal in seiner Gaststube,<br />

um seine Gäste persönlich zu begrüßen. Viele der Gäste sind nicht nur<br />

Freunde seiner Kochkunst geworden, sondern achten ihren Zehner Fritz<br />

als einen Patron einer langsam aussterbenden Spezies. In Zeiten der System-Gastronomie<br />

ist Fritz Zehner ein unbeugsamer Klassiker. Er ist ein<br />

Original. Sein oberstes Ziel bleiben glückliche Gourmets. Mit einem Augenzwinkern<br />

greift er weiterhin auf höchstem Niveau nach den Sternen<br />

und schmunzelt zuversichtlich: „Das ist eine Frage der Zeit!“<br />

„Ich koche was mir schmeckt“<br />

Der Küchenmeister überzeugt mit seinen Fischmenüs, mit dem Loup auf<br />

Linsenragout, oder Jakobsmuschel auf Thaicurrysauce, legendär ist sein<br />

Hummersüpple du Chef oder der Schweinerücken vom Iberico, das Rinderfilet<br />

aus Amerika oder der Steinbutt aus der Bretange.<br />

Im Trend ist Zehner als Purist. <strong>Die</strong> regionale Schiene fährt er nicht mit.<br />

„Ich koche was mir schmeckt“, bleibt er sich treu. Beim Klassiker der<br />

französischen Kochkunst gibt es nach wie vor: Gänseleberterrine mit<br />

Quittengelee, Tempura von wilden Gambas auf Safransauce oder Crepinette<br />

von der Taube in Gänseleberschaum.<br />

In Zehners Stube wird die Haute Cuisine geboten, in der Weinstube im<br />

Rathaus-Keller die etwas bodenständigeren Gerichte. Doch so genau<br />

hält sich der Patron nicht an die Abgrenzung. Wer zu Zehner kommt, will<br />

Zehners Kochkunst genießen.<br />

7


Heiko Bergner I Parkhotel Krone I Emmendingen - Maleck<br />

Täglich ein erntefrisches Kräutersträußchen<br />

Parkhotel Krone Maleck<br />

Gastgeber Heike und Heiko Bergner<br />

Küchenchef Heiko Bergner<br />

Brandelweg 1<br />

D-79312 Emmendingen - Maleck<br />

Tel. +49 (0) 7641 / 9309690<br />

www.kronemaleck.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Montag ab 18 Uhr – sonst täglich 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag keinen<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 25<br />

Es ist ein stattlicher Gasthof. <strong>Die</strong> historische Fassade lässt auf verlässliche Tradition<br />

schließen. <strong>Die</strong> Kronenstube besticht durch ihre urige, hölzerne Wandvertäflung, Holztische<br />

und –stühle sowie einen Kachelofen. Das stilvolle Restaurant mit offenem Kamin<br />

dagegen ist dank Panoramafenstern lichtdurchflutet. Wer die Terrasse betritt, weiß, warum<br />

die Krone Parkhotel heißt. Idyllisch gelegen, umgeben von einem romantischen Park<br />

mit Teich sitzt man unter großen Trauerweiden und kann die Seele baumeln lassen. Das<br />

Highlight des Hauses muss man mit eigenen Augen gesehen haben: Rosa Flamingos<br />

mitten im Schwarzwald!<br />

Auszeichnungen<br />

Schlemmeratlas 3 Bestecke,<br />

Eurotoques Mitglied<br />

Vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein erntet Chefkoch<br />

Heiko Bergner fast täglich in seinem eigenen Garten verschiedenste<br />

Kräuter. Wenn seine Kapazitäten nicht mehr ausreichen,<br />

weiß er sich aber auch zu helfen. Qualität durch Nähe – ganz<br />

nach diesem Motto bezieht der Eurotoques-Chefkoch erntefrisches<br />

Grün sowie Obst und Gemüse direkt beim Bauern aus dem<br />

Ort, womit verraten ist: Heiko Bergner steht auf natürliche und<br />

regionale Produkte, am liebsten ganz nah um die Ecke!<br />

Vor fünf Jahren haben Heike und Heiko Bergner das „Parkhotel Krone“<br />

in Maleck übernommen. Seither spielt der Ort Maleck wieder in der<br />

gehobenen Gourmet-Liga. Bescheiden führt Bergner den Erfolg seiner<br />

Küche auf den Einsatz seiner Waren zurück: „Wirklich absolut frische<br />

Lebensmittel bekommt man nur direkt beim Erzeuger in der Region. Hier<br />

kenne ich die Bauern, alle Lieferanten und den Metzger.“ Zum Beispiel<br />

seine gefüllte Kalbsschulter: „Das Tier stand im Glottertal auf der Weide,<br />

hat sich von der Muttermilch und gesunden Gräsern und Kräutern<br />

ernährt, sonst nichts – das schmeckt man!“, ist er felsenfest überzeugt.<br />

<strong>Die</strong> wichtigste Zutat für Bergner ist Zeit. „Was schnell wächst hat keinen<br />

Geschmack, was nicht gereift ist, kann man nicht schmackhaft servieren.“<br />

Seine Überzeugung: „Das Marinieren des Fleischs beginnt während<br />

des Wachstums der Tiere.“ Gutes Fleisch muss in Ruhe heranwachsen,<br />

stressfrei geschlachtet werden und danach reifen.<br />

<strong>Die</strong> Kalbsschulter legt er deshalb nach der Lieferung noch mindestens<br />

zehn Tage in einen Ruheraum.Ebenso zeitaufwendig gart er im Niedrigtemperaturbereich.<br />

„Bei 75 Grad, ob eineinhalb oder zwei Stunden, das<br />

spielt dann keine Rolle.“ Vor der Zubereitung wird die Glottertäler Kalbsschulter<br />

sorgfältig pariert und somit von allen Sehnen befreit. Thymian,<br />

Basilikum, Petersilie, Schnittlauch oder was gerade im Garten wächst,<br />

damit füllt er die Schulter.<br />

Abschließend umwickelt er sie mit luftgetrocknetem Kandelschinken.<br />

„Das gibt eine besondere Würze.“ Dazu serviert er ein kräftig grünes<br />

Kartoffel-Basilikum-Purée und rundet das Gericht mit einer Reduktion<br />

von der Tomate ab.<br />

8<br />

„Das Gericht muss stimmig sein und auch schon optisch Begeisterung<br />

hervorrufen.“<br />

Auch beim Fischeinkauf ist Sorgfalt gefragt. Gerade bringt sein Lieferant<br />

einen 5kg Wolfsbarsch. Bergners Augen leuchten als er schwärmt: „<br />

Das Fischfleisch hat eine feste Struktur, hat Biss und ist schmackhaft.<br />

Kross auf der Haut gebraten, dazu eine Rieslingsauce und mal sehen,<br />

was mein Gemüsebauer dazu noch Schönes für mich hat.“, sagt er und<br />

verabschiedet sich mit einem Winken in Richtung Dorfmitte.<br />

Gerne schafft Bergner auch einen Dialog mit heimischen Lebensmitteln<br />

und internationalen Gewürzen, das ist eine besondere Seite seiner<br />

Kochkunst: Mit rotem Curry, Ingwer oder Kokosmilch kitzelt er regionale<br />

Produkte, serviert zum Beispiel Garnelen im Kokossud mit Vanille, Koriander,<br />

Zitronengras, Ingwer, Knoblauch und Chili. Schön, dass Maleck<br />

wieder in der Gourmetliga spielt.<br />

Gefüllte Kalbsschulter mit Basilikumpüree und Reduktion von der Tomate


Fritz und Jochen Helfesrieder I Storchen I Bad Krozingen - Schmidhofen<br />

Das Reinheitsgebot der Familie Helfesrieder<br />

Storchen Restaurant Hotel<br />

Gastgeber Familie Helfesrieder<br />

Küchenchef Fritz und Jochen Helfesrieder<br />

Felix und Nabor-Straße 2<br />

D-79189 Bad Krozingen-Schmidhofen<br />

+49 (0) 7633 / 5329<br />

www.storchen-schmidhofen.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Mittwoch bis Sonntag 12 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr ;<br />

Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Zimmer 4<br />

Feinschmeckern geht das Herz auf. Schon von außen verheißt der „Storchen“ badische<br />

Gemütlichkeit. Innen wurde die alte Gaststube mit viel Feingefühl behaglich renoviert.<br />

Der alte Parkettboden ist aus Schwarzwälder Tannenholz, der Stammtisch steht am Kachelofen,<br />

die Wände sind holzvertäfelt. Keine nutzlose Deko-Kunst, die den Blick für das<br />

Wesentliche verstellt, gradlinig zeigt sich der Gastraum, wie die Teller der Küche.<br />

Im Sommer locken Sitzplätze im Garten unter schattenspenden Platanen an einem kleinen<br />

Teich.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Stern,<br />

Feinschmecker 3 F<br />

Als ein begnadeter Fischkoch, mit Wolfsbarsch und Steinbutt, hat<br />

er sich einen Namen erkocht. Doch ebenso viele Freunde der regionalen<br />

Küche pilgern in den „Storchen“, wenn Familie Helfesrieder<br />

zum alljährlichen Schlachtfest-Menü einlädt. <strong>Die</strong> Küche zeigt<br />

sich breit aufgestellt, trotzdem verzettelt sie sich nicht. „Alles<br />

zu seiner Zeit, wenn es Saison hat“, sagt Fritz Helfesrieder und<br />

schreibt die Speisekarten im Rhythmus der Natur. „Wir kochen<br />

was die Bauern rund um unsere Küche liefern“, schildert Junior<br />

Jochen Helfesrieder das Werden der Speisekarten, „ohne exotisches<br />

Chichi, alles mit authentischem Eigengeschmack, Punkt.“<br />

Bauer wäre Fritz Helfesrieder früher gerne geworden. Seinen heutigen<br />

Erfolg als Koch hat er wohl dieser Liebe zur Natur und den Tieren zu verdanken.<br />

<strong>Die</strong> Helfesrieders achten die Lebensmittel, die ihnen ihre Bauern<br />

liefern. Junior Jochen erzählt mit Begeisterung von den Besuchen mit<br />

seinem Vater auf den Höhen des Schwarzwaldes. „Da sehen wir die<br />

Rinder auf den Wiesen grasen, stark und gesund“, schwärmt er, „wir suchen<br />

uns die besten Tiere aus, überstellen sie dem Metzger und sorgen<br />

für eine stressfreie Schlachtung.“<br />

Jeder Koch weiß, das ist das A und O für gutes Fleisch: Zeit. <strong>Die</strong> Tiere<br />

müssen artgerecht gefüttert werden und mit ausreichend Zeit heranwachsen<br />

dürfen. „Das ist bei den Fischen nicht anders“, sagt Fritz<br />

Helfesrieder und verzichtet schon längst auf Fische aus konventionellen<br />

Züchtungen. „Kannst Du vergessen“, winkt er ab, „schmecken nicht!“<br />

Was er bietet ist meist aufwendiger Wildfang oder exklusive, artgerechte<br />

Zucht. Dann lacht er: „Das ist das ganze Geheimnis einer guten Küche.“<br />

Fritz und Jochen Helfesrieder eint die Suche nach dem wahren Eigengeschmack<br />

ihrer guten Lebensmittel. Mit Kräutern und Gewürzen wollen<br />

sie die edlen Produkte sanft kitzeln, mehr nicht. „<strong>Die</strong> Saison spielt bei<br />

der Produktauswahl eine wichtige Rolle, dann müssen die frischen Lebensmittel<br />

schnörkellos und ohne abgefahrene Aromen auf den Teller.<br />

<strong>Die</strong> Reinheit und der Eigengeschmack stehen im Vordergrund!“<br />

Das Reinheitsgebot gilt bei Helfesrieder für alles was im Storchen serviert<br />

wird. Fritz und Jochen üben sich in der Kunst des Reduzierens und doch<br />

braucht zum Beispiel der Karottenfond Zitronengras, Ingwer, Knoblauch<br />

und Zitronensaft. „Aber eben von allem nur einen Hauch“, sagt Jochen<br />

Helfesrieder, „grad so abgeschmeckt, dass der Gast noch mehr Karotte<br />

schmeckt, auf keinen Fall aber Zitronengras oder Ingwer.“<br />

Gemeinsam tüfteln sie mit ihrem Team an neuen Rezepten. Das geht immer<br />

ins Detail. Das Kefir-Gelee wird mit Kreuzkümmel, Zitronenabtrieb,<br />

Salz und Pfeffer gewürzt. <strong>Die</strong> feinen Zungen schmecken ab. Dabei darf<br />

sich nicht der Zitronenabrieb in den Vordergrund spielen, er soll nur den<br />

Gaumen kitzeln.<br />

„Gute Lebensmittel haben ihre eigene Stärke, da braucht es nicht viel sie<br />

zu verfeinern“, sind sich die beiden <strong>Köche</strong> einig. „Nicht die Vielfalt der<br />

Gewürze wollen unsere Gäste schmecken, sondern ein abgerundetes,<br />

wohlschmeckendes Gericht.“<br />

Auch dabei beweist sich das Reinheitsgebot der Familie Helfesrieder: <strong>Die</strong><br />

Reinheit der Lebensmittel stehen im Vordergrund, nicht der Geschmack<br />

der Gewürze.<br />

Karotte vom Hardthof mit Kreuzkümmel und Kefir<br />

9


Georg Fehrenbach I Kühler Krug I Freiburg-Günterstal<br />

Kräuterduft aus röschem Bio-Heu<br />

Hotel Restaurant Kühler Krug<br />

Gastgeber Tanja und Georg Fehrenbach<br />

Küchenchef Georg Fehrenbach<br />

Torplatz 1<br />

D-79100 Freiburg-Günterstal<br />

+49 (0) 761 / 29103<br />

www.kuehlerkrug.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Donnerstag bis <strong>Die</strong>nstag 11.30 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />

Ruhetag Mittwoch<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 6<br />

Das Hotel Restaurant „Kühler Krug“ hält, was das stattliche Ensemble von außen<br />

verspricht! Es ist ein bisschen, als wäre hier die gute alte Zeit stehen geblieben.<br />

Das Traditionshaus, direkt am Günterstaler Tor von 1781, verströmt den Charme der<br />

badischen Gastlichkeit. Man sitzt wie in Großmutters guter Stube. Im Sommer lockt<br />

eine Terrasse mit Blick ins Grün und der Nähe zur Linie 2 der Freiburger Straßenbahn. –<br />

So darf’s auch mal ein Viertele mehr sein…<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand,<br />

Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />

Seit Jahren bietet Georg Fehrenbach eine stringente badische<br />

Karte. Im Kaiser Tannenwirtshaus in Breitnau hat er die Basis der<br />

traditionellen Küche gelernt, war danach in gehobenen Restaurants<br />

unterwegs, bis er vor Jahren wieder zurück ins Badische<br />

kam. Heute ist er zu Hause angekommen. „Ich koche was mir<br />

selbst schmeckt“, sagt er selbstbewusst. Fehrenbach kommt aus<br />

St. Märgen. Im Sommer pflegt und hegt ihm dort seine Mutter<br />

den eigenen Kräutergarten. Im Winter bringt Fehrenbach den<br />

Kräuterduft im Heu getrocknet aus den Schwarzwaldhöhen in<br />

seine Küche.<br />

<strong>Die</strong> Verleihung des Bib Gourmand der strengen Michelin-Tester war im<br />

vergangenen Jahr für Fehrenbach wie ein Ritterschlag. Dabei war es<br />

höchste Zeit, dass der „Kühler Krug“ in der roten Bibel der Gourmets<br />

endlich seinen Platz findet. Denn die Fehrenbachs führen das Traditionslokal<br />

am Günterstaler Tor seit Jahren konstant auf feinstem Niveau.<br />

Dabei ist es dem Wirtepaar Tanja und Georg Fehrenbach gelungen, das<br />

Hotel und Restaurant mit beständiger Küchenqualität und Gastlichkeit<br />

zu füllen, die der Feinschmecker sich beim Anblick des stattlichen Restaurants<br />

erhofft.<br />

„Ich fühle mich der Tradition des Hauses verpflichtet“, sagt der Küchenchef,<br />

„ich koche Klassiker die man im <strong>Breisgau</strong> erwartet.“ Fehrenbach<br />

überrascht nicht mit exotischen Gewürzen aus fremdländischen Gourmetwelten,<br />

sondern mit einer gradlinigen, badischen Küche. Eingemachtes<br />

Kalbfleisch, Rindsrouladen oder badisches Schäufele stehen bei<br />

ihm auf der Karte – Gerichte, die Fehrenbach sehr traditionell serviert,<br />

allerdings mit dem Pfiff der Haute Cuisine. Zum Beispiel sein Lammrücken.<br />

Das Fleisch bezieht er von einem Schäfer im Schwarzwald, lässt es<br />

bei sich ruhen und behandelt es sorgsam wie ein wertvolles Kulturgut.<br />

„Das Lamm schmeckt nach der Natur des Schwarzwaldes, da sollte man<br />

sich nicht mit unnötigen Gewürzen verkünsteln“, ist seine Philosophie.<br />

Er brät den Rücken scharf an und legt ihn dann in ein Heubett. „Das Heu<br />

birgt den Duft des Sommers in den röschen Gräsern“, schnuppert er<br />

10<br />

an einem Buschen, „darunter riecht man Thymian und Rosmarin.“ Eine<br />

halbe Stunde lässt er den Lammrücken mit Niedrigtemperatur garen.<br />

„Dabei nimmt er den Geschmack der Kräuter an.“ Das ist für Fehrenbach<br />

die Würze, die er seinen Gerichten schenkt.<br />

„Auch Kräuter würzen“, ist er überzeugt, sanft und mild, so wie er es<br />

will. Da ist der Chefkoch sehr konservativ. Er will seine badische Küche<br />

ausschließlich mit badischen Kräutern und Gewürzen verfeinern, dazu<br />

Salz und Pfeffer. „Mehr braucht es nicht“, ist seine Überzeugung. Dabei<br />

geht Fehrenbach äußerst raffiniert vor. Er schärft eine Fischsauce auch<br />

mal mit heimischem Meerrettich. „Für eine gute Küche wächst bei uns<br />

doch alles“, sagt er. <strong>Die</strong> Provence-Kräuter Rosmarin und Thymian hat der<br />

badische Koch längst eingebürgert oder verwendet sie, wie beim Lammrücken<br />

getrocknet. „Etwas Knoblauch braucht’s noch zum Lamm“, verrät<br />

er, „mehr nicht.“<br />

Französische Fischküche und badische Innereien<br />

Fehrenbach bietet eine Speisekarte für Fischfreunde und bodenständige<br />

Feinschmecker. Dabei zeigt die Küche eine beachtliche Leistung. Zu<br />

jedem Fisch zaubert der Koch eine pfiffige Verfeinerung: Der Skrei aus<br />

dem Wildfang liegt auf einem grünen Graupenrisotto; die Seezunge präpariert<br />

er zum Cordon bleu mit Räucherlachs und Mozzarella oder er<br />

serviert gratinierte Austern auf frischen Spinatblättern.<br />

Gleichzeitig finden sich immer traditionelle badische Gerichte auf der<br />

Karte, darunter Kalbsschnitzelchen an Trüffeljus und hausgemachten<br />

Maultäschchen, oder Kalbsnierle in Pommery-Senfsoße, Ochsenschwanz<br />

geschmort in Burgundersauce oder auch Kutteln mit Bratkartoffeln.<br />

Der Küchenchef wechselt seine Karte nicht nur wöchentlich, er folgt<br />

auch gezielt der Saison – vom badischen Spargel im Frühsommer bis zu<br />

den Pilz- und Wildspezialitäten im Herbst.


Lammrücken<br />

auf Bergheu gegart<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

1kg Lammrücken<br />

Salz, Pfeffer<br />

Öl zum Braten<br />

Bergheu<br />

Alufolie<br />

Zubereitung<br />

Lammrücken mit Salz<br />

und Pfeffer würzen und<br />

in einer mit Öl gefetteten<br />

Pfanne scharf anbraten.<br />

Auf das Bergheu legen<br />

in Alufolie einwickeln<br />

bei 80 Grad 30 Mintuten<br />

im Backofen garen.<br />

11


Adolf und Axel Frey I Rebstock-Stube I Denzlingen<br />

Mit Kräutern das Wohlbefinden heben<br />

Hotel Restaurant Rebstock-Stube<br />

Gastgeber Gabi und Adolf Frey<br />

Küchenchef Adolf Frey<br />

Hauptstraße 74<br />

D-79211 Denzlingen<br />

+49 (0) 7666 / 900990<br />

www.rebstock-stube.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Samstag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />

Ruhetag Montag und Sonntag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 6<br />

Wer in die Rebstock-Stube eintritt, vergisst schnell die Hektik des Alltags.<br />

Tannenholzvertäfelt die Wände, antike Möbel und Lampen mit Schirm hängen von der<br />

Decke herab. Badisch, autochthon, fast schon ein Museum der guten alten Zeit.<br />

Dazu ein herrlicher Garten direkt neben der plätschernden Glotter, 40 Sitzplätze<br />

unter Walnussbäumen.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand,<br />

Gault Millau 15 Punkte,<br />

Feinschmecker 1,5 F<br />

Ohne Kräuter geht in der Rebstock-Küche wenig. Ihre Wertschätzung<br />

beweisen Adolf und Axel Frey dem frischen Grün alleine<br />

durch ihre schonende Handhabung. Kein Schnittlauchhälmchen<br />

wird bei ihnen gekrümmt und kein grünes Blättchen grob auf<br />

einem Brett geschnitten. „Da blieben ja sämtliche ätherischen<br />

Öle zurück“, warnt der Senior-Chef. Er und seine <strong>Köche</strong> schneiden<br />

mit scharfen Scheren das frische Grün direkt über ihren feinen<br />

Speisen und lassen die grünen Blättchen genussvoll auf sie<br />

schneien.<br />

Adolf Frey gehört zu den <strong>Köche</strong>n, die nicht nur fein und gut kochen,<br />

sondern sich auch um das Wohl ihrer Gäste sorgen. Der Mann hat ein<br />

unendliches Wissen in seinem Fachgebiet. Als Gourmet weiß er welches<br />

Kraut und Gewürzkörnchen zu welchen Lebensmitteln schmeckt, und<br />

als verantwortlicher Koch weiß er, welche Zutaten das Wohlbefinden<br />

der Gäste heben. „Darum geben wir im Winter an die eher fetten Gänse<br />

oder Enten etwas Beifuß, das hilft der Verdauung. Mit schmackhaftem<br />

Fenchelsamen am Loup de mer oder an der Dorade helfen wir ebenfalls<br />

dem Magen. Im Frühling dagegen will man leichter essen, da helfen<br />

Bärlauch und Sauerampfer den Körper zu entschlacken.“<br />

Auch Junior Axel Frey benutzt Kräuter und Gewürze um den Eigengeschmack<br />

der Lebensmittel zu heben. Im Winter gibt er an den Rehbraten<br />

einen Hauch von Wacholder und Lorbeeren, sowie Nelken oder Nelkenpfeffer.<br />

Zusätzlich streut er etwas Piment d‘Espelette, den baskischen<br />

Edelpfeffer, an die Gerichte. Pfeffer regt den Stoffwechsel an, weiß er.<br />

Oder er greift zu einem frischen, fruchtigen Curry. „Nur ein Hauch!<br />

Schon wenig Curry wirkt an Geflügel oder Lamm wie ein Geschmacksverstärker.<br />

Der Curry darf nicht dominieren, sondern soll nur den Eigengeschmack<br />

des Produkts stärken.“<br />

Axel Frey hat die feine Zunge von seinem Vater Adolf geerbt. Exotische<br />

Gewürze brauchen die beiden nicht. Sie verwenden lieber beste Lebensmittel<br />

aus der Region und wollen diese mit wenigen Zutaten nur<br />

12<br />

leicht streicheln. „Nur der Eigengeschmack zählt, ihn gilt es zu heben“,<br />

bestimmt Adolf Frey, „die Gewürze spielen hinter der Kulisse die Begleitmusik.“<br />

Ganz anders arbeiten die beiden mit ihren frischen Kräutern. „Da isst<br />

das Auge mit!“, nutzt Adolf Frey das Grün auch als optische Krönung<br />

seiner Gerichte. Mit jungen Spinatblättern auf Fischfilets hilft er sich<br />

manchmal über die Wintermonate. Kaum wird es Frühling suchen die<br />

beiden <strong>Köche</strong> nach der ersten Brunnenkresse, Kuckucksklee oder dem<br />

ersten zarten Waldmeister. „Sauerampfersauce am Lachs“, freut sich der<br />

Senior. „Junger Löwenzahn im Salat“, giert der Junior nach dem frischen<br />

Grün. Mit frischer Blattpetersilie, Schnittlauch, Basilikum, Kerbel, Estragon<br />

und vielem mehr zeigt die Sommerküche ihre einzigartige Frische.<br />

Ein Meeting aller aktuellen Kräuter, wohl einzigartig, versteckt Adolf Frey<br />

in seiner Kräuterbutter. Der Mann macht sie à la minute. Er schnippelt<br />

tatsächlich den Schnittlauch, Kerbel, Brunnenkresse erst auf Bestellung.<br />

Dann mischt er das Grün mit der Gabel unter frische Butter, gibt Meersalz,<br />

klein geschnittene Schalotten, Worcestersauce und einen Schuss<br />

Zitronensaft dazu und serviert sein Kräutermeeting perfekt und absolut<br />

frisch bei Zimmertemperatur. Wo gibt es denn das noch?<br />

Französisch-badisch traditionell<br />

Adolf Frey ist ein Hüter der traditionellen badischen Kochkunst. Der<br />

Mann stand bei Jahrhundertkoch Paul Haeberlin am Herd. Das Schöne<br />

für Feinschmecker ist: Er und sein Sohn Axel kochen heute noch viele<br />

Gerichte nach genau diesen traditionellen Rezepten, ohne neumodisches<br />

Chichi. Es waren früher ganz besondere Festtage, wenn diese<br />

Gerichte aufgetragen wurden. Klassische, französisch-badische Küche:<br />

Gefüllter Ochsenschwanz, gebratene Perlhuhnbrust, Rehmedaillons mit<br />

Pfeffer und Lebkuchenkruste. Oder: Gebratene Eglifilets, überbackene<br />

Hechtklößchen und Krebse mit Morcheln. Gerichte, die heute nur noch<br />

in ausgesuchten Gasthäusern auf der Karte stehen. In der „Rebstock-<br />

Stube“ zum Beispiel. <strong>Die</strong> Patronin Gabi Frey legt ihren Gästen jeden Tag<br />

eine Speisekarte vor, als wenn es Sonntag wäre.


