Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
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Das Beste was die Region zu bieten hat<br />
2013 / 5 Euro<br />
<strong>Breisgau</strong> <strong>Kaiserstuhl</strong><br />
<strong>Köche</strong><br />
U .<br />
U<br />
WIR SIND GENUSS<br />
· Südland KÖCHE ·<br />
Kreation Alfred Klink<br />
www.suedland.net
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Vorwort<br />
Von Gewürzzauberern und Kräuterhexern<br />
<strong>Die</strong> <strong>Köche</strong> in diesem Magazin versprechen eine vielfältige Geschmackswahl -<br />
Jede Köchin und jeder Koch hat eine eigene Handschrift<br />
Ein deutscher Lammrücken unterscheidet sich zunächst<br />
nicht wesentlich von einem französischen Carré<br />
d‘agneau oder von einem italienischen Rack di agnello.<br />
<strong>Die</strong> Unterschiede zeigen sich in der Küche. Der Italiener<br />
verwendet viel Olivenöl, Knoblauch und kräftige Kräuter.<br />
Der Franzose baut eine raffinierte Sauce und gibt<br />
ihr auch mal exotische Gewürze wie Vanille, Zimt oder<br />
Ingwer mit hinzu. Und die deutschen <strong>Köche</strong>? Wir haben<br />
unsere <strong>Breisgau</strong>-<strong>Kaiserstuhl</strong>-<strong>Köche</strong> besucht und in deren<br />
Gewürzschränken gestöbert.<br />
<strong>Die</strong> meisten unserer <strong>Köche</strong> verwenden als Grundlage gesunde Lebensmittel<br />
der Region. Doch dann scheiden sich auch schon die Geister. <strong>Die</strong><br />
einen bleiben weiterhin dogmatisch regional. „Meine Oma servierte<br />
Sonntagsgerichte alle ohne Kurkuma oder Ingwer, und die schmeckten!“<br />
Während der andere etwa gerade von neu entdeckten Gewürzen<br />
beim Libanesen schwärmt: „<strong>Die</strong> überraschen selbst im klassischen<br />
Lammrücken mit einem orientalischen Märchen.“<br />
Vive la différence! – gilt auch in guten, deutschen<br />
Restaurants. Alle <strong>Köche</strong> in diesem Magazin kochen<br />
alleine nach ihrem persönlichen Geschmack.<br />
Der eine will puristisch nur grüne Bauernkräuter<br />
als Zutat schmecken, der andere dagegen sucht<br />
fremde Aromen in exotischen Gewürzen.<br />
Wir haben auf unserer Tour durch die Küchen der<br />
<strong>Breisgau</strong>-<strong>Kaiserstuhl</strong>-<strong>Köche</strong> wahre Kräuterhexer<br />
und Gewürzzauberer besucht. Wir stellen Ihnen auf den folgenden Seiten<br />
klassische Kräuterköche und aufgeschlossene<br />
Asia-Gewürz-Künstler<br />
vor. Sie entscheiden, bei wem Sie<br />
einkehren!<br />
Mit schmackhaften und<br />
verführerischen Grüßen<br />
Bernhard Mössinger<br />
Landgasthof Baumgärtner<br />
Weisweil, Seite 26<br />
3<br />
...so finden Sie die <strong>Köche</strong><br />
<strong>Breisgau</strong> <strong>Kaiserstuhl</strong><br />
Erich Schütz und Njoschi Weber<br />
Michael Kavelmann<br />
Weinstube Holzöfele<br />
Ihringen, S. 18<br />
Oliver Rausch<br />
Hotel Schloss Reinach<br />
Freiburg Munzingen<br />
S. 28<br />
Sascha Kölsch<br />
Restaurant Zur Krone<br />
Bad Krozingen-Biengen<br />
S. 20<br />
31<br />
5<br />
Sascha Weiss<br />
Wolfshöhle Freiburg<br />
Freiburg<br />
S. 34<br />
3<br />
Fritz Helfersrieder<br />
Hotel Restaurant Storchen<br />
Bad Krozingen-Schmidhofen<br />
S. 9<br />
Thomas Merkle<br />
Merkles Restaurant Rebstock<br />
Endingen, S. 17<br />
Michael Zahn<br />
Gasthof Kreuz Post<br />
Staufen, S. 36<br />
Mathias Luiz<br />
Staufen<br />
Tanja und Georg Fehrenbach<br />
Hotel Restaurant Kühler Krug<br />
Freiburg, S. 10<br />
Albert Schweizer<br />
Ringhotel Zum Roten Bären<br />
Freiburg, S. 30<br />
Fritz Zehner<br />
Zehners Stube<br />
Pfaffenweiler, S. 7<br />
Restaurant Ambiente<br />
Staufen-Grunern, S. 24<br />
Heiko Bergner<br />
Parkhotel Krone Maleck<br />
Emmendingen-Maleck, Seite 8<br />
Adolf Frey<br />
Hotel Restaurant Rebstock-Stube<br />
Denzlingen, S. 12<br />
Alfred Klink<br />
Hotel Colombi<br />
Freiburg, S. 5<br />
Tobias Lichy<br />
Hotel Rheingold<br />
Freiburg, S. 16<br />
Steffen Disch<br />
Gasthaus Zum Raben<br />
Horben bei Freiburg, S. 6<br />
Christoph & Sabine Riesterer<br />
Zähringer Hof<br />
Münstertal-Stohren, S. 38<br />
Hermann-Josef Strecker<br />
Hotel & Restaurant Hirschen<br />
Glottertal, S. 32<br />
Titel Kreation von Alfred Klink: Dreierlei vom Rehfilet, Gewürzapfel, Rote Bete-Gelee<br />
Wir präsentieren die <strong>Köche</strong> auch im Internet, klicken Sie rein: www.suedland.net<br />
<strong>Die</strong> „Südland <strong>Köche</strong> <strong>Breisgau</strong> <strong>Kaiserstuhl</strong>“ sind Mitglieder der über<br />
130 <strong>Köche</strong> zählenden Südland-<strong>Köche</strong>-Gilde von Freiburg bis Oberstdorf.<br />
<strong>Die</strong> „Südland-<strong>Köche</strong>“ werden ausgewählt und betreut von der Fachagentur<br />
für Gastronomie und Hotellerie „<strong>Die</strong> Redaktion“, Überlingen, www.dieredaktion.net<br />
U<br />
U .<br />
Oliver Mewes<br />
Relais & Chateaux Hotel Schwarzmatt<br />
Badenweiler, S. 22<br />
WIR SIND GENUSS<br />
· Südland KÖCHE ·<br />
Claude F. Gysin-Spitz<br />
Restaurant Pfaffenkeller<br />
Wollbach bei Kandern, Seite 14<br />
3
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Tischreservierung unter 0761/2 10 60 · www.colombi.de · info@colombi.de
Gewürze und Kräuter müssen<br />
en passant harmonieren<br />
Alfred Klink I Colombi Hotel I Freiburg<br />
Colombi Hotel<br />
Gastgeber Waltraud und Roland Burtsche<br />
Küchendirektor Alfred Klink<br />
Restaurantleiter Günther Hilbert<br />
Sommelier Gerhard Mauerhan<br />
Rotteckring 16<br />
D-79098 Freiburg<br />
+49 (0) 761 / 21060<br />
www.colombi.de<br />
Öffnungszeiten<br />
12 bis 15 Uhr und 19 bis 24 Uhr; Küchen-Öffnungszeiten 12 bis 14.15 Uhr und<br />
19 bis 22 Uhr; Nachtkarte/Kleine Karte 22 bis 23 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
112 Nichtraucherzimmer und Suiten reichen vom behaglichen Einzelzimmer bis hin zur<br />
luxuriösen Colombi-Suite mit faszinierendem Ausblick auf das Freiburger Münster und<br />
die malerische Altstadt. Edles Zirbelholz ziert die Wände und Decken in der Zirbelstube;<br />
mit ebenfalls warmer Holzvertäfelungen und soliden Holzmöbeln ist die Falkenstube<br />
ausstaffiert; während die mit hellem, antikem Fichtenholz vertäfelte Hans-Thoma-Stube<br />
einer original Bauernstube aus dem Jahre 1776 entstammt. Sitzplätze bietet der Colombi<br />
Bargarten auf seiner kleinen Terrasse.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Stern,<br />
Gault Millau 17 Punkte,<br />
Feinschmecker 3 F<br />
Seit 32 Jahren verleihen ihm die Michelin-Tester ununterbrochen<br />
ihren begehrten Stern – welch ein Koch hat dies bisher schon geschafft?<br />
In dieser langen Zeit hielten Alfred Klink viele Gewürzhändler<br />
immer wieder neue, exotische Blüten, Früchte und Wurzeln<br />
unter die Nase. Doch Klink bleibt sich und seinem Purismus<br />
treu. Er verwendet Gewürze nur dezent, diskret, reduziert. „Der<br />
Geschmack muss sich im Gericht bilden, die Grundprodukte und<br />
Gewürze müssen zusammen harmonieren!“<br />
Salz, Pfeffer und Kräuter sind für Klink die Voraussetzung für seine Frischeküche.<br />
Täglich lässt er sich mindestens zehn verschiedene Kräutersorten<br />
liefern, auch im Winter. Dabei verwendet der Sternekoch zwei<br />
verschiedene Salzsorten, sowie zwei selbst zusammengestellte Pfeffermischungen<br />
und verteilt zu den verschiedenen Gerichten seine Kräutervielfalt<br />
wohl ausgesucht und dosiert. „Es geht nicht darum möglichst<br />
viele exotische Gewürze oder Kräuter zu verwenden, sondern mit den<br />
wenigen, passenden den Eigengeschmack unserer Produkte zu heben.“<br />
Dazu greift Klink am liebsten auf alte, bewährte Kräuter aus dem Bauerngarten<br />
zurück. Selbst das von vielen als Maggi-Kraut verschriene<br />
Liebstöckel ist es ihm wert. Aus dem geschmackvollen Grün macht er<br />
zum Beispiel ein auserlesenes Liebstöckel-Gelee und serviert es zum<br />
frisch angemachten Rindertatar.<br />
In Klinks Küche duftet es immer nach frischem Grün, wie in der Kräuterabteilung<br />
des Wochenmarkts. Rosmarin, Thymian, Kerbel, Dill, Blattpetersilie<br />
– je nach Lieferungen schnippeln seine 30 <strong>Köche</strong> Kräuter um<br />
die Wette. <strong>Die</strong> Colombi-Küche ist in erster Linie ein Garant der traditionellen,<br />
badisch-französischen Kochkunst und die weiß die Vielfalt der<br />
heimischen Kräuter zu nutzen.<br />
Doch die Franzosen waren auch exotischen Gewürzen aus ihren Kolonien<br />
nie abgeneigt. Französisches Currylamm oder Ingwer an Geflügel<br />
gehört zum Repertoire ihrer Küche. Auch Klink verwendet gerne Ingwer,<br />
wie an seiner Asia-Ente für die er einen Orangensaft karamellisiert und<br />
mit Ingwersirup verfeinert, oder seine Stubenküken mit Chili und Ingwer<br />
gewürzt. Dafür legt er die Stubenküken zwei Tage in eine helle Sojasau-<br />
ce mit Palmzucker, Zitronengras, Limettenblätter und Knoblauch ein. <strong>Die</strong><br />
Gewürzauswahl hört sich vielfältig an, doch dient jeder Duft nur einem<br />
stimmigen Bukett. Jedes Gewürz ist dezent und reduziert eingesetzt,<br />
keines darf dominieren, nur gemeinsam sollen sie mit einem stimmigen<br />
Aroma das zarte Kükenfleisch streicheln.<br />
„Wenn die Gewürze zusammen harmonieren gibt es einen stimmigen<br />
Geschmack!“ Ihm unterstellt Klink seine ganze Kreativität. Manchmal<br />
scheinen seine Kniffe einfach. Zur Rotbarbe legt er ein Sträußen Zitronenthymian.<br />
In der heißen Butter lässt er die ätherischen Öle des Thymians<br />
neben dem Fischfilet karamellisieren. „Der Fisch nimmt den Geschmack<br />
auf, das gibt ein feines Aroma, dazu Meersalz, Koriander und<br />
etwas weißer Pfeffer.“<br />
Klink lässt den Geschmack am Produkt entfalten. Er greift nur dezent<br />
und diskret, mit feiner Hand, in den Garprozess ein. „Ein stimmiger Geschmack<br />
muss sich im Gericht bilden, die dazugegebenen Gewürze und<br />
Kräuter müssen wie en passant zu Einem harmonieren!“<br />
Bretonisches Rotbarbenfilet und krosse Langostino mit zweierlei Fenchel, Curry und<br />
Krustentierglace<br />
5
Steffen Disch I Gasthaus zum Raben I Horben<br />
„Weniger is(s)t mehr!“<br />
Gasthaus zum Raben<br />
Gastgeber Kirsten und Steffen Disch<br />
Küchenchef Steffen Disch<br />
Dorfstraße 8<br />
D-79289 Horben bei Freiburg<br />
+49 (0) 761 / 556520<br />
www.raben-horben.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21 Uhr;<br />
Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 3<br />
Wer in die Gaststube des Raben eintritt, will bleiben. Der Holzdielenboden<br />
knarrt unter den Fußsohlen, die halbhohe Holzvertäfelung strahlt Wärme aus,<br />
die lange Holzbank verlockt zum Sitzen und der Herrgottswinkel garantiert<br />
verlässliche Tradition.<br />
Hier ist jeder Tag für den Gast ein Sonntag, die Speisekarte inklusive.<br />
Hinterm Haus, mit Blick in die Rheinebene, lockt ein Garten mit 60 Plätzen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand / 1 Besteck,<br />
Gault Millau 16 Punkte,<br />
Feinschmecker 2,5 F,<br />
Mitglied der Jeunes Restaurateurs,<br />
Marcellinos Platz 1 Freiburg Umland<br />
Steffen Disch ist kein sparsamer Mensch, jedenfalls als Koch.<br />
„Man darf beim Einkauf seiner Produkte nicht sparen, da zählt<br />
nur das Beste!“, sagt er, „aber Kräuter und vor allem Gewürze,<br />
die verwenden wir vorsichtig.“ Disch achtet beim Einkauf auf<br />
den Geschmack. Möglichst naturnahe Lebensmittel, möglichst<br />
geschmackvoll und mit eigenständigem Charakter. „Den zerstöre<br />
ich dann nicht mit zu viel Gewürzen“, warnt er und verwendet<br />
in den Sommermonaten fast ausschließlich außer Salz und Pfeffer<br />
in erster Linie frische Kräuter.<br />
„Kräuter und Gewürze sind ausschließlich zur Verfeinerung der Produkte<br />
und Speisen und nicht zum Erschlagen“, stellt Steffen Disch klar. Sein<br />
Satz ist schon legendär: „das Produkt ist der Star!“. Er kauft nur hochwertige<br />
Lebensmittel, am liebsten bei Lieferanten die er kennt und diese<br />
Lebensmittel will er dann auch möglichst authentisch servieren. „Was<br />
brauche ich da Ingwer an schmackhaften Karotten zu einem regionalen<br />
Gericht oder asiatische Düfte an einer herzhaften Rote Bete?“, fragt er<br />
rein rhetorisch und verwendet nur frisches Gemüse, nie aus der Tiefkühltruhe,<br />
blanchiert kein Gemüse. Karamellisiert zum Beispiel klassisch die<br />
Karotten in Butter mit einer Prise Zucker, gibt Salz hinzu, oder würzt die<br />
Rote Bete ebenfalls nur mit Salz und etwas Zucker und streut ein paar<br />
im Mörser gestoßene Körnchen Kümmel darunter und zur Abrundung<br />
einen Schuss Himbeeressig.<br />
In den warmen Monaten frönt er seiner Leidenschaft. Da greift er bei<br />
den grünen Kräutern in die Vollen. Er hat sich einen extra Kräutergarten<br />
angelegt. „Wenn Sie das Grün in Ihrem Garten pflücken, entfaltet sich<br />
der Geschmack sofort, absolut frisch, der Saft duftet belebend und die<br />
Blätter tragen ihre volle geschmackliche Stärke.“<br />
Estragon und Basilikum zählt zu seinen Lieblingskräutern. Ohne Schnittlauch,<br />
Blattpetersilie, Thymian und Rosmarin geht nur wenig. Wildkräuter<br />
verwendet er am allerliebsten. „Unvergleichbar!“, seine Wertschätzung.<br />
Einen Loup de mer serviert Disch im Sommer zum Beispiel mit Basilikum<br />
und Estragon. Im Winter mit einer raffinierten Hummer-Zitronengras-<br />
6<br />
Currysauce. Oder seine Tomatenessenz als weißen Tomatenschaum.<br />
Im Sommer natürlich mit Basilikum, aber auch Liebstöckel. Im Winter<br />
mit Zitronen-Olivenöl und Sternanis. Im Sommer gibt er an die Taubenbrüstchen<br />
frischen Majoran. Im Winter findet das zarte Geflügelfleisch<br />
in Zimtnelken seine Untermalung.<br />
„Wichtig ist, ob Kräuter oder Gewürze, dass man immer nur das Produkt<br />
unterstreicht, nie erschlägt.“ Da hält er es mit dem Architekten Mies van<br />
der Rohe und weiß: „Weniger ist mehr!“<br />
Dischs Karte ist ein Spiegel des saisonalen Marktangebots. Im Winter<br />
verfeinert er gerne regionale Lebensmittel mit einem Hauch Asia oder<br />
nutzt die exotischen Gewürze, in Ermangelung der frischen Kräuter,<br />
auch für andere Gerichte. Selbst für die Desserts, wie für seine Schlosserbuben<br />
auf Gewürzananas. Dörrpflaumen mit Marzipan und Mandel<br />
gefüllt - für die Ananas macht er eine Marinade aus Koriander, Szechuanpfeffer,<br />
Lorbeer, Sternanis und Chili. Mit selbstgemachten Schokoladeneis<br />
und Tonkabohne serviert er die österreichische Verführung.<br />
Schlosserbuben auf Gewürzananas mit Schokoladen-Tonkabohneneis und Vanillesauce
Ein unbeugsamer Klassiker<br />
Friedrich Zehner I Zehners Stube I Pfaffenweiler<br />
Zehners Stube<br />
Gastgeber Beatrix Grau und Friedrich Zehner<br />
Küchenchef Friedrich Zehner<br />
Weinstraße 39<br />
D-79292 Pfaffenweiler<br />
+49 (0) 07664 / 6225<br />
www.zehnersstube.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 12 Uhr bis 14 Uhr<br />
und 18 bis 21.30 Uhr;<br />
in der Weinstube ab 18 Uhr;<br />
Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
1575 wurde das ehemalige Rathaus Pfaffenweiler gebaut. Bald soll es<br />
wieder seine ursprüngliche Funktion übernehmen, aber vorerst regiert hier<br />
noch die hohe Kochkunst. Friedrich Zehner hat den Gastraum mit Sternengewölbe<br />
und mächtiger Steinsäule adelig gestaltet. <strong>Die</strong> Fußbodenheizung in dem<br />
Steinboden sorgt für eine wohlige Wärme. Man sitzt hier wahrlich fürstlich.<br />
Im Innenhof bieten in den Sommermonaten 25 Stühle ein lauschiges<br />
Plätzchen unter geflochtenen Reben.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 2 Bestecke,<br />
Gault Millau 16 Punkte,<br />
Gusto 6 Pfannen<br />
Der Mann kocht seit über 40 Jahren und strahlt noch immer die<br />
Freude an seinem Beruf aus. Wenn Fritz Zehner in seiner Küche<br />
Regie führt, lässt er sich von keinem modischen Trendsetter reinreden.<br />
Dabei hat er selbst ein bisschen den heutigen Modetrend<br />
mit vorangetrieben. „Wir haben schon vor 30 Jahren gekocht,<br />
was heute in den noblen In-Restaurants aufgetischt wird“, blickt<br />
er stolz auf seine Kochlaufbahn zurück. Vor über 30 Jahren hätte<br />
man Zehner zu den damals jungen Wilden zählen können. Seinem<br />
damaligen Stil blieb er immer treu. Heute ist er damit ein<br />
Klassiker.<br />
Friedrich Zehner kocht noch heute aufrecht und gradlinig, wie er es vor<br />
40 Jahren im damals renommierten Löwen im Münstertal gelernt hat.<br />
Seine Lehrzeit ist bis heute das solide Fundament seiner bodenständigen,<br />
gehobenen Küche, die ihn bis in den Olymp der Sterneköche geführt<br />
hat. „Klar serviert man heute leichter, feiner“, weiß auch er, „aber<br />
an einem guten, herzhaften Fond als Grundlage für eine abgerundete,<br />
verführerische Sauce, führt kein Weg vorbei.“ Zehner ist der ungekrönte<br />
Saucenkönig.<br />
Seine Töpfe sind fast so alt, wie er selbst. Täglich simmern in ihnen die<br />
verschiedensten Fonds. Schon ihr Duft ist berauschend. Ihnen fehlt es<br />
an nichts. Gehaltvoll verfeinert er den Extrakt mit Butter und Sahne,<br />
nach allen Regeln er Kunst der großen französischen Küchenmeister. Für<br />
sein zartes Milchkalbsteak verfeinert er den herzhaften Kalbsfond mit<br />
Morchelrahm, für das feine Täubchenbrüstchen gibt er in den Kalbsfond<br />