Gebratener Kabeljau<br />

mit pochiertem Landei,<br />

brauner Butter und<br />

Kräutersalat<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

600 g Kabeljau oder Skrei<br />

4 Biolandeier<br />

1 Bund badischer Spargel<br />

Kräuter nach Belieben<br />

(Brunnenkresse,<br />

Schnittlauch,<br />

Kerbel,<br />

junger Spinat)<br />

Salz, Meersalz, Pfeffer<br />

Piment d` Espelette<br />

1 dl Weißweinessig,<br />

Öl und Butter zum Braten<br />

Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

Fisch würzen mit etwas neutralem<br />

Öl anbraten. Zum Nachbraten<br />

etwas frische Butter verwenden.<br />

Spargel schälen und in Salzwasser<br />

kochen.<br />

Zum Pochieren der Eier, 1 Liter<br />

Wasser, 1dl Weißweinessig auf<br />

80 bis 85 Grad erhitzen (nicht<br />

kochen). Eier vorsichtig ohne<br />

Schale hinzugeben und ca. 5<br />

Min. am Herdrand ziehen lassen.<br />

Eier herausnehmen und in leicht<br />

gesalzenes Wasser geben. Auf<br />

Küchenpapier abtrocknen.<br />

Kräutersalat<br />

Vorhandene Kräuter mit etwas<br />

Olivenöl und Meersalz würzen und<br />

als Top auf das Gericht geben.<br />

Als Soße eignet sich eine frisch<br />

aufgeschäumte Beurre blanc<br />

13


Claude F. Gysin-Spitz I Pfaffenkeller I Kandern - Wollbach<br />

„Frische Kräuter sind das Gewürz<br />

meiner Küchenphilosophie!“<br />

Pfaffenkeller Hotel Restaurant Bio-Manufaktur<br />

Gastgeber Claude F. und Georg A. Gysin-Spitz<br />

Küchenchef Claude F. Gysin-Spitz<br />

Rathausstraße 9<br />

D-79400 Wollbach bei Kandern<br />

+49 (0) 7626 / 9774290<br />

www.pfaffenkeller.de<br />

www.facebook.de/pfaffenkeller<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Mittwoch bis Sonntag 12 bis 22 Uhr durchgehend warme Küche;<br />

Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 9<br />

Das Anwesen ist absolut einzigartig, fast wie ein Museum. In der Fritzi-Stube steht der<br />

alte Kachelofen aus dem Jahre 1680, daneben liegt die gute Stube, Hildistube. Wer eintritt<br />

staunt über die Vielfalt der Kunstwerke in den Räumen. <strong>Die</strong> Grundstruktur des einst<br />

herrschaftlichen Pfarr- und Domänenhauses ist erhalten geblieben und wurde gänzlich<br />

im Jahre 2008 in das Jahr um 1860 zurück saniert. 60 Sitzplätze im idyllischen, verträumten<br />

Hofgarten, neben dem einmaligen Bauern- und Kräutergarten aus dem die Küche<br />

heute wieder beliefert wird. Hier sieht man auch mal den Koch die Kräuter, Salate oder<br />

anderes Gemüse selbst ernten.<br />

Auszeichnungen Michelin 1 rotes Besteck · Michelin Bib Gourmand · Varta 1 Diamant<br />

Schlemmeratlas 2 Kochlöffel · Basel geht aus 2012 · Bioland-Gastropartner · seit 2007<br />

Slow Food-Fördermitglied<br />

„Wir sind ein Bio-Restaurant!“, hat sich Claude F. Gysin schon vor<br />

sechs Jahren entschieden. „Deshalb würzen wir fast ausschließlich<br />

mit dem Geschmack der Natur, hauptsächlich mit Kräutern<br />

aus unserem eigenen Garten.“ Damit zählt der rührige Küchenchef<br />

auch die Kräuter zu den Gewürzen, was semantisch zwar<br />

nicht ganz richtig ist. „Aber eben doch“, versichert Gysin, „unsere<br />

Kräuter sind die Gewürze meiner Bio-Küche.“<br />

„Wir verarbeiten fast ausschließlich regionale Bio-Lebensmittel, würzen<br />

in erster Linie nur mit wenig Salz und Pfeffer - mehr brauchen gute<br />

Lebensmittel nicht! Und wenn, dann geben wir unseren Produkten ausschließlich<br />

Kräuter aus unserer Region hinzu.“ Claude F. Gysin garantiert:<br />

„Gewürze aus exotischen, fernen Ländern nutzen wir ganz selten. Wir<br />

geben unseren Gerichten den Pfiff durch frische Kräuter, die fast alle in<br />

unserem eigenen Garten wachsen.“ Dabei beharrt er: „Auch Kräuter<br />

würzen!“ Als Beispiel nennt er den knoblauchhaltigen Bärlauch auf einem<br />

zarten Fischfilet, oder gar seinen zwiebelscharfen Schnittlauch auf<br />

einem Rührei.<br />

„Kräuter sind die geschmackliche Würze der Naturküche“, weiß Gysin.<br />

„<strong>Die</strong> Kräuter verfeinern den Eigengeschmack der Lebensmittel, sie unterstreichen<br />

ihren eigenständigen Charakter.“ Dabei greift der überzeugte<br />

Slow Food-Koch gerne in die Vollen. Kein Gericht ohne Grün<br />

scheint sein Motto zu sein. Ab Ende März gibt er Bärlauch an den Salat<br />

oder macht seine „gift“-grüne Kratzete zu dem Markgräfler Spargel; mit<br />

der ersten Frühlingskresse verfeinert er den Saibling oder mit Estragon<br />

werden schmackhafte Saucen gezaubert. „Kräuter schaffen Frische im<br />

Mund und Geschmack am Gaumen.“<br />

„Ich gehe am liebsten vor die Küchentür, schaue in unserm Garten was<br />

wächst und verarbeite das frische Kräuterbouquet wie es reif ist.“ Gysin<br />

ist ein Bewahrer der traditionellen Naturküche. Trotzdem sind seine Gerichte<br />

nicht angestaubt, denn er weiß mit Kräutern und Blüten aus dem<br />

eigenen Garten umzugehen. Er ist innovativ und verwendet Wild- und<br />

14<br />

Gartenkräuter ebenso wie Blüten, die Farbtupfer und Hingucker werden.<br />

Mit den ersten Gänseblümchen serviert er im Frühling einen bunten<br />

Salat, oder mit violetten Lavendel- oder Veilchenblüten verfeinert er<br />

Fischgerichte oder Saucen. „Salbeiblüten am Rindercarpaccio oder orange<br />

Kresseblüten in der Zucchinisuppe, diese Kombinationen sind nicht<br />

neu“, gibt er zu, „aber für unsere Gäste immer wieder ein kulinarisches<br />

Erlebnis.“<br />

Der Griff in das satte Grün ist einem überzeugten Regional- und Bio-<br />

Koch, wie Gysin, im Winter verwehrt. Kräuter aus anderen Ländern einzufliegen<br />

widerspricht seiner Philosophie. Deshalb macht sich der Mann<br />

mit seiner Küchenmannschaft im Sommer die Mühe und legt frisches<br />

Grün in Öl ein, oder verarbeitet Basilikum, Blattpetersilie und Kerbel zu<br />

einem haltbaren Pesto, oder trocknet Kräuter wie Lorbeer- und Salbeiblätter.<br />

Winter- und Sommergewürze<br />

Im Winter greift dann der Bio-Koch in seinen Gewürzschrank. Darin<br />

finden sich auch eigene, getrocknete Lorbeerblätter, Salbei, Thymian<br />

oder Liebstöckel. Mit seinen eigenen Blüten und Gartenkräutern, getrocknetem<br />

Paprika, -Tomaten, Salz und Pfeffer macht Gysin eine eigene<br />

Gewürzmischung. „Da verwenden wir auch Chili und einen Hauch Ingwer,<br />

aber sehr sparsam, denn auch die Markgräfler Kürbissuppe hat bei<br />

meiner Oma nicht nach asiatischem Ingwer geschmeckt.“<br />

Mit den steigenden Temperaturen werden die Teller im „Pfaffenkeller“<br />

im Frühling dann wieder grüner. Mit dem Bärlauch sprießt meist auch<br />

schon der erste Schnittlauch im Garten. „Da beginnt für überzeugte Bio-<br />

<strong>Köche</strong> das Leben“, freut sich Claude Gysin auf diese Zeit. „Da bestimmen<br />

die ätherischen Öle der Kräuter den Duft in der Küche. Mit frischem<br />

Grün können wir die Symphonie auf jedem Teller vollenden.“ Mit Kräuterflädle,<br />

Kräutersalat, Saibling mit Bachkräutern, Wild mit Waldkräutern<br />

oder einfach mit Gartenkräutern. Zusätzlich verwendet Gysin selbst<br />

gesammelte Wildkräuter wie Sauerampfer, Löwenzahn, Schafgabe oder<br />

Spitzwegerich.


Wolfsbarsch auf Kräuter-<br />

Risotto mit Kräuterschaum<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

50 g Zwiebeln<br />

2 Knoblauchzehen<br />

30 g Liebstöckel<br />

50 g Petersilie<br />

50 g Basilikum<br />

50 g Thymian<br />

40 g alter Bergkäse (ca. 4 Jahre alt)<br />

oder Parmesan<br />

650 ml Gemüsefond<br />

50 g Butter<br />

200 g Risottoreis<br />

Pfeffer, Salz<br />

8 Wolfbarschfilets à 80 g<br />

Zubereitung<br />

Zwiebel und Knoblauch sehr fein<br />

würfeln. Kräuter von den Stielen<br />

zupfen und fein schneiden (nicht<br />

hacken sie werden sonst grau).<br />

Einige Kräuter zur Dekoration aufbewahren.<br />

Parmesan fein reiben.<br />

Gemüsefond erhitzen.<br />

30 g Butter in einem Topf zerlassen.<br />

Schalotten, Knoblauch und<br />

Fenchel darin ohne Farbe unter<br />

Rühren kurz dünsten. Reis zugeben<br />

und ca. 30 Sekunden mitdünsten.<br />

200 ml heißen Gemüsefond zu gießen.<br />

Aufkochen lassen, Hitze reduzieren<br />

und insgesamt ca. 20 Minuten<br />

garen. Dabei mehrmals rühren<br />

bzw. den Topf schwenken, damit<br />

der Reis nicht ansetzt. Sobald die<br />

Flüssigkeit nahezu verkocht ist,<br />

den restlichen Gemüsefond nach<br />

und nach zugeben. Risotto mit<br />

Salz würzen. Unmittelbar vor dem<br />

Servieren Parmesan und Kräuter<br />

unterheben. Sofort auf Tellern verteilen,<br />

Pfeffer und die restlichen<br />

Kräuter darauf streuen. Dazu passen<br />

gebratene Lammfilets oder wie<br />

bei uns Wolfsbarsch, Zander oder<br />

Bachsaibling.<br />

Wolfbarschfilets kurz in Mehl wenden.<br />

Eine Pfanne sehr stark erhitzen<br />

und die Filets 3-4 Minuten<br />

scharf anbraten. In Butter goldgelb<br />

braten, sodass sie noch glasig<br />

sind. <strong>Die</strong> Pfanne von der Kochstelle<br />

nehmen und die Filets kurz ruhen<br />

lassen, dabei einmal wenden und<br />

mit Salz würzen. Alles anrichten<br />

und den Kräuter-Risotto mit Wolfsbarsch<br />

servieren.<br />

15


Tobias Lichy I Hotel Rheingold I Freiburg<br />

Tobias Lichy jongliert<br />

mit Töpfen voller Aromen<br />

Hotel Rheingold<br />

Gastgeber Joachim Ulrich<br />

Küchenchef Tobias Lichy<br />

Eisenbahnstraße 47<br />

D-79098 Freiburg<br />

+49 (0) 761 / 2821-0<br />

www.rheingold-freiburg.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Montag bis Freitag 12 bis 14 Uhr<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Samstag 18.30 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag Sonntag und an Feiertagen<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 49<br />

„Elegance in Art-Deco“ – die Art-Deco-Fassade ist mit Natursteinen verkleidet. <strong>Die</strong> Verbindung<br />

von Eleganz und Kostbarkeit der Materialien setzen sich im Restaurant fort.<br />

Dazu die puristische Einrichtung, gradlinig und lichtdurchflutet der Wintergarten – da<br />

darf sich der Gast auf das Wesentliche konzentrieren: <strong>Die</strong> Verbindung von Feinheiten und<br />

besten Lebensmitteln achtbar angerichtet.<br />

Auszeichnungen<br />

Schlemmeratlas 2,5 Kochlöffel,<br />

Varta 1 Diamant<br />

Tobias Lichy ist einer der begnadetsten <strong>Köche</strong> rund um Freiburg.<br />

Trotzdem ist er für viele noch ein unbeschriebenes Blatt. Das<br />

dürfte sich bald ändern. Bisher stand Lichy als Küchenchef im Colombi<br />

in der zweiten Reihe hinter Altmeister Alfred Klink. Jetzt<br />

ist er im „Restaurant Rheingold“ die Nummer 1. Lichy ist angekommen,<br />

wo er längst hingehört. Noch steht er in keinem der<br />

renommierten Gourmetführer, doch dies ist nur eine Frage der<br />

Zeit. Tobias Lichy im „Rheingold“ ist die Entdeckung des Jahres.<br />

Sein Chef Joachim Ulrich hält den Ball flach. „Ich erwarte von meinem<br />

Küchenchef eine kreative, regionale Küche, die die Nähe nach Frankreich<br />

nicht leugnet“, sagt er. „Das ist mein Stil“, antwortet Lichy. Dem hohen<br />

Leistungsdruck der Sterneküche will er sich nicht länger aussetzen – sagt<br />

er. Doch dann serviert Tobias Lichy uns ein Gericht mit allen Raffinessen<br />

und Feinheiten der gehobenen Sterne-Küche.<br />

Kräuter und Gewürze sind das Thema. Lichy bietet alles in einem: Jakobsmuscheln<br />

mit Vanille, Ingwer, Zitronengras, Rüben und dreierlei<br />

Pesto, genauer: Pestos aus Koriander, Estragon und Petersilie.<br />

„Man muss sich schon fordern“, schmunzelt er, „und ich wollte auf einem<br />

Teller das Thema zusammenfassen.“ Drei bis vier Tage hat er daran<br />

getüftelt. „<strong>Die</strong> Kunst ist die Vielzahl an Aromen zu einem Gericht zusammenzuführen.“<br />

Dabei hat Lichy auf kleinste Details geachtet. Er ist<br />

ein Perfektionist. Jedes Kräutchen hat er mit einem anderen Öl vermählt.<br />

Zum nussigen Estragon gibt er Walnussöl, zum asiatischen Koriander<br />

kalt gepresstes Sesamöl, zur Petersilie mildes Traubenkernöl. Ebenso<br />

perfekt abgeschmeckt harmonieren die Gemüsesorten: Sellerie mit Petersilie,<br />

Rüben mit Estragon und Rote Bete mit Koriander. Lichy jongliert<br />

mit den Aromen wie ein Zauberer.<br />

Tobias Lichy hat sein Handwerk von Anfang an in einem Sternerestaurant<br />

erlernt. Er kochte danach in Hamburg und auf Sylt in den feinsten<br />

Küchen und zählte zwei Jahre auf Mallorca zu der Küchencrew Witzigmanns<br />

im legendären Restaurant Ca’s Puers, wo er mit Sternekoch<br />

Roland Trettl, heute Hangar 7, um die Wette kochte. Als einer der Besten<br />

hat er die Meisterschule in Heidelberg abgeschlossen und war danach<br />

16<br />

sieben Jahre lang die rechte Hand des Freiburger Meisterkochs Alfred<br />

Klink.<br />

Natürlich weiß der Mann – auch wenn er aus Bielefeld kommt - wie man<br />

ein badisches Schäufele traditionell auf Sauerkraut serviert, wie man die<br />

Zwiebeln zum Rostbraten perfekt röstet oder wie man badische Hechtklößchen<br />

pochiert. Das alles zählt zu seinem Repertoire. Lammhäxle und<br />

Rinderrouladen sind für ihn Pflicht.<br />

„Aber ich will auch meinen Spaß“, sagt er, und öffnet die frisch gelieferten<br />

Jakobsmuscheln aus Norwegen. Fein säubert er das weiße Muschelfleisch<br />

vom Sand und bearbeitet es mit Vanille, Ingwer und Zitronengras.<br />

„<strong>Die</strong> Geschmackserlebnisse sollen sich steigern“, fordert er von seinem<br />

Gericht, „von der süßlichen Vanille, zum erfrischenden Zitronengras,<br />

zum scharfen Ingwer.“<br />

Der Genuss ist anschließend der Spaß seiner Gäste.<br />

St. Jakobsmuscheln mit Vanille, Ingwer, Zitronengras, Rüben und Dreierlei Kräuterpesto


Thomas Merkle I Merkles Restaurant I Endingen<br />

Gewürzorientiert und scharf –<br />

ein schmackhaftes Aromenfestival<br />

Merkles Restaurant<br />

Gastgeber Simone Dinger und Thomas Merkle<br />

Küchenchef Thomas Merkle<br />

Hauptstraße 2<br />

D-79346 Endingen<br />

+49 (0) 7642 / 7900<br />

www.merkles-restaurant.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Sonntagmittag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag Sonntagabend und Montag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Von dem ehemaligen Pfarrhaus ist nicht mehr viel zu sehen, doch die schöne alte Außenfassade<br />

fügt sich in die Altstadt von Endfingen wie gewachsen ein. Wer eintritt erkennt<br />

die Philosophie des jungen Wirtepaares. Exquisites fügt sich modern in der alten<br />

Gaststube zu einem wohligen Ganzen. <strong>Die</strong> alte Theke verrät noch die Wurzeln des ehemaligen<br />

Wirtshauses Rebstock. Der neugestaltete Nebenraum, das Weinzimmer, ist die<br />

konsequente Fortführung der modernen und auserlesenen Küche des agilen Sternekochs<br />

Thomas Merkle. Im ruhigen Innenhof locken bei den warmen Temperarturen 40 Plätze.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Stern,<br />

Gault Millau 16 Punkte<br />

Thomas Merkle ist ein ausgewiesener Aromenkünstler. Er hat<br />

sich schon in jungen Jahren durch die Gourmetwelten der exotischsten<br />

Kräuter und Gewürze gebissen. Heute jongliert er mit<br />

Ingwer aus Sansibar, Chili aus Indonesien oder Wasabi aus Japan.<br />

Frech führt er exotischste Aromen an einem Lammrücken<br />

vom <strong>Kaiserstuhl</strong> zusammen. Merkle ist ein Kind der Region, er<br />

liebt die traditionelle, heimische Küche und schafft mit raffinierter<br />

Zubereitung immer neue Geschmackssphären.<br />

„Eine sensationelle Geschmacksexplosion“, staunt der Gast, nach dem<br />

Biss in die Tomate. Thomas Merkle hat die rote Frucht nach allen Regeln<br />

der Kochkunst zur Gewürztomate aufgepeppt. Er hat sie in Lorbeer,<br />

Chili, Knoblauch, Fenchelsaat, Kreuzkümmel, Korianderkörner, Sternanis<br />

und weißem Balsamico eingelegt. Das mag zunächst nach einem wahllosen<br />

Sammelsurium der verschiedensten Gewürze klingen, doch Merkle<br />

weiß genau, was er tut. Der Mann hat eine feine Zunge und kennt jedes<br />

seiner Gewürze und ihre geschmacklichen Eigenheiten. Das ätherische<br />

Öl des Sternanises vermählt sich in seinem Bukett mit dem Geschmack<br />

von Fenchelsaat, so schmeckt es anhaltend süßlich und lakrtitzartig. Der<br />

Balsamico gibt dagegen eine leichte Säure und mit Chili eine feurige<br />

Schärfe. Kreuzkümmel und Lorbeer erden den Tomatengeschmack.<br />

<strong>Die</strong> hohe Kunst der <strong>Köche</strong> ist die Vielfalt der Gewürzaromen zu einem<br />

stimmigen Odeur zusammen zu führen. Merkle schafft dies mit seiner<br />

einzigartigen Handschrift. Er weiß sich auch in der Vielzahl zu reduzieren.<br />

Harmonische Überraschungen, sensationelle Geschmackserfahrungen<br />

und abgefahrene Geschmacksexplosion bei seinen Gästen sind sein<br />

Ziel. In diesem Sinne schickt Merkle die Gourmets auf seiner gewürzorientierten<br />

Speisekarte auf eine spannende Entdeckungsreise. “Gewürzorientiert,<br />

Scharf, Aromen, Kreativ“ ist die eine Seite seiner Karte. Hier<br />

bietet er: Jakobsmuschel, Pulpo, Fenchel, Orange, Wasabi. Ganz bodenständig<br />

empfiehlt dazu Simone Merkle-Dinger einen Sauvignon Blanc<br />

aus Bötzingen. Oder: Skrei, Purple Haze, Curry. Simone Merkle-Dinger<br />

serviert dazu einen Chardonnay aus ihrem Heimortort Ihringen.<br />

Mit Kalbsbries, Schwarzwurzeln und Perigord-Trüffel schreibt Thomas<br />

Merkle seine Speisekarte weiter. „Nein, zu dem Trüffel verbieten sich<br />

die scharfen und dominierende Gewürze“, hält der Chefkoch seine Gewürzleidenschaft<br />

im Zaun und schmort das Bries als ganzes Medaillon<br />

sanft im Trüffeljus.<br />

Merkle ist kein Überzeugungstäter. Er lässt seinen Gästen die Wahl. Bei<br />

aller gewürzorientierten Entdeckungsneugierde, wird jeder Gourmet<br />

auch auf der Regional-Seite fündig. „Da arbeiten wir ganz traditionell“,<br />

erläutert er die erste Seite seiner Speisekarte. Merkles Klassiker: Geschmorter<br />

Ochsenschwanz / gebratene Gänseleberscheibe Spätburgundersauce<br />

/ cremiger Wirsing / Kräuterschupfnudeln. Oder: Rücken vom<br />

Rind „Echt Schwarzwald“ / Rotweinschalotten / gratinierte Kartoffeln /<br />

Gemüse. Schweinefilet / cremige Pilze / verschiedene Gemüse. Selbst:<br />

Blutwurst/ Sauerkraut/ Kartoffelstampf und Kross gebratenes Filet vom<br />

Zander.<br />

Skrei, Purple Haze, Curry<br />

17


Michael Kavelmann I Holzöfele I Ihringen<br />

<strong>Die</strong> Vielfalt der Aromen nutzen<br />

Restaurant und Weinstube Holzöfele<br />

Gastgeber Christine und Robert Franke<br />

Küchenchef Michael Kavelmann<br />

Bachenstraße 46<br />

D-79241 Ihringen<br />

+49 (0) 7688 / 207<br />

www.holzoefele.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Freitag bis Mittwoch 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr;<br />

April bis Oktober auch durchgehende Vesperkarte;<br />

Ruhetag Donnerstag<br />

„Lädele“ (Bachenstraße 33): Mo – Fr 10 – 19 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Das „Holzöfele“ liegt im Herzen des Weinbauorts Ihringen am Südwestrand des <strong>Kaiserstuhl</strong>s<br />

zwischen Freiburg und Breisach. Das Ambiente strahlt regionale Wärme aus,<br />

wirkt mit zahlreichen Accessoires authentisch und fügt sich zu einem stilvollen<br />

harmonischen Ganzen. In den wärmeren Jahreszeiten stehen auf der Terrasse<br />

80 Sitzplätze zur Verfügung. Parkplätze gibt es direkt vor dem Haus.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand,<br />

Gault Millau 15 Punkte<br />

Der Generationswechsel im Restaurant „Holzöfele“ ist reibungslos<br />

gelaufen. Mit Michael Kavelmann hatten Christine und Robert<br />

Franke einen verlässlichen Küchenchef, der weiß, was die<br />

Genießer in der gemütlichen Weinstube erwarten. Schon im ersten<br />

Jahr der Allein-Verantwortung konnten die jungen Inhaber<br />

so ein neues Kapitel aufschlagen: Das „Holzöfele“ hat gegenüber<br />

ein eigenes „Lädele“, wo man viel Schmackhaftes aus eigener<br />

Herstellung mit nach Hause nehmen, aber auch einen schnellen<br />

Mittagstisch genießen kann.<br />

„Ohne Kräuter geht gar nichts“, sagt Küchenchef Michael Kavelmann,<br />

dessen erfahrenem prüfendem Blick die Produktqualität jeder Lieferung<br />

standhalten muss. <strong>Die</strong> ätherischen Öle, insbesondere der mediterranen<br />

Kräuter wie Rosmarin, Thymian & Co., sind zwar nicht alles, aber ganz<br />

ohne sie ist vieles nichts. „Fisch und Fleisch brauchen diese wichtigen<br />

Aromen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität.“<br />

Von Kräutern leben die badischen Schneckengerichte, zu denen einheimische<br />

Züchter die wichtigste Zutat liefern. Insbesondere die „Kaiserstühler<br />

Schnecken in Knoblauchbutter“ strotzen vor intensiven Aromen.<br />

In die Butter kommen auch Schnittlauch, Petersilie und Lauchzwiebeln,<br />

deftiger und würziger geht es kaum.<br />

Es gibt für Kavelmann „Allzweckwaffen“ unter den Kräutern, aber auch<br />

bevorzugte Kombinationen. Ohne Beifuß zum Beispiel gibt es für ihn<br />

keine Gans. „Das muss bei mir in die Füllung rein.“ Das Erbsenpüree<br />

mischt er schon mal mit Minze auf. Auf den ersten Blick eher unscheinbar<br />

ist das Lorbeerblatt. „Fast bei jedem Braten kommt davon eines in<br />

die Pfanne“, sagt der Küchenchef. Einige Lorbeerbäume stehen sogar<br />

vor dem Haus und Michael Kavelmann kann sich an den frischen Blättern<br />

bedienen.<br />

Zu den zarteren Kräuternuancen zählen auch Kerbel und Estragon, mit<br />

denen der Küchenchef seinen Lieblingsfisch St. Pierre noch interessanter<br />

macht. Doch es geht bei Michael Kavelmann auch einen Tick exotischer:<br />

Ingwer gibt Zitronengrassuppe etwas Schärfe, Koriander-Juliennes aromatisieren<br />

das marinierte Thunfisch-Tatar und Szechuanpfeffer würzt<br />

18<br />

Lachs auf harmonische Art. „Er ist am Gaumen milder als schwarzer<br />

Pfeffer“, erklärt der Küchenchef.<br />

Im Vorjahr hatten Christine Franke und ihr Mann Robert von den Eltern<br />

die Verantwortung für das beliebte „Holzöfele“ übernommen. Ganz<br />

neu ist ihr „Lädele“ auf der anderen Straßenseite. Was bislang im Restaurant<br />

aus eigener Herstellung über die Ladentheke ging, ist nun hier<br />

in konzentrierter Form zu finden: Holundersirup und Tapenaden, Gänseleberterrine<br />

und Cremes, Winzer-Weckle und Steinofenbrot sowie die<br />

badischen Weine der Region. Aus der Profiküche auf den Mittagstisch<br />

kommen hier auch täglich frisch zubereitete Gerichte für den eiligen<br />

Gast. Auf der Karte stehen Königsberger Klopse, Cordon bleu, Forelle<br />

Müllerin oder auch mal Schnitzel.<br />

Kaiserstühler Klassiker und Co.<br />

Im Traditionsrestaurant spannt die abwechslungsreiche Karte einen<br />

schmackhaften Bogen von den badisch-kulinarischen Wurzeln bis zu<br />

internationalen Klängen. Unter den Vorspeisen trifft eine Schwarzwurzelsuppe<br />

mit Blutwurst auf einen Hummercappuccino, eine Zitronengrassuppe<br />

mit gebackener Gamba auf marinierte Scheiben vom Lamm<br />

mit Schmorgemüse und Ziegenkäse. Zu den Klassikern gehören neben<br />

der badischen Schneckensuppe nach Art des Hauses auch die Kaiserstühler<br />

Schnecken in Knoblauchbutter oder die Gänseleberterrine mit<br />

Mirabellenkompott und Brioche. Ob Fisch, Fleisch oder Wild aus heimischer<br />

Jagd – auch die Hauptgerichte sind verlockend: Ob Wolfsbarsch<br />

auf Kalbschwanzkompott oder Rochenflügel mit dreierlei Mais, Barbarie-Entenbrust<br />

mit Orangenchicorée oder Lammhaxe mit Tomaten-Thymian-Sauce.<br />

Das feine „Holzöfelemenü“ in fünf Gängen gibt es mit der perfekten<br />

Weinbegleitung. Es beginnt mit marinierten Scheiben und Tatar vom<br />

Thunfisch mit Mango und führt am Ende zu Käsevariationen mit Kaiserstühler<br />

Walnusstorte.