Perigord Trüffel.<br />
Zehner beherrscht auch ohne seinen Michelin-Stern das Einmaleins der<br />
renommierten Sterneköche und hat noch immer den Ehrgeiz im Ranking<br />
ganz vorne mitzuspielen. Dabei muss er niemandem mehr etwas beweisen,<br />
aber er will: „Das bin ich meinen Stammgästen schuldig. Schon<br />
alleine für sie strengen wir uns täglich aufs Neue an.“ Manche der heutigen<br />
Stammgäste kamen schon in jungen Jahren zu ihrem Zehner Fritz.<br />
Einige damals mit ihrem ersten selbstverdienten Geld als Referendare.<br />
In den 80er oder 90er Jahren war der Sternekoch Friedrich Zehner als<br />
Patron schon ein Original. Manche der jungen Gäste von damals sind<br />
heute gestandene Rechtsanwälte oder erfolgreiche Architekten. Doch<br />
sie pilgern noch immer zu ihm, zu ihrem Fritz, auch ohne Stern.<br />
Einige kommen auch, weil Zehner ein Koch und Gastwirt des alten<br />
Schlages ist. Der Mann ist der Küchenchef, er schreibt die Speisekarte,<br />
schmeckt jedes Sößle ab, achtet auf jedes Tellerchen, das über den<br />
Pass geht und steht doch jeden Abend auch mal in seiner Gaststube,<br />
um seine Gäste persönlich zu begrüßen. Viele der Gäste sind nicht nur<br />
Freunde seiner Kochkunst geworden, sondern achten ihren Zehner Fritz<br />
als einen Patron einer langsam aussterbenden Spezies. In Zeiten der System-Gastronomie<br />
ist Fritz Zehner ein unbeugsamer Klassiker. Er ist ein<br />
Original. Sein oberstes Ziel bleiben glückliche Gourmets. Mit einem Augenzwinkern<br />
greift er weiterhin auf höchstem Niveau nach den Sternen<br />
und schmunzelt zuversichtlich: „Das ist eine Frage der Zeit!“<br />
„Ich koche was mir schmeckt“<br />
Der Küchenmeister überzeugt mit seinen Fischmenüs, mit dem Loup auf<br />
Linsenragout, oder Jakobsmuschel auf Thaicurrysauce, legendär ist sein<br />
Hummersüpple du Chef oder der Schweinerücken vom Iberico, das Rinderfilet<br />
aus Amerika oder der Steinbutt aus der Bretange.<br />
Im Trend ist Zehner als Purist. <strong>Die</strong> regionale Schiene fährt er nicht mit.<br />
„Ich koche was mir schmeckt“, bleibt er sich treu. Beim Klassiker der<br />
französischen Kochkunst gibt es nach wie vor: Gänseleberterrine mit<br />
Quittengelee, Tempura von wilden Gambas auf Safransauce oder Crepinette<br />
von der Taube in Gänseleberschaum.<br />
In Zehners Stube wird die Haute Cuisine geboten, in der Weinstube im<br />
Rathaus-Keller die etwas bodenständigeren Gerichte. Doch so genau<br />
hält sich der Patron nicht an die Abgrenzung. Wer zu Zehner kommt, will<br />
Zehners Kochkunst genießen.<br />
7
Heiko Bergner I Parkhotel Krone I Emmendingen - Maleck<br />
Täglich ein erntefrisches Kräutersträußchen<br />
Parkhotel Krone Maleck<br />
Gastgeber Heike und Heiko Bergner<br />
Küchenchef Heiko Bergner<br />
Brandelweg 1<br />
D-79312 Emmendingen - Maleck<br />
Tel. +49 (0) 7641 / 9309690<br />
www.kronemaleck.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Montag ab 18 Uhr – sonst täglich 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag keinen<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 25<br />
Es ist ein stattlicher Gasthof. <strong>Die</strong> historische Fassade lässt auf verlässliche Tradition<br />
schließen. <strong>Die</strong> Kronenstube besticht durch ihre urige, hölzerne Wandvertäflung, Holztische<br />
und –stühle sowie einen Kachelofen. Das stilvolle Restaurant mit offenem Kamin<br />
dagegen ist dank Panoramafenstern lichtdurchflutet. Wer die Terrasse betritt, weiß, warum<br />
die Krone Parkhotel heißt. Idyllisch gelegen, umgeben von einem romantischen Park<br />
mit Teich sitzt man unter großen Trauerweiden und kann die Seele baumeln lassen. Das<br />
Highlight des Hauses muss man mit eigenen Augen gesehen haben: Rosa Flamingos<br />
mitten im Schwarzwald!<br />
Auszeichnungen<br />
Schlemmeratlas 3 Bestecke,<br />
Eurotoques Mitglied<br />
Vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein erntet Chefkoch<br />
Heiko Bergner fast täglich in seinem eigenen Garten verschiedenste<br />
Kräuter. Wenn seine Kapazitäten nicht mehr ausreichen,<br />
weiß er sich aber auch zu helfen. Qualität durch Nähe – ganz<br />
nach diesem Motto bezieht der Eurotoques-Chefkoch erntefrisches<br />
Grün sowie Obst und Gemüse direkt beim Bauern aus dem<br />
Ort, womit verraten ist: Heiko Bergner steht auf natürliche und<br />
regionale Produkte, am liebsten ganz nah um die Ecke!<br />
Vor fünf Jahren haben Heike und Heiko Bergner das „Parkhotel Krone“<br />
in Maleck übernommen. Seither spielt der Ort Maleck wieder in der<br />
gehobenen Gourmet-Liga. Bescheiden führt Bergner den Erfolg seiner<br />
Küche auf den Einsatz seiner Waren zurück: „Wirklich absolut frische<br />
Lebensmittel bekommt man nur direkt beim Erzeuger in der Region. Hier<br />
kenne ich die Bauern, alle Lieferanten und den Metzger.“ Zum Beispiel<br />
seine gefüllte Kalbsschulter: „Das Tier stand im Glottertal auf der Weide,<br />
hat sich von der Muttermilch und gesunden Gräsern und Kräutern<br />
ernährt, sonst nichts – das schmeckt man!“, ist er felsenfest überzeugt.<br />
<strong>Die</strong> wichtigste Zutat für Bergner ist Zeit. „Was schnell wächst hat keinen<br />
Geschmack, was nicht gereift ist, kann man nicht schmackhaft servieren.“<br />
Seine Überzeugung: „Das Marinieren des Fleischs beginnt während<br />
des Wachstums der Tiere.“ Gutes Fleisch muss in Ruhe heranwachsen,<br />
stressfrei geschlachtet werden und danach reifen.<br />
<strong>Die</strong> Kalbsschulter legt er deshalb nach der Lieferung noch mindestens<br />
zehn Tage in einen Ruheraum.Ebenso zeitaufwendig gart er im Niedrigtemperaturbereich.<br />
„Bei 75 Grad, ob eineinhalb oder zwei Stunden, das<br />
spielt dann keine Rolle.“ Vor der Zubereitung wird die Glottertäler Kalbsschulter<br />
sorgfältig pariert und somit von allen Sehnen befreit. Thymian,<br />
Basilikum, Petersilie, Schnittlauch oder was gerade im Garten wächst,<br />
damit füllt er die Schulter.<br />
Abschließend umwickelt er sie mit luftgetrocknetem Kandelschinken.<br />
„Das gibt eine besondere Würze.“ Dazu serviert er ein kräftig grünes<br />
Kartoffel-Basilikum-Purée und rundet das Gericht mit einer Reduktion<br />
von der Tomate ab.<br />
8<br />
„Das Gericht muss stimmig sein und auch schon optisch Begeisterung<br />
hervorrufen.“<br />
Auch beim Fischeinkauf ist Sorgfalt gefragt. Gerade bringt sein Lieferant<br />
einen 5kg Wolfsbarsch. Bergners Augen leuchten als er schwärmt: „<br />
Das Fischfleisch hat eine feste Struktur, hat Biss und ist schmackhaft.<br />
Kross auf der Haut gebraten, dazu eine Rieslingsauce und mal sehen,<br />
was mein Gemüsebauer dazu noch Schönes für mich hat.“, sagt er und<br />
verabschiedet sich mit einem Winken in Richtung Dorfmitte.<br />
Gerne schafft Bergner auch einen Dialog mit heimischen Lebensmitteln<br />
und internationalen Gewürzen, das ist eine besondere Seite seiner<br />
Kochkunst: Mit rotem Curry, Ingwer oder Kokosmilch kitzelt er regionale<br />
Produkte, serviert zum Beispiel Garnelen im Kokossud mit Vanille, Koriander,<br />
Zitronengras, Ingwer, Knoblauch und Chili. Schön, dass Maleck<br />
wieder in der Gourmetliga spielt.<br />
Gefüllte Kalbsschulter mit Basilikumpüree und Reduktion von der Tomate
Fritz und Jochen Helfesrieder I Storchen I Bad Krozingen - Schmidhofen<br />
Das Reinheitsgebot der Familie Helfesrieder<br />
Storchen Restaurant Hotel<br />
Gastgeber Familie Helfesrieder<br />
Küchenchef Fritz und Jochen Helfesrieder<br />
Felix und Nabor-Straße 2<br />
D-79189 Bad Krozingen-Schmidhofen<br />
+49 (0) 7633 / 5329<br />
www.storchen-schmidhofen.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag 12 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr ;<br />
Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Zimmer 4<br />
Feinschmeckern geht das Herz auf. Schon von außen verheißt der „Storchen“ badische<br />
Gemütlichkeit. Innen wurde die alte Gaststube mit viel Feingefühl behaglich renoviert.<br />
Der alte Parkettboden ist aus Schwarzwälder Tannenholz, der Stammtisch steht am Kachelofen,<br />
die Wände sind holzvertäfelt. Keine nutzlose Deko-Kunst, die den Blick für das<br />
Wesentliche verstellt, gradlinig zeigt sich der Gastraum, wie die Teller der Küche.<br />
Im Sommer locken Sitzplätze im Garten unter schattenspenden Platanen an einem kleinen<br />
Teich.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Stern,<br />
Feinschmecker 3 F<br />
Als ein begnadeter Fischkoch, mit Wolfsbarsch und Steinbutt, hat<br />
er sich einen Namen erkocht. Doch ebenso viele Freunde der regionalen<br />
Küche pilgern in den „Storchen“, wenn Familie Helfesrieder<br />
zum alljährlichen Schlachtfest-Menü einlädt. <strong>Die</strong> Küche zeigt<br />
sich breit aufgestellt, trotzdem verzettelt sie sich nicht. „Alles<br />
zu seiner Zeit, wenn es Saison hat“, sagt Fritz Helfesrieder und<br />
schreibt die Speisekarten im Rhythmus der Natur. „Wir kochen<br />
was die Bauern rund um unsere Küche liefern“, schildert Junior<br />
Jochen Helfesrieder das Werden der Speisekarten, „ohne exotisches<br />
Chichi, alles mit authentischem Eigengeschmack, Punkt.“<br />
Bauer wäre Fritz Helfesrieder früher gerne geworden. Seinen heutigen<br />
Erfolg als Koch hat er wohl dieser Liebe zur Natur und den Tieren zu verdanken.<br />
<strong>Die</strong> Helfesrieders achten die Lebensmittel, die ihnen ihre Bauern<br />
liefern. Junior Jochen erzählt mit Begeisterung von den Besuchen mit<br />
seinem Vater auf den Höhen des Schwarzwaldes. „Da sehen wir die<br />
Rinder auf den Wiesen grasen, stark und gesund“, schwärmt er, „wir suchen<br />
uns die besten Tiere aus, überstellen sie dem Metzger und sorgen<br />
für eine stressfreie Schlachtung.“<br />
Jeder Koch weiß, das ist das A und O für gutes Fleisch: Zeit. <strong>Die</strong> Tiere<br />
müssen artgerecht gefüttert werden und mit ausreichend Zeit heranwachsen<br />
dürfen. „Das ist bei den Fischen nicht anders“, sagt Fritz<br />
Helfesrieder und verzichtet schon längst auf Fische aus konventionellen<br />
Züchtungen. „Kannst Du vergessen“, winkt er ab, „schmecken nicht!“<br />
Was er bietet ist meist aufwendiger Wildfang oder exklusive, artgerechte<br />
Zucht. Dann lacht er: „Das ist das ganze Geheimnis einer guten Küche.“<br />
Fritz und Jochen Helfesrieder eint die Suche nach dem wahren Eigengeschmack<br />
ihrer guten Lebensmittel. Mit Kräutern und Gewürzen wollen<br />
sie die edlen Produkte sanft kitzeln, mehr nicht. „<strong>Die</strong> Saison spielt bei<br />
der Produktauswahl eine wichtige Rolle, dann müssen die frischen Lebensmittel<br />
schnörkellos und ohne abgefahrene Aromen auf den Teller.<br />
<strong>Die</strong> Reinheit und der Eigengeschmack stehen im Vordergrund!“<br />
Das Reinheitsgebot gilt bei Helfesrieder für alles was im Storchen serviert<br />
wird. Fritz und Jochen üben sich in der Kunst des Reduzierens und doch<br />
braucht zum Beispiel der Karottenfond Zitronengras, Ingwer, Knoblauch<br />
und Zitronensaft. „Aber eben von allem nur einen Hauch“, sagt Jochen<br />
Helfesrieder, „grad so abgeschmeckt, dass der Gast noch mehr Karotte<br />
schmeckt, auf keinen Fall aber Zitronengras oder Ingwer.“<br />
Gemeinsam tüfteln sie mit ihrem Team an neuen Rezepten. Das geht immer<br />
ins Detail. Das Kefir-Gelee wird mit Kreuzkümmel, Zitronenabtrieb,<br />
Salz und Pfeffer gewürzt. <strong>Die</strong> feinen Zungen schmecken ab. Dabei darf<br />
sich nicht der Zitronenabrieb in den Vordergrund spielen, er soll nur den<br />
Gaumen kitzeln.<br />
„Gute Lebensmittel haben ihre eigene Stärke, da braucht es nicht viel sie<br />
zu verfeinern“, sind sich die beiden <strong>Köche</strong> einig. „Nicht die Vielfalt der<br />
Gewürze wollen unsere Gäste schmecken, sondern ein abgerundetes,<br />
wohlschmeckendes Gericht.“<br />
Auch dabei beweist sich das Reinheitsgebot der Familie Helfesrieder: <strong>Die</strong><br />
Reinheit der Lebensmittel stehen im Vordergrund, nicht der Geschmack<br />
der Gewürze.<br />
Karotte vom Hardthof mit Kreuzkümmel und Kefir<br />
9
Georg Fehrenbach I Kühler Krug I Freiburg-Günterstal<br />
Kräuterduft aus röschem Bio-Heu<br />
Hotel Restaurant Kühler Krug<br />
Gastgeber Tanja und Georg Fehrenbach<br />
Küchenchef Georg Fehrenbach<br />
Torplatz 1<br />
D-79100 Freiburg-Günterstal<br />
+49 (0) 761 / 29103<br />
www.kuehlerkrug.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Donnerstag bis <strong>Die</strong>nstag 11.30 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />
Ruhetag Mittwoch<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 6<br />
Das Hotel Restaurant „Kühler Krug“ hält, was das stattliche Ensemble von außen<br />
verspricht! Es ist ein bisschen, als wäre hier die gute alte Zeit stehen geblieben.<br />
Das Traditionshaus, direkt am Günterstaler Tor von 1781, verströmt den Charme der<br />
badischen Gastlichkeit. Man sitzt wie in Großmutters guter Stube. Im Sommer lockt<br />
eine Terrasse mit Blick ins Grün und der Nähe zur Linie 2 der Freiburger Straßenbahn. –<br />
So darf’s auch mal ein Viertele mehr sein…<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />
Seit Jahren bietet Georg Fehrenbach eine stringente badische<br />
Karte. Im Kaiser Tannenwirtshaus in Breitnau hat er die Basis der<br />
traditionellen Küche gelernt, war danach in gehobenen Restaurants<br />
unterwegs, bis er vor Jahren wieder zurück ins Badische<br />
kam. Heute ist er zu Hause angekommen. „Ich koche was mir<br />
selbst schmeckt“, sagt er selbstbewusst. Fehrenbach kommt aus<br />
St. Märgen. Im Sommer pflegt und hegt ihm dort seine Mutter<br />
den eigenen Kräutergarten. Im Winter bringt Fehrenbach den<br />
Kräuterduft im Heu getrocknet aus den Schwarzwaldhöhen in<br />
seine Küche.<br />
<strong>Die</strong> Verleihung des Bib Gourmand der strengen Michelin-Tester war im<br />
vergangenen Jahr für Fehrenbach wie ein Ritterschlag. Dabei war es<br />
höchste Zeit, dass der „Kühler Krug“ in der roten Bibel der Gourmets<br />
endlich seinen Platz findet. Denn die Fehrenbachs führen das Traditionslokal<br />
am Günterstaler Tor seit Jahren konstant auf feinstem Niveau.<br />
Dabei ist es dem Wirtepaar Tanja und Georg Fehrenbach gelungen, das<br />
Hotel und Restaurant mit beständiger Küchenqualität und Gastlichkeit<br />
zu füllen, die der Feinschmecker sich beim Anblick des stattlichen Restaurants<br />
erhofft.<br />
„Ich fühle mich der Tradition des Hauses verpflichtet“, sagt der Küchenchef,<br />
„ich koche Klassiker die man im <strong>Breisgau</strong> erwartet.“ Fehrenbach<br />
überrascht nicht mit exotischen Gewürzen aus fremdländischen Gourmetwelten,<br />
sondern mit einer gradlinigen, badischen Küche. Eingemachtes<br />
Kalbfleisch, Rindsrouladen oder badisches Schäufele stehen bei<br />
ihm auf der Karte – Gerichte, die Fehrenbach sehr traditionell serviert,<br />
allerdings mit dem Pfiff der Haute Cuisine. Zum Beispiel sein Lammrücken.<br />
Das Fleisch bezieht er von einem Schäfer im Schwarzwald, lässt es<br />
bei sich ruhen und behandelt es sorgsam wie ein wertvolles Kulturgut.<br />
„Das Lamm schmeckt nach der Natur des Schwarzwaldes, da sollte man<br />
sich nicht mit unnötigen Gewürzen verkünsteln“, ist seine Philosophie.<br />
Er brät den Rücken scharf an und legt ihn dann in ein Heubett. „Das Heu<br />
birgt den Duft des Sommers in den röschen Gräsern“, schnuppert er<br />
10<br />
an einem Buschen, „darunter riecht man Thymian und Rosmarin.“ Eine<br />
halbe Stunde lässt er den Lammrücken mit Niedrigtemperatur garen.<br />
„Dabei nimmt er den Geschmack der Kräuter an.“ Das ist für Fehrenbach<br />
die Würze, die er seinen Gerichten schenkt.<br />
„Auch Kräuter würzen“, ist er überzeugt, sanft und mild, so wie er es<br />
will. Da ist der Chefkoch sehr konservativ. Er will seine badische Küche<br />
ausschließlich mit badischen Kräutern und Gewürzen verfeinern, dazu<br />
Salz und Pfeffer. „Mehr braucht es nicht“, ist seine Überzeugung. Dabei<br />
geht Fehrenbach äußerst raffiniert vor. Er schärft eine Fischsauce auch<br />
mal mit heimischem Meerrettich. „Für eine gute Küche wächst bei uns<br />
doch alles“, sagt er. <strong>Die</strong> Provence-Kräuter Rosmarin und Thymian hat der<br />
badische Koch längst eingebürgert oder verwendet sie, wie beim Lammrücken<br />
getrocknet. „Etwas Knoblauch braucht’s noch zum Lamm“, verrät<br />
er, „mehr nicht.“<br />
Französische Fischküche und badische Innereien<br />
Fehrenbach bietet eine Speisekarte für Fischfreunde und bodenständige<br />
Feinschmecker. Dabei zeigt die Küche eine beachtliche Leistung. Zu<br />
jedem Fisch zaubert der Koch eine pfiffige Verfeinerung: Der Skrei aus<br />
dem Wildfang liegt auf einem grünen Graupenrisotto; die Seezunge präpariert<br />
er zum Cordon bleu mit Räucherlachs und Mozzarella oder er<br />
serviert gratinierte Austern auf frischen Spinatblättern.<br />
Gleichzeitig finden sich immer traditionelle badische Gerichte auf der<br />
Karte, darunter Kalbsschnitzelchen an Trüffeljus und hausgemachten<br />
Maultäschchen, oder Kalbsnierle in Pommery-Senfsoße, Ochsenschwanz<br />
geschmort in Burgundersauce oder auch Kutteln mit Bratkartoffeln.<br />
Der Küchenchef wechselt seine Karte nicht nur wöchentlich, er folgt<br />
auch gezielt der Saison – vom badischen Spargel im Frühsommer bis zu<br />
den Pilz- und Wildspezialitäten im Herbst.
Lammrücken<br />
auf Bergheu gegart<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
1kg Lammrücken<br />
Salz, Pfeffer<br />
Öl zum Braten<br />
Bergheu<br />
Alufolie<br />
Zubereitung<br />
Lammrücken mit Salz<br />
und Pfeffer würzen und<br />
in einer mit Öl gefetteten<br />
Pfanne scharf anbraten.<br />
Auf das Bergheu legen<br />
in Alufolie einwickeln<br />
bei 80 Grad 30 Mintuten<br />
im Backofen garen.<br />
11
Adolf und Axel Frey I Rebstock-Stube I Denzlingen<br />
Mit Kräutern das Wohlbefinden heben<br />
Hotel Restaurant Rebstock-Stube<br />
Gastgeber Gabi und Adolf Frey<br />
Küchenchef Adolf Frey<br />
Hauptstraße 74<br />
D-79211 Denzlingen<br />
+49 (0) 7666 / 900990<br />
www.rebstock-stube.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Samstag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />
Ruhetag Montag und Sonntag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 6<br />
Wer in die Rebstock-Stube eintritt, vergisst schnell die Hektik des Alltags.<br />
Tannenholzvertäfelt die Wände, antike Möbel und Lampen mit Schirm hängen von der<br />
Decke herab. Badisch, autochthon, fast schon ein Museum der guten alten Zeit.<br />
Dazu ein herrlicher Garten direkt neben der plätschernden Glotter, 40 Sitzplätze<br />
unter Walnussbäumen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Gault Millau 15 Punkte,<br />
Feinschmecker 1,5 F<br />
Ohne Kräuter geht in der Rebstock-Küche wenig. Ihre Wertschätzung<br />
beweisen Adolf und Axel Frey dem frischen Grün alleine<br />
durch ihre schonende Handhabung. Kein Schnittlauchhälmchen<br />
wird bei ihnen gekrümmt und kein grünes Blättchen grob auf<br />
einem Brett geschnitten. „Da blieben ja sämtliche ätherischen<br />
Öle zurück“, warnt der Senior-Chef. Er und seine <strong>Köche</strong> schneiden<br />
mit scharfen Scheren das frische Grün direkt über ihren feinen<br />
Speisen und lassen die grünen Blättchen genussvoll auf sie<br />
schneien.<br />
Adolf Frey gehört zu den <strong>Köche</strong>n, die nicht nur fein und gut kochen,<br />
sondern sich auch um das Wohl ihrer Gäste sorgen. Der Mann hat ein<br />
unendliches Wissen in seinem Fachgebiet. Als Gourmet weiß er welches<br />
Kraut und Gewürzkörnchen zu welchen Lebensmitteln schmeckt, und<br />
als verantwortlicher Koch weiß er, welche Zutaten das Wohlbefinden<br />
der Gäste heben. „Darum geben wir im Winter an die eher fetten Gänse<br />
oder Enten etwas Beifuß, das hilft der Verdauung. Mit schmackhaftem<br />
Fenchelsamen am Loup de mer oder an der Dorade helfen wir ebenfalls<br />
dem Magen. Im Frühling dagegen will man leichter essen, da helfen<br />
Bärlauch und Sauerampfer den Körper zu entschlacken.“<br />
Auch Junior Axel Frey benutzt Kräuter und Gewürze um den Eigengeschmack<br />
der Lebensmittel zu heben. Im Winter gibt er an den Rehbraten<br />
einen Hauch von Wacholder und Lorbeeren, sowie Nelken oder Nelkenpfeffer.<br />
Zusätzlich streut er etwas Piment d‘Espelette, den baskischen<br />
Edelpfeffer, an die Gerichte. Pfeffer regt den Stoffwechsel an, weiß er.<br />
Oder er greift zu einem frischen, fruchtigen Curry. „Nur ein Hauch!<br />
Schon wenig Curry wirkt an Geflügel oder Lamm wie ein Geschmacksverstärker.<br />
Der Curry darf nicht dominieren, sondern soll nur den Eigengeschmack<br />
des Produkts stärken.“<br />
Axel Frey hat die feine Zunge von seinem Vater Adolf geerbt. Exotische<br />
Gewürze brauchen die beiden nicht. Sie verwenden lieber beste Lebensmittel<br />
aus der Region und wollen diese mit wenigen Zutaten nur<br />
12<br />
leicht streicheln. „Nur der Eigengeschmack zählt, ihn gilt es zu heben“,<br />
bestimmt Adolf Frey, „die Gewürze spielen hinter der Kulisse die Begleitmusik.“<br />
Ganz anders arbeiten die beiden mit ihren frischen Kräutern. „Da isst<br />
das Auge mit!“, nutzt Adolf Frey das Grün auch als optische Krönung<br />
seiner Gerichte. Mit jungen Spinatblättern auf Fischfilets hilft er sich<br />
manchmal über die Wintermonate. Kaum wird es Frühling suchen die<br />
beiden <strong>Köche</strong> nach der ersten Brunnenkresse, Kuckucksklee oder dem<br />
ersten zarten Waldmeister. „Sauerampfersauce am Lachs“, freut sich der<br />
Senior. „Junger Löwenzahn im Salat“, giert der Junior nach dem frischen<br />
Grün. Mit frischer Blattpetersilie, Schnittlauch, Basilikum, Kerbel, Estragon<br />
und vielem mehr zeigt die Sommerküche ihre einzigartige Frische.<br />
Ein Meeting aller aktuellen Kräuter, wohl einzigartig, versteckt Adolf Frey<br />
in seiner Kräuterbutter. Der Mann macht sie à la minute. Er schnippelt<br />
tatsächlich den Schnittlauch, Kerbel, Brunnenkresse erst auf Bestellung.<br />
Dann mischt er das Grün mit der Gabel unter frische Butter, gibt Meersalz,<br />
klein geschnittene Schalotten, Worcestersauce und einen Schuss<br />
Zitronensaft dazu und serviert sein Kräutermeeting perfekt und absolut<br />
frisch bei Zimmertemperatur. Wo gibt es denn das noch?<br />
Französisch-badisch traditionell<br />
Adolf Frey ist ein Hüter der traditionellen badischen Kochkunst. Der<br />
Mann stand bei Jahrhundertkoch Paul Haeberlin am Herd. Das Schöne<br />
für Feinschmecker ist: Er und sein Sohn Axel kochen heute noch viele<br />
Gerichte nach genau diesen traditionellen Rezepten, ohne neumodisches<br />
Chichi. Es waren früher ganz besondere Festtage, wenn diese<br />
Gerichte aufgetragen wurden. Klassische, französisch-badische Küche:<br />
Gefüllter Ochsenschwanz, gebratene Perlhuhnbrust, Rehmedaillons mit<br />
Pfeffer und Lebkuchenkruste. Oder: Gebratene Eglifilets, überbackene<br />
Hechtklößchen und Krebse mit Morcheln. Gerichte, die heute nur noch<br />
in ausgesuchten Gasthäusern auf der Karte stehen. In der „Rebstock-<br />
Stube“ zum Beispiel. <strong>Die</strong> Patronin Gabi Frey legt ihren Gästen jeden Tag<br />
eine Speisekarte vor, als wenn es Sonntag wäre.
Gebratener Kabeljau<br />
mit pochiertem Landei,<br />
brauner Butter und<br />
Kräutersalat<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
600 g Kabeljau oder Skrei<br />
4 Biolandeier<br />
1 Bund badischer Spargel<br />
Kräuter nach Belieben<br />
(Brunnenkresse,<br />
Schnittlauch,<br />
Kerbel,<br />
junger Spinat)<br />
Salz, Meersalz, Pfeffer<br />
Piment d` Espelette<br />
1 dl Weißweinessig,<br />
Öl und Butter zum Braten<br />
Olivenöl<br />
Zubereitung<br />
Fisch würzen mit etwas neutralem<br />
Öl anbraten. Zum Nachbraten<br />
etwas frische Butter verwenden.<br />
Spargel schälen und in Salzwasser<br />
kochen.<br />
Zum Pochieren der Eier, 1 Liter<br />
Wasser, 1dl Weißweinessig auf<br />
80 bis 85 Grad erhitzen (nicht<br />
kochen). Eier vorsichtig ohne<br />
Schale hinzugeben und ca. 5<br />
Min. am Herdrand ziehen lassen.<br />
Eier herausnehmen und in leicht<br />
gesalzenes Wasser geben. Auf<br />
Küchenpapier abtrocknen.<br />
Kräutersalat<br />
Vorhandene Kräuter mit etwas<br />
Olivenöl und Meersalz würzen und<br />
als Top auf das Gericht geben.<br />
Als Soße eignet sich eine frisch<br />
aufgeschäumte Beurre blanc<br />
13
Claude F. Gysin-Spitz I Pfaffenkeller I Kandern - Wollbach<br />
„Frische Kräuter sind das Gewürz<br />
meiner Küchenphilosophie!“<br />
Pfaffenkeller Hotel Restaurant Bio-Manufaktur<br />
Gastgeber Claude F. und Georg A. Gysin-Spitz<br />
Küchenchef Claude F. Gysin-Spitz<br />
Rathausstraße 9<br />
D-79400 Wollbach bei Kandern<br />
+49 (0) 7626 / 9774290<br />
www.pfaffenkeller.de<br />
www.facebook.de/pfaffenkeller<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag 12 bis 22 Uhr durchgehend warme Küche;<br />
Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 9<br />
Das Anwesen ist absolut einzigartig, fast wie ein Museum. In der Fritzi-Stube steht der<br />
alte Kachelofen aus dem Jahre 1680, daneben liegt die gute Stube, Hildistube. Wer eintritt<br />
staunt über die Vielfalt der Kunstwerke in den Räumen. <strong>Die</strong> Grundstruktur des einst<br />
herrschaftlichen Pfarr- und Domänenhauses ist erhalten geblieben und wurde gänzlich<br />
im Jahre 2008 in das Jahr um 1860 zurück saniert. 60 Sitzplätze im idyllischen, verträumten<br />
Hofgarten, neben dem einmaligen Bauern- und Kräutergarten aus dem die Küche<br />
heute wieder beliefert wird. Hier sieht man auch mal den Koch die Kräuter, Salate oder<br />
anderes Gemüse selbst ernten.<br />
Auszeichnungen Michelin 1 rotes Besteck · Michelin Bib Gourmand · Varta 1 Diamant<br />
Schlemmeratlas 2 Kochlöffel · Basel geht aus 2012 · Bioland-Gastropartner · seit 2007<br />
Slow Food-Fördermitglied<br />
„Wir sind ein Bio-Restaurant!“, hat sich Claude F. Gysin schon vor<br />
sechs Jahren entschieden. „Deshalb würzen wir fast ausschließlich<br />
mit dem Geschmack der Natur, hauptsächlich mit Kräutern<br />
aus unserem eigenen Garten.“ Damit zählt der rührige Küchenchef<br />
auch die Kräuter zu den Gewürzen, was semantisch zwar<br />
nicht ganz richtig ist. „Aber eben doch“, versichert Gysin, „unsere<br />
Kräuter sind die Gewürze meiner Bio-Küche.“<br />
„Wir verarbeiten fast ausschließlich regionale Bio-Lebensmittel, würzen<br />
in erster Linie nur mit wenig Salz und Pfeffer - mehr brauchen gute<br />
Lebensmittel nicht! Und wenn, dann geben wir unseren Produkten ausschließlich<br />
Kräuter aus unserer Region hinzu.“ Claude F. Gysin garantiert:<br />
„Gewürze aus exotischen, fernen Ländern nutzen wir ganz selten. Wir<br />
geben unseren Gerichten den Pfiff durch frische Kräuter, die fast alle in<br />
unserem eigenen Garten wachsen.“ Dabei beharrt er: „Auch Kräuter<br />
würzen!“ Als Beispiel nennt er den knoblauchhaltigen Bärlauch auf einem<br />
zarten Fischfilet, oder gar seinen zwiebelscharfen Schnittlauch auf<br />
einem Rührei.<br />
„Kräuter sind die geschmackliche Würze der Naturküche“, weiß Gysin.<br />
„<strong>Die</strong> Kräuter verfeinern den Eigengeschmack der Lebensmittel, sie unterstreichen<br />
ihren eigenständigen Charakter.“ Dabei greift der überzeugte<br />
Slow Food-Koch gerne in die Vollen. Kein Gericht ohne Grün<br />
scheint sein Motto zu sein. Ab Ende März gibt er Bärlauch an den Salat<br />
oder macht seine „gift“-grüne Kratzete zu dem Markgräfler Spargel; mit<br />
der ersten Frühlingskresse verfeinert er den Saibling oder mit Estragon<br />
werden schmackhafte Saucen gezaubert. „Kräuter schaffen Frische im<br />
Mund und Geschmack am Gaumen.“<br />
„Ich gehe am liebsten vor die Küchentür, schaue in unserm Garten was<br />
wächst und verarbeite das frische Kräuterbouquet wie es reif ist.“ Gysin<br />
ist ein Bewahrer der traditionellen Naturküche. Trotzdem sind seine Gerichte<br />
nicht angestaubt, denn er weiß mit Kräutern und Blüten aus dem<br />
eigenen Garten umzugehen. Er ist innovativ und verwendet Wild- und<br />
14<br />
Gartenkräuter ebenso wie Blüten, die Farbtupfer und Hingucker werden.<br />
Mit den ersten Gänseblümchen serviert er im Frühling einen bunten<br />
Salat, oder mit violetten Lavendel- oder Veilchenblüten verfeinert er<br />
Fischgerichte oder Saucen. „Salbeiblüten am Rindercarpaccio oder orange<br />
Kresseblüten in der Zucchinisuppe, diese Kombinationen sind nicht<br />
neu“, gibt er zu, „aber für unsere Gäste immer wieder ein kulinarisches<br />
Erlebnis.“<br />
Der Griff in das satte Grün ist einem überzeugten Regional- und Bio-<br />
Koch, wie Gysin, im Winter verwehrt. Kräuter aus anderen Ländern einzufliegen<br />
widerspricht seiner Philosophie. Deshalb macht sich der Mann<br />
mit seiner Küchenmannschaft im Sommer die Mühe und legt frisches<br />
Grün in Öl ein, oder verarbeitet Basilikum, Blattpetersilie und Kerbel zu<br />
einem haltbaren Pesto, oder trocknet Kräuter wie Lorbeer- und Salbeiblätter.<br />
Winter- und Sommergewürze<br />
Im Winter greift dann der Bio-Koch in seinen Gewürzschrank. Darin<br />
finden sich auch eigene, getrocknete Lorbeerblätter, Salbei, Thymian<br />
oder Liebstöckel. Mit seinen eigenen Blüten und Gartenkräutern, getrocknetem<br />
Paprika, -Tomaten, Salz und Pfeffer macht Gysin eine eigene<br />
Gewürzmischung. „Da verwenden wir auch Chili und einen Hauch Ingwer,<br />
aber sehr sparsam, denn auch die Markgräfler Kürbissuppe hat bei<br />
meiner Oma nicht nach asiatischem Ingwer geschmeckt.“<br />
Mit den steigenden Temperaturen werden die Teller im „Pfaffenkeller“<br />
im Frühling dann wieder grüner. Mit dem Bärlauch sprießt meist auch<br />
schon der erste Schnittlauch im Garten. „Da beginnt für überzeugte Bio-<br />
<strong>Köche</strong> das Leben“, freut sich Claude Gysin auf diese Zeit. „Da bestimmen<br />
die ätherischen Öle der Kräuter den Duft in der Küche. Mit frischem<br />
Grün können wir die Symphonie auf jedem Teller vollenden.“ Mit Kräuterflädle,<br />
Kräutersalat, Saibling mit Bachkräutern, Wild mit Waldkräutern<br />
oder einfach mit Gartenkräutern. Zusätzlich verwendet Gysin selbst<br />
gesammelte Wildkräuter wie Sauerampfer, Löwenzahn, Schafgabe oder<br />
Spitzwegerich.