Rinderfilet mit<br />

Szechuanpfeffer<br />

gebraten,<br />

auf Rotweinschalotten<br />

und grünem Spargel<br />

Zutaten für 4-6 Personen<br />

1,4 kg Rinderfilet (Mittelstück)<br />

2 Schalotten, ungeschält<br />

1 Knoblauchzehe, ungeschält<br />

2 EL Butterschmalz<br />

Salz, Szechuanpfeffer<br />

4 Thymianzweige<br />

1 Rosmarinzweig<br />

400 g Schalotten<br />

1 Knoblauchzehe<br />

500 ml Rotwein<br />

250 ml Portwein<br />

100 ml Cassis-Likör<br />

50 g Honig<br />

3 Thymianzweige<br />

500 g grüner Spargel<br />

Salz, Zucker, Pfeffer, Öl<br />

Zubereitung<br />

Schalotten und Knoblauch<br />

fein würfeln und bei mittlerer<br />

Hitze anschwitzen, mit Cassis,<br />

Rot- und Portwein ablöschen,<br />

Honig und Thymian beigeben<br />

und das Ganze bei schwacher<br />

Hitze circa 1 Stunde einreduzieren.<br />

Grüner Spargel<br />

Den Spargel waschen und<br />

die untere Hälfte der Stangen<br />

schälen, anschließend in<br />

drei etwa gleich große Teile<br />

schneiden. Spargelstücke in<br />

einer Pfanne bei mittlerer Hitze<br />

mit etwas Öl anschwitzen<br />

und mit Salz, Zucker, Pfeffer<br />

würzen.<br />

Rinderfilet<br />

Den Ofen auf 120° C vorheizen.<br />

Rinderfilet in heißem Butterschmalz<br />

von allen Seiten anbraten,<br />

Thymian, Rosmarin,<br />

Schalotten und Knoblauch zugeben<br />

und alles kurz weiterbraten.<br />

Dann die Zutaten auf<br />

ein mit Alufolie ausgelegtes<br />

Blech geben und mit Salz und<br />

Szechuan-Pfeffer würzen. Im<br />

Ofen auf der mittleren Schiene<br />

40 Minuten garen.<br />

19


Sascha Kölsch I Gasthaus Zur Krone I Bad Krozingen-Biengen<br />

Das besondere Salz in der Suppe<br />

Zur Krone<br />

Gastgeber Nadine Werner und Sascha Kölsch<br />

Küchenchef Sascha Kölsch<br />

Hauptstraße 18<br />

D-79189 Bad Krozingen/Biengen<br />

+49 (0) 7633 / 9391989<br />

www.zur-krone-biengen.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag Samstagmittag und Montag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Ein klassisches Restaurant des <strong>Breisgau</strong>s. Buchenholzdielen,<br />

eine lange Bank rundum an der Wand entlang aus Eichenholz,<br />

die Kassettendecke ein Kunstwerk aus Buche und Eiche.<br />

Dazu ein kleiner Nebenraum, und noch eine separate Raucherlounge<br />

für den Apero oder Espresso.<br />

Romantischer Garten im Innenhof,<br />

40 Plätze unter einer schattenspendenden Weinlaube.<br />

Sascha Kölsch und Nadine Werner haben die „Krone“ im Bad<br />

Krozinger Teilort Biengen zu einer lohnenden Eingabe im kulinarischen<br />

Navi gemacht. Von Schnickschnack hält der Küchenchef<br />

nichts, umso mehr von absoluter Frische. „Was auf der Karte<br />

steht, das gibt es“, sagt er klipp und klar. Von Schäumchen und<br />

Türmchen hält er nicht viel, seine Stammgäste schätzen diese<br />

Klarheit. „An meinem Stil zu kochen, hat sich über die Jahre<br />

nichts geändert“, erklärt Kölsch. „Ich bin mir selbst treu geblieben.“<br />

Salz ist kein Gewürz. Doch wenn das Salz in der Suppe fehlt, können<br />

auch die besten Kräuter ihre Qualität nicht richtig ausspielen. Salz ist<br />

allerdings nicht gleich Salz. Davon ist Küchenchef Sascha Kölsch überzeugt.<br />

Der Küchenchef der „Krone“ lässt auch auf sein Alltagssalz nichts<br />

kommen, das er in der Suppe, in der Salzmühle und im Streuer verwendet.<br />

„Seit ich es entdeckt habe, verwende ich nur noch das Luisenhaller<br />

Salz“, schwört Sascha Kölsch auf seine Lieblingskristalle: „Es schmeckt<br />

für mich am besten.“ Nach eigenem Bekunden betreibt die Saline in<br />

Göttingen die letzte kommerziell betriebene Pfannensiederei der Republik.<br />

Und das in Luisenhall hergestellte Pfannensalz enthält – im Unterschied<br />

zu den Produkten aus Vakuum-Verfahren – noch mehr mineralische<br />

Bestandteile der Natursole.<br />

Salz ist natürlich auch bei Sascha Kölsch nicht alles. Erst Kräuter und Gewürze<br />

machen Gerichte unverwechselbar. Schwärmereien vom eigenen<br />

großen Kräutergarten muss sich Sascha Kölsch abschminken. „Gefallen<br />

würde mir das schon“, sagt er: „Doch das kostet viel Zeit, die ich als<br />

Einzelkämpfer in der Küche nicht habe.“ Gut, dass er sich auch auf die<br />

Vielfalt in der gelieferten Kiste verlassen kann – frischer Löwenzahn für<br />

einen Salat, Rosmarin, Thymian und Salbei für die mediterranen Nuancen.<br />

Ach ja, den Ingwer hätten wir fast vergessen. Insbesondere in einer<br />

Karottensuppe kommen Schärfe und Geschmack gut zur Geltung.<br />

20<br />

Mindestens genauso wichtig wie Kräuter und Gewürze ist für Sascha<br />

Kölsch die Frische von Zutaten und Zubereitung. Nur so kommt ihr charakteristischer<br />

Geschmack optimal zur Geltung. „Wenn es bei mir Rosenkohl<br />

gibt“, sagt er, „dann wird er jeden Tag frisch geputzt“. Auch<br />

jedes Risotto, jede Nudel wird stets frisch zubereitet.<br />

Eine andere würzige Angelegenheit hatte in Kölschs „Krone“ Anfang<br />

des Jahres Premiere. Antizyklisch zur Grillsaison hatte er sich einen großen<br />

Smoker in den winterlichen Garten stellen lassen, der optisch einer<br />

kleinen Lokomotive gleicht. Schon das stete Heizen mit Buchen- oder<br />

Obstholz „macht richtig Arbeit“, sagt der Küchenchef. Doch dann lassen<br />

sich Entrecôte und Poularde, Fisch und Gambas schonend garen.<br />

„Man muss allerdings den leicht rauchigen Geschmack mögen“, sagt<br />

der Koch, der mit dem Experiment ebenso zufrieden ist wie es seine<br />

Gäste waren. „Ich habe nur Positives gehört.“<br />

Ausgefeilte Gerichte<br />

<strong>Die</strong> Speisekarte in Sascha Kölschs „Krone“ ist äußerst übersichtlich, ein<br />

Beleg für seine Frischeküche. Denn der Küchenchef konzentriert sich<br />

mit ausgefeilten Gerichten auf die Frische und die Qualität seiner Zutaten.<br />

Vor diesem Hintergrund schlägt er schon bei seinen Vorspeisen<br />

einen beachtenswerten Bogen vom lauwarmen Cocktail aus Gambas,<br />

Avocado und Grapefruit, der marine und exotisch-fruchtige Nuancen<br />

kombiniert, bis zu gepökelten Schweinebäckle mit Senfmarinade und<br />

einem Salat von Linsen und Wurzelgemüse, die die regionale Verankerung<br />

ausstrahlen.<br />

Gleiches gilt bei den Hauptgerichten, die von der ganz gebratenen Seezunge<br />

mit Limone, Fenchel und Risotto bis zum bodenständigen badischen<br />

Kalbsrahmbraten mit Karottengemüse und Nudeln reichen.<br />

Beim Dessert darf sich der Gast von einer Crème brûlée von der Zartbitterschokolade<br />

mit Blutorangensorbet oder einem Quittensorbet mit<br />

heimischen Winzersekt überraschen lassen. Das Sascha Kölsch-Menü<br />

gibt es mit 6 oder 3 Gängen, zur Mittagszeit serviert die „Krone“ auch<br />

preiswerte Tagesmenüs.


Steinbutt<br />

auf Kräuterrisotto<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

240 g Risottoreis<br />

0,75 l Gemüsebrühe<br />

3 fein gewürfelte Schalotten<br />

1,5 EL Olivenöl<br />

720 g Steinbuttfilet<br />

0,2 l Weißwein<br />

Vermouth<br />

100 g Parmesan<br />

50 g Butter<br />

Kräuter der Saison (<br />

Salbei, Rosmarin, Thymian,<br />

Petersilie)<br />

Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt<br />

Zubereitung<br />

Risottoreis mit Schalotten<br />

in Olivenöl anschwitzen,<br />

mit Weißwein und Vermouth<br />

ablöschen und Lorbeerblatt<br />

zugeben. Unter<br />

ständigem Rühren und<br />

Angießen der Brühe das<br />

Risotto in 15 Minuten gar<br />

kochen. Mit Salz, Pfeffer<br />

und den geschnittenen<br />

Kräutern abschmecken.<br />

Das Steinbuttfilet in 4 Portionen<br />

schneiden, in Öl von<br />

beiden Seiten circa 3 Minuten<br />

braten und mit Salz<br />

würzen.<br />

Den Parmesan zum Risotto<br />

geben und die Butter unterheben.<br />

21


Oliver Mewes I Schwarzmatt I Badenweiler<br />

In der Schlichtheit liegt die Würze<br />

Hotel Schwarzmatt<br />

Relais & Châteaux<br />

Gastgeberin Rona Mast<br />

Küchenchef Oliver Mewes<br />

Schwarzmattstraße 6a<br />

D-79410 Badenweiler<br />

+49 (0) 7632 / 8201-0<br />

www.schwarzmatt.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

12 bis 14 Uhr und 19 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag keinen<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 38<br />

Am Ortsrand des Kurorts Badenweiler liegt die großzügige<br />

„Relais & Châteaux“-Anlage des Hotels mitten im Grünen.<br />

Das Restaurant empfängt den Gast mit einem stilvollen,<br />

aber unaufdringlichen Ambiente, ist mit Liebe zum Detail eingerichtet<br />

und strahlt eine persönliche Atmosphäre aus.<br />

Eine echte Wohlfühloase, in der man sich gerne verwöhnen lässt.<br />

Eine Terrasse bietet zudem 50 Plätze unter freiem Himmel.<br />

Parkmöglichkeiten gibt es direkt beim Hotel.<br />

Küchenchef Oliver Mewes kam auf Empfehlung von Drei-Sterne-<br />

Koch Claus-Peter Lumpp aus dem Bareiss nach Badenweiler. Beste<br />

Voraussetzungen für den Start in der umgebauten und erweiterten<br />

Küche im „Schwarzmatt“; beste Voraussetzungen auch,<br />

um die kulinarischen Erwartungen der anspruchsvollen Gäste zu<br />

erfüllen. Als „Alleinunterhalter“ will sich der 34-jährige Mewes<br />

allerdings nicht verstanden wissen, eher als Verantwortlicher für<br />

eine ganze Mannschaft, die er zu Höhenflügen anspornen will.<br />

„Was wir produzieren, sind keine Einzelleistungen, sondern Teamarbeit“,<br />

sagt Oliver Mewes, dem das „Wir-Gefühl“ wichtig ist, um in der<br />

Küche eine individuelle Note zu entwickeln und sensibel für die Wünsche<br />

der Gäste zu sein. Der gebürtige Potsdamer hatte seine Lehrjahre<br />

im Hotel „Palace“ am Kurfürstendamm absolviert. Mehr als drei Jahre<br />

hat er bei Josef Sauerschell im Sterne-Restaurant Es Raco de Teix auf<br />

Mallorca Erfahrungen gesammelt und die mediterranen Aromen quasi<br />

vor der Haustür aufgesogen. Nur zu gerne erinnert sich Mewes an einen<br />

Loup de mer, der auf frisch gesammeltem wilden Fenchel gebettet wird.<br />

Der aufgeklappte Fisch wird mit einer Gemüsepaste aus Fenchel und<br />

Orangen bestrichen und mit einer Kruste aus Kräuterbröseln von Petersilie,<br />

Basilikum, Estragon und Thymian im Ofen gegart.<br />

Einen ganz anderen Charakter hat sein Steinbutt, der mit einer Kräuterpaste<br />

gefüllt und in einer Kräuterpanade schonend gebraten wird.<br />

<strong>Die</strong>sen aromatischen Fisch flankieren ein Süßkartoffelpüree und kräftiger<br />

Schwarzwälder Schinken – quasi „mare e monti“. Selbst bei den<br />

kühlen Sorbets eignen sich frische Kräuter, um durch Kombination mit<br />

den fruchtigen Noten neue Nuancen herauszuarbeiten. So gibt Oliver<br />

Mewes seinem Ananas-Sorbet mit dezent eingesetztem Koriandergrün<br />

einen besonderen Pfiff, Estragon lässt die Birne in einem neuen aromatischen<br />

Licht erscheinen. Zur Vorsicht mahnt der Küchenchef insbesondere<br />

bei asiatischen Gewürzen und Currys oder Chili. Sie sollten<br />

den Charakter des Produktes lediglich harmonisch unterstützen, nicht<br />

jedoch überdecken.<br />

22<br />

„Wichtig ist es, die eigene Philosophie und seinen Weg zu finden, von<br />

dem man überzeugt ist, um dem Gast ein gutes Produkt zu bieten.“<br />

Zum Beispiel ein Rinderfilet mit Kräuterkruste und Ochsenmark, das kurz<br />

gratiniert wird. Geklopftes Rinderfilet hat dagegen einen ganz eigenen<br />

Charakter. Im Vakuumbeutel wird es bearbeitet und mit Meersalz,<br />

Pfeffer und Olivenöl mariniert. <strong>Die</strong>se Zubereitung lässt die Zartheit des<br />

Fleisches zur Geltung kommen, es hat in dieser Form aber – anders als<br />

hauchdünnes Carpaccio –auch noch Struktur und Biss. Serviert wird es<br />

zu einem Wildkräutersalat mit Rote-Bete-Blättern, Rucola und Spinat.<br />

In der Einfachheit liegt bisweilen die Würze oder besser der Kick: So liebt<br />

Oliver Mewes sein frisch hergestelltes Knoblauchsalz zu frisch gebratenen<br />

Pfifferlingen, Austern- oder Steinpilzen. Dazu kommt noch etwas<br />

Petersilie und Thymian. „Das ist sensationell“, kann sich der junge Küchenchef<br />

begeistern.<br />

Spannungsbogen der Aromen<br />

Ausflüge in die Welt der Kräuter und Gewürze bietet die Speisekarte<br />

in vielen Variationen. Das „Schwarzmatt-Menu“ verspricht gebratenen<br />

Zander an Schnittlauchschaum und geschmorte Kalbsbäckchen mit<br />

Lauch, Liebstöckel und Kartoffelcrème. Oliven, Kapern und Parmesan<br />

begleiten das „geklopfte Rinderfilet“ des Feinschmeckermenus. Es<br />

folgen unter anderem ein „Seeteufel, lauwarm mariniert mit Zitrone<br />

und Estragon“ und ein „Lammrücken, rosa gebraten, an Knoblauch-<br />

Rosmarin-Jus mit Artischocken , Ofenpaprika und Polenta“. Da werden<br />

schon im kühlen Frühjahr mediterrane Gefühle geweckt. Gehaltvoll sind<br />

die badische Ochsenschwanzessenz mit eigenem Maultäschle und die<br />

provenzalische Fischsuppe mit Fenchel und Kräutern. Zarte Aromen verspricht<br />

der pochierte Bachsaibling an Merrettichschaum mit Calvadosapfel<br />

und Schmorgurkenrisotto. Wer es kräftiger liebt, darf sich auf das<br />

Rinderfilet unter der Kräuterkruste, mit Rotweinjus, Ochsenmark und<br />

Pommes sautées freuen.


Kräutersteinbutt mit Süßkartoffelpurée<br />

und Schwarzwälder Schinken<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

Kräuterpanade<br />

300 g entrindetes Toastbrot<br />

30 g Petersilie<br />

20 g Basilikum<br />

5 Zweige Thymian<br />

5 Zweige Estragon<br />

Süßkartoffelpurée<br />

600 g Süßkartoffeln<br />

2 kleine Schalotten<br />

100 ml Geflügelfond<br />

100 ml Sahne<br />

Füllung<br />

200 g frischer geputzter Blattspinat<br />

5 Zweige Thymian<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

50 g Petersilie<br />

5 Zweige Estragon<br />

1 Champignon<br />

1 Schalotte<br />

1 Eigelb<br />

50 g geriebenen Parmesan<br />

außerdem<br />

4 Tranchen Steinbutt à 100 g<br />

16 Scheiben dünn geschnittenen<br />

Schwarzwälder Schinken<br />

100 g Wildkräutersalat<br />

Öl zum Braten, Salz und Pfeffer, Butter<br />

Zubereitung<br />

Für die Kräuterpanade getrocknetes Brot mit<br />

Petersilie, Basilikum, Thymian und Estragon<br />

fein mixen.<br />

Für die Füllung Spinat, Thymian, Rosmarin,<br />

Petersilie, Estragon blanchieren. Geschnittene<br />

Champignon und Schalotte in wenig Öl<br />

anbraten und mit der gut ausgedrückten<br />

Spinat-Kräutermischung vermengen. Eigelb<br />

und Parmesan unterheben und im Mixer fein<br />

pürieren. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

<strong>Die</strong> Fischfilets jeweils der Länge nach fast<br />

ganz aufschneiden, beide Hälften dünn mit<br />

der Spinat-Kräuterfüllung bestreichen, eine<br />

Scheibe Schwarzwälder Schinken auflegen<br />

und zusammenklappen. Anschließend mit<br />

der Kräuterpanande panieren und in der<br />

Pfanne mit viel Fett farblos anbraten.<br />

Für das Purée die rohen, geschälten Süßkartoffeln<br />

grob würfeln und mit Schalotten in<br />

Butter angehen lassen. Mit Geflügelfond ablöschen,<br />

etwas Sahne hinzugeben und abgedeckt<br />

im Ofen bei 130 °C 45 Minuten garen.<br />

Je nach Konsistenz gegebenenfalls ein wenig<br />

Flüssigkeit abgießen oder zusätzlich Geflügelfond<br />

hinzugeben, damit die Masse nicht<br />

zu flüssig bzw. fest ist. Anschließend mit<br />

Kartoffelstampfer oder Thermomix cremig<br />

pürieren. Mit Salz nach Bedarf abschmecken.<br />

Das Purée mittig auf den Teller geben, jeweils<br />

ein Fischfilet aufsetzen. Drei Scheiben<br />

Schwarzwälder Schinken und Wildkräutersalat<br />

um das Purée herum anrichten.<br />

23


Mathias Luiz I Restaurant Ambiente I Staufen-Grunern<br />

Ein Hauch Asia und viel Rosmarin und Thymian<br />

Restaurant Ambiente<br />

Gastgeber Melanie und Mathias Luiz<br />

Küchenchef Mathias Luiz<br />

Ballrechterstraße 8<br />

D-79219 Staufen-Grunern<br />

+49 (0) 7633 / 802442<br />

www.restaurant-ambiente.com<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Freitag bis <strong>Die</strong>nstag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag Mittwoch und Donnerstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Wohltuend und schlicht, gradlinig und freundlich ist der helle Gastraum<br />

eingerichtet. 30 Sitzplätze belegen die Losung des Patrons: Qualität vor Quantität!<br />

Nochmals 20 Sitzplätze bietet die Terrasse<br />

neben Kirschlorbeeren und Olivenbäumchen.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 2 Bestecke,<br />

Gault Millau 15 Punkte,<br />

Feinschmecker 2 F<br />

Mit seinem Restaurant „Ambiente“ hat Küchenchef Mathias Luiz<br />

seit elf Jahren großen Erfolg. Zwar liegt sein Restaurant außerhalb<br />

der Stadt Staufen, doch Feinschmecker nehmen den Weg<br />

zu ihm gerne in Kauf. Stammkunden zählen bei Luiz satte 90 Prozent.<br />

„Das ist eine Qualitätsauszeichnung!“, freut er sich. Gourmets<br />

pilgern in das Industriegebiet Grunern um Schmorgerichte<br />

oder „Scampi-Variationen auf dem Teller“ zu genießen.<br />

Mathias Luiz hat eine gute Nase für seine Kräuter und Gewürze. Zu seinen<br />

absoluten Lieblingen zählt der Szechuan-Pfeffer. „Der Geruch ist für<br />

mich einfach genial“, lobt er das exotische Gewürz, das nur Pfeffer heißt<br />

und zu allem hin botanisch gar kein Pfeffer ist. Wenn man weiß, dass<br />

die asiatische Pflanze eher mit den Zitrusfrüchten verwandt ist, erstaunt<br />

auch der aromatische Duft nicht mehr. Dafür ist Szechuan-Pfeffer nicht<br />

ganz so scharf und gibt Luiz’ asiatischem Gemüse-Salat mit Chili und<br />

Shiitake-Pilzen die ganz besondere Note. Gerne mariniert der Küchenchef<br />

des „Ambiente“ auch eine Entenbrust mehrere Tage damit und<br />

fügt noch etwas Chili-Schärfe dazu. „Das ist eine tolle Kombination.“<br />

<strong>Die</strong> mediterranen Grundgewürze sind allgegenwärtig, Rosmarin und<br />

Thymian prägen viele Saucen und Jus seiner Schmorgerichte. Ein Thymianzweig<br />

gibt auch den Belugalinsen zusätzliche Würze, auf die er<br />

heute seine Kaninchenkeule bettet. „<strong>Die</strong> hatte ich seit längerer Zeit nicht<br />

mehr auf der Karte“, kommentiert er die bei niederer Temperatur zart<br />

geschmorte Keule. Schnell penetrant werden kann für den erfahrenen<br />

Koch der frische Koriander, den er gerne mit Asia-Gerichten kombiniert.<br />

„Man darf ihn nur dezent verwenden“, findet der Küchenchef, der die<br />

zarten grünen Blättchen unter anderem auch mit Zitrone zu gebeiztem<br />

Stör einsetzt.<br />

Um die Schärfe zu mildern und die Dosierung zu erleichtern, kocht Mathias<br />

Luiz aus seinen Chili gerne mit Honig und Zucker ein Confit. Zu<br />

asiatischen Gemüsen und Gerichten aus der Wok-Pfanne ist es für ihn<br />

eine ideale Würze. Auch Wasabi ist eine scharfe Herausforderung. Er<br />

24<br />

begegnet ihr, indem er den japanischen Meerrettich mit Schmand oder<br />

Crème fraîche und Zitronensaft milder stimmt und den Genuss seines<br />

Thunfischs auch sensiblen Gaumen gewährt.<br />

Wer Kräuter sagt, kommt an der Vielfalt der Minze nicht vorbei, die<br />

es in unzähligen Duftnuancen gibt. Insbesondere vielen Desserts geben<br />

die Blättchen bei Luiz einen zusätzlichen Hauch von Frische. Kreativität<br />

wird bei dem experimentierfreudigen Küchenchef ohnehin ganz groß<br />

geschrieben. „Ich koche jetzt seit 25 Jahren“, sagt der gebürtige Münstertäler.<br />

„Doch man lernt nie aus und kann immer wieder Neues entdecken.“<br />

Eine eigene Kreation sind auch die leckeren, selbst gemachten Kräuter-<br />

Grissini, denen Mathias Luiz mit Rosmarin und Thymian den Duft der<br />

sommerlichen Provence verleiht. <strong>Die</strong> Gäste dürfen sie als Amuse-Gueule<br />

genießen und haben schon mal den duftigen Vorgeschmack auf ein aromatisches<br />

Menü.<br />

Trüffel voll im Trend<br />

An Intensität kaum zu überbieten sind die Trüffeln, die Mathias Luiz Anfang<br />

des Jahres mit feinen Fettucini servierte und mit seinen Gästen<br />

damit auf einer geschmacklichen Wellenlänge liegt. „<strong>Die</strong> Trüffel-Nudeln<br />

haben einen einzigartigen Geschmack“, verspricht der Küchenchef.<br />

Eine Trüffeljus rundet auch die gebratene Entenstopfleber auf Selleriepüree<br />

der Vorspeisenkarte ab, welche allerdings noch einiges mehr zu<br />

bieten hat: Lachstatar mit Limonenschmand oder gegrillte Scampi auf<br />

asiatischem Gemüsesalat mit Wasabisauce in moderater Schärfe. <strong>Die</strong><br />

Gewürz-Barbarie-Entenbrust gibt es auf glaciertem Rotkohl, den Kalbsrücken<br />

auf Wirsing an Burgunderjus und das Zanderfilet taucht auf einem<br />

kräftigen Rote-Bete-Risotto mit Meerrettichsauce auf. Weine aus<br />

der Region spielen auf der Karte eine wichtige Rolle. Doch die große<br />

Liebe der Gastgeber gehört dem Riesling. Mit besten Erzeugern und<br />

Gewächsen nehmen sie den Weinfreund gerne mit auf Reisen in dessen<br />

andere bevorzugte Anbaugebiete.