Wolfsbarsch auf Kräuter-<br />
Risotto mit Kräuterschaum<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
50 g Zwiebeln<br />
2 Knoblauchzehen<br />
30 g Liebstöckel<br />
50 g Petersilie<br />
50 g Basilikum<br />
50 g Thymian<br />
40 g alter Bergkäse (ca. 4 Jahre alt)<br />
oder Parmesan<br />
650 ml Gemüsefond<br />
50 g Butter<br />
200 g Risottoreis<br />
Pfeffer, Salz<br />
8 Wolfbarschfilets à 80 g<br />
Zubereitung<br />
Zwiebel und Knoblauch sehr fein<br />
würfeln. Kräuter von den Stielen<br />
zupfen und fein schneiden (nicht<br />
hacken sie werden sonst grau).<br />
Einige Kräuter zur Dekoration aufbewahren.<br />
Parmesan fein reiben.<br />
Gemüsefond erhitzen.<br />
30 g Butter in einem Topf zerlassen.<br />
Schalotten, Knoblauch und<br />
Fenchel darin ohne Farbe unter<br />
Rühren kurz dünsten. Reis zugeben<br />
und ca. 30 Sekunden mitdünsten.<br />
200 ml heißen Gemüsefond zu gießen.<br />
Aufkochen lassen, Hitze reduzieren<br />
und insgesamt ca. 20 Minuten<br />
garen. Dabei mehrmals rühren<br />
bzw. den Topf schwenken, damit<br />
der Reis nicht ansetzt. Sobald die<br />
Flüssigkeit nahezu verkocht ist,<br />
den restlichen Gemüsefond nach<br />
und nach zugeben. Risotto mit<br />
Salz würzen. Unmittelbar vor dem<br />
Servieren Parmesan und Kräuter<br />
unterheben. Sofort auf Tellern verteilen,<br />
Pfeffer und die restlichen<br />
Kräuter darauf streuen. Dazu passen<br />
gebratene Lammfilets oder wie<br />
bei uns Wolfsbarsch, Zander oder<br />
Bachsaibling.<br />
Wolfbarschfilets kurz in Mehl wenden.<br />
Eine Pfanne sehr stark erhitzen<br />
und die Filets 3-4 Minuten<br />
scharf anbraten. In Butter goldgelb<br />
braten, sodass sie noch glasig<br />
sind. <strong>Die</strong> Pfanne von der Kochstelle<br />
nehmen und die Filets kurz ruhen<br />
lassen, dabei einmal wenden und<br />
mit Salz würzen. Alles anrichten<br />
und den Kräuter-Risotto mit Wolfsbarsch<br />
servieren.<br />
15
Tobias Lichy I Hotel Rheingold I Freiburg<br />
Tobias Lichy jongliert<br />
mit Töpfen voller Aromen<br />
Hotel Rheingold<br />
Gastgeber Joachim Ulrich<br />
Küchenchef Tobias Lichy<br />
Eisenbahnstraße 47<br />
D-79098 Freiburg<br />
+49 (0) 761 / 2821-0<br />
www.rheingold-freiburg.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Montag bis Freitag 12 bis 14 Uhr<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Samstag 18.30 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag Sonntag und an Feiertagen<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 49<br />
„Elegance in Art-Deco“ – die Art-Deco-Fassade ist mit Natursteinen verkleidet. <strong>Die</strong> Verbindung<br />
von Eleganz und Kostbarkeit der Materialien setzen sich im Restaurant fort.<br />
Dazu die puristische Einrichtung, gradlinig und lichtdurchflutet der Wintergarten – da<br />
darf sich der Gast auf das Wesentliche konzentrieren: <strong>Die</strong> Verbindung von Feinheiten und<br />
besten Lebensmitteln achtbar angerichtet.<br />
Auszeichnungen<br />
Schlemmeratlas 2,5 Kochlöffel,<br />
Varta 1 Diamant<br />
Tobias Lichy ist einer der begnadetsten <strong>Köche</strong> rund um Freiburg.<br />
Trotzdem ist er für viele noch ein unbeschriebenes Blatt. Das<br />
dürfte sich bald ändern. Bisher stand Lichy als Küchenchef im Colombi<br />
in der zweiten Reihe hinter Altmeister Alfred Klink. Jetzt<br />
ist er im „Restaurant Rheingold“ die Nummer 1. Lichy ist angekommen,<br />
wo er längst hingehört. Noch steht er in keinem der<br />
renommierten Gourmetführer, doch dies ist nur eine Frage der<br />
Zeit. Tobias Lichy im „Rheingold“ ist die Entdeckung des Jahres.<br />
Sein Chef Joachim Ulrich hält den Ball flach. „Ich erwarte von meinem<br />
Küchenchef eine kreative, regionale Küche, die die Nähe nach Frankreich<br />
nicht leugnet“, sagt er. „Das ist mein Stil“, antwortet Lichy. Dem hohen<br />
Leistungsdruck der Sterneküche will er sich nicht länger aussetzen – sagt<br />
er. Doch dann serviert Tobias Lichy uns ein Gericht mit allen Raffinessen<br />
und Feinheiten der gehobenen Sterne-Küche.<br />
Kräuter und Gewürze sind das Thema. Lichy bietet alles in einem: Jakobsmuscheln<br />
mit Vanille, Ingwer, Zitronengras, Rüben und dreierlei<br />
Pesto, genauer: Pestos aus Koriander, Estragon und Petersilie.<br />
„Man muss sich schon fordern“, schmunzelt er, „und ich wollte auf einem<br />
Teller das Thema zusammenfassen.“ Drei bis vier Tage hat er daran<br />
getüftelt. „<strong>Die</strong> Kunst ist die Vielzahl an Aromen zu einem Gericht zusammenzuführen.“<br />
Dabei hat Lichy auf kleinste Details geachtet. Er ist<br />
ein Perfektionist. Jedes Kräutchen hat er mit einem anderen Öl vermählt.<br />
Zum nussigen Estragon gibt er Walnussöl, zum asiatischen Koriander<br />
kalt gepresstes Sesamöl, zur Petersilie mildes Traubenkernöl. Ebenso<br />
perfekt abgeschmeckt harmonieren die Gemüsesorten: Sellerie mit Petersilie,<br />
Rüben mit Estragon und Rote Bete mit Koriander. Lichy jongliert<br />
mit den Aromen wie ein Zauberer.<br />
Tobias Lichy hat sein Handwerk von Anfang an in einem Sternerestaurant<br />
erlernt. Er kochte danach in Hamburg und auf Sylt in den feinsten<br />
Küchen und zählte zwei Jahre auf Mallorca zu der Küchencrew Witzigmanns<br />
im legendären Restaurant Ca’s Puers, wo er mit Sternekoch<br />
Roland Trettl, heute Hangar 7, um die Wette kochte. Als einer der Besten<br />
hat er die Meisterschule in Heidelberg abgeschlossen und war danach<br />
16<br />
sieben Jahre lang die rechte Hand des Freiburger Meisterkochs Alfred<br />
Klink.<br />
Natürlich weiß der Mann – auch wenn er aus Bielefeld kommt - wie man<br />
ein badisches Schäufele traditionell auf Sauerkraut serviert, wie man die<br />
Zwiebeln zum Rostbraten perfekt röstet oder wie man badische Hechtklößchen<br />
pochiert. Das alles zählt zu seinem Repertoire. Lammhäxle und<br />
Rinderrouladen sind für ihn Pflicht.<br />
„Aber ich will auch meinen Spaß“, sagt er, und öffnet die frisch gelieferten<br />
Jakobsmuscheln aus Norwegen. Fein säubert er das weiße Muschelfleisch<br />
vom Sand und bearbeitet es mit Vanille, Ingwer und Zitronengras.<br />
„<strong>Die</strong> Geschmackserlebnisse sollen sich steigern“, fordert er von seinem<br />
Gericht, „von der süßlichen Vanille, zum erfrischenden Zitronengras,<br />
zum scharfen Ingwer.“<br />
Der Genuss ist anschließend der Spaß seiner Gäste.<br />
St. Jakobsmuscheln mit Vanille, Ingwer, Zitronengras, Rüben und Dreierlei Kräuterpesto
Thomas Merkle I Merkles Restaurant I Endingen<br />
Gewürzorientiert und scharf –<br />
ein schmackhaftes Aromenfestival<br />
Merkles Restaurant<br />
Gastgeber Simone Dinger und Thomas Merkle<br />
Küchenchef Thomas Merkle<br />
Hauptstraße 2<br />
D-79346 Endingen<br />
+49 (0) 7642 / 7900<br />
www.merkles-restaurant.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Sonntagmittag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag Sonntagabend und Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Von dem ehemaligen Pfarrhaus ist nicht mehr viel zu sehen, doch die schöne alte Außenfassade<br />
fügt sich in die Altstadt von Endfingen wie gewachsen ein. Wer eintritt erkennt<br />
die Philosophie des jungen Wirtepaares. Exquisites fügt sich modern in der alten<br />
Gaststube zu einem wohligen Ganzen. <strong>Die</strong> alte Theke verrät noch die Wurzeln des ehemaligen<br />
Wirtshauses Rebstock. Der neugestaltete Nebenraum, das Weinzimmer, ist die<br />
konsequente Fortführung der modernen und auserlesenen Küche des agilen Sternekochs<br />
Thomas Merkle. Im ruhigen Innenhof locken bei den warmen Temperarturen 40 Plätze.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Stern,<br />
Gault Millau 16 Punkte<br />
Thomas Merkle ist ein ausgewiesener Aromenkünstler. Er hat<br />
sich schon in jungen Jahren durch die Gourmetwelten der exotischsten<br />
Kräuter und Gewürze gebissen. Heute jongliert er mit<br />
Ingwer aus Sansibar, Chili aus Indonesien oder Wasabi aus Japan.<br />
Frech führt er exotischste Aromen an einem Lammrücken<br />
vom <strong>Kaiserstuhl</strong> zusammen. Merkle ist ein Kind der Region, er<br />
liebt die traditionelle, heimische Küche und schafft mit raffinierter<br />
Zubereitung immer neue Geschmackssphären.<br />
„Eine sensationelle Geschmacksexplosion“, staunt der Gast, nach dem<br />
Biss in die Tomate. Thomas Merkle hat die rote Frucht nach allen Regeln<br />
der Kochkunst zur Gewürztomate aufgepeppt. Er hat sie in Lorbeer,<br />
Chili, Knoblauch, Fenchelsaat, Kreuzkümmel, Korianderkörner, Sternanis<br />
und weißem Balsamico eingelegt. Das mag zunächst nach einem wahllosen<br />
Sammelsurium der verschiedensten Gewürze klingen, doch Merkle<br />
weiß genau, was er tut. Der Mann hat eine feine Zunge und kennt jedes<br />
seiner Gewürze und ihre geschmacklichen Eigenheiten. Das ätherische<br />
Öl des Sternanises vermählt sich in seinem Bukett mit dem Geschmack<br />
von Fenchelsaat, so schmeckt es anhaltend süßlich und lakrtitzartig. Der<br />
Balsamico gibt dagegen eine leichte Säure und mit Chili eine feurige<br />
Schärfe. Kreuzkümmel und Lorbeer erden den Tomatengeschmack.<br />
<strong>Die</strong> hohe Kunst der <strong>Köche</strong> ist die Vielfalt der Gewürzaromen zu einem<br />
stimmigen Odeur zusammen zu führen. Merkle schafft dies mit seiner<br />
einzigartigen Handschrift. Er weiß sich auch in der Vielzahl zu reduzieren.<br />
Harmonische Überraschungen, sensationelle Geschmackserfahrungen<br />
und abgefahrene Geschmacksexplosion bei seinen Gästen sind sein<br />
Ziel. In diesem Sinne schickt Merkle die Gourmets auf seiner gewürzorientierten<br />
Speisekarte auf eine spannende Entdeckungsreise. “Gewürzorientiert,<br />
Scharf, Aromen, Kreativ“ ist die eine Seite seiner Karte. Hier<br />
bietet er: Jakobsmuschel, Pulpo, Fenchel, Orange, Wasabi. Ganz bodenständig<br />
empfiehlt dazu Simone Merkle-Dinger einen Sauvignon Blanc<br />
aus Bötzingen. Oder: Skrei, Purple Haze, Curry. Simone Merkle-Dinger<br />
serviert dazu einen Chardonnay aus ihrem Heimortort Ihringen.<br />
Mit Kalbsbries, Schwarzwurzeln und Perigord-Trüffel schreibt Thomas<br />
Merkle seine Speisekarte weiter. „Nein, zu dem Trüffel verbieten sich<br />
die scharfen und dominierende Gewürze“, hält der Chefkoch seine Gewürzleidenschaft<br />
im Zaun und schmort das Bries als ganzes Medaillon<br />
sanft im Trüffeljus.<br />
Merkle ist kein Überzeugungstäter. Er lässt seinen Gästen die Wahl. Bei<br />
aller gewürzorientierten Entdeckungsneugierde, wird jeder Gourmet<br />
auch auf der Regional-Seite fündig. „Da arbeiten wir ganz traditionell“,<br />
erläutert er die erste Seite seiner Speisekarte. Merkles Klassiker: Geschmorter<br />
Ochsenschwanz / gebratene Gänseleberscheibe Spätburgundersauce<br />
/ cremiger Wirsing / Kräuterschupfnudeln. Oder: Rücken vom<br />
Rind „Echt Schwarzwald“ / Rotweinschalotten / gratinierte Kartoffeln /<br />
Gemüse. Schweinefilet / cremige Pilze / verschiedene Gemüse. Selbst:<br />
Blutwurst/ Sauerkraut/ Kartoffelstampf und Kross gebratenes Filet vom<br />
Zander.<br />
Skrei, Purple Haze, Curry<br />
17
Michael Kavelmann I Holzöfele I Ihringen<br />
<strong>Die</strong> Vielfalt der Aromen nutzen<br />
Restaurant und Weinstube Holzöfele<br />
Gastgeber Christine und Robert Franke<br />
Küchenchef Michael Kavelmann<br />
Bachenstraße 46<br />
D-79241 Ihringen<br />
+49 (0) 7688 / 207<br />
www.holzoefele.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Freitag bis Mittwoch 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr;<br />
April bis Oktober auch durchgehende Vesperkarte;<br />
Ruhetag Donnerstag<br />
„Lädele“ (Bachenstraße 33): Mo – Fr 10 – 19 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Das „Holzöfele“ liegt im Herzen des Weinbauorts Ihringen am Südwestrand des <strong>Kaiserstuhl</strong>s<br />
zwischen Freiburg und Breisach. Das Ambiente strahlt regionale Wärme aus,<br />
wirkt mit zahlreichen Accessoires authentisch und fügt sich zu einem stilvollen<br />
harmonischen Ganzen. In den wärmeren Jahreszeiten stehen auf der Terrasse<br />
80 Sitzplätze zur Verfügung. Parkplätze gibt es direkt vor dem Haus.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Gault Millau 15 Punkte<br />
Der Generationswechsel im Restaurant „Holzöfele“ ist reibungslos<br />
gelaufen. Mit Michael Kavelmann hatten Christine und Robert<br />
Franke einen verlässlichen Küchenchef, der weiß, was die<br />
Genießer in der gemütlichen Weinstube erwarten. Schon im ersten<br />
Jahr der Allein-Verantwortung konnten die jungen Inhaber<br />
so ein neues Kapitel aufschlagen: Das „Holzöfele“ hat gegenüber<br />
ein eigenes „Lädele“, wo man viel Schmackhaftes aus eigener<br />
Herstellung mit nach Hause nehmen, aber auch einen schnellen<br />
Mittagstisch genießen kann.<br />
„Ohne Kräuter geht gar nichts“, sagt Küchenchef Michael Kavelmann,<br />
dessen erfahrenem prüfendem Blick die Produktqualität jeder Lieferung<br />
standhalten muss. <strong>Die</strong> ätherischen Öle, insbesondere der mediterranen<br />
Kräuter wie Rosmarin, Thymian & Co., sind zwar nicht alles, aber ganz<br />
ohne sie ist vieles nichts. „Fisch und Fleisch brauchen diese wichtigen<br />
Aromen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität.“<br />
Von Kräutern leben die badischen Schneckengerichte, zu denen einheimische<br />
Züchter die wichtigste Zutat liefern. Insbesondere die „Kaiserstühler<br />
Schnecken in Knoblauchbutter“ strotzen vor intensiven Aromen.<br />
In die Butter kommen auch Schnittlauch, Petersilie und Lauchzwiebeln,<br />
deftiger und würziger geht es kaum.<br />
Es gibt für Kavelmann „Allzweckwaffen“ unter den Kräutern, aber auch<br />
bevorzugte Kombinationen. Ohne Beifuß zum Beispiel gibt es für ihn<br />
keine Gans. „Das muss bei mir in die Füllung rein.“ Das Erbsenpüree<br />
mischt er schon mal mit Minze auf. Auf den ersten Blick eher unscheinbar<br />
ist das Lorbeerblatt. „Fast bei jedem Braten kommt davon eines in<br />
die Pfanne“, sagt der Küchenchef. Einige Lorbeerbäume stehen sogar<br />
vor dem Haus und Michael Kavelmann kann sich an den frischen Blättern<br />
bedienen.<br />
Zu den zarteren Kräuternuancen zählen auch Kerbel und Estragon, mit<br />
denen der Küchenchef seinen Lieblingsfisch St. Pierre noch interessanter<br />
macht. Doch es geht bei Michael Kavelmann auch einen Tick exotischer:<br />
Ingwer gibt Zitronengrassuppe etwas Schärfe, Koriander-Juliennes aromatisieren<br />
das marinierte Thunfisch-Tatar und Szechuanpfeffer würzt<br />
18<br />
Lachs auf harmonische Art. „Er ist am Gaumen milder als schwarzer<br />
Pfeffer“, erklärt der Küchenchef.<br />
Im Vorjahr hatten Christine Franke und ihr Mann Robert von den Eltern<br />
die Verantwortung für das beliebte „Holzöfele“ übernommen. Ganz<br />
neu ist ihr „Lädele“ auf der anderen Straßenseite. Was bislang im Restaurant<br />
aus eigener Herstellung über die Ladentheke ging, ist nun hier<br />
in konzentrierter Form zu finden: Holundersirup und Tapenaden, Gänseleberterrine<br />
und Cremes, Winzer-Weckle und Steinofenbrot sowie die<br />
badischen Weine der Region. Aus der Profiküche auf den Mittagstisch<br />
kommen hier auch täglich frisch zubereitete Gerichte für den eiligen<br />
Gast. Auf der Karte stehen Königsberger Klopse, Cordon bleu, Forelle<br />
Müllerin oder auch mal Schnitzel.<br />
Kaiserstühler Klassiker und Co.<br />
Im Traditionsrestaurant spannt die abwechslungsreiche Karte einen<br />
schmackhaften Bogen von den badisch-kulinarischen Wurzeln bis zu<br />
internationalen Klängen. Unter den Vorspeisen trifft eine Schwarzwurzelsuppe<br />
mit Blutwurst auf einen Hummercappuccino, eine Zitronengrassuppe<br />
mit gebackener Gamba auf marinierte Scheiben vom Lamm<br />
mit Schmorgemüse und Ziegenkäse. Zu den Klassikern gehören neben<br />
der badischen Schneckensuppe nach Art des Hauses auch die Kaiserstühler<br />
Schnecken in Knoblauchbutter oder die Gänseleberterrine mit<br />
Mirabellenkompott und Brioche. Ob Fisch, Fleisch oder Wild aus heimischer<br />
Jagd – auch die Hauptgerichte sind verlockend: Ob Wolfsbarsch<br />
auf Kalbschwanzkompott oder Rochenflügel mit dreierlei Mais, Barbarie-Entenbrust<br />
mit Orangenchicorée oder Lammhaxe mit Tomaten-Thymian-Sauce.<br />
Das feine „Holzöfelemenü“ in fünf Gängen gibt es mit der perfekten<br />
Weinbegleitung. Es beginnt mit marinierten Scheiben und Tatar vom<br />
Thunfisch mit Mango und führt am Ende zu Käsevariationen mit Kaiserstühler<br />
Walnusstorte.
Rinderfilet mit<br />
Szechuanpfeffer<br />
gebraten,<br />
auf Rotweinschalotten<br />
und grünem Spargel<br />
Zutaten für 4-6 Personen<br />
1,4 kg Rinderfilet (Mittelstück)<br />
2 Schalotten, ungeschält<br />
1 Knoblauchzehe, ungeschält<br />
2 EL Butterschmalz<br />
Salz, Szechuanpfeffer<br />
4 Thymianzweige<br />
1 Rosmarinzweig<br />
400 g Schalotten<br />
1 Knoblauchzehe<br />
500 ml Rotwein<br />
250 ml Portwein<br />
100 ml Cassis-Likör<br />
50 g Honig<br />
3 Thymianzweige<br />
500 g grüner Spargel<br />
Salz, Zucker, Pfeffer, Öl<br />
Zubereitung<br />
Schalotten und Knoblauch<br />
fein würfeln und bei mittlerer<br />
Hitze anschwitzen, mit Cassis,<br />
Rot- und Portwein ablöschen,<br />
Honig und Thymian beigeben<br />
und das Ganze bei schwacher<br />
Hitze circa 1 Stunde einreduzieren.<br />
Grüner Spargel<br />
Den Spargel waschen und<br />
die untere Hälfte der Stangen<br />
schälen, anschließend in<br />
drei etwa gleich große Teile<br />
schneiden. Spargelstücke in<br />
einer Pfanne bei mittlerer Hitze<br />
mit etwas Öl anschwitzen<br />
und mit Salz, Zucker, Pfeffer<br />
würzen.<br />
Rinderfilet<br />
Den Ofen auf 120° C vorheizen.<br />
Rinderfilet in heißem Butterschmalz<br />
von allen Seiten anbraten,<br />
Thymian, Rosmarin,<br />
Schalotten und Knoblauch zugeben<br />
und alles kurz weiterbraten.<br />
Dann die Zutaten auf<br />
ein mit Alufolie ausgelegtes<br />
Blech geben und mit Salz und<br />
Szechuan-Pfeffer würzen. Im<br />
Ofen auf der mittleren Schiene<br />
40 Minuten garen.<br />
19
Sascha Kölsch I Gasthaus Zur Krone I Bad Krozingen-Biengen<br />
Das besondere Salz in der Suppe<br />
Zur Krone<br />
Gastgeber Nadine Werner und Sascha Kölsch<br />
Küchenchef Sascha Kölsch<br />
Hauptstraße 18<br />
D-79189 Bad Krozingen/Biengen<br />
+49 (0) 7633 / 9391989<br />
www.zur-krone-biengen.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag Samstagmittag und Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Ein klassisches Restaurant des <strong>Breisgau</strong>s. Buchenholzdielen,<br />
eine lange Bank rundum an der Wand entlang aus Eichenholz,<br />
die Kassettendecke ein Kunstwerk aus Buche und Eiche.<br />
Dazu ein kleiner Nebenraum, und noch eine separate Raucherlounge<br />
für den Apero oder Espresso.<br />
Romantischer Garten im Innenhof,<br />
40 Plätze unter einer schattenspendenden Weinlaube.<br />
Sascha Kölsch und Nadine Werner haben die „Krone“ im Bad<br />
Krozinger Teilort Biengen zu einer lohnenden Eingabe im kulinarischen<br />
Navi gemacht. Von Schnickschnack hält der Küchenchef<br />
nichts, umso mehr von absoluter Frische. „Was auf der Karte<br />
steht, das gibt es“, sagt er klipp und klar. Von Schäumchen und<br />
Türmchen hält er nicht viel, seine Stammgäste schätzen diese<br />
Klarheit. „An meinem Stil zu kochen, hat sich über die Jahre<br />
nichts geändert“, erklärt Kölsch. „Ich bin mir selbst treu geblieben.“<br />
Salz ist kein Gewürz. Doch wenn das Salz in der Suppe fehlt, können<br />
auch die besten Kräuter ihre Qualität nicht richtig ausspielen. Salz ist<br />
allerdings nicht gleich Salz. Davon ist Küchenchef Sascha Kölsch überzeugt.<br />
Der Küchenchef der „Krone“ lässt auch auf sein Alltagssalz nichts<br />
kommen, das er in der Suppe, in der Salzmühle und im Streuer verwendet.<br />
„Seit ich es entdeckt habe, verwende ich nur noch das Luisenhaller<br />
Salz“, schwört Sascha Kölsch auf seine Lieblingskristalle: „Es schmeckt<br />
für mich am besten.“ Nach eigenem Bekunden betreibt die Saline in<br />
Göttingen die letzte kommerziell betriebene Pfannensiederei der Republik.<br />
Und das in Luisenhall hergestellte Pfannensalz enthält – im Unterschied<br />
zu den Produkten aus Vakuum-Verfahren – noch mehr mineralische<br />
Bestandteile der Natursole.<br />
Salz ist natürlich auch bei Sascha Kölsch nicht alles. Erst Kräuter und Gewürze<br />
machen Gerichte unverwechselbar. Schwärmereien vom eigenen<br />
großen Kräutergarten muss sich Sascha Kölsch abschminken. „Gefallen<br />
würde mir das schon“, sagt er: „Doch das kostet viel Zeit, die ich als<br />
Einzelkämpfer in der Küche nicht habe.“ Gut, dass er sich auch auf die<br />
Vielfalt in der gelieferten Kiste verlassen kann – frischer Löwenzahn für<br />
einen Salat, Rosmarin, Thymian und Salbei für die mediterranen Nuancen.<br />
Ach ja, den Ingwer hätten wir fast vergessen. Insbesondere in einer<br />
Karottensuppe kommen Schärfe und Geschmack gut zur Geltung.<br />
20<br />
Mindestens genauso wichtig wie Kräuter und Gewürze ist für Sascha<br />
Kölsch die Frische von Zutaten und Zubereitung. Nur so kommt ihr charakteristischer<br />
Geschmack optimal zur Geltung. „Wenn es bei mir Rosenkohl<br />
gibt“, sagt er, „dann wird er jeden Tag frisch geputzt“. Auch<br />
jedes Risotto, jede Nudel wird stets frisch zubereitet.<br />
Eine andere würzige Angelegenheit hatte in Kölschs „Krone“ Anfang<br />
des Jahres Premiere. Antizyklisch zur Grillsaison hatte er sich einen großen<br />
Smoker in den winterlichen Garten stellen lassen, der optisch einer<br />
kleinen Lokomotive gleicht. Schon das stete Heizen mit Buchen- oder<br />
Obstholz „macht richtig Arbeit“, sagt der Küchenchef. Doch dann lassen<br />
sich Entrecôte und Poularde, Fisch und Gambas schonend garen.<br />
„Man muss allerdings den leicht rauchigen Geschmack mögen“, sagt<br />
der Koch, der mit dem Experiment ebenso zufrieden ist wie es seine<br />
Gäste waren. „Ich habe nur Positives gehört.“<br />
Ausgefeilte Gerichte<br />
<strong>Die</strong> Speisekarte in Sascha Kölschs „Krone“ ist äußerst übersichtlich, ein<br />
Beleg für seine Frischeküche. Denn der Küchenchef konzentriert sich<br />
mit ausgefeilten Gerichten auf die Frische und die Qualität seiner Zutaten.<br />
Vor diesem Hintergrund schlägt er schon bei seinen Vorspeisen<br />
einen beachtenswerten Bogen vom lauwarmen Cocktail aus Gambas,<br />
Avocado und Grapefruit, der marine und exotisch-fruchtige Nuancen<br />
kombiniert, bis zu gepökelten Schweinebäckle mit Senfmarinade und<br />
einem Salat von Linsen und Wurzelgemüse, die die regionale Verankerung<br />
ausstrahlen.<br />
Gleiches gilt bei den Hauptgerichten, die von der ganz gebratenen Seezunge<br />
mit Limone, Fenchel und Risotto bis zum bodenständigen badischen<br />
Kalbsrahmbraten mit Karottengemüse und Nudeln reichen.<br />
Beim Dessert darf sich der Gast von einer Crème brûlée von der Zartbitterschokolade<br />
mit Blutorangensorbet oder einem Quittensorbet mit<br />
heimischen Winzersekt überraschen lassen. Das Sascha Kölsch-Menü<br />
gibt es mit 6 oder 3 Gängen, zur Mittagszeit serviert die „Krone“ auch<br />
preiswerte Tagesmenüs.