Geschmorte Kaninchenkeule<br />

mit Belugalinsen und Rosmarinkartoffeln<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

4 Hauskaninchenkeulen<br />

150 g Karotten-, Sellerie- und Zwiebelwürfel<br />

(für das Mirepoix/Röstgemüse)<br />

3 Thymianzweige, 1 Lorbeerblatt<br />

1 EL Tomatenmark, 1 Knoblauchzehe<br />

und 5 weiße Pfefferkörner<br />

1 Liter Kaninchenfond,<br />

1 EL Balsamico-Essig<br />

200 g Bio-Belugalinsen<br />

1 Schalotte, fein gewürfelt<br />

500 ml Gemüsebrühe<br />

1 Thymianzweig, 1 Lorbeerblatt<br />

1 EL Balsamico-Essig<br />

50 g Karotten und 50 g Sellerie, fein<br />

gewürfelt<br />

20 Stück kleine festkochende Kartoffeln<br />

(z.B. „La Ratte“)<br />

2 Rosmarinzweige<br />

Olivenöl zum Anbraten<br />

Salz, Pfeffer, Speisestärke<br />

Zubereitung<br />

Kaninchenkeulen mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Karotten, Sellerie und Zwiebel<br />

für das Röstgemüse grob würfeln. Öl in<br />

einem Bräter erhitzen. Kaninchenkeulen<br />

von beiden Seiten kurz anbraten,<br />

Gemüsewürfel hinzufügen und bei 200<br />

°C im Backofen etwa 10 Minuten anrösten.<br />

Häufiger umrühren, Tomatenmark<br />

hinzufügen und weiterrösten, bis alles<br />

schön braun ist. Mit Kaninchenfond<br />

auffüllen, Thymianzweige, Lorbeerblatt,<br />

Knoblauchzehe und die Pfefferkörner<br />

zugeben und zugedeckt 1,5 Stunden<br />

schmoren.<br />

Kaninchenkeule ausstechen und Sauce<br />

durch ein Sieb passieren, danach noch<br />

einmal aufkochen, Fett abschöpfen, reduzieren<br />

und mit Salz und Pfeffer sowie<br />

Balsamico-Essig abschmecken.<br />

Linsengemüse<br />

Schalotten mit wenig Olivenöl farblos<br />

anschwitzen, Belugalinsen dazugeben<br />

und Gemüsebrühe auffüllen. Thymian<br />

und Lorbeer dazugeben und ca. 20 bis<br />

25 Minuten leicht köcheln.<br />

Karotten und Sellerie in feinste Würfel<br />

schneiden und vier Minuten vor Garzeitende<br />

der Linsen zugeben. Evtl. mit etwas<br />

Stärke binden, mit Salz, Pfeffer und<br />

etwas Balsamico abschmecken.<br />

Rosmarinkartoffeln<br />

Kartoffel mit Schale in Salzwasser ca.<br />

15 Minuten gar kochen, danach heiß<br />

pellen. Rosmarin zupfen und klein<br />

schneiden. Kartoffeln in beschichteter<br />

Pfanne mit Olivenöl anbraten, mit Salz<br />

und Pfeffer würzen und kurz vor dem<br />

Servieren klein geschnittenen Rosmarin<br />

darüber streuen.<br />

25


Bernhard und Philipp Mössinger I Landgasthof Baumgärtner I Weisweil<br />

Wo Vater und Sohn miteinander abschmecken<br />

Landgasthof Baumgärtner<br />

Gastgeber Helga und Bernhard Mössinger<br />

Küchenchef Bernhard Mössinger<br />

Sternenstraße 2<br />

D-79367 Weisweil<br />

+49 (0) 7646 / 347<br />

www.baumgaertner-weisweil.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Samstag 18 bis 24 Uhr. Sonn- und Feiertage 11 bis 15 Uhr<br />

und 18 bis 24 Uhr; Ruhetag Montag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Unspektakulär wirkt das Gasthaus von außen. 1889 wurde es gebaut und 2010 wurde<br />

die Fassade aufwändig restauriert. Glücklicherweise hat sich die heimelige Gaststube<br />

mit Holzvertäfelung und Kachelofen, nur durch die liebevoll eingedeckten Tische, verändert.<br />

Der Landgasthof war ehemals Brauerei und zur guten alten Postkutschenzeit<br />

Posthalterei.<br />

Neu sind der angebaute Wintergarten und die großzügige Terrasse.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Besteck,<br />

Schlemmer Atlas 3 Kochlöffel<br />

Seit vier Jahren hat Bernhard Mössinger Unterstützung von seinem<br />

Sohn Philipp. Beide stehen nebeneinander hinterm Herd<br />

und hatten noch keinen Tag Langeweile. „In der Küche haben<br />

wir genügend zu tun“, freut sich der Küchenchef, „und wenn wir<br />

mal Luft haben, dann tüfteln wir an neuen Rezepten.“ Das zeichnet<br />

die beiden <strong>Köche</strong> aus. Sie bleiben nicht stehen, sondern verändern<br />

ständig ihre Karte auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen<br />

für ihre Gäste.<br />

Seit Philipp Mössinger zu Hause kocht, bringt er seine neuen Ideen ein<br />

und Vater Bernhard gibt seine Erfahrungen hinzu. Zum Beispiel bei der<br />

Kreation Lachs unter der Gewürzkruste mit Gurken und Wasabischaum.<br />

Dabei kreieren die beiden im wahrsten Sinne des Wortes Hand in Hand.<br />

Grundsätzlich sind sie sich sowieso einig. „Du kannst kreativ sein so viel<br />

du willst“, weist Vater Bernhard auf seine Erfahrungen hin, „es muss den<br />

Gästen schmecken!“<br />

Junior Philipp Mössinger war bei Sternekoch Fritz Zehner in der Lehre. Er<br />

war schon immer ein Fan der feinen Küche und wollte, wie sein Vater,<br />

Koch werden. „Aber wenn schon Koch, dann richtig!“, waren sich beide<br />

einig und Vater Mössinger aktivierte seinen alten Freund Fritz Zehner. In<br />

der Sterneküche in Zehners Stube bekam Philipp seine Grundlagen und<br />

entwickelte einen Ehrgeiz, wie sein Vater.<br />

„Wir machen alles selbst, jede Soße oder jede Terrine“, sagt Philipp und<br />

stellt nebenbei sieben verschiedene Gewürze zusammen. Gemeinsam<br />

wollen sie eine Kräuterkruste für den Lachs kreieren. Vater Bernhard<br />

schnippelt die Kräuter. „Ohne frische Kräuter geht in unserer Küche wenig“,<br />

sagt Bernhard Mössinger. <strong>Die</strong> beiden verwenden stets das frische<br />

Grün das der Markt das Jahr über bietet. Estragon gehört in jede Sauce<br />

Bernaise à la Mössinger, oder auch unter die frischen Morcheln. „Estragon<br />

gibt einen besonderen, frischen und doch nussigen Geschmack“,<br />

schwärmt Bernhard Mössinger.<br />

Philipp Mössinger bevorzugt Basilikum. „Das eignet sich besonders gut<br />

für unser selbstgemachtes Pesto und im Sommer für Salate und sogar<br />

für unser Basilikum-Eis.“<br />

26<br />

Philipps Lieblingsgewürz ist „Langer Pfeffer“ auch Stangenpfeffer genannt.<br />

Der ist scharf und süßlich. „Das hat Spannung“, sagt er. „Langen<br />

Pfeffer hast Du in der Gewürzkruste für den Lachs verwendet“, sagt der<br />

Vater „wie wär’s denn mit noch etwas Sternanis?“ Man kann sich die<br />

Diskussionen der beiden gut vorstellen. Da sitzen sie vor ihrem unendlichen<br />

Sortiment an Kräutern und Gewürzen aus der ganzen Welt und<br />

wollen aus der Vielfalt der Aromen eine Geschmacksrichtung finden, die<br />

ihnen und dem Gast schmeckt.<br />

„Das ist doch der Spaß in unserem Beruf“, sagt Philipp, „mein Leben<br />

lang immer die gleichen Gerichte kochen, das wär ja langweilig.“ Da<br />

kann Bernhard nicht widersprechen. Weißer und roter Pfeffer, Stangenpfeffer,<br />

Sternanis, Fenchelsaat, Anis, und Koriander verstecken sich in<br />

der Gewürzkruste, die die beiden für ihr neues Lachs-Gericht kreiert<br />

haben. Gemeinsam haben sie sich durch die Vielzahl an Aromen geschmeckt<br />

und das Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />

Badisch- regional auf Französisch<br />

Badisch wird in der Küche gesprochen, serviert aber meist ein Hauch<br />

Frankreich. „Wir machen einen Spagat“, sagt Bernhard Mössinger, „regionale,<br />

klassische Gerichte, aber meist verfeinert mit einem Hauch Haute<br />

Cuisine“. Auf der Karte stehen noch immer Leber sauer oder Cordon<br />

bleu, aber auch Flusskrebssuppe mit Coquilles St. Jacques und Terrine<br />

von der Gänsestopfleber.<br />

Neben abwechslungsreichen À-la-carte-Gerichten, stehen täglich vier<br />

Menüs auf der Speisekarte. Das besondere Augenmerk von Bernhard<br />

Mössinger ist, seit Beginn der Selbständigkeit, das Fischmenü mit erlesener<br />

Fischvielfalt wie Seezunge, Steinbutt oder Zander. Das Menü du<br />

Chef beweist die hohe Kunst der Küche und bietet feinste Gourmet-<br />

Produkte. Das Monatsmenü ist meist regional und immer saisonal an der<br />

Ernte der Bauern rund um Weisweil ausgerichtet. Neu auf der Speisekarte<br />

findet der Gast ein vegetarisches Menü. <strong>Die</strong> hausgemachten Desserts<br />

sind ebenso exklusiv: Basilikum-Eis, Mocca-Eis mit Schokoladen-Soufflé,<br />

Mousse au chocolat oder Panna Cotta mit marinierter Ananas.


Lachs unter der Gewürzkruste<br />

mit Gurken und Wasabischaum<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

400 g Wildlachsfilet (Mittelstück),<br />

in 4 gleich dicke Stücke geschnitten<br />

1 Esslöffel Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

Gewürzkruste<br />

1 Teelöffel weißer Pfeffer<br />

6 Sternanis<br />

1 Teelöffel Fenchelsaat<br />

1 Teelöffel Anis<br />

1 Teelöffel Koriander<br />

1 Teelöffel schwarzer Pfeffer<br />

1 Teelöffel rosa Pfeffer<br />

Gurkensauce<br />

1 Gurke<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

weißer Balsamico<br />

Wasabischaum<br />

¼ l Fischfond<br />

50 ml Sahne<br />

30 g Wasabi<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten für die Gewürzkruste im<br />

Mixer fein mahlen.<br />

Den Lachs mit Salz und Pfeffer würzen,<br />

mit der Gewürzmischung panieren und<br />

im heißen Olivenöl auf jeder Seite kurz<br />

anbraten.<br />

½ Gurke mit Schale in nussgroße<br />

Würfel schneiden, mixen, abpassieren<br />

und mit Salz, Pfeffer und Balsamico<br />

abschmecken. Aus der zweiten Hälfte<br />

der Gurke mit dem Parisienne Perlen<br />

ausstechen.<br />

Fischfond, Sahne und Wasabi<br />

aufkochen, mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken und mit dem Stabmixer<br />

schaumig rühren.<br />

27


Oliver Rausch I s Herrehus I Freiburg - Munzingen<br />

Über 100 verschiedene Kräuter im eigenen Garten<br />

Hotel Schloss Reinach<br />

Gastgeber Beatrix und René Gessler<br />

Küchenchef Oliver Rausch<br />

St. Erentrudis-Straße 12<br />

D-79112 Freiburg - Munzingen<br />

+49 (0) 7664 / 407-0<br />

www.schlossreinach.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

„s Herrehus“ <strong>Die</strong>nstag bis Freitag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr,<br />

Samstag 18 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag Sonntag und Montag. Betriebsferien: Januar und 2 Wochen im August<br />

„s Badische Wirtshus“ 12 bis 14 Uhr und 18 bis 23 Uhr<br />

Ruhetag keinen<br />

„Vivothek Limoncello“ 11 bis 23 Uhr, Donnerstag warme Küche bis 18 Uhr,<br />

im Sommer Grillbuffet auf der Terrasse<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 80<br />

„s Herrehus“ und Schloss – das sagt schon alles. Man sitzt in vornehmen, historischem<br />

Ambiente: dicker Teppichboden, klassische Möbel, helle Wände. So müssen die Herren<br />

von Üsenberg getafelt haben. <strong>Die</strong> Gastgeber Beatrix und René Gessler entführen die<br />

Gäste in feudale Zeiten.<br />

Im Innenhof des Schlosses ein angelegter Garten mit 35 Sitzplätzen nur für „s Herrehus“,<br />

zusätzliche Terrasse für die anderen beiden Lokalitäten.<br />

Stammgäste im „s Herrenhus“ haben es gut. Sie sitzen gemütlich<br />

in einer wahrlich adligen Stube und reisen, wie nebenbei, durch<br />

die fremden und bunten Gewürzaromen der Welt. Ihr Reiseleiter<br />

ist Chefkoch Oliver Rausch. Er nimmt sie mit auf den duftenden<br />

Basar im orientalischen Marrakesch, oder auf den exotischen Gewürzmarkt<br />

in Bangkok. „Ich bin da völlig offen“, sagt der Küchenchef<br />

im Schloss Reinach, „und lasse mich von immer neuen<br />

Düften und Geschmäckern inspirieren.“<br />

„Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, dann finden<br />

sich immer wieder neue, spannende Kräuter und Gewürze“, ist die Erfahrung<br />

des agilen Küchenleiters Oliver Rausch. Ob auf dem Freiburger<br />

Wochenmarkt, beim Libanesen in Berlin oder Afrikaner in Frankfurt.<br />

Rausch hält zu seinen Augen wohl auch immer neugierig seinen Mund<br />

auf und probiert. So kreierte er den geschmacklichen Spannungsbogen<br />

vom Schwarzwälder Lamm zu seinem orientalischen Märchen: „Lammrücken<br />

orientalisch mit Kichererbsen“.<br />

Den Geschmack des Lamms von den Schwarzwälder Höhen hat Rausch<br />

auf der Zunge, dazu schmeckte er die orientalischen Gewürze des Libanesen<br />

und wusste: Das passt! Zuhause verfeinerte er seinen Schwarzwälder<br />

Lammrücken mit Koriander, Kurkuma, Safran, Paprika und Ingwer.<br />

Heute genießen seine Gäste diese Aromen.<br />

Das ist die Kunst und Leidenschaft des engagierten Kochs. Er verwendet<br />

in seiner Küche gerne hochwertige Lebensmittel aus der Region und<br />

vermählt sie mit exotischen, fremdländischen Gewürzen. „Man muss<br />

dabei nur aufpassen“, warnt er, „Ingwer oder Safran sind dominante<br />

Gewürze, damit darf man sein Produkt nicht erschlagen.“<br />

Rausch lässt sich inspirieren. Da passt es, dass er im Winter exotische<br />

Restaurants besucht, im Sommer dagegen lieber über die Felder und<br />

Wiesen des <strong>Breisgau</strong>s streift. „Da riecht man die Kräuter an jeder Ecke“,<br />

freut er sich über seine Wahlheimat. Er hat sich einen eigenen Kräutergarten<br />

angelegt. Über 100 verschiedene Arten hegt und pflegt er, alle<br />

zum Wohle seiner Gäste.<br />

28<br />

So fand der indianische Rauchsalbei zum Loupe de mer. „Ein Kraut, das<br />

dem Fisch ein leichtes Raucharoma verleiht und im Abgang einen Hauch<br />

Salbei.“ Oder das Curry-Kraut. „Schmeckt wie echtes Curry, riecht fantastisch<br />

und gibt im heißen Öl ein feines Aroma.“ Auch sein Eiskraut<br />

zieht er selbst. „Dickblättrig, mild und süß, verfeinert im Sommer den<br />

grünen Salat.“<br />

Seine neuste Leidenschaft sind Wildkräuter, seine Gäste finden im Frühling<br />

auf dem Vulkanspargel Kerbelwurzel, neben dem Sushi Wildkresse<br />

oder zu Fisch Afilakresse.<br />

Mit frischem Grün geht Rausch relativ spendabel um. Kräuter sorgen auf<br />

seinen Kreationen für sommerliche Frische und ätherischen Geschmack.<br />

„Wir verwenden hochwertige Lebensmittel, die haben ihre eigene Stärke“,<br />

warnt der Küchenchef vor zu vielen Gewürzaromen auf einem Teller.<br />

„Weniger ist meist mehr“, ist in der Gewürzküche die Philosophie.<br />

„Salz und Pfeffer sollen den Geschmack sanft fördern“, sagt Rausch und<br />

will es meist dabei belassen. Das feine Steinsalz hintergründig zur Verfeinerung<br />

des Produkts, das geschabte Meersalz in der Fischküche.<br />

Global kochen, lokal einkaufen!<br />

<strong>Die</strong> Speisekarte ändert sich ständig. Rausch will seinen Gästen die Vielfalt<br />

der regionalen Lebensmittel zeigen, unbeschwert kombiniert er sie<br />

mit den verschiedensten Gewürzen und Kräutern zu immer neuen Gerichten.<br />

Das passt zum Trend der Zeit: Global kochen, lokal einkaufen!<br />

Rausch liebt die frischen Lebensmittel vor seiner Küchentür, doch er<br />

blickt über den Tellerrand des <strong>Breisgau</strong>s. Er kombiniert was schmeckt<br />

und spannt so meist einen kulinarischen Bogen vom <strong>Breisgau</strong> in die<br />

Gourmetwelt, selbst mit extravaganten Zutaten wie Schwarzwurst und<br />

Thunfisch als Vesper, Trüffel und Schwarzwurzel mit Dorade, Ziegenkäse<br />

mit Garnelen und Paprika, Hirschrücken und Haschée auf Trüffelnudeln<br />

oder eben seinem Schwarzwälder Lammrücken „orientalisch“ mit Kichererbsen.


Kaisergranat / Curry / Zitronengras<br />

Zutaten und Zubereitung für 4 Personen<br />

12 Stück Kaisergranat küchenfertig /<br />

80 ml Bergamotte Zitonenöl / Zitronengras<br />

/ Piment d’espelette / Steinsalz<br />

<strong>Die</strong> Kaisergranate bei wenig Hitze im<br />

Zitronenöl mit ein wenig Zitronengras<br />

garen. Mit Piment und Salz würzen und<br />

sofort servieren.<br />

400 ml Tomatenessenz<br />

½ TL Curry Jaipur<br />

100 g Tomaten gewürfelt<br />

2,4 g Iota (Alge)<br />

40 g Japanische Kresse gemischt<br />

<strong>Die</strong> Tomatenessenz mit Iota gelieren (kalt<br />

vermischen und auf 80 Grad erhitzen), das<br />

Curry, die Tomaten und die Kresse zugeben<br />

und gegebenenfalls nachwürzen.<br />

150 ml Kaisergranatfond (von den Schalen)<br />

150 ml Sahne / 30 ml Portwein<br />

30 ml Weißwein / 40 g Schalotten<br />

1 TL Curry Jaipur<br />

3 Stück Zitronengras<br />

3 EL Kokosflocken<br />

60 g Butter<br />

<strong>Die</strong> Schalotten in der Butter anschwitzen<br />

und das Curry zugeben. Das geschnittene<br />

Zitronengras und die Flüssigkeit zugeben.<br />

Aufkochen und 30 Minuten ziehen lassen.<br />

Danach die Kokosflocken und die restliche<br />

Butter zugeben, mixen und passieren.<br />

29


Albert Schweizer I Zum Roten Bären I Freiburg<br />

Kräuter und Gewürze sind der Duft der Küche<br />

Ringhotel Zum Roten Bären<br />

Gastgeber Petra und Patrick Zwölfer<br />

Küchenchef Albert Schweizer<br />

Oberlinden 12<br />

D-79098 Freiburg<br />

+49 (0) 761 / 38787-0<br />

www.roter-baeren.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

täglich 12 bis 14 Uhr und 18.30 bis 22 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 25<br />

Auch ein alter Bär bekommt mal ein neues Fell. So auch das älteste Gasthaus der<br />

Republik. Der „Rote Bären“ empfängt in seiner Gaststube in neuem Glanz. Mit aller<br />

Hochachtung vor der Geschichte des Traditionshauses wurden die Wände hell<br />

gestrichen und moderne Leuchten angebracht. Doch durch die Modernisierung wirken<br />

die dunklen Deckenbalken und die Holzvertäfelung an den Wänden heute noch geschichtsträchtiger.<br />

Wer hier sitzt atmet nach wie vor die Historie des Freiburger Bürgertums.<br />

Im Sommer darf der Gast die Speisen im Flair der alten Zähringerstadt vor dem<br />

Haus am Oberlindenplatz genießen.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 2 Bestecke,<br />

Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />

„Ich gehe jeden Morgen gerne in meine Küche“, sagt Albert<br />

Schweizer, der dieses Jahr sein 25-jähriges Küchenjubiläum im<br />

„Roten Bären“ feiert. „Hier riecht es nach Kräutern und duftet<br />

nach Gewürzen, das ist meine Welt!“ Schweizer hat vor 35 Jahren<br />

klassisch und traditionell zu kochen begonnen, heute greift<br />

er auch zu Ingwer und Kreuzkümmel. Doch seine Favoriten in der<br />

Küche bleiben: Rosmarin und Liebstöckel.<br />

„Heute gehört Rosmarin und Thymian zum Standardprogramm der<br />

badischen Küche“, sagt Albert Schweizer. Vor 35 Jahren stand er als<br />

Lehrjunge zum ersten Mal in der Küche des Landgasthofs Reckenberg<br />

in Eschenbach. „Da hatten wir noch nicht die Auswahl an Kräutern und<br />

Gewürzen wie heute.“ Auf der anderen Seite hat Schweizer auch erlebt,<br />

wie sich der Anspruch über die Jahre gehoben hat. „Aber das ist gut<br />

so“, urteilt er und weiß heute seine badischen Speisen raffinierter zu<br />

würzen denn je.<br />

Der „Rote Bären“ ist ein Traditionshaus, badische Küche ist hier Pflicht.<br />

„Doch gerade unsere Stammgäste wollen auch mal was anderes“,<br />

schmunzelt Schweizer und fügt spitzbübisch hinzu: „und ich auch!“<br />

Grundsätzlich bleibt er den klassischen Kräutern der badischen Küche<br />

treu. Frei weg bekennt er sich zu Liebstöckel, als eines seiner Lieblingskräuter.<br />

„Liebstöckel hat Würze“, bricht Schweizer eine Lanze für das<br />

Grün der Bauernküche, „eine Suppenbrühe ohne Liebstöckel ist keine<br />

badische Suppe!“<br />

Mit exotischen Gewürzen verfeinert Schweizer seine Speisen gerne im<br />

Winter. „Da gibt Ingwer aus Indonesien in der Karottensuppe eine herzhafte<br />

Schärfe oder wir verfeinern damit Breite-Nudeln zum Kalbsrückensteak.“<br />

Zitronen-Thymian ist ebenfalls eine schmackhafte Alternative in<br />

der Bären-Küche, oder Salbei in der Bratensauce. „Heute darf man alles,<br />

was schmeckt kombinieren“, freut sich der Küchenchef über seine kreativen<br />

Freiheiten und backt auch mal ein Salbeiblatt als Amuse-Gueule<br />

aus.<br />

30<br />

Bevor Schweizer vor 25 Jahren die Regie in der Bären-Küche übernahm,<br />

kochte er in mehreren gehobenen Schweizer Restaurants. Außer wie<br />

man original Züricher Kalbsgeschnetzeltes und Rösti macht, hat er<br />

von dort vor allem die hohe Kochkunst der Fischküche mitgebracht.<br />

„Dabei gilt gerade bei Fisch: sparsam würzen!“, predigt der Küchenchef:<br />

„Meersalz und Pfeffer das reicht meist“, fordert Schweizer zum<br />

reduzierten Würzen auf, „wenn man will, Kerbel oder Dill oder auch<br />

Zitronen-Thymian am Zander. Aber bitte nur eines dieser Kräuter verwenden,<br />

bloß kein Misch-Masch!“ Schweizer will auf keinen Fall den<br />

frischen Seegeschmack des Fischs erschlagen. „Das gilt aber auch für<br />

unser Fleisch.“ Er verwendet nur hochwertiges Fleisch, am liebsten Rind<br />

von den Schwarzwaldhöhen oder das Schwäbisch-Hällische Schwein.<br />

Schweizer ist ein Klassiker unter den badischen <strong>Köche</strong>n. <strong>Die</strong> badische<br />

Küche lebt. Auch die Bären-Küche hat sich in jüngster Zeit stark von<br />

der mediterranen Küche inspirieren lassen. Sie serviert heute die Speisen<br />

leichter denn je. Man könnte sagen modern. Dabei schließt sich ein<br />

schmackhafter Kreis: Der Küchenchef des „Bären“ ging vor 35 Jahren<br />

bei Küchenmeister Gerhard Hug in die Lehre. Gerade war bei ihm Gerhard<br />

Hugs Filius, Johannes Hug, in der Ausbildung. „Jetzt ist der Kerl in<br />

der Traube-Tonbach“, ist er stolz auf seine Empfehlung.<br />

Modern-badisch im Traditionslokal<br />

Das ist der Spaß an der Bären-Karte: <strong>Die</strong> Küche beweist ihre Frische<br />

durch den ständigen Wechsel der Gerichte, die alle im Rhythmus des<br />

Freiburger Marktangebots wechseln. Genau darauf hat der Gast des<br />

Traditionslokals Lust: Freiburger Festtagssuppe mit Flädle, Maultäschle<br />

und Klößchen, Schweinefilet mit Backpflaumen, Kalbsrückensteak mit<br />

Gemüse oder im Herbst gebratene Entenbrust mit Honig glaciert. <strong>Die</strong><br />

Schwarzwald-Forelle wird mal mit Kürbiskern-Crostini serviert, aber<br />

auch Kabeljau in Zitronen-Thymian-Sud oder gebratenes Zanderfilet mit<br />

Perlgraupen und Weinkraut stehen auf der Karte.