Steinbutt<br />
auf Kräuterrisotto<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
240 g Risottoreis<br />
0,75 l Gemüsebrühe<br />
3 fein gewürfelte Schalotten<br />
1,5 EL Olivenöl<br />
720 g Steinbuttfilet<br />
0,2 l Weißwein<br />
Vermouth<br />
100 g Parmesan<br />
50 g Butter<br />
Kräuter der Saison (<br />
Salbei, Rosmarin, Thymian,<br />
Petersilie)<br />
Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt<br />
Zubereitung<br />
Risottoreis mit Schalotten<br />
in Olivenöl anschwitzen,<br />
mit Weißwein und Vermouth<br />
ablöschen und Lorbeerblatt<br />
zugeben. Unter<br />
ständigem Rühren und<br />
Angießen der Brühe das<br />
Risotto in 15 Minuten gar<br />
kochen. Mit Salz, Pfeffer<br />
und den geschnittenen<br />
Kräutern abschmecken.<br />
Das Steinbuttfilet in 4 Portionen<br />
schneiden, in Öl von<br />
beiden Seiten circa 3 Minuten<br />
braten und mit Salz<br />
würzen.<br />
Den Parmesan zum Risotto<br />
geben und die Butter unterheben.<br />
21
Oliver Mewes I Schwarzmatt I Badenweiler<br />
In der Schlichtheit liegt die Würze<br />
Hotel Schwarzmatt<br />
Relais & Châteaux<br />
Gastgeberin Rona Mast<br />
Küchenchef Oliver Mewes<br />
Schwarzmattstraße 6a<br />
D-79410 Badenweiler<br />
+49 (0) 7632 / 8201-0<br />
www.schwarzmatt.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
12 bis 14 Uhr und 19 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag keinen<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 38<br />
Am Ortsrand des Kurorts Badenweiler liegt die großzügige<br />
„Relais & Châteaux“-Anlage des Hotels mitten im Grünen.<br />
Das Restaurant empfängt den Gast mit einem stilvollen,<br />
aber unaufdringlichen Ambiente, ist mit Liebe zum Detail eingerichtet<br />
und strahlt eine persönliche Atmosphäre aus.<br />
Eine echte Wohlfühloase, in der man sich gerne verwöhnen lässt.<br />
Eine Terrasse bietet zudem 50 Plätze unter freiem Himmel.<br />
Parkmöglichkeiten gibt es direkt beim Hotel.<br />
Küchenchef Oliver Mewes kam auf Empfehlung von Drei-Sterne-<br />
Koch Claus-Peter Lumpp aus dem Bareiss nach Badenweiler. Beste<br />
Voraussetzungen für den Start in der umgebauten und erweiterten<br />
Küche im „Schwarzmatt“; beste Voraussetzungen auch,<br />
um die kulinarischen Erwartungen der anspruchsvollen Gäste zu<br />
erfüllen. Als „Alleinunterhalter“ will sich der 34-jährige Mewes<br />
allerdings nicht verstanden wissen, eher als Verantwortlicher für<br />
eine ganze Mannschaft, die er zu Höhenflügen anspornen will.<br />
„Was wir produzieren, sind keine Einzelleistungen, sondern Teamarbeit“,<br />
sagt Oliver Mewes, dem das „Wir-Gefühl“ wichtig ist, um in der<br />
Küche eine individuelle Note zu entwickeln und sensibel für die Wünsche<br />
der Gäste zu sein. Der gebürtige Potsdamer hatte seine Lehrjahre<br />
im Hotel „Palace“ am Kurfürstendamm absolviert. Mehr als drei Jahre<br />
hat er bei Josef Sauerschell im Sterne-Restaurant Es Raco de Teix auf<br />
Mallorca Erfahrungen gesammelt und die mediterranen Aromen quasi<br />
vor der Haustür aufgesogen. Nur zu gerne erinnert sich Mewes an einen<br />
Loup de mer, der auf frisch gesammeltem wilden Fenchel gebettet wird.<br />
Der aufgeklappte Fisch wird mit einer Gemüsepaste aus Fenchel und<br />
Orangen bestrichen und mit einer Kruste aus Kräuterbröseln von Petersilie,<br />
Basilikum, Estragon und Thymian im Ofen gegart.<br />
Einen ganz anderen Charakter hat sein Steinbutt, der mit einer Kräuterpaste<br />
gefüllt und in einer Kräuterpanade schonend gebraten wird.<br />
<strong>Die</strong>sen aromatischen Fisch flankieren ein Süßkartoffelpüree und kräftiger<br />
Schwarzwälder Schinken – quasi „mare e monti“. Selbst bei den<br />
kühlen Sorbets eignen sich frische Kräuter, um durch Kombination mit<br />
den fruchtigen Noten neue Nuancen herauszuarbeiten. So gibt Oliver<br />
Mewes seinem Ananas-Sorbet mit dezent eingesetztem Koriandergrün<br />
einen besonderen Pfiff, Estragon lässt die Birne in einem neuen aromatischen<br />
Licht erscheinen. Zur Vorsicht mahnt der Küchenchef insbesondere<br />
bei asiatischen Gewürzen und Currys oder Chili. Sie sollten<br />
den Charakter des Produktes lediglich harmonisch unterstützen, nicht<br />
jedoch überdecken.<br />
22<br />
„Wichtig ist es, die eigene Philosophie und seinen Weg zu finden, von<br />
dem man überzeugt ist, um dem Gast ein gutes Produkt zu bieten.“<br />
Zum Beispiel ein Rinderfilet mit Kräuterkruste und Ochsenmark, das kurz<br />
gratiniert wird. Geklopftes Rinderfilet hat dagegen einen ganz eigenen<br />
Charakter. Im Vakuumbeutel wird es bearbeitet und mit Meersalz,<br />
Pfeffer und Olivenöl mariniert. <strong>Die</strong>se Zubereitung lässt die Zartheit des<br />
Fleisches zur Geltung kommen, es hat in dieser Form aber – anders als<br />
hauchdünnes Carpaccio –auch noch Struktur und Biss. Serviert wird es<br />
zu einem Wildkräutersalat mit Rote-Bete-Blättern, Rucola und Spinat.<br />
In der Einfachheit liegt bisweilen die Würze oder besser der Kick: So liebt<br />
Oliver Mewes sein frisch hergestelltes Knoblauchsalz zu frisch gebratenen<br />
Pfifferlingen, Austern- oder Steinpilzen. Dazu kommt noch etwas<br />
Petersilie und Thymian. „Das ist sensationell“, kann sich der junge Küchenchef<br />
begeistern.<br />
Spannungsbogen der Aromen<br />
Ausflüge in die Welt der Kräuter und Gewürze bietet die Speisekarte<br />
in vielen Variationen. Das „Schwarzmatt-Menu“ verspricht gebratenen<br />
Zander an Schnittlauchschaum und geschmorte Kalbsbäckchen mit<br />
Lauch, Liebstöckel und Kartoffelcrème. Oliven, Kapern und Parmesan<br />
begleiten das „geklopfte Rinderfilet“ des Feinschmeckermenus. Es<br />
folgen unter anderem ein „Seeteufel, lauwarm mariniert mit Zitrone<br />
und Estragon“ und ein „Lammrücken, rosa gebraten, an Knoblauch-<br />
Rosmarin-Jus mit Artischocken , Ofenpaprika und Polenta“. Da werden<br />
schon im kühlen Frühjahr mediterrane Gefühle geweckt. Gehaltvoll sind<br />
die badische Ochsenschwanzessenz mit eigenem Maultäschle und die<br />
provenzalische Fischsuppe mit Fenchel und Kräutern. Zarte Aromen verspricht<br />
der pochierte Bachsaibling an Merrettichschaum mit Calvadosapfel<br />
und Schmorgurkenrisotto. Wer es kräftiger liebt, darf sich auf das<br />
Rinderfilet unter der Kräuterkruste, mit Rotweinjus, Ochsenmark und<br />
Pommes sautées freuen.
Kräutersteinbutt mit Süßkartoffelpurée<br />
und Schwarzwälder Schinken<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
Kräuterpanade<br />
300 g entrindetes Toastbrot<br />
30 g Petersilie<br />
20 g Basilikum<br />
5 Zweige Thymian<br />
5 Zweige Estragon<br />
Süßkartoffelpurée<br />
600 g Süßkartoffeln<br />
2 kleine Schalotten<br />
100 ml Geflügelfond<br />
100 ml Sahne<br />
Füllung<br />
200 g frischer geputzter Blattspinat<br />
5 Zweige Thymian<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
50 g Petersilie<br />
5 Zweige Estragon<br />
1 Champignon<br />
1 Schalotte<br />
1 Eigelb<br />
50 g geriebenen Parmesan<br />
außerdem<br />
4 Tranchen Steinbutt à 100 g<br />
16 Scheiben dünn geschnittenen<br />
Schwarzwälder Schinken<br />
100 g Wildkräutersalat<br />
Öl zum Braten, Salz und Pfeffer, Butter<br />
Zubereitung<br />
Für die Kräuterpanade getrocknetes Brot mit<br />
Petersilie, Basilikum, Thymian und Estragon<br />
fein mixen.<br />
Für die Füllung Spinat, Thymian, Rosmarin,<br />
Petersilie, Estragon blanchieren. Geschnittene<br />
Champignon und Schalotte in wenig Öl<br />
anbraten und mit der gut ausgedrückten<br />
Spinat-Kräutermischung vermengen. Eigelb<br />
und Parmesan unterheben und im Mixer fein<br />
pürieren. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
<strong>Die</strong> Fischfilets jeweils der Länge nach fast<br />
ganz aufschneiden, beide Hälften dünn mit<br />
der Spinat-Kräuterfüllung bestreichen, eine<br />
Scheibe Schwarzwälder Schinken auflegen<br />
und zusammenklappen. Anschließend mit<br />
der Kräuterpanande panieren und in der<br />
Pfanne mit viel Fett farblos anbraten.<br />
Für das Purée die rohen, geschälten Süßkartoffeln<br />
grob würfeln und mit Schalotten in<br />
Butter angehen lassen. Mit Geflügelfond ablöschen,<br />
etwas Sahne hinzugeben und abgedeckt<br />
im Ofen bei 130 °C 45 Minuten garen.<br />
Je nach Konsistenz gegebenenfalls ein wenig<br />
Flüssigkeit abgießen oder zusätzlich Geflügelfond<br />
hinzugeben, damit die Masse nicht<br />
zu flüssig bzw. fest ist. Anschließend mit<br />
Kartoffelstampfer oder Thermomix cremig<br />
pürieren. Mit Salz nach Bedarf abschmecken.<br />
Das Purée mittig auf den Teller geben, jeweils<br />
ein Fischfilet aufsetzen. Drei Scheiben<br />
Schwarzwälder Schinken und Wildkräutersalat<br />
um das Purée herum anrichten.<br />
23
Mathias Luiz I Restaurant Ambiente I Staufen-Grunern<br />
Ein Hauch Asia und viel Rosmarin und Thymian<br />
Restaurant Ambiente<br />
Gastgeber Melanie und Mathias Luiz<br />
Küchenchef Mathias Luiz<br />
Ballrechterstraße 8<br />
D-79219 Staufen-Grunern<br />
+49 (0) 7633 / 802442<br />
www.restaurant-ambiente.com<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Freitag bis <strong>Die</strong>nstag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag Mittwoch und Donnerstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Wohltuend und schlicht, gradlinig und freundlich ist der helle Gastraum<br />
eingerichtet. 30 Sitzplätze belegen die Losung des Patrons: Qualität vor Quantität!<br />
Nochmals 20 Sitzplätze bietet die Terrasse<br />
neben Kirschlorbeeren und Olivenbäumchen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 2 Bestecke,<br />
Gault Millau 15 Punkte,<br />
Feinschmecker 2 F<br />
Mit seinem Restaurant „Ambiente“ hat Küchenchef Mathias Luiz<br />
seit elf Jahren großen Erfolg. Zwar liegt sein Restaurant außerhalb<br />
der Stadt Staufen, doch Feinschmecker nehmen den Weg<br />
zu ihm gerne in Kauf. Stammkunden zählen bei Luiz satte 90 Prozent.<br />
„Das ist eine Qualitätsauszeichnung!“, freut er sich. Gourmets<br />
pilgern in das Industriegebiet Grunern um Schmorgerichte<br />
oder „Scampi-Variationen auf dem Teller“ zu genießen.<br />
Mathias Luiz hat eine gute Nase für seine Kräuter und Gewürze. Zu seinen<br />
absoluten Lieblingen zählt der Szechuan-Pfeffer. „Der Geruch ist für<br />
mich einfach genial“, lobt er das exotische Gewürz, das nur Pfeffer heißt<br />
und zu allem hin botanisch gar kein Pfeffer ist. Wenn man weiß, dass<br />
die asiatische Pflanze eher mit den Zitrusfrüchten verwandt ist, erstaunt<br />
auch der aromatische Duft nicht mehr. Dafür ist Szechuan-Pfeffer nicht<br />
ganz so scharf und gibt Luiz’ asiatischem Gemüse-Salat mit Chili und<br />
Shiitake-Pilzen die ganz besondere Note. Gerne mariniert der Küchenchef<br />
des „Ambiente“ auch eine Entenbrust mehrere Tage damit und<br />
fügt noch etwas Chili-Schärfe dazu. „Das ist eine tolle Kombination.“<br />
<strong>Die</strong> mediterranen Grundgewürze sind allgegenwärtig, Rosmarin und<br />
Thymian prägen viele Saucen und Jus seiner Schmorgerichte. Ein Thymianzweig<br />
gibt auch den Belugalinsen zusätzliche Würze, auf die er<br />
heute seine Kaninchenkeule bettet. „<strong>Die</strong> hatte ich seit längerer Zeit nicht<br />
mehr auf der Karte“, kommentiert er die bei niederer Temperatur zart<br />
geschmorte Keule. Schnell penetrant werden kann für den erfahrenen<br />
Koch der frische Koriander, den er gerne mit Asia-Gerichten kombiniert.<br />
„Man darf ihn nur dezent verwenden“, findet der Küchenchef, der die<br />
zarten grünen Blättchen unter anderem auch mit Zitrone zu gebeiztem<br />
Stör einsetzt.<br />
Um die Schärfe zu mildern und die Dosierung zu erleichtern, kocht Mathias<br />
Luiz aus seinen Chili gerne mit Honig und Zucker ein Confit. Zu<br />
asiatischen Gemüsen und Gerichten aus der Wok-Pfanne ist es für ihn<br />
eine ideale Würze. Auch Wasabi ist eine scharfe Herausforderung. Er<br />
24<br />
begegnet ihr, indem er den japanischen Meerrettich mit Schmand oder<br />
Crème fraîche und Zitronensaft milder stimmt und den Genuss seines<br />
Thunfischs auch sensiblen Gaumen gewährt.<br />
Wer Kräuter sagt, kommt an der Vielfalt der Minze nicht vorbei, die<br />
es in unzähligen Duftnuancen gibt. Insbesondere vielen Desserts geben<br />
die Blättchen bei Luiz einen zusätzlichen Hauch von Frische. Kreativität<br />
wird bei dem experimentierfreudigen Küchenchef ohnehin ganz groß<br />
geschrieben. „Ich koche jetzt seit 25 Jahren“, sagt der gebürtige Münstertäler.<br />
„Doch man lernt nie aus und kann immer wieder Neues entdecken.“<br />
Eine eigene Kreation sind auch die leckeren, selbst gemachten Kräuter-<br />
Grissini, denen Mathias Luiz mit Rosmarin und Thymian den Duft der<br />
sommerlichen Provence verleiht. <strong>Die</strong> Gäste dürfen sie als Amuse-Gueule<br />
genießen und haben schon mal den duftigen Vorgeschmack auf ein aromatisches<br />
Menü.<br />
Trüffel voll im Trend<br />
An Intensität kaum zu überbieten sind die Trüffeln, die Mathias Luiz Anfang<br />
des Jahres mit feinen Fettucini servierte und mit seinen Gästen<br />
damit auf einer geschmacklichen Wellenlänge liegt. „<strong>Die</strong> Trüffel-Nudeln<br />
haben einen einzigartigen Geschmack“, verspricht der Küchenchef.<br />
Eine Trüffeljus rundet auch die gebratene Entenstopfleber auf Selleriepüree<br />
der Vorspeisenkarte ab, welche allerdings noch einiges mehr zu<br />
bieten hat: Lachstatar mit Limonenschmand oder gegrillte Scampi auf<br />
asiatischem Gemüsesalat mit Wasabisauce in moderater Schärfe. <strong>Die</strong><br />
Gewürz-Barbarie-Entenbrust gibt es auf glaciertem Rotkohl, den Kalbsrücken<br />
auf Wirsing an Burgunderjus und das Zanderfilet taucht auf einem<br />
kräftigen Rote-Bete-Risotto mit Meerrettichsauce auf. Weine aus<br />
der Region spielen auf der Karte eine wichtige Rolle. Doch die große<br />
Liebe der Gastgeber gehört dem Riesling. Mit besten Erzeugern und<br />
Gewächsen nehmen sie den Weinfreund gerne mit auf Reisen in dessen<br />
andere bevorzugte Anbaugebiete.
Geschmorte Kaninchenkeule<br />
mit Belugalinsen und Rosmarinkartoffeln<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
4 Hauskaninchenkeulen<br />
150 g Karotten-, Sellerie- und Zwiebelwürfel<br />
(für das Mirepoix/Röstgemüse)<br />
3 Thymianzweige, 1 Lorbeerblatt<br />
1 EL Tomatenmark, 1 Knoblauchzehe<br />
und 5 weiße Pfefferkörner<br />
1 Liter Kaninchenfond,<br />
1 EL Balsamico-Essig<br />
200 g Bio-Belugalinsen<br />
1 Schalotte, fein gewürfelt<br />
500 ml Gemüsebrühe<br />
1 Thymianzweig, 1 Lorbeerblatt<br />
1 EL Balsamico-Essig<br />
50 g Karotten und 50 g Sellerie, fein<br />
gewürfelt<br />
20 Stück kleine festkochende Kartoffeln<br />
(z.B. „La Ratte“)<br />
2 Rosmarinzweige<br />
Olivenöl zum Anbraten<br />
Salz, Pfeffer, Speisestärke<br />
Zubereitung<br />
Kaninchenkeulen mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Karotten, Sellerie und Zwiebel<br />
für das Röstgemüse grob würfeln. Öl in<br />
einem Bräter erhitzen. Kaninchenkeulen<br />
von beiden Seiten kurz anbraten,<br />
Gemüsewürfel hinzufügen und bei 200<br />
°C im Backofen etwa 10 Minuten anrösten.<br />
Häufiger umrühren, Tomatenmark<br />
hinzufügen und weiterrösten, bis alles<br />
schön braun ist. Mit Kaninchenfond<br />
auffüllen, Thymianzweige, Lorbeerblatt,<br />
Knoblauchzehe und die Pfefferkörner<br />
zugeben und zugedeckt 1,5 Stunden<br />
schmoren.<br />
Kaninchenkeule ausstechen und Sauce<br />
durch ein Sieb passieren, danach noch<br />
einmal aufkochen, Fett abschöpfen, reduzieren<br />
und mit Salz und Pfeffer sowie<br />
Balsamico-Essig abschmecken.<br />
Linsengemüse<br />
Schalotten mit wenig Olivenöl farblos<br />
anschwitzen, Belugalinsen dazugeben<br />
und Gemüsebrühe auffüllen. Thymian<br />
und Lorbeer dazugeben und ca. 20 bis<br />
25 Minuten leicht köcheln.<br />
Karotten und Sellerie in feinste Würfel<br />
schneiden und vier Minuten vor Garzeitende<br />
der Linsen zugeben. Evtl. mit etwas<br />
Stärke binden, mit Salz, Pfeffer und<br />
etwas Balsamico abschmecken.<br />
Rosmarinkartoffeln<br />
Kartoffel mit Schale in Salzwasser ca.<br />
15 Minuten gar kochen, danach heiß<br />
pellen. Rosmarin zupfen und klein<br />
schneiden. Kartoffeln in beschichteter<br />
Pfanne mit Olivenöl anbraten, mit Salz<br />
und Pfeffer würzen und kurz vor dem<br />
Servieren klein geschnittenen Rosmarin<br />
darüber streuen.<br />
25
Bernhard und Philipp Mössinger I Landgasthof Baumgärtner I Weisweil<br />
Wo Vater und Sohn miteinander abschmecken<br />
Landgasthof Baumgärtner<br />
Gastgeber Helga und Bernhard Mössinger<br />
Küchenchef Bernhard Mössinger<br />
Sternenstraße 2<br />
D-79367 Weisweil<br />
+49 (0) 7646 / 347<br />
www.baumgaertner-weisweil.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Samstag 18 bis 24 Uhr. Sonn- und Feiertage 11 bis 15 Uhr<br />
und 18 bis 24 Uhr; Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Unspektakulär wirkt das Gasthaus von außen. 1889 wurde es gebaut und 2010 wurde<br />
die Fassade aufwändig restauriert. Glücklicherweise hat sich die heimelige Gaststube<br />
mit Holzvertäfelung und Kachelofen, nur durch die liebevoll eingedeckten Tische, verändert.<br />
Der Landgasthof war ehemals Brauerei und zur guten alten Postkutschenzeit<br />
Posthalterei.<br />
Neu sind der angebaute Wintergarten und die großzügige Terrasse.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Besteck,<br />
Schlemmer Atlas 3 Kochlöffel<br />
Seit vier Jahren hat Bernhard Mössinger Unterstützung von seinem<br />
Sohn Philipp. Beide stehen nebeneinander hinterm Herd<br />
und hatten noch keinen Tag Langeweile. „In der Küche haben<br />
wir genügend zu tun“, freut sich der Küchenchef, „und wenn wir<br />
mal Luft haben, dann tüfteln wir an neuen Rezepten.“ Das zeichnet<br />
die beiden <strong>Köche</strong> aus. Sie bleiben nicht stehen, sondern verändern<br />
ständig ihre Karte auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen<br />
für ihre Gäste.<br />
Seit Philipp Mössinger zu Hause kocht, bringt er seine neuen Ideen ein<br />
und Vater Bernhard gibt seine Erfahrungen hinzu. Zum Beispiel bei der<br />
Kreation Lachs unter der Gewürzkruste mit Gurken und Wasabischaum.<br />
Dabei kreieren die beiden im wahrsten Sinne des Wortes Hand in Hand.<br />
Grundsätzlich sind sie sich sowieso einig. „Du kannst kreativ sein so viel<br />
du willst“, weist Vater Bernhard auf seine Erfahrungen hin, „es muss den<br />
Gästen schmecken!“<br />
Junior Philipp Mössinger war bei Sternekoch Fritz Zehner in der Lehre. Er<br />
war schon immer ein Fan der feinen Küche und wollte, wie sein Vater,<br />
Koch werden. „Aber wenn schon Koch, dann richtig!“, waren sich beide<br />
einig und Vater Mössinger aktivierte seinen alten Freund Fritz Zehner. In<br />
der Sterneküche in Zehners Stube bekam Philipp seine Grundlagen und<br />
entwickelte einen Ehrgeiz, wie sein Vater.<br />
„Wir machen alles selbst, jede Soße oder jede Terrine“, sagt Philipp und<br />
stellt nebenbei sieben verschiedene Gewürze zusammen. Gemeinsam<br />
wollen sie eine Kräuterkruste für den Lachs kreieren. Vater Bernhard<br />
schnippelt die Kräuter. „Ohne frische Kräuter geht in unserer Küche wenig“,<br />
sagt Bernhard Mössinger. <strong>Die</strong> beiden verwenden stets das frische<br />
Grün das der Markt das Jahr über bietet. Estragon gehört in jede Sauce<br />
Bernaise à la Mössinger, oder auch unter die frischen Morcheln. „Estragon<br />
gibt einen besonderen, frischen und doch nussigen Geschmack“,<br />
schwärmt Bernhard Mössinger.<br />
Philipp Mössinger bevorzugt Basilikum. „Das eignet sich besonders gut<br />
für unser selbstgemachtes Pesto und im Sommer für Salate und sogar<br />
für unser Basilikum-Eis.“<br />
26<br />
Philipps Lieblingsgewürz ist „Langer Pfeffer“ auch Stangenpfeffer genannt.<br />
Der ist scharf und süßlich. „Das hat Spannung“, sagt er. „Langen<br />
Pfeffer hast Du in der Gewürzkruste für den Lachs verwendet“, sagt der<br />
Vater „wie wär’s denn mit noch etwas Sternanis?“ Man kann sich die<br />
Diskussionen der beiden gut vorstellen. Da sitzen sie vor ihrem unendlichen<br />
Sortiment an Kräutern und Gewürzen aus der ganzen Welt und<br />
wollen aus der Vielfalt der Aromen eine Geschmacksrichtung finden, die<br />
ihnen und dem Gast schmeckt.<br />
„Das ist doch der Spaß in unserem Beruf“, sagt Philipp, „mein Leben<br />
lang immer die gleichen Gerichte kochen, das wär ja langweilig.“ Da<br />
kann Bernhard nicht widersprechen. Weißer und roter Pfeffer, Stangenpfeffer,<br />
Sternanis, Fenchelsaat, Anis, und Koriander verstecken sich in<br />
der Gewürzkruste, die die beiden für ihr neues Lachs-Gericht kreiert<br />
haben. Gemeinsam haben sie sich durch die Vielzahl an Aromen geschmeckt<br />
und das Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />
Badisch- regional auf Französisch<br />
Badisch wird in der Küche gesprochen, serviert aber meist ein Hauch<br />
Frankreich. „Wir machen einen Spagat“, sagt Bernhard Mössinger, „regionale,<br />
klassische Gerichte, aber meist verfeinert mit einem Hauch Haute<br />
Cuisine“. Auf der Karte stehen noch immer Leber sauer oder Cordon<br />
bleu, aber auch Flusskrebssuppe mit Coquilles St. Jacques und Terrine<br />
von der Gänsestopfleber.<br />
Neben abwechslungsreichen À-la-carte-Gerichten, stehen täglich vier<br />
Menüs auf der Speisekarte. Das besondere Augenmerk von Bernhard<br />
Mössinger ist, seit Beginn der Selbständigkeit, das Fischmenü mit erlesener<br />
Fischvielfalt wie Seezunge, Steinbutt oder Zander. Das Menü du<br />
Chef beweist die hohe Kunst der Küche und bietet feinste Gourmet-<br />
Produkte. Das Monatsmenü ist meist regional und immer saisonal an der<br />
Ernte der Bauern rund um Weisweil ausgerichtet. Neu auf der Speisekarte<br />
findet der Gast ein vegetarisches Menü. <strong>Die</strong> hausgemachten Desserts<br />
sind ebenso exklusiv: Basilikum-Eis, Mocca-Eis mit Schokoladen-Soufflé,<br />
Mousse au chocolat oder Panna Cotta mit marinierter Ananas.
Lachs unter der Gewürzkruste<br />
mit Gurken und Wasabischaum<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
400 g Wildlachsfilet (Mittelstück),<br />
in 4 gleich dicke Stücke geschnitten<br />
1 Esslöffel Olivenöl<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
Gewürzkruste<br />
1 Teelöffel weißer Pfeffer<br />
6 Sternanis<br />
1 Teelöffel Fenchelsaat<br />
1 Teelöffel Anis<br />
1 Teelöffel Koriander<br />
1 Teelöffel schwarzer Pfeffer<br />
1 Teelöffel rosa Pfeffer<br />
Gurkensauce<br />
1 Gurke<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
weißer Balsamico<br />
Wasabischaum<br />
¼ l Fischfond<br />
50 ml Sahne<br />
30 g Wasabi<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
Zubereitung<br />
Alle Zutaten für die Gewürzkruste im<br />
Mixer fein mahlen.<br />
Den Lachs mit Salz und Pfeffer würzen,<br />
mit der Gewürzmischung panieren und<br />
im heißen Olivenöl auf jeder Seite kurz<br />
anbraten.<br />
½ Gurke mit Schale in nussgroße<br />
Würfel schneiden, mixen, abpassieren<br />
und mit Salz, Pfeffer und Balsamico<br />
abschmecken. Aus der zweiten Hälfte<br />
der Gurke mit dem Parisienne Perlen<br />
ausstechen.<br />
Fischfond, Sahne und Wasabi<br />
aufkochen, mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken und mit dem Stabmixer<br />
schaumig rühren.<br />
27
Oliver Rausch I s Herrehus I Freiburg - Munzingen<br />
Über 100 verschiedene Kräuter im eigenen Garten<br />
Hotel Schloss Reinach<br />
Gastgeber Beatrix und René Gessler<br />
Küchenchef Oliver Rausch<br />
St. Erentrudis-Straße 12<br />
D-79112 Freiburg - Munzingen<br />
+49 (0) 7664 / 407-0<br />
www.schlossreinach.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
„s Herrehus“ <strong>Die</strong>nstag bis Freitag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr,<br />
Samstag 18 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag Sonntag und Montag. Betriebsferien: Januar und 2 Wochen im August<br />
„s Badische Wirtshus“ 12 bis 14 Uhr und 18 bis 23 Uhr<br />
Ruhetag keinen<br />
„Vivothek Limoncello“ 11 bis 23 Uhr, Donnerstag warme Küche bis 18 Uhr,<br />
im Sommer Grillbuffet auf der Terrasse<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 80<br />
„s Herrehus“ und Schloss – das sagt schon alles. Man sitzt in vornehmen, historischem<br />
Ambiente: dicker Teppichboden, klassische Möbel, helle Wände. So müssen die Herren<br />
von Üsenberg getafelt haben. <strong>Die</strong> Gastgeber Beatrix und René Gessler entführen die<br />
Gäste in feudale Zeiten.<br />
Im Innenhof des Schlosses ein angelegter Garten mit 35 Sitzplätzen nur für „s Herrehus“,<br />
zusätzliche Terrasse für die anderen beiden Lokalitäten.<br />
Stammgäste im „s Herrenhus“ haben es gut. Sie sitzen gemütlich<br />
in einer wahrlich adligen Stube und reisen, wie nebenbei, durch<br />
die fremden und bunten Gewürzaromen der Welt. Ihr Reiseleiter<br />
ist Chefkoch Oliver Rausch. Er nimmt sie mit auf den duftenden<br />
Basar im orientalischen Marrakesch, oder auf den exotischen Gewürzmarkt<br />
in Bangkok. „Ich bin da völlig offen“, sagt der Küchenchef<br />
im Schloss Reinach, „und lasse mich von immer neuen<br />
Düften und Geschmäckern inspirieren.“<br />
„Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, dann finden<br />
sich immer wieder neue, spannende Kräuter und Gewürze“, ist die Erfahrung<br />
des agilen Küchenleiters Oliver Rausch. Ob auf dem Freiburger<br />
Wochenmarkt, beim Libanesen in Berlin oder Afrikaner in Frankfurt.<br />
Rausch hält zu seinen Augen wohl auch immer neugierig seinen Mund<br />
auf und probiert. So kreierte er den geschmacklichen Spannungsbogen<br />
vom Schwarzwälder Lamm zu seinem orientalischen Märchen: „Lammrücken<br />
orientalisch mit Kichererbsen“.<br />
Den Geschmack des Lamms von den Schwarzwälder Höhen hat Rausch<br />
auf der Zunge, dazu schmeckte er die orientalischen Gewürze des Libanesen<br />
und wusste: Das passt! Zuhause verfeinerte er seinen Schwarzwälder<br />
Lammrücken mit Koriander, Kurkuma, Safran, Paprika und Ingwer.<br />
Heute genießen seine Gäste diese Aromen.<br />
Das ist die Kunst und Leidenschaft des engagierten Kochs. Er verwendet<br />
in seiner Küche gerne hochwertige Lebensmittel aus der Region und<br />
vermählt sie mit exotischen, fremdländischen Gewürzen. „Man muss<br />
dabei nur aufpassen“, warnt er, „Ingwer oder Safran sind dominante<br />
Gewürze, damit darf man sein Produkt nicht erschlagen.“<br />
Rausch lässt sich inspirieren. Da passt es, dass er im Winter exotische<br />
Restaurants besucht, im Sommer dagegen lieber über die Felder und<br />
Wiesen des <strong>Breisgau</strong>s streift. „Da riecht man die Kräuter an jeder Ecke“,<br />
freut er sich über seine Wahlheimat. Er hat sich einen eigenen Kräutergarten<br />
angelegt. Über 100 verschiedene Arten hegt und pflegt er, alle<br />
zum Wohle seiner Gäste.<br />
28<br />
So fand der indianische Rauchsalbei zum Loupe de mer. „Ein Kraut, das<br />
dem Fisch ein leichtes Raucharoma verleiht und im Abgang einen Hauch<br />
Salbei.“ Oder das Curry-Kraut. „Schmeckt wie echtes Curry, riecht fantastisch<br />
und gibt im heißen Öl ein feines Aroma.“ Auch sein Eiskraut<br />
zieht er selbst. „Dickblättrig, mild und süß, verfeinert im Sommer den<br />
grünen Salat.“<br />
Seine neuste Leidenschaft sind Wildkräuter, seine Gäste finden im Frühling<br />
auf dem Vulkanspargel Kerbelwurzel, neben dem Sushi Wildkresse<br />
oder zu Fisch Afilakresse.<br />
Mit frischem Grün geht Rausch relativ spendabel um. Kräuter sorgen auf<br />
seinen Kreationen für sommerliche Frische und ätherischen Geschmack.<br />
„Wir verwenden hochwertige Lebensmittel, die haben ihre eigene Stärke“,<br />
warnt der Küchenchef vor zu vielen Gewürzaromen auf einem Teller.<br />
„Weniger ist meist mehr“, ist in der Gewürzküche die Philosophie.<br />
„Salz und Pfeffer sollen den Geschmack sanft fördern“, sagt Rausch und<br />
will es meist dabei belassen. Das feine Steinsalz hintergründig zur Verfeinerung<br />
des Produkts, das geschabte Meersalz in der Fischküche.<br />
Global kochen, lokal einkaufen!<br />
<strong>Die</strong> Speisekarte ändert sich ständig. Rausch will seinen Gästen die Vielfalt<br />
der regionalen Lebensmittel zeigen, unbeschwert kombiniert er sie<br />
mit den verschiedensten Gewürzen und Kräutern zu immer neuen Gerichten.<br />
Das passt zum Trend der Zeit: Global kochen, lokal einkaufen!<br />
Rausch liebt die frischen Lebensmittel vor seiner Küchentür, doch er<br />
blickt über den Tellerrand des <strong>Breisgau</strong>s. Er kombiniert was schmeckt<br />
und spannt so meist einen kulinarischen Bogen vom <strong>Breisgau</strong> in die<br />
Gourmetwelt, selbst mit extravaganten Zutaten wie Schwarzwurst und<br />
Thunfisch als Vesper, Trüffel und Schwarzwurzel mit Dorade, Ziegenkäse<br />
mit Garnelen und Paprika, Hirschrücken und Haschée auf Trüffelnudeln<br />
oder eben seinem Schwarzwälder Lammrücken „orientalisch“ mit Kichererbsen.
Kaisergranat / Curry / Zitronengras<br />
Zutaten und Zubereitung für 4 Personen<br />
12 Stück Kaisergranat küchenfertig /<br />
80 ml Bergamotte Zitonenöl / Zitronengras<br />
/ Piment d’espelette / Steinsalz<br />
<strong>Die</strong> Kaisergranate bei wenig Hitze im<br />
Zitronenöl mit ein wenig Zitronengras<br />
garen. Mit Piment und Salz würzen und<br />
sofort servieren.<br />
400 ml Tomatenessenz<br />
½ TL Curry Jaipur<br />
100 g Tomaten gewürfelt<br />
2,4 g Iota (Alge)<br />
40 g Japanische Kresse gemischt<br />
<strong>Die</strong> Tomatenessenz mit Iota gelieren (kalt<br />
vermischen und auf 80 Grad erhitzen), das<br />
Curry, die Tomaten und die Kresse zugeben<br />
und gegebenenfalls nachwürzen.<br />
150 ml Kaisergranatfond (von den Schalen)<br />
150 ml Sahne / 30 ml Portwein<br />
30 ml Weißwein / 40 g Schalotten<br />
1 TL Curry Jaipur<br />
3 Stück Zitronengras<br />
3 EL Kokosflocken<br />
60 g Butter<br />
<strong>Die</strong> Schalotten in der Butter anschwitzen<br />
und das Curry zugeben. Das geschnittene<br />
Zitronengras und die Flüssigkeit zugeben.<br />
Aufkochen und 30 Minuten ziehen lassen.<br />
Danach die Kokosflocken und die restliche<br />
Butter zugeben, mixen und passieren.<br />
29
Albert Schweizer I Zum Roten Bären I Freiburg<br />
Kräuter und Gewürze sind der Duft der Küche<br />
Ringhotel Zum Roten Bären<br />
Gastgeber Petra und Patrick Zwölfer<br />
Küchenchef Albert Schweizer<br />
Oberlinden 12<br />
D-79098 Freiburg<br />
+49 (0) 761 / 38787-0<br />
www.roter-baeren.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich 12 bis 14 Uhr und 18.30 bis 22 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 25<br />
Auch ein alter Bär bekommt mal ein neues Fell. So auch das älteste Gasthaus der<br />
Republik. Der „Rote Bären“ empfängt in seiner Gaststube in neuem Glanz. Mit aller<br />
Hochachtung vor der Geschichte des Traditionshauses wurden die Wände hell<br />
gestrichen und moderne Leuchten angebracht. Doch durch die Modernisierung wirken<br />
die dunklen Deckenbalken und die Holzvertäfelung an den Wänden heute noch geschichtsträchtiger.<br />
Wer hier sitzt atmet nach wie vor die Historie des Freiburger Bürgertums.<br />
Im Sommer darf der Gast die Speisen im Flair der alten Zähringerstadt vor dem<br />
Haus am Oberlindenplatz genießen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 2 Bestecke,<br />
Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />
„Ich gehe jeden Morgen gerne in meine Küche“, sagt Albert<br />
Schweizer, der dieses Jahr sein 25-jähriges Küchenjubiläum im<br />
„Roten Bären“ feiert. „Hier riecht es nach Kräutern und duftet<br />
nach Gewürzen, das ist meine Welt!“ Schweizer hat vor 35 Jahren<br />
klassisch und traditionell zu kochen begonnen, heute greift<br />
er auch zu Ingwer und Kreuzkümmel. Doch seine Favoriten in der<br />
Küche bleiben: Rosmarin und Liebstöckel.<br />
„Heute gehört Rosmarin und Thymian zum Standardprogramm der<br />
badischen Küche“, sagt Albert Schweizer. Vor 35 Jahren stand er als<br />
Lehrjunge zum ersten Mal in der Küche des Landgasthofs Reckenberg<br />
in Eschenbach. „Da hatten wir noch nicht die Auswahl an Kräutern und<br />
Gewürzen wie heute.“ Auf der anderen Seite hat Schweizer auch erlebt,<br />
wie sich der Anspruch über die Jahre gehoben hat. „Aber das ist gut<br />
so“, urteilt er und weiß heute seine badischen Speisen raffinierter zu<br />
würzen denn je.<br />
Der „Rote Bären“ ist ein Traditionshaus, badische Küche ist hier Pflicht.<br />
„Doch gerade unsere Stammgäste wollen auch mal was anderes“,<br />
schmunzelt Schweizer und fügt spitzbübisch hinzu: „und ich auch!“<br />
Grundsätzlich bleibt er den klassischen Kräutern der badischen Küche<br />
treu. Frei weg bekennt er sich zu Liebstöckel, als eines seiner Lieblingskräuter.<br />
„Liebstöckel hat Würze“, bricht Schweizer eine Lanze für das<br />
Grün der Bauernküche, „eine Suppenbrühe ohne Liebstöckel ist keine<br />
badische Suppe!“<br />
Mit exotischen Gewürzen verfeinert Schweizer seine Speisen gerne im<br />
Winter. „Da gibt Ingwer aus Indonesien in der Karottensuppe eine herzhafte<br />
Schärfe oder wir verfeinern damit Breite-Nudeln zum Kalbsrückensteak.“<br />
Zitronen-Thymian ist ebenfalls eine schmackhafte Alternative in<br />
der Bären-Küche, oder Salbei in der Bratensauce. „Heute darf man alles,<br />
was schmeckt kombinieren“, freut sich der Küchenchef über seine kreativen<br />
Freiheiten und backt auch mal ein Salbeiblatt als Amuse-Gueule<br />
aus.<br />
30<br />
Bevor Schweizer vor 25 Jahren die Regie in der Bären-Küche übernahm,<br />
kochte er in mehreren gehobenen Schweizer Restaurants. Außer wie<br />
man original Züricher Kalbsgeschnetzeltes und Rösti macht, hat er<br />
von dort vor allem die hohe Kochkunst der Fischküche mitgebracht.<br />
„Dabei gilt gerade bei Fisch: sparsam würzen!“, predigt der Küchenchef:<br />
„Meersalz und Pfeffer das reicht meist“, fordert Schweizer zum<br />
reduzierten Würzen auf, „wenn man will, Kerbel oder Dill oder auch<br />
Zitronen-Thymian am Zander. Aber bitte nur eines dieser Kräuter verwenden,<br />
bloß kein Misch-Masch!“ Schweizer will auf keinen Fall den<br />
frischen Seegeschmack des Fischs erschlagen. „Das gilt aber auch für<br />
unser Fleisch.“ Er verwendet nur hochwertiges Fleisch, am liebsten Rind<br />
von den Schwarzwaldhöhen oder das Schwäbisch-Hällische Schwein.<br />
Schweizer ist ein Klassiker unter den badischen <strong>Köche</strong>n. <strong>Die</strong> badische<br />
Küche lebt. Auch die Bären-Küche hat sich in jüngster Zeit stark von<br />
der mediterranen Küche inspirieren lassen. Sie serviert heute die Speisen<br />
leichter denn je. Man könnte sagen modern. Dabei schließt sich ein<br />
schmackhafter Kreis: Der Küchenchef des „Bären“ ging vor 35 Jahren<br />
bei Küchenmeister Gerhard Hug in die Lehre. Gerade war bei ihm Gerhard<br />
Hugs Filius, Johannes Hug, in der Ausbildung. „Jetzt ist der Kerl in<br />
der Traube-Tonbach“, ist er stolz auf seine Empfehlung.<br />
Modern-badisch im Traditionslokal<br />
Das ist der Spaß an der Bären-Karte: <strong>Die</strong> Küche beweist ihre Frische<br />
durch den ständigen Wechsel der Gerichte, die alle im Rhythmus des<br />
Freiburger Marktangebots wechseln. Genau darauf hat der Gast des<br />
Traditionslokals Lust: Freiburger Festtagssuppe mit Flädle, Maultäschle<br />
und Klößchen, Schweinefilet mit Backpflaumen, Kalbsrückensteak mit<br />
Gemüse oder im Herbst gebratene Entenbrust mit Honig glaciert. <strong>Die</strong><br />
Schwarzwald-Forelle wird mal mit Kürbiskern-Crostini serviert, aber<br />
auch Kabeljau in Zitronen-Thymian-Sud oder gebratenes Zanderfilet mit<br />
Perlgraupen und Weinkraut stehen auf der Karte.