Kaninchenkeule mit<br />

Rosmarin<br />

und Zitronen-Thymian-Kartoffeln<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

4 große Kaninchenkeulen<br />

1 Karotte<br />

4 Rosmarinzweige<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 Lorbeerblatt<br />

250 ml Fleischbrühe<br />

240 g Schalotten,<br />

geschält<br />

Salz, Pfeffer,<br />

etwas Zucker<br />

2 cl Portwein<br />

800 g Kartoffeln,<br />

festkochend<br />

8 Zitronen-Thymianzweige<br />

4 EL Sonnenblumenöl<br />

20 g Butter<br />

4 Tomaten abgezogen<br />

Zubereitung<br />

Karotten in feine Würfel<br />

schneiden. Kaninchenkeule<br />

mit Salz und Pfeffer<br />

würzen, in einer Pfanne<br />

anbraten. <strong>Die</strong> Karottenwürfel,<br />

die halbierten<br />

Schalotten und die Prise<br />

Zucker dazu geben, kurz<br />

mit anbraten. Danach<br />

alles in einen Römertopf<br />

geben. Lorbeerblatt, Rosmarinzweige,<br />

Fleischbrühe,<br />

den Portwein und das<br />

Olivenöl dazu.<br />

Im Backofen bei 170 Grad<br />

circa 45 Minuten garen.<br />

<strong>Die</strong> Kartoffeln schälen<br />

und in Würfel schneiden<br />

(circa 1cm). Blanchieren<br />

und auf einem Sieb abtropfen<br />

lassen. <strong>Die</strong> Würfelkartoffeln<br />

in der Pfanne<br />

mit dem Öl anbraten,<br />

mit Salz und Pfeffer würzen,<br />

Zitronen-Thymian<br />

und die Butter dazu.<br />

<strong>Die</strong> Tomaten vierteln, das<br />

Innere herausschneiden<br />

und das Fruchtfleisch in<br />

Würfel schneiden. Unter<br />

die fertigen Kaninchenkeulen<br />

mischen.<br />

Mit einem knackigen Salat<br />

servieren.<br />

31


Hermann-Josef Strecker I Hirschen I Glottertal<br />

Rosmarin und Thymian gibt es<br />

in der französische Küche immer<br />

Hotel Restaurant Hirschen<br />

Gastgeber Petra und Hermann-Josef Strecker<br />

Küchenchef Hermann-Josef Strecker<br />

Rathausweg 2<br />

D-79286 Glottertal<br />

+49 (0) 7684 / 810<br />

www.hirschen-glottertal.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />

Ruhetag Montag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 48<br />

Perfekt harmoniert Alt und Neu. Einige der Wände in der Gaststube sind mit historischen<br />

Holzbalken verschalt, andere im traditionellen, weißen Putz gekalkt. <strong>Die</strong> Eichentische<br />

verströmen solide Handarbeit, die Ledersessel stehen für natürliche Produkte,<br />

der Boden ist mit Granitplatten belegt. Das gesamte Restaurant ist eine gelungene<br />

Fortsetzung der Küchenphilosophie von Hermann-Josef Strecker.<br />

Im lauschigen Garten, neben der plätschernden Glotter, 40 Sitzplätze<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand,<br />

Varta 2 Diamanten,<br />

Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />

Orangengewürz-Jus, Burgundersauce, Portweinsauce, Trüffelvinaigrette,<br />

Kartoffelvinaigrette – die Zutaten der Speisekarte<br />

im Glottertaler „Hirschen“ verführen Gourmets auch im Winter,<br />

außerhalb der Kräutersaison. Hermann-Josef Strecker und sein<br />

Küchenchef Thierry Esch wissen Saucen und Gerichte nach klassischen,<br />

französischen Rezepten zu verfeinern. „Rosmarin und<br />

Thymian gibt es immer“, sagt Hermann-Josef Strecker. Denn<br />

ohne die klassischen Provence-Kräuter geht in der Hirschen-Küche<br />

wenig.<br />

Mit Thierry Esch hat Herman-Josef Strecker eine glückliche Hand bewiesen.<br />

Esch ist Franzose, genauer Elsässer. Er hat in der berühmten<br />

L‘Auberge du Cheval Blanc bei Wissembourg die Grundlagen der französischen<br />

Kochkunst erlernt, später in Paris im Le Laurem direkt an der<br />

Champs-Élysées sich noch einige Kniffe abgeschaut und schafft jetzt<br />

seit Jahren im Glottertal schmackhaft den Bogen zur Tradition der badischen<br />

Küche. Auch der Patron Hermann-Josef Strecker kochte in Sterne-<br />

Restaurants in Frankreich. Kein Wunder, dass die beiden sich heute verstehen,<br />

wie wohl einst Kohl und Mitterrand während ihres berühmten<br />

Saumagen-Essens.<br />

„Ohne Kräuter kann man nur sehr einseitig kochen“, sind sich die beiden<br />

einig. Nur ihre Lieblingskräuter weisen auf eine unterschiedliche Kindheit<br />

hin. Hermann-Josef Strecker bekennt sich zu dem herzhaften Grün<br />

des Liebstöckels. „Gibt jeder Sauce und Suppe Geschmack!“ Während<br />

Thierry Esch auf den nussigen Geschmack des Estragon schwört. Zurzeit<br />

aber Salbei den Vortritt lässt.<br />

„Gerade an Fischfilets, ein Hauch Salbei“, schwärmt er, darauf verzichtet<br />

Esch auch im Winter nicht. „Ebenso wie auf Estragon, das sind starke<br />

Kräuter. Auch Rucola verwenden wir im Winter wie ein klassisches Grünkraut,<br />

das alles gibt frischen Geschmack an die Speisen und verführt<br />

auch die Augen.“<br />

Im Winter sucht Esch nach Auswegen. Während im Sommer ein herzhaftes<br />

Kräuterdressing den grünen Salat verfeinert, baut er im Winter<br />

zum Beispiel für den Ackersalat eine schmackhafte Kartoffel-Vinaigrette<br />

32<br />

zusammen, gibt Vanille an die Polenta oder verfeinert mit Zitronengras,<br />

Safran und Ingwer das Risotto. „Es hat sich noch niemand beschwert,<br />

wenn es zu den Tournedos à la Rossini statt Kräuter eine Trüffel-Jus<br />

gibt“, lacht Esch. „Im Winter jonglieren wir viel mit Gewürzen“, sagt<br />

Esch. Da greift er vermehrt zu Zitronengras, Safran und Ingwer. „Vanille<br />

an Polenta, auch zur Gänseleber, selbst an Steinbutt“, verrät er. Oder<br />

Kreuzkümmel für die Bratensauce, Curry an das Lamm oder Chili und<br />

auch mal einen Hauch Zimt für den Rehrücken.<br />

Doch kaum sprießen an den Südhängen des Glottertals die ersten Bärlauchblätter<br />

hält auch in der Hirschen-Küche der Frühling Einzug. <strong>Die</strong><br />

Streckers pflegen hinter dem Haus einen eigenen Kräutergarten. Dann<br />

wird wieder jede Kartoffelsuppe mit Trüffel auch mit Blattpetersilie gekrönt,<br />

zu Ossobuco gibt es wieder eine frische Gremolata und das Bärlauchpesto<br />

zum Skrei wird mit frischem Liebstöckel, Petersilie; Basilikum<br />

und Thymian angesetzt.<br />

Französische Schlemmerkarte<br />

„<strong>Die</strong> Schlemmermeile Freiburgs“, lacht Hermann-Josef Strecker, wenn<br />

er sein Glottertal beschreiben soll. Wer seine Speisekarte liest und die<br />

Auszeichnungen seiner Küche sieht, weiß, dass der Spruch auf schmackhafter<br />

Erkenntnis beruht: Marinierte lauwarme Kalbskopfscheiben mit<br />

gebackenen Gambas und Shiitakepilzen, Kalbstafelspitzscheiben an<br />

Thunfischsauce mit Tatar vom Gelbschwanz-Thunfisch und Kräutersalat<br />

oder im Sesamblatt gebratene Gänsestopfleber an Portweinsauce mit<br />

karamellisiertem Apfel beweisen die genießerische Nähe zur gehobenen<br />

französischen Küche. Ebenso verführerisch die Hauptspeisen: Seeteufelmedaillons<br />

an Kartoffel-Trüffelschaum und Steinpilzrisotto, gebratener<br />

Loup de mer in Austernpilzsafransud mit Blattspinat und Pilzmaultaschen,<br />

Kalbstafelspitzscheiben an Thunfischsauce, Hirschkalbsnüsschen<br />

an Rouanersauce mit Pilzen. Und zum Dessert: Crème brûlée von Zitronengras<br />

an Schokoladen-Mandelkuchen mit pochierten Zwetschgen<br />

und Vanille-Rum-Eis oder Orangen in Karamellblätter an Passionsfruchtsauce<br />

und Nougateis.


Mildgesalzener Skrei-Kabeljau<br />

mit Kartoffel-Parmesan Kruste<br />

auf Bärlauchpesto<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

500 g Skrei Kabeljaurücken, 20 Salbeiblätter,<br />

3 EL Meersalz, 2 EL Zucker,<br />

3 Bio- Limetten, Voatsiperifery Pfeffer<br />

(Madagaskar Pfeffer)<br />

Kartoffel Parmesan Pürée:<br />

5 große Zehen frischer Knoblauch,<br />

25 g gemahlene Mandeln, 150 ml<br />

Sahne, 100 ml Milch, 30 g gekochte<br />

mehlige Kartoffeln, Meersalz,<br />

Parmesan gerieben, 1 Eigelb<br />

Rucola Bärlauchpesto:<br />

Olivenöl, Rucola, Bärlauch, Kräuter<br />

nach Belieben, Shiso Kresse,<br />

Salbeiblätter, Rapsöl, Salz<br />

Zubereitung<br />

Skrei Kabeljau<br />

<strong>Die</strong> Salbeiblätter in Streifen schneiden,<br />

die Limettenschale fein abreiben und<br />

beides mit Salz und Zucker mischen. Ein<br />

Blech mit Frischhaltefolie überziehen<br />

und die Hälfte der Beize darauf verteilen.<br />

Den Kabeljau auf Gräten prüfen und diese<br />

entfernen, etwas in Form schneiden<br />

und auf die Beize legen. <strong>Die</strong> restliche<br />

Beize darauf verteilen und den Kabeljau<br />

mit Frischhaltefolie abdecken. Über<br />

Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.<br />

Am nächsten Tag den Fisch mit sehr kaltem<br />

Wasser abspülen und mit Küchenkrepp<br />

abtrocknen.<br />

Kartoffel Parmesan Pürée<br />

Den Knoblauch schälen und vierteln.<br />

<strong>Die</strong> Sahne und die Milch sanft erhitzen,<br />

Mandeln und Knoblauch zugeben,<br />

leicht salzen und bei leichter Hitze ziehen<br />

lassen.<br />

<strong>Die</strong> gekochte kleine Kartoffel mit einer<br />

Gabel zerdrücken und zum Pürée geben,<br />

wenn der Knoblauch weich gekocht<br />

ist. Eigelb und Parmesan darunter<br />

heben.<br />

Rucola Bärlauchpesto<br />

Den Rucola und den Bärlauch mit Olivenöl,<br />

Salz und den Kräutern fein mixen.<br />

Den gebeizten Skrei Kabeljaurücken etwas<br />

pfeffern und bei 79 Grad im Backofen<br />

für 30 min. garen. Mit der Kartoffelkruste<br />

bestreichen und unter dem<br />

Grill Farbe geben lassen. Das Pesto auf<br />

den Teller aufstreichen und den Skrei<br />

Kabeljau darauf anrichten. Mit diversen<br />

Kräutern und Shiso Kresse ausgarnieren.<br />

Anrichten<br />

Salbeiblätter und Kräuter in Rapsöl frittieren<br />

und auf Küchenkrepp abtropfen<br />

lassen, leicht salzen<br />

33


Sascha Weiss I Wolfshöhle I Freiburg<br />

Extrem reduzierte Gerichte<br />

Wolfshöhle<br />

Gastgeber Manuela und Sascha Weiss<br />

Küchenchef Sascha Weiss<br />

Konviktstrasse 8<br />

D-79098 Freiburg<br />

+49 (0) 761 / 30 303<br />

www.wolfshoehle-freiburg.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Montag 18 bis 21.30 Uhr, <strong>Die</strong>nstag bis Samstag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />

Ruhetag Sonntag und Montagmittag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Hier passt einfach alles. Alt ist hier nur der Winkel der Stadt. Manuela und Sascha<br />

Weiss laden in ein modernes kulinarisches Idyll mitten in Freiburg. Man genießt auf<br />

hohem Niveau in lässiger Atmosphäre. <strong>Die</strong> „Wirtschaft“ ist modern eingerichtet,<br />

wie ein legeres Stadt-Bistro, und bietet eine entspannte Atmosphäre in zeitlosem,<br />

klaren Design. Vor dem Haus gibt es im Sommer einige Tische,<br />

inmitten der romantischen Altstadt von Freiburg.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bestecke,<br />

Gault Millau 16 Punkte,<br />

Feinschmecker 2 F<br />

Sascha Weiss pflegt die Kultur des Weglassens. Dabei kreiert er<br />

extrem reduzierte Gerichte. Nur wenige Zutaten liegen auf seinen<br />

Tellern. Entsprechend hoch ist sein Anspruch an das Produkt,<br />

aber auch an die Zubereitung, bzw. Präsentation. Fast jedes seiner<br />

Gerichte ist ein kulinarisches Kunstwerk. „Was auf dem Teller<br />

liegt, muss jeden Feinschmecker anmachen hineinzubeißen“,<br />

fordert Weiss, „aber nicht wegen unnützer Beilagen, sondern<br />

allein wegen der Klarheit und Einfachheit der hochwertigen Lebensmittel.“<br />

Als Sascha Weiss, mit seiner heutigen Ehefrau Manuela, die ersten Speisekarten<br />

in seiner „Wolfshöhle“ den Gästen vorlegte, staunten viele<br />

über seine wenigen Worte auf der Karte: Kalbszunge / Gambas / Kartoffelvinaigrette.<br />

Oder: Scampi / Trüffel / Spaghettini. „Mehr gibt es da<br />

nicht zu sagen“, lacht er, „mehr ist nicht auf dem Teller.“<br />

Sascha Weiss ist als Koch bei sich angekommen. Sein Kochstil und seine<br />

Speisekarte sind identisch. Seine Gerichte sind gradlinig und fürwahr reduziert.<br />

„Ich will dem Grundprodukt nahe komme“, sagt er, „das Herzstück<br />

zählt, nicht unnütze Komparsen.“<br />

Entsprechend hoch ist sein Anspruch an die Zubereitung und Präsentation.<br />

Seine Teller sind mit immer auffallend wenigen verschiedenen<br />

Zutaten gespickt. Trotzdem verspricht jedes Gericht doppelten Genuss:<br />

Zunächst der Augenschmaus, danach die Gaumenfreuden. Wie bei:<br />

Zander / Senfeis / Gurke. Der Zander, 24 h nur mit Meersalz und etwas<br />

Zucker gebeizt, mariniert mit Senfkörnern und frischem Dill. Eine Eismasse<br />

auf Yoghurtbasis mit Senf , und das ganze ohne viel Firlefanz auf<br />

dünne Gurkenscheiben gesetzt, das alles macht Spaß beim Genießen.<br />

„Keine gute Gurke braucht exotische Gewürze und auch kein frischer<br />

Zander“, bleibt Weiss puristisch. „Das Gericht muss alleine nach unseren<br />

Zutaten schmecken: nach Zander, Senf, Gurke – Punkt!“<br />

Vielleicht ist der minimalistische Kochstil von Sascha Weiss die Antwort<br />

auf manch überladene, barocke Hochküche. „Es ist nicht immer leicht,<br />

immer mehr wegzulassen, um noch immer näher an den natürlichen<br />

Geschmack unserer Lebensmittel zu gelangen“, hat er erfahren, „man<br />

34<br />

muss lernen sich zu beschränken!“ Seine Kultur des Weglassens fordert<br />

die hohe Kunst der Gradlinigkeit der <strong>Köche</strong> und die Verarbeitung unverfälschter<br />

Lebensmittel.<br />

„Würzen kann man auch mit Gemüse“, sagt der Küchenchef und gibt<br />

der Kartoffelvinaigrette mit herzhaften Radieschen eine passende Schärfe.<br />

Oder er würzt ein US-Beef mit Fenchelsaat. Mit Speck dem italienischen<br />

Lardo, gibt er dem Welsfilet Würze. Wels / Lardo / Kartoffel steht<br />

auf der Karte – und wieder wird der Gast mit augenscheinlich wenig<br />

hoch erfreut. Das Fischfilet trägt einen leichten Hauch Schwein in sich,<br />

der Lardo schmeckt nach den Kräutern der Lombardei und im Kartoffelstampf<br />

findet sich die Frische der italienischen Zedri-Zitrone.<br />

<strong>Die</strong> Weiss´sche Reduzierkunst hört auch bei den Desserts nicht auf.<br />

Selbst hier beschränkt er sich meist auf 3 Geschmacksträger, aber die<br />

haben es in sich. Wo sonst gibt es Rote Bete / Ziegenkäse / Eis oder<br />

Sanddorn / Puffreis / Joghurt. Sie dürfen Sascha Weiss glauben: Viel<br />

mehr ist nicht auf den raffiniert angerichteten Tellern.<br />

Sanddorn / Puffreis / Joghurt


Zander / Senf / Gurke<br />

35


Michael Zahn I Kreuz-Post I Staufen<br />

Kräuter aus Nachbars Garten<br />

Hotel-Gasthof Kreuz-Post<br />

Gastgeber Michael und Heidi Zahn<br />

Küchenchef Michael Zahn<br />

Hauptstraße 65<br />

D-79219 Staufen im <strong>Breisgau</strong><br />

+49 (0)7633 / 9532-0<br />

www.kreuz-post-staufen.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Donnerstag bis Montag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />

Ruhetag <strong>Die</strong>nstag und Mittwoch<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 12<br />

Eine warme, gemütliche Atmosphäre im Gastraum hält, was die historische Hülle des<br />

geschichtsträchtigen und für zeitgemäßen Komfort modernisierten Gebäudes verspricht.<br />

Das Haus liegt in der Fußgängerzone mitten im Herzen von Staufens Altstadt.<br />

Nur gut hundert Meter entfernt gibt es einen großen Parkplatz, den man direkt nach<br />

Überqueren der Brücke links erreicht. <strong>Die</strong> ehemalige Poststation am „Gasthof Kreuz“<br />

bescherte dem heutigen Hotel seinen Nachnamen. Ebenso stilvoll eingerichtet wie<br />

das Restaurant sind die zwölf Gästezimmer.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand,<br />

Varta 2 Diamanten/Tipp Küche,<br />

Schlemmer-Atlas 2 Bestecke<br />

So bewegt die Erde unter Staufen ist, so fest verankert ist die anspruchsvolle<br />

Küche von Michael Zahn im „Gasthof Kreuz-Post“,<br />

der sich im malerischen Herzen des <strong>Breisgau</strong>-Städtchens seit vielen<br />

Jahren etabliert hat. Mit Liebe zum Detail bringt Zahn seine<br />

Gerichte zur Geltung, Ästhetik und Aromen kommen dabei gleichermaßen<br />

zu ihrem Recht. Für manches ausgeklügelte Arrangement<br />

greift der kreative Küchenchef schon mal zur Pinzette, um<br />

die gerösteten Pinienkerne präzise in Szene zu setzen.<br />

Kräuter sind für Michael Zahn so allgegenwärtig, dass er kurz grübeln<br />

muss, um sich seine eigenen Vorlieben und Variationen zu vergegenwärtigen.<br />

Zum klassischen Siebengestirn gehören für den Küchenchef<br />

Schnittlauch und Petersilie, Dill und Kerbel, Rosmarin, Salbei und Thymian.<br />

Doch alles zu seiner Zeit, zum richtigen Gericht und in der angemessenen<br />

Dosierung. „Denn wir wollen eigentlich das Produkt für sich selbst<br />

sprechen lassen“, betont Zahn.<br />

„Ich habe keinen Kräutergarten“, sagt Michael Zahn vorneweg. Was der<br />

Aromenvielfalt und der Würze seiner Gerichte keinen Abbruch tut. Denn<br />

der kreative Koch hat ja Freunde, Bekannte und Verwandte. „Ich habe<br />

viele Anlaufstellen im Städtchen“, sagt Zahn und deutet zum Fenster<br />

hinaus: „in diese Richtung brauche ich nur 100 Meter zu gehen und<br />

kann an einem riesigen Rosmarinstrauch ernten.“ Nur seinen Kompass<br />

anders ausrichten muss der Koch, um an frischen Salbei zu gelangen.<br />

Wenn’s ihm an Liebstöckel mangelt, dann genügt ein Funk in den nahen<br />

<strong>Kaiserstuhl</strong> an die Schwiegermutter. In deren Garten wächst viel mehr<br />

als das legendäre Maggi-Kraut, das mit Bedacht einzusetzen ist, bei<br />

Kraftbrühen wie für den Kalbstafelspitz jedoch nicht fehlen darf.<br />

Manche Kräuter hegt der Küchenchef selbst. Seit einiger Zeit wächst im<br />

eigenen Blumenkasten das Curry-Kraut. Mit einem Seeteufel gebraten,<br />

mit einer Thai-Curry-Emulsion verschärft, mit asiatischem Gemüse und<br />

Wasabi-Püree macht es eine gute Figur. Das Alphabet der Kräuter und Gewürze<br />

kann Michael Zahn vorwärts und rückwärts buchstabieren. Deshalb<br />

36<br />

bürstet er die Gewohnheiten schon mal gegen den Strich. Auch beim<br />

Dessert dürfen Kräuter ihre Qualitäten ausspielen. „Nicht nur Minze und<br />

Zitronenmelisse, auch Basilikum, verwende ich gerne mal in süßen Varianten,<br />

zum Beispiel mit frischen Erdbeeren“, sagt er.<br />

Auf der anderen Seite lässt er das Basilikum zu Tomaten mit Mozarella<br />

auch mal als kühles Sorbet servieren und das Olivenöl liegt in Form gelierter<br />

Kaviarperlen mit einem Gruß aus der Molekularküche nebenan.<br />

Doch Michael Zahn ist und bleibt Schwarzwälder mit Haut und Haaren.<br />

So ist er über die Renaissance des Bärlauchs ebenso erfreut und holt ihn<br />

sich schon im zeitigen Frühjahr selbst aus dem nahen Wald.<br />

Eine Rarität in den Küchen ist dagegen Eisenkraut, das seine Gäste vielleicht<br />

vom Verbenen-Tee kennen. Bei Michael Zahn darf es auch mal<br />

einer Panna Cotta oder einer Crème brûlée ein neues Aroma verleihen.<br />

Faible für Fisch und Fleisch<br />

Eine Kräuterexkursion kann der Gast im „Gasthof Kreuz-Post“ schon<br />

auf der Karte unternehmen. <strong>Die</strong> Terrine vom irischen Lachs wird mit<br />

Fenchelschmand und Blattsalaten serviert. Würze verspricht die gegrillte<br />

Calamaretti mit Knoblauch und Tomaten auf Spaghettini und die Rote-<br />

Bete-Terrine wird flankiert von Ziegenfrischkäse und Walnüssen. Sie gerät<br />

auf schwarzem Schiefer serviert zu einem kulinarischen Kunstwerk.<br />

Viel versprechend und experimentierfreudig klingt die Abteilung Fisch<br />

– von den gegrillten Gambas auf glasiertem Schweinebauch in Sesamreduktion<br />

bis zum gebratenen Zanderfilet mit mildem Rahmkraut,<br />

Schwarzwurst und Sahnepüree. Das Faible des Küchenchefs für Fisch<br />

ist schon auf der Karte zu erkennen. Doch nicht minder verlockend sind<br />

die Barbarie-Entenbrust mit reduzierter Jus, Asia-Gemüse und Basmati-<br />

Erdnussreis oder das Schwarzälder Rinderfilet mit Portwein-Schalotten,<br />

Keniabohnen und Schupfnudeln. Ein preiswertes Menü gibt es in drei<br />

oder vier Gängen.