Kaninchenkeule mit<br />
Rosmarin<br />
und Zitronen-Thymian-Kartoffeln<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
4 große Kaninchenkeulen<br />
1 Karotte<br />
4 Rosmarinzweige<br />
4 EL Olivenöl<br />
1 Lorbeerblatt<br />
250 ml Fleischbrühe<br />
240 g Schalotten,<br />
geschält<br />
Salz, Pfeffer,<br />
etwas Zucker<br />
2 cl Portwein<br />
800 g Kartoffeln,<br />
festkochend<br />
8 Zitronen-Thymianzweige<br />
4 EL Sonnenblumenöl<br />
20 g Butter<br />
4 Tomaten abgezogen<br />
Zubereitung<br />
Karotten in feine Würfel<br />
schneiden. Kaninchenkeule<br />
mit Salz und Pfeffer<br />
würzen, in einer Pfanne<br />
anbraten. <strong>Die</strong> Karottenwürfel,<br />
die halbierten<br />
Schalotten und die Prise<br />
Zucker dazu geben, kurz<br />
mit anbraten. Danach<br />
alles in einen Römertopf<br />
geben. Lorbeerblatt, Rosmarinzweige,<br />
Fleischbrühe,<br />
den Portwein und das<br />
Olivenöl dazu.<br />
Im Backofen bei 170 Grad<br />
circa 45 Minuten garen.<br />
<strong>Die</strong> Kartoffeln schälen<br />
und in Würfel schneiden<br />
(circa 1cm). Blanchieren<br />
und auf einem Sieb abtropfen<br />
lassen. <strong>Die</strong> Würfelkartoffeln<br />
in der Pfanne<br />
mit dem Öl anbraten,<br />
mit Salz und Pfeffer würzen,<br />
Zitronen-Thymian<br />
und die Butter dazu.<br />
<strong>Die</strong> Tomaten vierteln, das<br />
Innere herausschneiden<br />
und das Fruchtfleisch in<br />
Würfel schneiden. Unter<br />
die fertigen Kaninchenkeulen<br />
mischen.<br />
Mit einem knackigen Salat<br />
servieren.<br />
31
Hermann-Josef Strecker I Hirschen I Glottertal<br />
Rosmarin und Thymian gibt es<br />
in der französische Küche immer<br />
Hotel Restaurant Hirschen<br />
Gastgeber Petra und Hermann-Josef Strecker<br />
Küchenchef Hermann-Josef Strecker<br />
Rathausweg 2<br />
D-79286 Glottertal<br />
+49 (0) 7684 / 810<br />
www.hirschen-glottertal.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 48<br />
Perfekt harmoniert Alt und Neu. Einige der Wände in der Gaststube sind mit historischen<br />
Holzbalken verschalt, andere im traditionellen, weißen Putz gekalkt. <strong>Die</strong> Eichentische<br />
verströmen solide Handarbeit, die Ledersessel stehen für natürliche Produkte,<br />
der Boden ist mit Granitplatten belegt. Das gesamte Restaurant ist eine gelungene<br />
Fortsetzung der Küchenphilosophie von Hermann-Josef Strecker.<br />
Im lauschigen Garten, neben der plätschernden Glotter, 40 Sitzplätze<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Varta 2 Diamanten,<br />
Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />
Orangengewürz-Jus, Burgundersauce, Portweinsauce, Trüffelvinaigrette,<br />
Kartoffelvinaigrette – die Zutaten der Speisekarte<br />
im Glottertaler „Hirschen“ verführen Gourmets auch im Winter,<br />
außerhalb der Kräutersaison. Hermann-Josef Strecker und sein<br />
Küchenchef Thierry Esch wissen Saucen und Gerichte nach klassischen,<br />
französischen Rezepten zu verfeinern. „Rosmarin und<br />
Thymian gibt es immer“, sagt Hermann-Josef Strecker. Denn<br />
ohne die klassischen Provence-Kräuter geht in der Hirschen-Küche<br />
wenig.<br />
Mit Thierry Esch hat Herman-Josef Strecker eine glückliche Hand bewiesen.<br />
Esch ist Franzose, genauer Elsässer. Er hat in der berühmten<br />
L‘Auberge du Cheval Blanc bei Wissembourg die Grundlagen der französischen<br />
Kochkunst erlernt, später in Paris im Le Laurem direkt an der<br />
Champs-Élysées sich noch einige Kniffe abgeschaut und schafft jetzt<br />
seit Jahren im Glottertal schmackhaft den Bogen zur Tradition der badischen<br />
Küche. Auch der Patron Hermann-Josef Strecker kochte in Sterne-<br />
Restaurants in Frankreich. Kein Wunder, dass die beiden sich heute verstehen,<br />
wie wohl einst Kohl und Mitterrand während ihres berühmten<br />
Saumagen-Essens.<br />
„Ohne Kräuter kann man nur sehr einseitig kochen“, sind sich die beiden<br />
einig. Nur ihre Lieblingskräuter weisen auf eine unterschiedliche Kindheit<br />
hin. Hermann-Josef Strecker bekennt sich zu dem herzhaften Grün<br />
des Liebstöckels. „Gibt jeder Sauce und Suppe Geschmack!“ Während<br />
Thierry Esch auf den nussigen Geschmack des Estragon schwört. Zurzeit<br />
aber Salbei den Vortritt lässt.<br />
„Gerade an Fischfilets, ein Hauch Salbei“, schwärmt er, darauf verzichtet<br />
Esch auch im Winter nicht. „Ebenso wie auf Estragon, das sind starke<br />
Kräuter. Auch Rucola verwenden wir im Winter wie ein klassisches Grünkraut,<br />
das alles gibt frischen Geschmack an die Speisen und verführt<br />
auch die Augen.“<br />
Im Winter sucht Esch nach Auswegen. Während im Sommer ein herzhaftes<br />
Kräuterdressing den grünen Salat verfeinert, baut er im Winter<br />
zum Beispiel für den Ackersalat eine schmackhafte Kartoffel-Vinaigrette<br />
32<br />
zusammen, gibt Vanille an die Polenta oder verfeinert mit Zitronengras,<br />
Safran und Ingwer das Risotto. „Es hat sich noch niemand beschwert,<br />
wenn es zu den Tournedos à la Rossini statt Kräuter eine Trüffel-Jus<br />
gibt“, lacht Esch. „Im Winter jonglieren wir viel mit Gewürzen“, sagt<br />
Esch. Da greift er vermehrt zu Zitronengras, Safran und Ingwer. „Vanille<br />
an Polenta, auch zur Gänseleber, selbst an Steinbutt“, verrät er. Oder<br />
Kreuzkümmel für die Bratensauce, Curry an das Lamm oder Chili und<br />
auch mal einen Hauch Zimt für den Rehrücken.<br />
Doch kaum sprießen an den Südhängen des Glottertals die ersten Bärlauchblätter<br />
hält auch in der Hirschen-Küche der Frühling Einzug. <strong>Die</strong><br />
Streckers pflegen hinter dem Haus einen eigenen Kräutergarten. Dann<br />
wird wieder jede Kartoffelsuppe mit Trüffel auch mit Blattpetersilie gekrönt,<br />
zu Ossobuco gibt es wieder eine frische Gremolata und das Bärlauchpesto<br />
zum Skrei wird mit frischem Liebstöckel, Petersilie; Basilikum<br />
und Thymian angesetzt.<br />
Französische Schlemmerkarte<br />
„<strong>Die</strong> Schlemmermeile Freiburgs“, lacht Hermann-Josef Strecker, wenn<br />
er sein Glottertal beschreiben soll. Wer seine Speisekarte liest und die<br />
Auszeichnungen seiner Küche sieht, weiß, dass der Spruch auf schmackhafter<br />
Erkenntnis beruht: Marinierte lauwarme Kalbskopfscheiben mit<br />
gebackenen Gambas und Shiitakepilzen, Kalbstafelspitzscheiben an<br />
Thunfischsauce mit Tatar vom Gelbschwanz-Thunfisch und Kräutersalat<br />
oder im Sesamblatt gebratene Gänsestopfleber an Portweinsauce mit<br />
karamellisiertem Apfel beweisen die genießerische Nähe zur gehobenen<br />
französischen Küche. Ebenso verführerisch die Hauptspeisen: Seeteufelmedaillons<br />
an Kartoffel-Trüffelschaum und Steinpilzrisotto, gebratener<br />
Loup de mer in Austernpilzsafransud mit Blattspinat und Pilzmaultaschen,<br />
Kalbstafelspitzscheiben an Thunfischsauce, Hirschkalbsnüsschen<br />
an Rouanersauce mit Pilzen. Und zum Dessert: Crème brûlée von Zitronengras<br />
an Schokoladen-Mandelkuchen mit pochierten Zwetschgen<br />
und Vanille-Rum-Eis oder Orangen in Karamellblätter an Passionsfruchtsauce<br />
und Nougateis.
Mildgesalzener Skrei-Kabeljau<br />
mit Kartoffel-Parmesan Kruste<br />
auf Bärlauchpesto<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
500 g Skrei Kabeljaurücken, 20 Salbeiblätter,<br />
3 EL Meersalz, 2 EL Zucker,<br />
3 Bio- Limetten, Voatsiperifery Pfeffer<br />
(Madagaskar Pfeffer)<br />
Kartoffel Parmesan Pürée:<br />
5 große Zehen frischer Knoblauch,<br />
25 g gemahlene Mandeln, 150 ml<br />
Sahne, 100 ml Milch, 30 g gekochte<br />
mehlige Kartoffeln, Meersalz,<br />
Parmesan gerieben, 1 Eigelb<br />
Rucola Bärlauchpesto:<br />
Olivenöl, Rucola, Bärlauch, Kräuter<br />
nach Belieben, Shiso Kresse,<br />
Salbeiblätter, Rapsöl, Salz<br />
Zubereitung<br />
Skrei Kabeljau<br />
<strong>Die</strong> Salbeiblätter in Streifen schneiden,<br />
die Limettenschale fein abreiben und<br />
beides mit Salz und Zucker mischen. Ein<br />
Blech mit Frischhaltefolie überziehen<br />
und die Hälfte der Beize darauf verteilen.<br />
Den Kabeljau auf Gräten prüfen und diese<br />
entfernen, etwas in Form schneiden<br />
und auf die Beize legen. <strong>Die</strong> restliche<br />
Beize darauf verteilen und den Kabeljau<br />
mit Frischhaltefolie abdecken. Über<br />
Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.<br />
Am nächsten Tag den Fisch mit sehr kaltem<br />
Wasser abspülen und mit Küchenkrepp<br />
abtrocknen.<br />
Kartoffel Parmesan Pürée<br />
Den Knoblauch schälen und vierteln.<br />
<strong>Die</strong> Sahne und die Milch sanft erhitzen,<br />
Mandeln und Knoblauch zugeben,<br />
leicht salzen und bei leichter Hitze ziehen<br />
lassen.<br />
<strong>Die</strong> gekochte kleine Kartoffel mit einer<br />
Gabel zerdrücken und zum Pürée geben,<br />
wenn der Knoblauch weich gekocht<br />
ist. Eigelb und Parmesan darunter<br />
heben.<br />
Rucola Bärlauchpesto<br />
Den Rucola und den Bärlauch mit Olivenöl,<br />
Salz und den Kräutern fein mixen.<br />
Den gebeizten Skrei Kabeljaurücken etwas<br />
pfeffern und bei 79 Grad im Backofen<br />
für 30 min. garen. Mit der Kartoffelkruste<br />
bestreichen und unter dem<br />
Grill Farbe geben lassen. Das Pesto auf<br />
den Teller aufstreichen und den Skrei<br />
Kabeljau darauf anrichten. Mit diversen<br />
Kräutern und Shiso Kresse ausgarnieren.<br />
Anrichten<br />
Salbeiblätter und Kräuter in Rapsöl frittieren<br />
und auf Küchenkrepp abtropfen<br />
lassen, leicht salzen<br />
33
Sascha Weiss I Wolfshöhle I Freiburg<br />
Extrem reduzierte Gerichte<br />
Wolfshöhle<br />
Gastgeber Manuela und Sascha Weiss<br />
Küchenchef Sascha Weiss<br />
Konviktstrasse 8<br />
D-79098 Freiburg<br />
+49 (0) 761 / 30 303<br />
www.wolfshoehle-freiburg.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Montag 18 bis 21.30 Uhr, <strong>Die</strong>nstag bis Samstag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />
Ruhetag Sonntag und Montagmittag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Hier passt einfach alles. Alt ist hier nur der Winkel der Stadt. Manuela und Sascha<br />
Weiss laden in ein modernes kulinarisches Idyll mitten in Freiburg. Man genießt auf<br />
hohem Niveau in lässiger Atmosphäre. <strong>Die</strong> „Wirtschaft“ ist modern eingerichtet,<br />
wie ein legeres Stadt-Bistro, und bietet eine entspannte Atmosphäre in zeitlosem,<br />
klaren Design. Vor dem Haus gibt es im Sommer einige Tische,<br />
inmitten der romantischen Altstadt von Freiburg.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bestecke,<br />
Gault Millau 16 Punkte,<br />
Feinschmecker 2 F<br />
Sascha Weiss pflegt die Kultur des Weglassens. Dabei kreiert er<br />
extrem reduzierte Gerichte. Nur wenige Zutaten liegen auf seinen<br />
Tellern. Entsprechend hoch ist sein Anspruch an das Produkt,<br />
aber auch an die Zubereitung, bzw. Präsentation. Fast jedes seiner<br />
Gerichte ist ein kulinarisches Kunstwerk. „Was auf dem Teller<br />
liegt, muss jeden Feinschmecker anmachen hineinzubeißen“,<br />
fordert Weiss, „aber nicht wegen unnützer Beilagen, sondern<br />
allein wegen der Klarheit und Einfachheit der hochwertigen Lebensmittel.“<br />
Als Sascha Weiss, mit seiner heutigen Ehefrau Manuela, die ersten Speisekarten<br />
in seiner „Wolfshöhle“ den Gästen vorlegte, staunten viele<br />
über seine wenigen Worte auf der Karte: Kalbszunge / Gambas / Kartoffelvinaigrette.<br />
Oder: Scampi / Trüffel / Spaghettini. „Mehr gibt es da<br />
nicht zu sagen“, lacht er, „mehr ist nicht auf dem Teller.“<br />
Sascha Weiss ist als Koch bei sich angekommen. Sein Kochstil und seine<br />
Speisekarte sind identisch. Seine Gerichte sind gradlinig und fürwahr reduziert.<br />
„Ich will dem Grundprodukt nahe komme“, sagt er, „das Herzstück<br />
zählt, nicht unnütze Komparsen.“<br />
Entsprechend hoch ist sein Anspruch an die Zubereitung und Präsentation.<br />
Seine Teller sind mit immer auffallend wenigen verschiedenen<br />
Zutaten gespickt. Trotzdem verspricht jedes Gericht doppelten Genuss:<br />
Zunächst der Augenschmaus, danach die Gaumenfreuden. Wie bei:<br />
Zander / Senfeis / Gurke. Der Zander, 24 h nur mit Meersalz und etwas<br />
Zucker gebeizt, mariniert mit Senfkörnern und frischem Dill. Eine Eismasse<br />
auf Yoghurtbasis mit Senf , und das ganze ohne viel Firlefanz auf<br />
dünne Gurkenscheiben gesetzt, das alles macht Spaß beim Genießen.<br />
„Keine gute Gurke braucht exotische Gewürze und auch kein frischer<br />
Zander“, bleibt Weiss puristisch. „Das Gericht muss alleine nach unseren<br />
Zutaten schmecken: nach Zander, Senf, Gurke – Punkt!“<br />
Vielleicht ist der minimalistische Kochstil von Sascha Weiss die Antwort<br />
auf manch überladene, barocke Hochküche. „Es ist nicht immer leicht,<br />
immer mehr wegzulassen, um noch immer näher an den natürlichen<br />
Geschmack unserer Lebensmittel zu gelangen“, hat er erfahren, „man<br />
34<br />
muss lernen sich zu beschränken!“ Seine Kultur des Weglassens fordert<br />
die hohe Kunst der Gradlinigkeit der <strong>Köche</strong> und die Verarbeitung unverfälschter<br />
Lebensmittel.<br />
„Würzen kann man auch mit Gemüse“, sagt der Küchenchef und gibt<br />
der Kartoffelvinaigrette mit herzhaften Radieschen eine passende Schärfe.<br />
Oder er würzt ein US-Beef mit Fenchelsaat. Mit Speck dem italienischen<br />
Lardo, gibt er dem Welsfilet Würze. Wels / Lardo / Kartoffel steht<br />
auf der Karte – und wieder wird der Gast mit augenscheinlich wenig<br />
hoch erfreut. Das Fischfilet trägt einen leichten Hauch Schwein in sich,<br />
der Lardo schmeckt nach den Kräutern der Lombardei und im Kartoffelstampf<br />
findet sich die Frische der italienischen Zedri-Zitrone.<br />
<strong>Die</strong> Weiss´sche Reduzierkunst hört auch bei den Desserts nicht auf.<br />
Selbst hier beschränkt er sich meist auf 3 Geschmacksträger, aber die<br />
haben es in sich. Wo sonst gibt es Rote Bete / Ziegenkäse / Eis oder<br />
Sanddorn / Puffreis / Joghurt. Sie dürfen Sascha Weiss glauben: Viel<br />
mehr ist nicht auf den raffiniert angerichteten Tellern.<br />
Sanddorn / Puffreis / Joghurt
Zander / Senf / Gurke<br />
35
Michael Zahn I Kreuz-Post I Staufen<br />
Kräuter aus Nachbars Garten<br />
Hotel-Gasthof Kreuz-Post<br />
Gastgeber Michael und Heidi Zahn<br />
Küchenchef Michael Zahn<br />
Hauptstraße 65<br />
D-79219 Staufen im <strong>Breisgau</strong><br />
+49 (0)7633 / 9532-0<br />
www.kreuz-post-staufen.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Donnerstag bis Montag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr;<br />
Ruhetag <strong>Die</strong>nstag und Mittwoch<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 12<br />
Eine warme, gemütliche Atmosphäre im Gastraum hält, was die historische Hülle des<br />
geschichtsträchtigen und für zeitgemäßen Komfort modernisierten Gebäudes verspricht.<br />
Das Haus liegt in der Fußgängerzone mitten im Herzen von Staufens Altstadt.<br />
Nur gut hundert Meter entfernt gibt es einen großen Parkplatz, den man direkt nach<br />
Überqueren der Brücke links erreicht. <strong>Die</strong> ehemalige Poststation am „Gasthof Kreuz“<br />
bescherte dem heutigen Hotel seinen Nachnamen. Ebenso stilvoll eingerichtet wie<br />
das Restaurant sind die zwölf Gästezimmer.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Varta 2 Diamanten/Tipp Küche,<br />
Schlemmer-Atlas 2 Bestecke<br />
So bewegt die Erde unter Staufen ist, so fest verankert ist die anspruchsvolle<br />
Küche von Michael Zahn im „Gasthof Kreuz-Post“,<br />
der sich im malerischen Herzen des <strong>Breisgau</strong>-Städtchens seit vielen<br />