Tatar vom Seesaibling<br />

mit gebratenen<br />

Calamaretti<br />

und Saiblingskaviar<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

1 ganzer frischer Seesaibling<br />

(ca. 1kg)<br />

50 g Saiblingskaviar<br />

8 Calamaretti<br />

Fischsauce für den<br />

Schaum<br />

3 Limetten<br />

1/8 l Zuckerwasser<br />

Estragon, Basilikum<br />

Gelatine, Pfeffer, Salz,<br />

Olivenöl und Olivenöl mit<br />

Limonenaroma<br />

Zubereitung<br />

Den Saibling filieren<br />

und entgräten. Das Filet<br />

schneiden und fein würfeln.<br />

Mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Mit etwas Olivenöl<br />

vermengen. Dabei<br />

am besten Öl mit Limonenaroma<br />

verwenden,<br />

damit das Tatar schön<br />

glänzend bleibt (Zitronensaft<br />

lässt das Fischfleisch<br />

oft mattwerden). In einem<br />

Ring anrichten.<br />

<strong>Die</strong> Calamaretti mit Limettensaft,<br />

Salz und<br />

Pfeffer kurz marinieren.<br />

In Olivenöl kurz anbraten<br />

und auf das Tatar legen.<br />

Für das Limettengelee<br />

den Saft zweier Früchte<br />

mit 1/8 Liter Zuckerwasser<br />

verrühren. Nach Rezeptur<br />

mit Gelatine versetzen<br />

und kühl stellen (am besten<br />

über Nacht). Kleine<br />

Würfel schneiden und mit<br />

dem Saiblingskaviar anrichten.<br />

Für den Estragon-Schaum<br />

eine helle Fischsauce mit<br />

Estragon pürieren und<br />

passieren. Anschließend<br />

noch einmal richtig aufschäumen<br />

und erst unmittelbar<br />

vor dem Servieren<br />

auf den Teller geben.<br />

Einige Basilikumblättchen<br />

als Kräutergarnitur.<br />

37


Christoph Riesterer I Zähringer Hof I Münstertal<br />

Bergkräuter – der Urgeschmack<br />

des Schwarzwalds<br />

Zähringer Hof<br />

Gastgeber Sabine und Christoph Riesterer<br />

Küchenchef Christoph Riesterer<br />

Stohren 10<br />

D-79244 Münstertal<br />

+49 (0) 7602 / 256<br />

www.zaehringerhof.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Mittwoch bis Sonntag 12 bis 14 und 18 bis 21 Uhr<br />

Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Zimmer 6 Gästezimmer und 2 Appartements<br />

Urige Gemütlichkeit mit Kachelofen, Holzdielen und Tannenholz-Theke,<br />

obwohl das Restaurant erst 2088 renoviert wurde.<br />

Großflächige Fenster mit Blick in das Rheintal bis zu den Vogesen.<br />

Im Sommer mehrere Tische auf der Terrasse, ebenfalls mit weitem Blick.<br />

Auszeichnungen<br />

Schmeck-den-Süden 2-Löwen,<br />

Naturparkwirte Schwarzwald<br />

Nein, ein Geheimtipp ist der „Zähringer Hof“ nicht mehr, wenn<br />

er auch nicht in Freiburgs City residiert. Doch Insider der regionalen<br />

Küche kennen den Weg hinauf zu den Riesterers, am Ende<br />

des Münstertals, schon lange. Christoph Riesterer kocht hier seit<br />

über 20 Jahren auf hohem Niveau. Nicht nur weil seine Küche<br />

auf über 1.000 Metern liegt. Der Mann weiß auch den einzigartigen<br />

Geschmacksvorteil zu nutzen. Dank Bergkräutern. „<strong>Die</strong><br />

wachsen nur bei is!“<br />

Kräuter sind eben nicht gleich Kräuter. In den Höhen des Schwarzwaldes<br />

herrscht ein raueres Klima, das verlangt mehr von der Natur und jedem<br />

Kräutlein. „Unser wilder Thymian ist einmalig!“, ist Christoph Riesterer<br />

stolz auf die Kräuterwelt vor seiner Küchentür.<br />

Riesterer ist kein Bio-Apostel, aber er ist als Koch immer auf der Suche<br />

nach dem Urgeschmack der Lebensmittel seiner Region. Deshalb legt<br />

er den Speck der geschlachteten Bio-Schweine aus Horben noch immer<br />

selbst ein, würzt das Brät seiner Wildbratwürste selbst und räuchert sie<br />

in einem alten Bauernhaus nebenan oder er verfeinert das Edelfilet des<br />

Zanders mit seinen selbstgepflückten Berg-Thymianblüten.<br />

Der Mann wäre kein echter Schwarzwälder Koch, würden in seinem Bassin,<br />

direkt neben der Küche, die Forellen sich nicht noch tummeln dürfen,<br />

bis sie bestellt werden. „Frisch, absolut frisch müssen sie sein“, weiß<br />

Riesterer. Er serviert die Forellen nach Müllerinnen-Art, frisch und heiß<br />

geräuchert, oder auch gebacken. Im „Zähringer Hof“ sollte der Gourmet<br />

sich für die gebackene entscheiden. Denn da gibt Riesterer sein<br />

einzigartiges Bergkraut mit Thymian hinzu. Das weiße, frisch aufgebrochenen<br />

Forellenfleisch und der grüne, schmackhafte Thymian mit seinen<br />

blauen Blüten – so wird selbst eine Zuchtforelle zum feinsten Edelfisch.<br />

Feinschmecker, die in erster Linie diesen sagenhaften Berg-Thymian ausprobieren<br />

wollen, können auch einen Meeresfisch wie den Skrei, oder<br />

Carpaccio vom Rind, oder Ziegenkäse bestellen. <strong>Die</strong> Riesterers kennen<br />

in Punkto Geschmack keinen Geiz. Sabine und Christoph Riesterer sind<br />

selbst Feinschmecker. Wenn’s passt verfeinern sie alle ihre Gerichte<br />

großzügig mit ihren einzigartigen, frischen Bergkräutern.<br />

Doch die Zähringer Hof-Küche ist, bei aller Liebe zum Schwarzwald,<br />

nicht verstaubt. Im Gegenteil. Der Gourmetexpress findet schon längst<br />

den Weg hinauf ins Münstertal. Christoph Riesterer serviert Steinbutt<br />

aus dem Wildfang, sowie Wolfsbarsch oder Thunfisch. „Ich habe 80 Prozent<br />

Stammgäste, da kann ich nicht nur Forellen bieten“, sagt er, als ob<br />

seine Speisekarte so einfältig wäre. Zugegeben, für die Touristen strotz<br />

sie mit Wildgerichten, Braten oder Schinken vom Bio-Molkeschwein,<br />

Kalbs-Spezialitäten, Tafelspitz vom Hinterwälder Rind oder natürlich die<br />

klassischen Kalbsschnitzel. Doch die Küche weiß auch die Kartoffelsuppe<br />

mit Blutwurst und Trüffel, die Hochrippe vom Kalb mit einer raffinierten<br />

Spätburgundersauce und Kartoffelsellerie, den Tafelspitz mit<br />

Rotweinschalotten oder die Ravioli mit Hummer zu servieren.<br />

Im „Zähringer Hof“ stimmt alles. – Nur ein Geheimtipp ist die kulinarische<br />

Einkehr wahrlich nicht mehr.<br />

Skrei-Kabeljau auf der Haut gebraten mit Schwarzwälder Berg-Thymianblüten,<br />

Tomaten-Beurre-Blanc auf Blattspinat


Beste regionale Zutaten für Gastronomie und Genießer<br />

Frische Spitzenprodukte<br />

direkt vom Hardthof<br />

Der weiße und grüne Hardthof-Spargel ist durch seine verlässlich<br />

hohe Qualität über die Jahre hinweg zum Markenzeichen für beste<br />

regionale Spezialitäten direkt vom Bauern geworden. Gleiches gilt<br />

für den frischen, vorgeputzten Feldsalat. Beide haben aus gutem<br />

Grunde ihre Anhänger auch über die Landesgrenzen hinweg im<br />

nahen Frankreich und der Schweiz.<br />

Zum Essen.<br />

Zum Trinken.<br />

Zum Wohl.<br />

www.ganter.com<br />

ganter_anzeige_zum_essen_90x130.indd 1 04.12.12 11:52<br />

Erster eindrucksvoller Blickfang beim Besuch des „Hardthof“ ist die im<br />

Frühsommer prächtig blühende Rosenanlage mit rund 100 verschiedenen<br />

Rosensorten. Der Eindruck, dass hier neben dem Angebot von frischen,<br />

hochwertigen Produkten auch eine ansprechende Präsentation im Mittelpunkt<br />

steht, wird bestärkt, wenn man über den Weg längs der Anlage<br />

den Hofladen der Familie Pfrengle betritt.<br />

Neben der Belieferung der lokalen Gastronomie – vom bodenständigen<br />

Landgasthaus bis hin zum prämierten Sternerestaurant – ist der Verkauf<br />

ab Hof seit jeher wichtiges Standbein des „Hardthof“. Im Hofladen findet<br />

sich eine umfangreiche Auswahl saisonaler Kostbarkeiten, tagesfrisch<br />

geerntet. Neben dem bekannten Spargel und Feldsalat z.B. weitere Blattsalate,<br />

rote Bete, Zwiebeln, feine Bohnen, Spinat und Radieschen. Bunte<br />

Sträuße bringen während der Blumensaison Farbe in das Sortiment.<br />

Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren gibt es gezupft in Schalen,<br />

zum Selbstpflücken oder bereits zu selbstgemachten Marmeladen, Säften<br />

und Gelees weiter verarbeitet. Für den eher herzhaften Gaumen werden<br />

Kürbisse, eigene Tomaten, Paprika und Peperoni zu Relishes, Chutneys<br />

und Saucen veredelt angeboten.<br />

Ein Besuch des „Hardthof“, gelegen an der Hartheimer Rheinstrasse,<br />

lohnt sich. Informieren Sie sich zu den saisonalen Öffnungszeiten zuvor<br />

telefonisch oder anhand des Webauftritts.<br />

Bernhard u. Monika Pfrengle<br />

Hardthof 1<br />

79258 Hartheim<br />

Telefon: 07633 / 3722<br />

Telefax: 07633 / 806 93 75<br />

www.hardthof-pfrengle.de


D I E<br />

Erich Schütz<br />

Chefredakteur ViSdP<br />

E D A K T I O N<br />

Produktionsleitung<br />

Njoschi Weber<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Die</strong> Redaktion Public Affairs & Media<br />

Wilhelm-Beck-Str. 14 · 88662 Überlingen<br />

Tel. 07551/948730 · Fax 07551/948930<br />

info@dieredaktion.net<br />

www.dieredaktion.net<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

in Sachen Anzeigenmarketing<br />

Martina Schütz<br />

Uwe Gericke<br />

Tel. 07551/948730<br />

info@dieredaktion.net<br />

www.dieredaktion.net<br />

©cmkwerbung.de<br />

Kartoffelvielfalt<br />

Jetzt 36 Sorten im Anbau<br />

Märkte Bauernmarkt in Hinterzarten: Freitag 8.00 - 12.00 Uhr<br />

Stühlinger Markt in Freiburg: Mittwoch & Samstag 8.00 - 13.00 Uhr<br />

Hofladen <strong>Die</strong>nstag 10.00 - 12.00 Uhr Freitag 17.00 - 19.00 Uhr oder nach Vereinbarung<br />

Der Lindenbrunnenhof.<br />

Der Spezialitätenhof.<br />

79362 Forchheim a. K. | Tel. 07642.3651 | www.lindenbrunnenhof.de


Dry-Aged ein kulinarisches Juwel!<br />

Regionalität, Nachhaltigkeit und die Nähe zum Erzeuger sind die Ansprüche,<br />

die immer mehr herzhaften Geschmack erzeugen<br />

Von der Metzgerei Kaltenbach aus Schallstadt<br />

„Dry-Aged ist ein kulinarisches Juwel seit<br />

Koch und Gast wieder Mut zu Fett beweisen“,<br />

sagt Wolfgang Kaltenbach. <strong>Die</strong> Fa.<br />

KALTENBACH verfolgt eine hohe Qualitäts-Philosophie.<br />

Regionalität, Nachhaltigkeit<br />

und die Nähe zum Erzeuger sind<br />

die Ansprüche, die immer mehr zu größerem<br />

Erfolg führen.<br />

Durch diesen hohen Anspruch bewogen, entschloss<br />

sich Wolfgang Kaltenbach das Dry-<br />

Aged wieder zu beleben. Bis vor ca. 30 Jahren<br />

war es gängig, die natürliche und langsame<br />

Reifung am Knochen zu praktizieren. Mit Horst<br />

Gramelspacher, Küchenmeister und Fachberater<br />

für Gastronomie, steht ihm ein Fachmann<br />

in seinem Betrieb zur Seite, der die Wünsche<br />

der <strong>Köche</strong> kennt. Gemeinsam sind sie bemüht,<br />

den hohen Ansprüchen ihrer Kunden gerecht<br />

zu werden. Weg von der Massenware und<br />

Vertrauen wecken für ein ehrliches Produkt.<br />

Besonders beliebt bei ihren Kunden ist das<br />

Entrecote am Knochen (Côte de Bœuf). <strong>Die</strong><br />

Reifung erfolgt in einer speziellen Kühlzelle<br />

mit einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent,<br />

konstanter Temperatur um Null bis –1 Grad,<br />

UV-Licht und einem Ventilator, welcher rege<br />

Luftbewegungen erzeugt um die Fleischstücke<br />

trocken zu halten. <strong>Die</strong> 4 bis 6 wöchige Reifephase<br />

verlangt eine stetige Pflege und Kontrolle<br />

des Reifungsprozesses.<br />

Durch die lange Reifung verliert das Fleisch ca.<br />

25 Prozent seines ursprünglichen Gewichts,<br />

wird aber dadurch unvergleichbar zart und<br />

aromatisch. Es bilden sich nussige und buttrige<br />

Aromen, die Farbe und Saftigkeit bleiben erhalten.<br />

All dies führt zu einem unvergesslichen<br />

Geschmackserlebnis, verspricht der Chef.<br />

Nicht jedes Tier eignet sich für eine Dry-Aged.<br />

Für die Metzgerei Kaltenbach heißt es, je fetter<br />

desto besser. Das Fleisch muss eine ausgeprägte<br />

Fettmarmorierung besitzen, denn Fett<br />

ist der Aromaträger. Aus diesem Grund sucht<br />

der Chef auch selbst seine Färsenrücken aus.<br />

Bei der Fa. KALTENBACH hat man sich deshalb<br />

auf das Färsenfleisch festgelegt, also weibliche<br />

Tiere, die noch nicht gekalbt haben. Denn<br />

dieses Fleisch wpunktet nicht nur mit Qualität,<br />

sondern auch durch Regionalität und Fleisch<br />

aus Baden-Württemberg.<br />

<strong>Die</strong> Fa. KALTENBACH ermöglicht <strong>Köche</strong>n aus<br />

der Gastronomie, aus einer Vielzahl von Tieren,<br />

ein für sie geeignetes auszuwählen, das im Reiferaum<br />

gelagert wird, in dem der Reifungsprozess<br />

bis zum Abruf überwacht wird.<br />

Kaltenbach GmbH<br />

Fleisch-Wurst-Räucherwaren aus<br />

eigener Produktion<br />

Brandhof 12<br />

79227 Schallstadt<br />

Telefon + 49 (0) 7664/9718-0<br />

Telefax + 49 (0) 7664/971818<br />

info@kaltenbach-fleisch.de<br />

www.kaltenbach-fleisch.de<br />

Vorbestellungen unter<br />

bestellung@kaltenbach-fleisch.de<br />

oder Telefon 07664/97180<br />

Laden-Öffnungszeiten<br />

<strong>Die</strong>nstag, Donnerstag und Freitag<br />

8 – 18 Uhr<br />

Mittwoch und Samstag 8 – 13 Uhr<br />

41


Große Weine aus besten Lagen.<br />

Das Weingut Schloss Ortenberg gehört zu den<br />

führenden Weingütern Badens. Herausragend ist<br />

ein hoher Anteil von Steillagen in besten Standorten<br />

im „Klimadreieck“ Kinzigtal-Oberrhein mit dem<br />

einmaligen Terroir aus warmen Urgesteinsböden,<br />

starker Tageserwärmung und nächtlicher Abkühlung<br />

in Verbindung mit einer umweltschonenden<br />

Produktionsweise und geringen Flächenerträgen.<br />

Hier gedeihen großartige Weine mit einer<br />

ausgeprägten Fruchtaromatik, die alljährlich bei<br />

Wettbewerben und in Weinführern erste Plätze<br />

belegen.<br />

77799 Ortenberg • Am St. Andreas<br />

Telefon 0781 / 9343-0<br />

www.weingut-schloss-ortenberg.de<br />

info@weingut-schloss-ortenberg.de<br />

1 Flasche Gutedel Gratis *<br />

Top 10 Gutedel-Cup 2012<br />

www.kiefer-weingut.de/weinkarte<br />

Unser Sortiment<br />

Weingut Matthias Kiefer<br />

Mühlenstraße 58<br />

D-79282 Ballrechten-Dottingen<br />

Telefon: +49 (0) 76 34 / 86 23<br />

E-Mail: info@kiefer-weingut.de<br />

Internet: www. kiefer-weingut.de<br />

* ab 40,- € Einkaufswert | gültig bis 31.12.2013<br />

St.Andreas_90x130_05-2012.indd 1<br />

22.05.2012 10:49:26 Uhr


Der Raben in Horben<br />

Schmackhafter Genuss - spannende Unterhaltung<br />

Essen, Musik, Kabarett, Kino, Kochkurse – ein schmackhaftes und unterhaltendes Programm unter einem Dach<br />

Vielleicht hätte Shakespeare seine lustigen<br />

Weiber von Windsor im „Raben“ in<br />

Horben spielen lassen, hätte er das Gasthaus<br />

gekannt. So stellt Patron Steffen<br />

Disch die Komödie vielleicht als Film in<br />

seinem Gasthaus aufs Programm. Denn<br />

Steffen Disch ist zusammen mit seiner<br />

Frau Kirsten – Hotelier, Restaurantleiter,<br />

er selbst ist der Küchenchef aber auch Intendant<br />

seines eigenen Komödienstadels<br />

und Kinos. <strong>Die</strong> Dischs laden außer in ihr<br />

ausgezeichnetes Restaurant auch in ihr<br />

Rabenkino oder auf die Theaterbühne<br />

ein. Nicht umsonst wird der Gast auf ihrer<br />

Homepage mit einem Zitat aus Shakespeares<br />

„<strong>Die</strong> lustigen Weiber von Windsor<br />

begrüßt: „Ich bitt‘ euch inständigst, einige<br />

von euch müssen mit mir essen; außer<br />

einer guten Mahlzeit steht euch ein Spaß<br />

bevor.“<br />

<strong>Die</strong> Freiburger wussten schon vor Generationen,<br />

warum sie hinaus in den Flecken Horben<br />

pilgerten. Auch die Studenten der Unistadt<br />

radelten gerne hinauf nach Horben. <strong>Die</strong> Gasthäuser<br />

hatten hier einen guten Ruf und auf<br />

dem Land ließ sich günstig genießen und gut<br />

„Einen heben“.<br />

Auch heute fahren die Freiburger noch immer<br />

gerne den Bohrer-Bach hinauf, besonders seit<br />

die Dischs den alten „Raben“ übernommen<br />

haben. Das Gasthaus versteht sich nicht nur als<br />

Haus der gehobenen Gastronomiekultur.<br />

Kirsten und Steffen Disch fühlen sich außer-<br />

ordentlichen Räumlichkeiten verpflichtet und<br />

nutzen sie, für Klassik, Jazz, Kabarett etc. Nach<br />

den Erfolgen der ersten Film-Abende geht es<br />

auch 2013 weiter mit einigen Filmklassikern.<br />

Dazu kredenzt Chefkoch Steffen Disch jeweils<br />

ein 3-Gang-Menü. Wo gibt es denn das?<br />

Schlemmen und Kinobesuch in einem. Ein- bis<br />

zweimal im Monat laden die Dischs in ihr kulinarisches<br />

Rabenkino (Herbst bis Frühjahr).<br />

Und zweimal in der Woche, Sonntag und Mittwoch,<br />

gibt es das „Dinner for two“ und der<br />

Chefkoch überrascht seine Gäste mit einem<br />

spontanen Menü inklusive Aperitif zu 78,- Euro<br />

für zwei Personen. „Bacchus ist ein gütiger<br />

Gott“, sagt der Philosoph Gaston Bachelard.<br />

Zumindest, wenn wir ihn nicht blindwütig herausfordern.<br />

Kirsten und Steffen Disch wollen<br />

ihren Gästen die besten Schüler des Göttlichen<br />

vorstellen: Winzer und Weinhändler, die<br />

führend in ihrem Metier sind. Nach und nach<br />

werden sie die Besten in der Region in ihren<br />

„Raben“ bitten, auf das ihre Gäste die schönsten<br />

Tropfen der Region kennen lernen. Denn:<br />

„Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu<br />

trinken“, sagte der Weingroßmeister Goethe.<br />

Ausgezeichnet, von der Architektenkammer<br />

und Gourmetkritikern<br />

Das „Gasthaus zum Raben“, das älteste Gasthaus<br />

in Horben, wird bereits 1604 erwähnt, ist<br />

aber wahrscheinlich älter. Das jetzige Gebäude<br />

stammt aus dem Jahre 1805. In den 50er- und<br />

60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts machten<br />

die Studenten Freiburgs das Gasthaus zur unübertroffenen<br />

Pilgerstätte.<br />

Der Freiburger Arzt und Kunstliebhaber Dr.<br />

Hans Berthold erkannte den in dem jahrhundertealten<br />

Anwesen verborgenen Charme und<br />

erwarb im Jahr 2001 kurzerhand das Gebäude.<br />

Unter seiner Leitung wurde das Gebäude<br />

in vierjähriger Arbeit so restauriert, dass zum<br />

einen der Charakter des Hauses erhalten blieb,<br />

zum anderen modernste Technik in das Ambiente<br />

unauffällig eingefügt wurde. <strong>Die</strong> Architektenkammer<br />

Baden-Württemberg hat den<br />

Bauherrn Hans Berthold für die vorbildliche,<br />

stilsichere Renovierung des Gebäudes im Rahmen<br />

des Ortsbildes ausgezeichnet.<br />

Ein Besuch im „Gasthaus zum Raben“ lohnt<br />

sich heute doppelt. In dem historischen Gebäude<br />

kann man die Baugeschichte des Schwarzwaldes<br />

leicht nachvollziehen, und gleichzeitig<br />

die kulinarischen Genüsse der Region unverfälscht<br />

schmecken. Steffen Disch liebt seine<br />

Heimat, kocht am liebsten mit Lebensmitteln<br />

der Umgebung und verfeinert die regionalen<br />

Rezepte nach allen Regeln der gehobenen<br />

Kochkunst.<br />

Der „Raben“ war auch schon immer Kulturort<br />

des Dorfes. Einen ehemaligen Tanzsaal, einen<br />

Gaststall und eine Scheune bietet das stattliche<br />

Wirtshaus, früher wurden darin nicht nur<br />

Hochzeiten gefeiert, sondern vom Standesbeamten<br />

auch geschlossen. In seinen liebevoll<br />

restaurierten Festsälen feiern auch heute noch<br />

Gesellschaften mit bis zu 150 Gästen ihre Feste.<br />

43


Ein Original, Gourmet-Koch und Gastwirt<br />

Friedrich Zehner war einst der jüngste Sternekoch – seit 40 Jahren steht er hinterm Herd<br />

Im alten Rathaus in Pfaffenweiler<br />

Gourmets sollten die Chance nutzen. Wer<br />

weiß wie lange der Mann noch seine Gäste<br />

verwöhnt. <strong>Die</strong> politische Gemeinde in<br />

Pfaffenweiler macht alles, dass ihr Gourmet-Restaurant<br />

in ihrem alten Rathaus<br />

noch lange Feinschmecker lockt.<br />

Seit über 40 Jahren steht der Mann hinterm<br />

Herd. Genau genommen sogar noch länger.<br />

Denn seine Karriere hatte er schon im zarten<br />

Jungenalter begonnen. Mit seiner Großmutter<br />

hatte er die ersten Pfannenkuchen mit zehn<br />

Jahren gebacken. Später wurde aus ihm der<br />

jüngste Sternekoch der Republik, doch zuvor<br />

war Fritz Zehner in halb Europa unterwegs.<br />

1969 begann seine Lehre im damals schon<br />

renommierten Löwen im Münstertal. Damit<br />

wurde der junge Lehrbub, dank Küchenchef<br />

Gerhard Witzki, auf die richtige Fährte gesetzt.<br />

„Wir haben im nahen Frankreich eigekauft.<br />

Hummer und Austern“, erinnert er sich, „wir<br />

waren der Zeit voraus.“<br />

Friedrich Zehner war danach in München,<br />

Zermatt, Köln und Frankfurt. Da lernte er die<br />

feinsten Kniffe der gehobenen Küche kennen.<br />

Der Jungkoch war begeistert und kam von<br />

der Haute Cuisine infiziert nach Freiburg zurück.<br />

Roland Burtsche verpflichtete das junge<br />

Talent auf der Stelle. Vier Jahre leitet Zehner<br />

Burtsches legendären Ratskeller. „Dann kaufte<br />

Burtsche das Colombi und ich wollte aus dem<br />

Keller raus.“<br />

In der Neumühle im Münstertal setzte Zehner<br />

neue Maßstäbe. Mit 27 Jahren war er 1985 der<br />

jüngste Sternekoch der Republik. Von 1981 bis<br />

1988 pilgerten die Freiburger Gourmets zu<br />

ihm ins Münstertal, dann kaufte Zehner mit<br />

seiner Frau das alte Rathaus in Pfaffenweiler.<br />

Seine Fans blieben ihm treu und pilgern seither<br />

ins Schneckental.<br />

„Ich kann auch Schäumchen aufblasen und<br />

Brausetütchen explodieren lassen“, macht sich<br />

Zehner über zu viel Schnickschnack in den<br />

heutigen Küchen lustig. Er selbst bleibt seinem<br />

soliden Kochstil treu. Der Mann ist Purist, kauft<br />

nur feinste Qualität und will, dass die Lebensmittel<br />

so schmecken, wie sie der liebe Gott gedeihen<br />

lässt. „So einfach ist kochen“, schmunzelt<br />

er und verschweigt mit welcher Raffinesse<br />

er seine sündhaft schmackhaften Saucen<br />

anrührt, den Rehrückenfilet mit Pfifferlingen<br />

in Rosmarinjus serviert oder das Kabeljaufilet<br />

auf den Punkt glasig gegart auf das herzhafte<br />

Kohlrabigemüse setzt, von seiner cremigen<br />

Rucola-Sauce ganz zu schweigen.<br />

„Ich koche halt noch immer gern“, sagt er<br />

und setzt nach kritischen Blicken hinzu: „Ja,<br />

so lange ich kochen kann, wie ich will!“ – Das<br />

soll er auch bitte weiterhin so halten. Niemand<br />

seiner treuen Fans hat der Verlust des<br />

Micherlin-Sterns vor zwei Jahren gestört. Sie<br />

kommen alle noch immer zu ihrem Fritz. Nur<br />

ihn, den leidenschaftlichen Kochfanatiker hat<br />

es vielleicht etwas gekratzt. Das gibt er aber<br />

nicht so einfach zu, nur mit seiner unverhohlen<br />

Ankündigung: „Dann hole ich mir den Stern<br />

halt wieder.“<br />

Man mag es ihm gerne glauben. Schließlich<br />

hatten vor Jahren die strengen Michelin-Kritiker<br />

den Zehner Fritz schon einmal bei der<br />

Sterneverleihung nicht berücksichtigt, doch<br />

dann hat er es ihnen bald darauf wieder gezeigt.<br />

Wenn’s nicht nach „Schäumchen und<br />

Häubchen geht“, nimmt er den Wettbewerb<br />

sportlich, dann glaubt er schon bald wieder<br />

den Stern über seinen „Stuben“ aufgehen zu<br />

sehen.<br />

45


PALUX –<br />

IMMER EINE GUTE ENTSCHEIDUNG!<br />

KÜCHEN MIT KONZEPT<br />

Wenn es um die<br />

Realisierung ganzheitlicher,<br />

wirtschaftlicher Küchenlösungen<br />

geht, ist PALUX<br />

der richtige Partner.<br />

NEU! PALUX<br />

Touch 'n' Steam<br />

PALUX Aktiengesellschaft<br />

Andreas Walther · Kronenstr. 1/1 · 79211 Denzlingen<br />

Telefon: 0160 / 8847497<br />

E-Mail: info@palux.de · Internet: www.palux.de<br />

pal-13003_Az_Touch_Andreas_Walther_90x130_DR.indd 1 07.02.13 14:22


Gastlichkeit, Genuss und Geschichte<br />

Von der Wallfahrtskapelle zum Sternerestaurant - Eine Geschichte in Schmidhofen<br />

<strong>Die</strong> Familie Helfesrieder verwöhnt heute ihre Gäste mit kulinarischen Genüssen und gepflegter Gastlichkeit,<br />

dort wo früher Pilger eine Unterkunft fanden.<br />

Heute kommt ein Jedermann nach<br />

Schmidhofen - Gäste von Nah und Fern.<br />

Früher wallfahrten allein die Gläubigen<br />

in das kleine Nest nahe Bad Krozingen,<br />

zu dessen Pilger - Bewirtung der „Storchen“<br />

erbaut wurde. Seit 1976 steht hier<br />

nun Fritz Helfesrieder am Herd, dessen<br />

Kochkunst seit 2001 mit einem der angesehenen<br />

Michelin Sterne ausgezeichnet<br />

ist und dessen Sohn Jochen mit ihm die<br />

Familientradition weiter führt. Seit diesen<br />

Anfängen erfreut sich der kleine Ort<br />

wachsender Beliebtheit auch unter den<br />

Gourmets.<br />

<strong>Die</strong> Historie des „Storchen“ geht auf das Jahr<br />

1764 zurück, in dem ein Abt des Klosters<br />

St. Trudpert im Münstertal das „Gasthaus<br />

zum Storchen“ zur Verpflegung Wallfahrender<br />

errichten ließ. <strong>Die</strong> gegenüberliegende<br />

Felix-und-Nabor Kapelle des kleinen Weilers<br />

Schmidhofen ward damals eine Pilgerstätte zur<br />

Heilung Gehörloser. Erst einige Jahrhunderte<br />

später zog die Kulinarik in den „Storchen“ ein.<br />

Auch dies klingt wie eine Geschichte, eine<br />

klassische Geschichte der Gastronomie. Der<br />

Jungkoch Fritz Helfesrieder begann jung seine<br />

Wanderjahre im renommierten Hotel Adler<br />

in Häusern, in einem der ältesten mit einem<br />

Michelin Stern ausgezeichneten Restaurants<br />

Deutschlands.<br />

Hier lernt er seine Frau Annemarie kennen<br />

und übernimmt wenige Zeit darauf, 1976,<br />

den durch seine Familie betriebenen Storchen.<br />

Keine 25 Jahre später hat er sich selbst dieses<br />

Renommee erarbeitet und wird mit einem Michelin<br />

Stern geadelt.<br />

„Dabei war der Stern gar nie mein Ziel“, sagt<br />

er bescheiden. <strong>Die</strong> alten Speisekarten zeugen<br />

von einer kulinarischen Reise durch die Zeit.<br />

Begonnen mit dem Almschnitzel, der Chinesischen<br />

Reisschüssel, dem Storchentopf über<br />

klassischen Krabbencocktail mit hausgemachter<br />

Mayonnaise bis hin zu dem, was der „Storchen“<br />

heute bietet - 37 Jahre Storchen-Küche.<br />

Heute, das heißt: In Haselnussmilch pochierter<br />

Winterkabeljau oder Tranche vom bretonischen<br />

Steinbutt auf geschmorter Schweineschnauze.<br />

„Ich habe immer nur gekocht, was<br />

mir selbst schmeckt“ sagt er. Alles zu seiner<br />

Zeit – das ist auch heute noch Motto im „Storchen“<br />

– saisonal gesehen.<br />

Es gibt nie einen Stillstand, es ging und geht<br />

immer weiter. Produkte, die Helfesrieders gesehen<br />

hatten wurde eingekauft, neue Garmethoden<br />

aus aller Welt ausprobiert und letztendlich<br />

die Essenz von allem auf der eigenen<br />

Karte vermählt. „Ich habe keinen speziellen<br />

Weg gesucht“ sagt er heute rückblickend „ich<br />

bin meinen eigenen Weg gegangen“. Geradlinig<br />

wie er ist, ist auch seine Küche. „Fisch ist<br />

mein Steckenpferd, damit haben wir uns einen<br />

Namen gemacht.“ Und so ist es.<br />

Für seine Fischgerichte ist der „Storchen“ weithin,<br />

auch über die Grenzen des Dreiländerecks,<br />

bekannt. So wurde Schmidhofen wieder zum<br />

Wallfahrtsort, diesmal für die Hungrigen und<br />

die Genussvollen.<br />

Als „Kind der Region“ liegen Helfesrieders die<br />

regionalen Produkte und klassischen Gerichte<br />

sehr am Herzen. Bevorzugt wird regional<br />

eingekauft, wenn die Saison es zulässt und<br />

die Qualität dem hohen Anspruch, der an sie<br />

gestellt wird, gerecht wird. Zu einer perfekten<br />

Küche gibt es auch immer ein Pendant – wie<br />

Mann & Frau – so sind Küche & Service und<br />

somit der Part von Annemarie Helfesrieder. Mit<br />

viel Liebe zum Detail und zur Region hat auch<br />

sie ihren Keller gefüllt und die besten Weine in<br />

ihrer Karte vereint – mittlerweile zählt sie über<br />

200 Positionen mit dem Schwerpunkt in der<br />

Heimat Baden.<br />

Auch heute gibt es im „Storchen“ kein Einhalten.<br />

<strong>Die</strong> junge Generation mit Sohn Jochen<br />

und Ehefrau Liza führt die Geschichte der<br />

Gastronomie weiter. Nach ihren Wanderjahren<br />

sind sie sesshaft geworden und bringen seit 3<br />

Jahren ihre Handschrift im „Storchen“ mit ein.<br />

Jochen Helfesrieder ist seit 2012 Mitglied bei<br />

den „Jeunes Restaurateurs d’Europe“ einer<br />

Vereinigung Deutschlands junger Spitzenköche<br />

– damit ist gesichert, dass sich die kulinarische<br />

Geschichte des „Storchen“ in Schmidhofen<br />

fortsetzt.<br />

47


Lieben Sie Fisch &<br />

Meeresfrüchte?<br />

Wir auch! Deshalb suchen wir für Sie nur die besten<br />

Produkte auf den Fischmärkten dieser Welt aus,<br />

veredeln sie in unserer Bremerhavener Manufaktur<br />

und transportieren sie auf schnellstem Wege zu<br />

unseren Kunden.<br />

Entsprechend unserer Unternehmensphilosophie<br />

optimieren wir unser Sortiment dabei kontinuierlich<br />

im Hinblick auf Ressourcen- und Artenschutz.<br />

Dafür haben wir den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis“<br />

erhalten.<br />

Für unbeschwerten Fischgenuss!<br />

www.deutschesee.de<br />

Besonderes Essen -<br />

besonderer Wein !<br />

Weingut Fritz Waßmer<br />

Lazariterstraße 2<br />

79189 Bad Krozingen-Schlatt<br />

Tel. +49 7633 3965<br />

www.weingutfritzwassmer.de


Im ehemaligen Pfarrhaus zelebrieren heute<br />

Kochkünstler und Wein-Sommeliers<br />

In Endingen in der Altstadt<br />

<strong>Die</strong> Architekten haben die Gastro-Philosophie von Simone und Thomas Merkle geschmackvoll umgesetzt<br />

Gourmets kennen Endingen als Winzerort.<br />

Spätestens seit Thomas Merkle in<br />

seinem Restaurant kocht, wissen sie auch,<br />

hier sollte man des Öfteren einkehren.<br />

Merkle gehört zu der jungen Generation<br />

der Sterneköche, die engagiert und keck,<br />

jenseits der eingefahrenen Pfade, neue<br />

Gerichte kreieren. Und noch ein Grund zur<br />

Einkehr: Sein Restaurant glänzt mit zurückhaltenden,<br />

auserlesenen Accessoires.<br />

Trotz exquisiter Tafelkultur sitzt man hier<br />

leger, fast lässig – auch mit Michelin-Adel.<br />

Für den jungen Thomas Merkle war schon<br />

immer klar: „Ich werde Koch!“ Seine Mutter<br />

stand in der Küche des ehemaligen Rebstocks,<br />

er schaute ihr zu und war fasziniert, wie man<br />

aus rohen Zutaten ein schmackhaftes Gericht<br />

zaubern kann. Dabei war ihm klar, dass er<br />

kein Schnitzelbräter werden will, sondern ein<br />

richtiger, angesehener Koch. Deshalb ging er<br />

nicht einfach um die Ecke in die Lehre, sondern<br />

in das damals renommierte Hotel Münster, in<br />

Breisach, zu dem späteren Sternekoch Georg<br />

Albrecht.<br />

Den Rebstock führten seine Eltern. Sie hatten<br />

das ehemalige Pfarrhaus von 1734 als Wirtschaft<br />

1987 gekauft. 2004 übernahm Thomas<br />

Merkle das Anwesen. Er hatte sich seinen<br />

Schliff als Gourmetkoch bei Alfred Klink, im<br />

Colombi in Freiburg, bei Agnes Amberg Zürich<br />

und bei Harald Wohlfahrt, in der Schwarzwaldstube<br />

in Baiersbronn, geholt. „Da hatte<br />

ich zwei ganz verschiedene Arbeitswelten kennen<br />

gelernt“, sagt er heute, „Sterneküche auf<br />

höchstem Niveau auch für größere Banketts<br />

und Sterneküche im exquisiten Kreis, mit totalem<br />

Perfektionismus.“<br />

Damit war Thomas Merkle fachlich bestens<br />

gerüstet. Doch zu einem erfolgreichen Restaurant<br />

gehört heute auch ein perfekter und doch<br />

gastfreundlicher Service. Welch ein Glück für<br />

ihn und seine Gäste, dass Simone Dinger auf<br />

einer Stippvisite aus New York in Endingen in<br />

Merkles Restaurant vorbeikam. Heute lacht sie<br />

und sagt: „Ich wollte sowieso wieder zurück<br />

nach Hause kommen.“ Sie stammt ursprünglich<br />

aus dem Nachbarort Ihringen.<br />

Jetzt beginnt der zweite Teil des schmackhaften<br />

Märchens: Simone Dinger hatte bis dahin<br />

in noblen Restaurants gearbeitet. Hatte übrigens<br />

ihre Gastro-Karriere ebenfalls als Köchin<br />

gestartet. Wechselte danach aber in die kaufmännische<br />

Leitung von Hotel- und Restaurantbetrieben.<br />

War selbst im legendären Waldhotel<br />

Sonnora und auf der Bühler Höhe.<br />

Seit 2005 führen die beiden gemeinsam ihr<br />

Restaurant. Beide haben höchste Ansprüche.<br />

Wer heute nach mehreren Umbauten und neuer<br />

Inneneinrichtung das ehemalige Pfarrhaus<br />

besucht, findet sich in einem modernen Speiserestaurant,<br />

gehalten in dezenten Grautönen<br />

mit raffinierten Spiegeleffekten, bequemen<br />

Lehnsesseln und exquisiten Tisch-Accessoires.<br />

Das neue Nebenzimmer wurde von der Stuttgarter<br />

Architektengruppe Nicolai gestaltet. <strong>Die</strong><br />

Architekten müssen die Kochkunst von Thomas<br />

Merkle öfter genossen haben, um seine<br />

Philosophie inhaltlich perfekt zu verstehen,<br />

denn sie haben sie architektonisch ebenso geschmackvoll<br />

umgesetzt. Auch Simone Dingers<br />

Neigung für feinste Weine der Region finden<br />

in Form von einer Rebenwand Platz. Der Nebenraum<br />

wurde zu so einem architektonischen<br />

Gesamtkunstwerk, wie auch ein jedes Menü<br />

das die Merkles hier servieren.<br />

Simone Merkle-Dinger verrät zu jedem der<br />

Gerichte ihres Mannes die passenden Weine.<br />

„Ich habe keine Sommelier-Ausbildung“,<br />

wiegelt sie ab, aber sie hat ohne Zweifel den<br />

Gaumen dazu. Wer bei den Merkles einkehrt,<br />

ist gut beraten die Weintipps der Patronin zu<br />

übernehmen. Immerhin öffnet sie auch für ein<br />

Glas eine gute Flasche. „Das ist badische Gastfreundschaft“,<br />

sagt sie.<br />

49


Was auf den Tisch<br />

kommt ...<br />

PROHOGA, ein Mittelständler bei dem es alles für<br />

Gastronomie, Hotellerie und Großverbraucher gibt:<br />

Frischwaren aus aller Welt, sowie ausgesuchte regionale<br />

Produkte, ein komplettes Lebensmittel- und Einrichtungs-Sortiment<br />

für JEDEN Gastronomen - egal<br />

ob Imbiss, Landgasthof oder Sternelokal.<br />

PROHOGA steht für Qualität, frische Produkte und eine<br />

garantiert sichere Lieferkette.<br />

PROHOGA ein gutes Zeichen!<br />

PROHOGA GmbH & Co. KG<br />

Salinenstr. 56<br />

78054 Villingen-Schwenningen<br />

Fon: 0 77 20 / 83 35-0<br />

Fax: 0 77 20 / 83 35-60<br />

PROHOGA Ortenau GmbH & Co. KG<br />

Gewerbestr. 11<br />

77749 Hohberg-Niederschopfheim<br />

Fon: 0 78 08 / 94 92-0<br />

Fax: 0 78 08 / 94 92-60<br />

www.weingut-heinemann.de<br />

Auszeichnungen<br />

2013<br />

„Der Feinschmecker“<br />

zählt uns zu den besten<br />

Weingütern Deutschlands<br />

2013<br />

„Drei Trauben“ im<br />

Gault Millau<br />

<strong>Die</strong>se Auszeichnung erhalten<br />

sehr gute Erzeuger, die seit<br />

Jahren konstante Qualität liefern<br />

2012<br />

Zum besten Weißburgunder<br />

Deutschlands<br />

wurde unser „Weißburgunder<br />

Kabinett trocken“ von der<br />

Zeitschrift „Capital“ gekürt<br />

2010<br />

Markgräfler Gutedel-Cup<br />

1. Platz<br />

Der Gutedel Kabinett ist der<br />

beste von 270 Weinproben<br />

2010<br />

Capital<br />

Weißweinverkostung: Finale der<br />

Besten. Chardonnay alte Reben<br />

„Chardonnay SR“, Grauburgunder<br />

Kabinett und Weißer Burgunder „S“<br />

2010<br />

Vinum - Rotweinpreis<br />

Blauer Spätburgunder Selection<br />

„S“ von 1.300 Weinen im Finale<br />

der Besten<br />

Weingut Heinemann<br />

Mengener Str. 4 • 79238 Ehrenkirchen-Scherzingen • Tel 076 64 / 63 51<br />

www.weingut-heinemann.de<br />

www.prohoga.de<br />

Bad Krozinger Getränkevertrieb,<br />

Gemüse- und Früchte-Großhandel<br />

Im Unteren Stollen 2<br />

79189 Bad Krozingen<br />

Tel: 0 76 33 / 34 08<br />

Fax: 0 76 33 / 15 06 81<br />

www.getraenke-braun.de<br />

info@getraenke-braun.de<br />

Braun<br />

Abholmarkt:<br />

Luisenstraße 8<br />

Tel: 0 76 33 / 1 63 66<br />

Partyartikel<br />

Festplatzartikel<br />

Biere<br />

Fassbiere<br />

Stilles Wasser<br />

Mineralwasser<br />

BRAUN<br />

Limonaden<br />

Säfte<br />

Gemüse<br />

Obst


Der Westfale Tobias Lichy und der Schwabe Joachim Ulrich haben sich der regionalen Küche<br />

mit französischem Akzent verschrieben<br />

Neuer Gourmet-Tipp in Freiburg<br />

Zwei Reingschmeckte verfeinern die badische Küche<br />

Sicher ist, man muss nicht Badener sein,<br />

um beste badische Küche zu servieren.<br />

Einige der hochdekorierten badischen<br />

Sterneköche kommen ursprünglich nicht<br />

aus den Bad‘ner Landen. Tobias Lichy ist<br />

gebürtiger Westfale, aber kulinarisch gesehen<br />

in Freiburg längst zu Hause. Der<br />

Mann war sieben Jahre lang im renommierten<br />

Colombi Küchenchef, jetzt kocht<br />

er im „Hotel-Restaurant Rheingold“. Dem<br />

Chef des Hauses, dem ursprünglich aus<br />

dem Schwabenland kommenden Joachim<br />

Ulrich, ist damit eine schmackhafte Verpflichtung<br />

gelungen. Sein Hotel, mit der<br />

betonierten Art-deco-Fassade in der Eisenbahnstrasse,<br />

ist damit zu einem weiteren<br />

Treffpunkt der Feinschmecker an der<br />

Dreisam aufgestiegen.<br />

Tobias Lichy fühlt sich in seiner neuen Rolle als<br />

alleiniger Küchenchef sichtlich wohl. „Ich koche<br />

hier, worauf ich Lust habe“, sagt er selbstbewusst<br />

und schaut zu seinem Chef. „Wir sind<br />

uns da einig“, bestätigt dieser, „Lichy muss<br />

keine gehobene Küche servieren, ich will eine<br />

kreative, regionale Küche mit französischem<br />

Einschlag.“<br />

Tobias Lichy ist in den Sterneküchen herumgekommen.<br />

Er lernte in Westfalen in einer Sterneküche<br />

und stand bei Witzigmann auf Mallorca<br />

hinterm Herd. Kochen ist seine Leidenschaft.<br />

Er wollte von Kindesbeinen nichts anderes<br />

werden als Koch. Doch verliebt in die regionale<br />

Küche, die Landschaft und wohl auch privat<br />

hat er sich an der Dreisam endgültig niedergelassen.<br />

Lichy wollte deshalb nach seiner Zeit im<br />

Colombi in Südbaden bleiben. „Hier gefällt es<br />

mir“, sagt er. Den Feinschmeckern soll es recht<br />

sein. Mit Lichy im „Rheingold“ haben sie eine<br />

neue Top-Adresse mitten in der Altstadt.<br />

Auch Joachim Ulrich ist in Freiburg zu Hause<br />

angekommen. Seit 15 Jahren leitet er das<br />

Hotel Rheingold. Er selbst ist von Haus aus<br />

ebenfalls Koch. Von 1977 bis 1999 leitete er<br />

das renommierte Hotel Kloster Hirsau in Calw.<br />

Er ist Mitglied der Gastronomischen Akademie<br />

Deutschland und wurde in jungen Jahren<br />

schon als begabter Restaurateur ausgezeichnet.<br />

Lichy und Ulrich ein Glücksfall<br />

Das Gespann Lichy und Ulrich sind für die<br />

Gourmets der Stadt ein Glücksfall. Joachim Ulrich<br />

lässt seinem neuen Küchenchef freie Hand.<br />

Er weiß um sein Können, freut sich über die<br />

abwechslungsreichen Speisekarten in seinem<br />

Hotel und sieht sich nach 15 Jahren seinem Ziel<br />

näher denn je: „Ich habe mir schon immer ein<br />

eher anspruchsloses Restaurant gewünscht,<br />

mit hochwertigen Speisen“, sagt er, „am besten<br />

ohne viel Deko, schlichte Holztische, so<br />

dass sich der Gast auf das Wesentliche, nämlich<br />

sein Gericht, konzentrieren kann.“<br />

Wer heute im klimatisierten Wintergarten des<br />

„Rheingold“ sitzt, hat vor sich einen dunkelbraunen<br />

Holztisch; ein schmales, weißes<br />

Tischtuch; gradlinige Formen und die verführerischen<br />

Speisen angerichtet von Tobias Lichy<br />

– grad so, wie es sich Joachim Ulrich wohl einst<br />

erträumte.<br />

51


Lämmlin-Schindler<br />

WEINGUT · MAUCHEN · MARKGRÄFLERLAND<br />

gaumenfreuden mit feinen weinen<br />

aus kontrolliert biologischem anbau


Von der Vesperstube zum Gourmetrestaurant<br />

Auf den Höhen des Münstertals<br />

Früher kamen Naturliebhaber, heute pilgern Feinschmecker hinauf in den oberen Zipfel des Münstertals zu<br />

Sabine und Christoph Riesterer<br />

<strong>Die</strong> unendliche Aussicht und die unvergleichliche<br />

Natur locken Wanderer auf die<br />

Höhen des Schauinsland. Auf dem Weg<br />

hinauf zum Freiburger Hausberg, über<br />

das Münstertal, führt die Straße fast am<br />

„Zähringer Hof“ vorbei. Spaziergänger<br />

kennen den kurzen Stich zur Einkehr seit<br />

1957. Schon damals luden die Großeltern<br />

zu ihren herzhaften Schwarzwald-Vesperplatten<br />

ein. Sabine und Christoph Riesterer<br />

übernahmen in der dritten Generation<br />

die Gastwirtschaft. Auch die Vesperkarte<br />

reichen sie weiterhin ihren Gästen. Aber<br />

zusätzlich verführen sie heute mit ausgesuchten<br />

Gourmet-Spezialitäten. Seither<br />

lassen sich die Feinschmecker nicht nur<br />

von der Natur und dem Speck auf die Höhen<br />

des Münstertals locken.<br />

Bescheiden haben die Großeltern von Christoph<br />

Riesterer den Grundstein für das heutige<br />

Gourmet-Restaurant gelegt. 1957 dachte<br />

noch niemand auf den Höhen des Münstertals<br />

an Haute Cuisine. Damals achteten die<br />

Schwarzwälder Gäste in erster Linie auf den<br />

Geschmack des Specks, der Bauernleberwurst<br />

und der Bratwürste, und die Riesterers reichten<br />

dazu ihr selbst gebackenes Bauernbrot.<br />

„Auf den Geschmack unseres Specks achten<br />

wir heute noch“, versicherte Christoph Riesterer,<br />

der heutige Wirt, stolz. Denn er legt die<br />

Speckseiten selbst ein und räuchert den Speck<br />

nach alter Sitte im Tannenholzrauch. <strong>Die</strong> Speck-<br />

und Schinkenseiten bekommt er von einem<br />

Bio-Bauern aus Horben. Speckfreunde schätzen<br />

seine luftgetrockneten Fenchel-Schinken.<br />

Riesterer kennt in Bezug auf Geschmack keine<br />

Kompromisse. Damit hat er sich einen Namen<br />

gemacht. Er ist Mitglied der Naturparkwirte<br />

und eigentlich ein Schwarzwälder Slow Food-<br />

Koch nach seiner Art.<br />

<strong>Die</strong> Eltern, Maria und Rudolf Riesterer, haben<br />

der Vesperstube in den 70er Jahren einen weiten<br />

Ruf verschafft. Zu dem legendären Schnitzel<br />

aus ihrer Pfanne strömten schon bald die<br />

Freiburger Studenten. Bei schönem Wetter<br />

auf dem Berg, und Nebel im Tal, war die Wirtschaft<br />

und die Terrasse Treffpunkt der Freiburger.<br />

Junior Christoph half schon damals seiner<br />

Mutter in der Küche. Es gefiel ihm, wenn die<br />

Gäste das Essen seiner Mutter lobten.<br />

Vielleicht wurde damals der Grundstein für<br />

den Ehrgeiz des heutigen Wirts gelegt. Für<br />

Christoph Riesterer jedenfalls war schnell klar:<br />

„Ich werde Koch!“ Er ging in die Lehre und ließ<br />

sich von der Haute Cuisine infizieren. „Man hat<br />

schließlich seinen eigenen Anspruch“, antwortet<br />

er heute auf die Frage, warum er die Wirtschaft<br />

in einen Gourmet-Treff umgewandelt<br />

hat. „Und wir essen selbst gerne gut“, sagt seine<br />

Frau Sabine, die zuvor als Restaurantfachfrau<br />

in angesehenen Häusern unterwegs war.<br />

Heute „kleines Hotelchen“<br />

Heute gilt der Zähringer Hof als kulinarischer<br />

Tipp auf dem Schauinsland, für die Feinschmecker,<br />

die sich nicht mit den Niederungen der<br />

Ausflugsgastronomie im Tal zufriedengeben<br />

wollen. In der Küche stehen neben Christoph<br />

Riesterer sein Jungkoch Benni Obermann. Gemeinsam<br />

kochen sie nach den Regeln der gehobenen<br />

Kochkunst ihre Saisongerichte: Wild<br />

aus der Belchenjagd wie Rehkeule in Rotwein,<br />

Lamm aus dem Schwarzwald, Hinterwälder<br />

Kalb und Rindfleisch von der Weide. Geboten<br />

wird eine gehobene Küche mit Regionalgerichten.<br />

Als Naturparkwirt und Mitglied bei<br />

„Schmeck den Süden“ achten die Riesterers<br />

darauf, wo ihre Lebensmittel herkommen.<br />

„Das schmeckt man doch“, sagt der Küchenchef<br />

und besorgt sich seine Zutaten meist bei<br />

Bauern, die er selbst kennt.<br />

Aus der ehemaligen Vesperstube ist heute ein<br />

Gourmetrestaurant geworden. „Mit kleinem<br />

Hotelchen“, lacht der Patron. Fünf Gästezimmer<br />

hat er ausgebaut und zwei Appartements.<br />

Damit ist der bescheidene Charakter der Wirtschaft<br />

erhalten geblieben. Unter niedriger<br />

Decke, vor der Tannenholz-Theke, neben Kachelofen<br />

speist man in urgemütlichem Flair.<br />

Gleichzeitig haben die Gäste hinter den Panoramafenstern<br />

einen unendlich weiten Blick ins<br />

Rheintal bis zu den Vogesen.<br />

Fazit, schrieb ein Kritiker: Schöne Aussicht auf<br />

Land und Teller.<br />

53


Weingut Landmann - Freiburg-Waltershofen<br />

Das Weingut Landmann<br />

Bio-Weine aus Überzeugung und für den guten Geschmack<br />

Einen großen Schritt nach vorn, in eine Zukunft mit ehrlicher Tradition,<br />

wagten die beiden Brüder Peter und Jürgen Landmann. Schon<br />

immer bauten sie ihre Reben kontrolliert und umweltschonend an,<br />

doch jetzt haben sie es geschafft: Seit 2007 sind ihre Weine Biozertifiziert,<br />

nach den strengen Richtlinien von Bioland. Und das erfreulichste:<br />

<strong>Die</strong> Qualität schmeckt intensiver denn je!<br />

Peter und Jürgen Landmann genießen ihre Ernten. „Unsere Trauben<br />

wachsen langsamer, das heißt die Frucht ist intensiver“, freuen sie<br />

sich. Es war kein leichter Weg, die 23 Hektar auf reine Bio-Ernte<br />

umzustellen. „Doch es hat sich gelohnt“, lacht Jürgen Landmann<br />

stolz. Der Einstieg in die biologische Produktion ist für beide eine<br />

Sache der inneren Überzeugung und der Philosophie, aber auch der<br />

Gewissheit, dass ausgebaute Weine, nach den traditionellen Grundsätzen<br />

des Weinbaus ehrlicher und somit auch schmackhafter sein<br />

müssten.<br />

Und schon die ersten Versuche gaben ihnen recht. Für Jürgen Landmann<br />

keine Sensation: „Eigentlich ist doch klar, dass Lebensmittel,<br />

die mit Zeit und Liebe reifen dürfen, ihren ursprünglichen Geschmack<br />

entwickeln, und deshalb kein andersartig gezüchtetes Produkt auch<br />

nur annähernd den identischen Urgeschmack erreichen kann.“<br />

<strong>Die</strong> besondere Kunst der Brüder Landmann zeigt sich nicht nur im<br />

Anbau der Reben, sondern auch im Ausbau des Weins im Keller. „Da<br />

hat sich in den letzten Jahren viel getan“, weiß Peter Landmann, „die<br />

alten Verfahrensweisen und neue Techniken verschaffen dem Wein<br />

seinen heutigen einzigartigen, ehrlichen Geschmack.“ Bio-Weine,<br />

die den heutigen Anforderungen nicht nur standhalten, sondern die<br />

sogar übertreffen und neue Wege im Weinanbau aufzeigen, die gibt<br />

es jetzt bei Peter und Jürgen Landmann.<br />

Öffnungszeiten des Weinguts: Montag-Freitag 8-19 Uhr,<br />

Samstag 9 -16 Uhr, gerne auch nach Vereinbarung<br />

Weingut Landmann GbR<br />

Peter und Jürgen Landmann<br />

Umkircher Str. 29<br />

79112 Freiburg-Waltershofen<br />

Tel. 07665/ 6756 · Fax 07665/ 51945<br />

info@weingut-landmann.de<br />

www.weingut-landmann.de


Parkhotel Krone in Maleck<br />

„Ja sitz ich denn in Afrika?“<br />

<strong>Die</strong> Bergners haben das Parkhotel in nur fünf Jahren wieder in die erste Reihe geführt<br />

Maleck hat in den Ohren vieler Gourmets<br />

noch immer einen verführerischen Klang.<br />

Zur Recht, wieder! Denn zwischendurch<br />

war auch mal anderes zu hören. Seit fünf<br />

Jahren führen Heike und Heiko Bergner<br />

das renommierte Hotel, und in dieser Zeit<br />

haben sie das Restaurant längst wieder<br />

in die erste Reihe der Gourmetliga katapultiert.<br />

Erstmals erwähnt wird das Gasthaus<br />

1890 als „Parkhotel Krone“ in der<br />

Gemeindeurkunde. Im Jahr 1966 wird der<br />

Gasthof abgebrochen und auf den alten<br />

Grundmauern neu errichtet. 1986 erfolgt<br />

eine Erweiterung, zu der damaligen Zeit<br />

war der Gasthof Mekka vieler Gourmet-<br />

Freunde. Seit 2008 lockt die Küche von<br />

Heiko Bergner die Feinschmecker wieder<br />

in den 450-Seelen-Ort.<br />

„<strong>Die</strong> bewegen sich!“, sagt die Frau. Ihr Mann<br />

gegenüber lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.<br />

Er genießt eine hausgemachte Rindertafelspitzsülze<br />

mit Senfvinaigrette und Brägele.<br />

„Jetzt guck doch, der andere bewegt sich<br />

auch!“, wird die Frau etwas schriller. Er dagegen<br />

bleibt gelassen: „<strong>Die</strong> Bratkartoffeln sind<br />

perfekt, selten so kross gebratene Kartoffeln<br />

serviert bekommen.“ Er will sich offensichtlich<br />

nicht stören lassen, der Genuss der Rindertafelspitzsülze<br />

hat ihn entrückt.<br />

„Jetzt guck doch endlich, die leben!“, ruft seine<br />

Frau noch lauter, so dass selbst die Gäste<br />

am Nebentisch aufschauen und ihr zustimmen.<br />

Jetzt blickt auch der Mann in die Richtung<br />

seiner Frau und sieht die Flamingos im<br />

Garten am Teich stolzieren. „Ja sitz ich denn in<br />

Afrika?“, entfährt es ihm.<br />

Heiko Bergner lacht, er kennt die Szene. Oft<br />

stehen seine Flamingos bewegungslos im Garten,<br />

wenn die Gäste anfahren. Dann scheint<br />

es, als wären es nur gelungene Skulpturen.<br />

Doch dann bewegen sie sich doch. <strong>Die</strong> lebenden<br />

Flamingos gehören zur Krone in Maleck,<br />

wie Fuchs und Hase auf die Felder des Südschwarzwaldes.<br />

„<strong>Die</strong> hatten schon unsere<br />

Vorgänger“, erzählt Heiko Bergner, „und nun<br />

können wir uns nicht mehr von den Tieren<br />

trennen.“ In der Zwischenzeit sind die Flamingos<br />

zum Markenzeichen des „Parkhotel“<br />

in Maleck geworden. Sie unterstreichen den<br />

Parkcharakter des weitläufigen Gartens.<br />

Heike und Heiko Bergner haben die „Krone“<br />

vor fünf Jahren übernommen. Sie haben das<br />

Haus von Grund auf – nach ihrem Geschmack<br />

– umgemodelt. Zuvor führten sie ein kleines<br />

Hotel in Waldkirch. Ein Banker hatte ihnen das<br />

stattliche „Parkhotel“ gezeigt. „Wir waren<br />

nicht sofort begeistert“, erinnern sie sich, aber<br />

nachdem sie ihre eigenen Pläne dazu entwickelt<br />

hatten, beschlossen sie den Schritt zu wagen.<br />

Im Nachhinein erging es Heike und Heiko<br />

Bergner mit der „Krone“ wohl wie mit den<br />

Flamingos. „Man lernt sie zu lieben“, lacht er<br />

und hat gerade drei neue Vögel hinzugekauft.<br />

<strong>Die</strong> „Krone“ heißt zu Recht „Parkhotel“. Bei<br />

schönem Wetter fällt die Entscheidung schwer.<br />

Zu einladend verführt das rustikale und holzvertäfelte<br />

Kronenstüble einzutreten. Man sitzt<br />

im Herrgottswinkel neben dem Kachelofen<br />

und hört die Holzdielen knarren, wenn die<br />

Bedienung den Wein bringt. Doch draußen<br />

locken Tische und Stühle unter einer Trauerweide,<br />

direkt neben einem Teich, in dem die<br />

Flamingos stehen.<br />

Keine drei Kilometer hinter Emmendingen wird<br />

die Welt exotisch. Dazu die Speisekarte des<br />

engagierten Gastgebers. Auch auf ihr finden<br />

sich neben urbadischen Gerichten oft fremdländische<br />

Genüsse. Und Flamingos? In Ostafrika<br />

werden sie in einem Eintopf serviert. Doch<br />

Heiko Bergner winkt ab und lacht: „Das wäre<br />

wohl ein zu exklusives Menü“.<br />

55


WEINHOF<br />

EXKLUSIV<br />

FÜR DIE<br />

GASTRONOMIE<br />

Goldprämierte<br />

Weine & Winzersekte<br />

der Extraklasse<br />

mit dem besten<br />

Preis-Genussverhältnis<br />

Probieren Sie selbst!<br />

Unser unverbindliches Angebot<br />

erhalten Sie von unseren Fachberatern<br />

Frau Geringer und Herr Weniger.<br />

Markgräfler Lindenhof Müllheim · Werderstr. 51 · 79379 Müllheim<br />

Verwaltung:<br />

Am Sonnenstück 1 · 79418 Schliengen<br />

Tel. 07635/81120 · Fax 07635/811214 · info@sonnenstueck.de<br />

www.sonnenstueck.de


Anzeige<br />

<strong>Die</strong> Kaiserin lädt in Freiburg zu Tisch<br />

Der Name Kaisers Gute Backstube steht für eine lange Backtradition,<br />

handwerkliches Können und hohes Qualitätsbewusstsein.<br />

Birgit Kaiser, Geschäftsführerin des Familienunternehmens<br />

in Ehrenkirchen, weiß aber<br />

genau, dass man sich darauf nicht ausruhen<br />

darf. Innovationen sind gefragt. Ihre naheliegende<br />

Idee: Warum eine gute Backstube nicht<br />

mit einer ebenso guten Küche verbinden? Ein<br />

neues Konzept war geboren – mit Erfolg.<br />

Seit dem 26. Juli 2012 lädt in Freiburg „die kaiserin“<br />

zu Tisch: ein Bäckereifachgeschäft mit<br />

Café und vollständigem Restaurantbetrieb. Hier<br />

finden die Kunden nicht nur das gesamte Backwaren-<br />

und Kuchenangebot von Kaisers Gute<br />

Backstube. Hier können sie ausgiebig frühstücken,<br />

mittags unter drei täglich wechselnden<br />

Menüs und einem Buffet mit knackigen Salaten<br />

wählen, nachmittags ein schönes Stück Kuchen<br />

sowie eine Tasse erlesenen Kaffees genießen<br />

und nach getaner Arbeit den Tag in schönem<br />

Ambiente gemütlich ausklingen lassen. Und an<br />

Sonn- und Feiertagen können sich die Gäste bei<br />

einem reichhaltigen Frühstücksbuffet auf einen<br />

entspannten Tag einstimmen.<br />

Küche mit italienischer Note<br />

Jung, modern und urban ist die Innenausstattung<br />

der „kaiserin“ gehalten und so verhält es<br />

sich auch in der Küche, die hier zelebriert wird.<br />

Dafür sorgt ein vierköpfiges hochmotiviertes<br />

<strong>Köche</strong>team, das eine saisonale regionale Küche<br />

mit italienischem Einschlag kreativ zu interpretieren<br />

weiß.<br />

<strong>Die</strong> Küche ist durchgehend von 11.30 Uhr bis<br />

22 Uhr geöffnet. Tagsüber gibt es einen Mix<br />

aus Selbst- und Bedienservice, der um 17 Uhr<br />

in komplette Bedienung am Tisch übergeht. Bei<br />

der „kaiserin“ werden Frühstück, Buffets und<br />

Menüs aber nicht einfach nur hinter einer verschlossenen<br />

Tür zubereitet. Es gilt vielmehr das<br />

Prinzip der gläsernen Küche, in die jeder Gast<br />

rein- und den <strong>Köche</strong>n über die Schultern schauen<br />

kann. Dazu gehört auch, dass die <strong>Köche</strong> die<br />

Pasta-Maschine gelegentlich ins Restaurant stellen<br />

und vor den Augen der Gäste frische Pasta<br />

herstellen.<br />

Gekocht wird bei der „kaiserin“ so wie bei Kaisers<br />

Gute Backstube gebacken wird: mit ausgesuchten<br />

Produkten und Rohstoffen regionaler<br />

Lieferanten und natürlich ohne Zusatzstoffe.<br />

Das gilt auch für Suppen und Soßen, die jeden<br />

Tag aus frischen Produkten angesetzt und gekocht<br />

werden. Qualitätsbewusstsein, aber auch<br />

Flexibilität zeichnen die kaiserliche Küche aus,<br />

die auch auf Nahrungsunverträglichkeiten sowie<br />

Allergien der Gäste reagieren kann. Zudem<br />

stehen vegetarische Gerichte auf der Karte.<br />

Catering und Special Events<br />

Natürlich sind bei der „kaiserin“ die Türen für<br />

Events, Feste und Firmenfeiern offen. Dabei<br />

können die Gäste das Restaurant ganz oder teilweise<br />

reservieren und sich ein Menü nach eigenen<br />

Wünschen zusammenstellen. Gerne liefert<br />

die Küche mit dem Catering-Service Speisen<br />

und Getränke nach Hause oder in die Firma.<br />

Das Angebot reicht vom klassischen Backcatering<br />

bis hin zu Canapés, Fingerfood, Sushi,<br />

Kaltschalen und Desserts.<br />

Aber auch im laufenden Betrieb ist Birgit Kaiser<br />

nicht um neue Ideen verlegen. So stehen regelmäßig<br />

Abend-Events auf dem Programm, die<br />

unter ein bestimmtes Thema gestellt werden.<br />

Den Auftakt machte „diekaiserin trifft Apfelsherry“<br />

– ein viergängiges Menü, bei dem korrespondierende<br />

Apfelsherry-Sorten aus der Rhön<br />

zu jedem Gang kredenzt wurden. Ein Dauerthema<br />

stand bereits auf der Tagesordnung: Wie<br />

wird man nach dem langen Winter die zu vielen<br />

Pfunde los? Als Antwort gab es auf der Karte 14<br />

Tage lang ein nach der Brigitte-Diät gekochtes<br />

Menü. Weitere Events und Themenabende sind<br />

in Planung.<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo - Sa ab 6.00 Uhr/bis 22 Uhr warme Küche<br />

So & Feiert. ab 7.30 Uhr/bis 22 Uhr warme Küche<br />

„diekaiserin“ Kaisers Gute Backstube GmbH<br />

Basler Straße 109 · 79115 Freiburg<br />

Tel.: 0761/8889 3539<br />

info@kaisers-backstube.de<br />

www.diekaiserin.eu.<br />

Besonderheiten: kostenfreier WLAN-Zugang,<br />

behindertengerechte Einrichtung, Wickeltisch<br />

und Kinderecke, kostenfreie Parkplätze<br />

Anfahrt: stadtauswärts: direkter Zugang<br />

von der Basler Straße - stadteinwärts: über<br />

Aldi-Parkplatz an der Kreuzung beim Bauhaus


Fleisch von hier<br />

Wo ein Handschlag noch zählt<br />

Der Fleischgroßhändler Färber schafft Vertrauen zwischen Landwirten und Verbrauchern<br />

<strong>Die</strong> Metzger der Firma Färber sind Genusshandwerker.<br />

Bei dem Fleischgroßhändler<br />

Färber zählt die Qualität und Frische des<br />

Fleisches. Statt eines großen Schlachthofes,<br />

achtet die Unternehmensleitung lieber<br />

auf, „aus der Region für die Region“.<br />

„Leitmotiv unseres Unternehmens ist der<br />

Regio-Gedanke“, sagt Manfred Kempter,<br />

Geschäftsführer des Fleischgroßhändlers,<br />

„wir kennen die Landwirte in der Nachbarschaft<br />

und sorgen für kurze Wege!“<br />

„Aus der Region für die Region“<br />

Ein bisschen arbeitet der Fleischgroßhändler<br />

Färber noch wie in der vermeintlich guten alten<br />

Zeit. Zwar ist Färber längst bundesweit unterwegs,<br />

doch der Großhändler bleibt regional<br />

organisiert. „Man muss die Bauern kennen,<br />

wissen wie das Vieh der Region gezüchtet wird<br />

und dann für kurze Schlachtwege sorgen“,<br />

sagt Manfred Kempter, der Geschäftsführer<br />

des Fleischgroßhändlers. Sicher ist, dass nur<br />

eine für die Tiere stressfreie Schlachtung für<br />

eine hohe Fleischqualität sorgt. Deshalb leistet<br />

sich der Fleischgroßhändler heute noch immer<br />

in jeder Region einen eigenen Schlachthof. Insgesamt<br />

mit 25 Standorten im süddeutschen<br />

Raum vertreten. „Wir verstehen uns als Mittler<br />

zwischen dem landwirtschaftlichen Erzeuger,<br />

und den Fleischerfachgeschäften in der Region“,<br />

sagt Kempter und betreibt unter anderem<br />

in Offenburg, Freiburg, Lörrach, Villingen,<br />

Waldshut und Singen jeweils dezentral einen<br />

eigenständigen Schlachthof.<br />

Stressfreie, tierschutzgerechte Schlachtung<br />

<strong>Die</strong> Produktpalette bietet schlachtfrisches<br />

Fleisch vom Schwein, Rind, Kalb und Lamm<br />

und Handelswaren: Geflügel, Wild, Fisch und<br />

Käse. Seit 2010 wurde dieses umfangreiche<br />

Sortiment um frisches Wild aus heimischer<br />

Jagd erweitert. „Wir sind ein leistungsfähiger,<br />

flexibler Lieferant. Unser internes Qualitätsmanagement<br />

verlangt eine kontinuierliche Einhaltung<br />

verschiedener Prüfstufen, die deutlich<br />

über die nationalen und EU-Normen hinausgehen.<br />

<strong>Die</strong>se betreffen unter anderem die Herkunftssicherung<br />

der Tiere unter Einsatz modernster<br />

EDV-Technik, eine absolut stressfreie,<br />

tierschutzgerechte Schlachtung, die lückenlose<br />

Überwachung der fachmännischen Weiterverarbeitung<br />

sowie die ständige Kontrolle<br />

des HACCP-Konzepts in allen Betrieben durch<br />

einen diplomierten Lebensmittel-Ingenieur,<br />

bis hin zur schnellen Bereitstellung der Ware<br />

beim Kunden mittels einem Fuhrpark von 200<br />

eigenen Kühlfahrzeugen. Unsere unmittelbare<br />

Nähe zum Kunden ist unsere Stärke. „Just in<br />

Time“ bedeutet für uns, den Kunden an sechs<br />

Tagen in der Woche innerhalb weniger Stunden<br />

nach Auftrag beliefern zu können.“<br />

135jähriges Firmenjubiläum<br />

Man schrieb das Jahr 1877, als Emil Färber im<br />

südbadischen Villingen eine Viehhandlung<br />

aus der Taufe hob - die Urzelle der heutigen<br />

Emil Färber GmbH & Co. KG. Heute betreibt<br />

das Unternehmen in Baden-Württemberg,<br />

Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Sachsen und<br />

Brandenburg insgesamt 30 Schlachthöfe. Willi<br />

Kempter, der aus Lörrach stammende Metzger<br />

und Viehkaufmann hatte maßgeblich zur<br />

Entwicklung der Firmengruppe beigetragen.<br />

Sein Sohn Manfred Kempter gibt heute die<br />

Richtung für die Zukunft vor: „Wir werden<br />

weiterhin dezentral agieren, ganz nah bei den<br />

Bauern und den Kunden. Nur so ist die hohe<br />

Qualität garantiert und wir können jederzeit<br />

Metzgereien und Gastronomie in kürzester<br />

Zeit mit Fleisch aus der Region beliefern.“<br />

Emil Färber GmbH & Co. KG<br />

Karl-Friedrich-Straße 98 · 79312 Emmendingen<br />

Telefon +49 (0)7641 / 586-0 · www.faerber.de


− Es ist Liebe und Demut,<br />

− es ist Leidenschaft und Hingabe,<br />

− wachsame Aufmerksamkeit,<br />

− ständige Sorgfalt,<br />

− um Boden, Rebstock und Traube.<br />

(Martin Waßmer)<br />

Auszeichnungen<br />

2012 Vinum Deutscher Rotweinpreis 2012<br />

Sonderpreis „Roter Riese“<br />

Auszeichnung für hervorragende Rotwein-<br />

Kollektionen über Jahre hinweg<br />

2012 Weingut des Jahres<br />

Schlemmer Atlas 2013<br />

2012 Gault Millau-Wein Guide 2013<br />

Top Bewertungen 3 Rote Trauben<br />

2012 Eichelmann-Weinführer 2013<br />

4 Sterne<br />

Höchstbewertungen bei Spätburgundern<br />

mit 93 und 94 Punkten<br />

2012 Sauvignon Blanc Trophy<br />

Deutschlandweit 2. Platz<br />

2012 Chardonnay Du Monde<br />

Medaille für den Chardonnay >SW<<br />

2012 Decanter World Wine Award<br />

London & Asien<br />

Mehrere Medaillen für Rot- und Weisweine<br />

www.weingut-wassmer.de<br />

Tel. 07633 - 15292


Et voilà!<br />

So leben wir hier!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!