Jahren etabliert hat. Mit Liebe zum Detail bringt Zahn seine<br />
Gerichte zur Geltung, Ästhetik und Aromen kommen dabei gleichermaßen<br />
zu ihrem Recht. Für manches ausgeklügelte Arrangement<br />
greift der kreative Küchenchef schon mal zur Pinzette, um<br />
die gerösteten Pinienkerne präzise in Szene zu setzen.<br />
Kräuter sind für Michael Zahn so allgegenwärtig, dass er kurz grübeln<br />
muss, um sich seine eigenen Vorlieben und Variationen zu vergegenwärtigen.<br />
Zum klassischen Siebengestirn gehören für den Küchenchef<br />
Schnittlauch und Petersilie, Dill und Kerbel, Rosmarin, Salbei und Thymian.<br />
Doch alles zu seiner Zeit, zum richtigen Gericht und in der angemessenen<br />
Dosierung. „Denn wir wollen eigentlich das Produkt für sich selbst<br />
sprechen lassen“, betont Zahn.<br />
„Ich habe keinen Kräutergarten“, sagt Michael Zahn vorneweg. Was der<br />
Aromenvielfalt und der Würze seiner Gerichte keinen Abbruch tut. Denn<br />
der kreative Koch hat ja Freunde, Bekannte und Verwandte. „Ich habe<br />
viele Anlaufstellen im Städtchen“, sagt Zahn und deutet zum Fenster<br />
hinaus: „in diese Richtung brauche ich nur 100 Meter zu gehen und<br />
kann an einem riesigen Rosmarinstrauch ernten.“ Nur seinen Kompass<br />
anders ausrichten muss der Koch, um an frischen Salbei zu gelangen.<br />
Wenn’s ihm an Liebstöckel mangelt, dann genügt ein Funk in den nahen<br />
<strong>Kaiserstuhl</strong> an die Schwiegermutter. In deren Garten wächst viel mehr<br />
als das legendäre Maggi-Kraut, das mit Bedacht einzusetzen ist, bei<br />
Kraftbrühen wie für den Kalbstafelspitz jedoch nicht fehlen darf.<br />
Manche Kräuter hegt der Küchenchef selbst. Seit einiger Zeit wächst im<br />
eigenen Blumenkasten das Curry-Kraut. Mit einem Seeteufel gebraten,<br />
mit einer Thai-Curry-Emulsion verschärft, mit asiatischem Gemüse und<br />
Wasabi-Püree macht es eine gute Figur. Das Alphabet der Kräuter und Gewürze<br />
kann Michael Zahn vorwärts und rückwärts buchstabieren. Deshalb<br />
36<br />
bürstet er die Gewohnheiten schon mal gegen den Strich. Auch beim<br />
Dessert dürfen Kräuter ihre Qualitäten ausspielen. „Nicht nur Minze und<br />
Zitronenmelisse, auch Basilikum, verwende ich gerne mal in süßen Varianten,<br />
zum Beispiel mit frischen Erdbeeren“, sagt er.<br />
Auf der anderen Seite lässt er das Basilikum zu Tomaten mit Mozarella<br />
auch mal als kühles Sorbet servieren und das Olivenöl liegt in Form gelierter<br />
Kaviarperlen mit einem Gruß aus der Molekularküche nebenan.<br />
Doch Michael Zahn ist und bleibt Schwarzwälder mit Haut und Haaren.<br />
So ist er über die Renaissance des Bärlauchs ebenso erfreut und holt ihn<br />
sich schon im zeitigen Frühjahr selbst aus dem nahen Wald.<br />
Eine Rarität in den Küchen ist dagegen Eisenkraut, das seine Gäste vielleicht<br />
vom Verbenen-Tee kennen. Bei Michael Zahn darf es auch mal<br />
einer Panna Cotta oder einer Crème brûlée ein neues Aroma verleihen.<br />
Faible für Fisch und Fleisch<br />
Eine Kräuterexkursion kann der Gast im „Gasthof Kreuz-Post“ schon<br />
auf der Karte unternehmen. <strong>Die</strong> Terrine vom irischen Lachs wird mit<br />
Fenchelschmand und Blattsalaten serviert. Würze verspricht die gegrillte<br />
Calamaretti mit Knoblauch und Tomaten auf Spaghettini und die Rote-<br />
Bete-Terrine wird flankiert von Ziegenfrischkäse und Walnüssen. Sie gerät<br />
auf schwarzem Schiefer serviert zu einem kulinarischen Kunstwerk.<br />
Viel versprechend und experimentierfreudig klingt die Abteilung Fisch<br />
– von den gegrillten Gambas auf glasiertem Schweinebauch in Sesamreduktion<br />
bis zum gebratenen Zanderfilet mit mildem Rahmkraut,<br />
Schwarzwurst und Sahnepüree. Das Faible des Küchenchefs für Fisch<br />
ist schon auf der Karte zu erkennen. Doch nicht minder verlockend sind<br />
die Barbarie-Entenbrust mit reduzierter Jus, Asia-Gemüse und Basmati-<br />
Erdnussreis oder das Schwarzälder Rinderfilet mit Portwein-Schalotten,<br />
Keniabohnen und Schupfnudeln. Ein preiswertes Menü gibt es in drei<br />
oder vier Gängen.
Tatar vom Seesaibling<br />
mit gebratenen<br />
Calamaretti<br />
und Saiblingskaviar<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
1 ganzer frischer Seesaibling<br />
(ca. 1kg)<br />
50 g Saiblingskaviar<br />
8 Calamaretti<br />
Fischsauce für den<br />
Schaum<br />
3 Limetten<br />
1/8 l Zuckerwasser<br />
Estragon, Basilikum<br />
Gelatine, Pfeffer, Salz,<br />
Olivenöl und Olivenöl mit<br />
Limonenaroma<br />
Zubereitung<br />
Den Saibling filieren<br />
und entgräten. Das Filet<br />
schneiden und fein würfeln.<br />
Mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Mit etwas Olivenöl<br />
vermengen. Dabei<br />
am besten Öl mit Limonenaroma<br />
verwenden,<br />
damit das Tatar schön<br />
glänzend bleibt (Zitronensaft<br />
lässt das Fischfleisch<br />
oft mattwerden). In einem<br />
Ring anrichten.<br />
<strong>Die</strong> Calamaretti mit Limettensaft,<br />
Salz und<br />
Pfeffer kurz marinieren.<br />
In Olivenöl kurz anbraten<br />
und auf das Tatar legen.<br />
Für das Limettengelee<br />
den Saft zweier Früchte<br />
mit 1/8 Liter Zuckerwasser<br />
verrühren. Nach Rezeptur<br />
mit Gelatine versetzen<br />
und kühl stellen (am besten<br />
über Nacht). Kleine<br />
Würfel schneiden und mit<br />
dem Saiblingskaviar anrichten.<br />
Für den Estragon-Schaum<br />
eine helle Fischsauce mit<br />
Estragon pürieren und<br />
passieren. Anschließend<br />
noch einmal richtig aufschäumen<br />
und erst unmittelbar<br />
vor dem Servieren<br />
auf den Teller geben.<br />
Einige Basilikumblättchen<br />
als Kräutergarnitur.<br />
37
Christoph Riesterer I Zähringer Hof I Münstertal<br />
Bergkräuter – der Urgeschmack<br />
des Schwarzwalds<br />
Zähringer Hof<br />
Gastgeber Sabine und Christoph Riesterer<br />
Küchenchef Christoph Riesterer<br />
Stohren 10<br />
D-79244 Münstertal<br />
+49 (0) 7602 / 256<br />
www.zaehringerhof.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag 12 bis 14 und 18 bis 21 Uhr<br />
Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Zimmer 6 Gästezimmer und 2 Appartements<br />
Urige Gemütlichkeit mit Kachelofen, Holzdielen und Tannenholz-Theke,<br />
obwohl das Restaurant erst 2088 renoviert wurde.<br />
Großflächige Fenster mit Blick in das Rheintal bis zu den Vogesen.<br />
Im Sommer mehrere Tische auf der Terrasse, ebenfalls mit weitem Blick.<br />
Auszeichnungen<br />
Schmeck-den-Süden 2-Löwen,<br />
Naturparkwirte Schwarzwald<br />
Nein, ein Geheimtipp ist der „Zähringer Hof“ nicht mehr, wenn<br />
er auch nicht in Freiburgs City residiert. Doch Insider der regionalen<br />
Küche kennen den Weg hinauf zu den Riesterers, am Ende<br />
des Münstertals, schon lange. Christoph Riesterer kocht hier seit<br />
über 20 Jahren auf hohem Niveau. Nicht nur weil seine Küche<br />
auf über 1.000 Metern liegt. Der Mann weiß auch den einzigartigen<br />
Geschmacksvorteil zu nutzen. Dank Bergkräutern. „<strong>Die</strong><br />
wachsen nur bei is!“<br />
Kräuter sind eben nicht gleich Kräuter. In den Höhen des Schwarzwaldes<br />
herrscht ein raueres Klima, das verlangt mehr von der Natur und jedem<br />
Kräutlein. „Unser wilder Thymian ist einmalig!“, ist Christoph Riesterer<br />
stolz auf die Kräuterwelt vor seiner Küchentür.<br />
Riesterer ist kein Bio-Apostel, aber er ist als Koch immer auf der Suche<br />
nach dem Urgeschmack der Lebensmittel seiner Region. Deshalb legt<br />
er den Speck der geschlachteten Bio-Schweine aus Horben noch immer<br />
selbst ein, würzt das Brät seiner Wildbratwürste selbst und räuchert sie<br />
in einem alten Bauernhaus nebenan oder er verfeinert das Edelfilet des<br />
Zanders mit seinen selbstgepflückten Berg-Thymianblüten.<br />
Der Mann wäre kein echter Schwarzwälder Koch, würden in seinem Bassin,<br />
direkt neben der Küche, die Forellen sich nicht noch tummeln dürfen,<br />
bis sie bestellt werden. „Frisch, absolut frisch müssen sie sein“, weiß<br />
Riesterer. Er serviert die Forellen nach Müllerinnen-Art, frisch und heiß<br />
geräuchert, oder auch gebacken. Im „Zähringer Hof“ sollte der Gourmet<br />
sich für die gebackene entscheiden. Denn da gibt Riesterer sein<br />
einzigartiges Bergkraut mit Thymian hinzu. Das weiße, frisch aufgebrochenen<br />
Forellenfleisch und der grüne, schmackhafte Thymian mit seinen<br />
blauen Blüten – so wird selbst eine Zuchtforelle zum feinsten Edelfisch.<br />
Feinschmecker, die in erster Linie diesen sagenhaften Berg-Thymian ausprobieren<br />
wollen, können auch einen Meeresfisch wie den Skrei, oder<br />
Carpaccio vom Rind, oder Ziegenkäse bestellen. <strong>Die</strong> Riesterers kennen<br />
in Punkto Geschmack keinen Geiz. Sabine und Christoph Riesterer sind<br />
selbst Feinschmecker. Wenn’s passt verfeinern sie alle ihre Gerichte<br />
großzügig mit ihren einzigartigen, frischen Bergkräutern.<br />
Doch die Zähringer Hof-Küche ist, bei aller Liebe zum Schwarzwald,<br />
nicht verstaubt. Im Gegenteil. Der Gourmetexpress findet schon längst<br />
den Weg hinauf ins Münstertal. Christoph Riesterer serviert Steinbutt<br />
aus dem Wildfang, sowie Wolfsbarsch oder Thunfisch. „Ich habe 80 Prozent<br />
Stammgäste, da kann ich nicht nur Forellen bieten“, sagt er, als ob<br />
seine Speisekarte so einfältig wäre. Zugegeben, für die Touristen strotz<br />
sie mit Wildgerichten, Braten oder Schinken vom Bio-Molkeschwein,<br />
Kalbs-Spezialitäten, Tafelspitz vom Hinterwälder Rind oder natürlich die<br />
klassischen Kalbsschnitzel. Doch die Küche weiß auch die Kartoffelsuppe<br />
mit Blutwurst und Trüffel, die Hochrippe vom Kalb mit einer raffinierten<br />
Spätburgundersauce und Kartoffelsellerie, den Tafelspitz mit<br />
Rotweinschalotten oder die Ravioli mit Hummer zu servieren.<br />
Im „Zähringer Hof“ stimmt alles. – Nur ein Geheimtipp ist die kulinarische<br />
Einkehr wahrlich nicht mehr.<br />
Skrei-Kabeljau auf der Haut gebraten mit Schwarzwälder Berg-Thymianblüten,<br />
Tomaten-Beurre-Blanc auf Blattspinat
Beste regionale Zutaten für Gastronomie und Genießer<br />
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direkt vom Hardthof<br />
Der weiße und grüne Hardthof-Spargel ist durch seine verlässlich<br />
hohe Qualität über die Jahre hinweg zum Markenzeichen für beste<br />
regionale Spezialitäten direkt vom Bauern geworden. Gleiches gilt<br />
für den frischen, vorgeputzten Feldsalat. Beide haben aus gutem<br />
Grunde ihre Anhänger auch über die Landesgrenzen hinweg im<br />
nahen Frankreich und der Schweiz.<br />
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Erster eindrucksvoller Blickfang beim Besuch des „Hardthof“ ist die im<br />
Frühsommer prächtig blühende Rosenanlage mit rund 100 verschiedenen<br />
Rosensorten. Der Eindruck, dass hier neben dem Angebot von frischen,<br />
hochwertigen Produkten auch eine ansprechende Präsentation im Mittelpunkt<br />
steht, wird bestärkt, wenn man über den Weg längs der Anlage<br />
den Hofladen der Familie Pfrengle betritt.<br />
Neben der Belieferung der lokalen Gastronomie – vom bodenständigen<br />
Landgasthaus bis hin zum prämierten Sternerestaurant – ist der Verkauf<br />
ab Hof seit jeher wichtiges Standbein des „Hardthof“. Im Hofladen findet<br />
sich eine umfangreiche Auswahl saisonaler Kostbarkeiten, tagesfrisch<br />
geerntet. Neben dem bekannten Spargel und Feldsalat z.B. weitere Blattsalate,<br />
rote Bete, Zwiebeln, feine Bohnen, Spinat und Radieschen. Bunte<br />
Sträuße bringen während der Blumensaison Farbe in das Sortiment.<br />
Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren gibt es gezupft in Schalen,<br />
zum Selbstpflücken oder bereits zu selbstgemachten Marmeladen, Säften<br />
und Gelees weiter verarbeitet. Für den eher herzhaften Gaumen werden<br />
Kürbisse, eigene Tomaten, Paprika und Peperoni zu Relishes, Chutneys<br />
und Saucen veredelt angeboten.<br />
Ein Besuch des „Hardthof“, gelegen an der Hartheimer Rheinstrasse,<br />
lohnt sich. Informieren Sie sich zu den saisonalen Öffnungszeiten zuvor<br />
telefonisch oder anhand des Webauftritts.<br />
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Hardthof 1<br />
79258 Hartheim<br />
Telefon: 07633 / 3722<br />
Telefax: 07633 / 806 93 75<br />
www.hardthof-pfrengle.de
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Erich Schütz<br />
Chefredakteur ViSdP<br />
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Produktionsleitung<br />
Njoschi Weber<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Die</strong> Redaktion Public Affairs & Media<br />
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in Sachen Anzeigenmarketing<br />
Martina Schütz<br />
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Dry-Aged ein kulinarisches Juwel!<br />
Regionalität, Nachhaltigkeit und die Nähe zum Erzeuger sind die Ansprüche,<br />
die immer mehr herzhaften Geschmack erzeugen<br />
Von der Metzgerei Kaltenbach aus Schallstadt<br />
„Dry-Aged ist ein kulinarisches Juwel seit<br />
Koch und Gast wieder Mut zu Fett beweisen“,<br />
sagt Wolfgang Kaltenbach. <strong>Die</strong> Fa.<br />
KALTENBACH verfolgt eine hohe Qualitäts-Philosophie.<br />
Regionalität, Nachhaltigkeit<br />
und die Nähe zum Erzeuger sind<br />
die Ansprüche, die immer mehr zu größerem<br />
Erfolg führen.<br />
Durch diesen hohen Anspruch bewogen, entschloss<br />
sich Wolfgang Kaltenbach das Dry-<br />
Aged wieder zu beleben. Bis vor ca. 30 Jahren<br />
war es gängig, die natürliche und langsame<br />
Reifung am Knochen zu praktizieren. Mit Horst<br />
Gramelspacher, Küchenmeister und Fachberater<br />
für Gastronomie, steht ihm ein Fachmann<br />
in seinem Betrieb zur Seite, der die Wünsche<br />
der <strong>Köche</strong> kennt. Gemeinsam sind sie bemüht,<br />
den hohen Ansprüchen ihrer Kunden gerecht<br />
zu werden. Weg von der Massenware und<br />
Vertrauen wecken für ein ehrliches Produkt.<br />
Besonders beliebt bei ihren Kunden ist das<br />
Entrecote am Knochen (Côte de Bœuf). <strong>Die</strong><br />
Reifung erfolgt in einer speziellen Kühlzelle<br />
mit einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent,<br />
konstanter Temperatur um Null bis –1 Grad,<br />
UV-Licht und einem Ventilator, welcher rege<br />
Luftbewegungen erzeugt um die Fleischstücke<br />
trocken zu halten. <strong>Die</strong> 4 bis 6 wöchige Reifephase<br />
verlangt eine stetige Pflege und Kontrolle<br />
des Reifungsprozesses.<br />
Durch die lange Reifung verliert das Fleisch ca.<br />
25 Prozent seines ursprünglichen Gewichts,<br />
wird aber dadurch unvergleichbar zart und<br />
aromatisch. Es bilden sich nussige und buttrige<br />
Aromen, die Farbe und Saftigkeit bleiben erhalten.<br />
All dies führt zu einem unvergesslichen<br />
Geschmackserlebnis, verspricht der Chef.<br />
Nicht jedes Tier eignet sich für eine Dry-Aged.<br />
Für die Metzgerei Kaltenbach heißt es, je fetter<br />
desto besser. Das Fleisch muss eine ausgeprägte<br />
Fettmarmorierung besitzen, denn Fett<br />
ist der Aromaträger. Aus diesem Grund sucht<br />
der Chef auch selbst seine Färsenrücken aus.<br />
Bei der Fa. KALTENBACH hat man sich deshalb<br />
auf das Färsenfleisch festgelegt, also weibliche<br />
Tiere, die noch nicht gekalbt haben. Denn<br />
dieses Fleisch wpunktet nicht nur mit Qualität,<br />
sondern auch durch Regionalität und Fleisch<br />
aus Baden-Württemberg.<br />
<strong>Die</strong> Fa. KALTENBACH ermöglicht <strong>Köche</strong>n aus<br />
der Gastronomie, aus einer Vielzahl von Tieren,<br />
ein für sie geeignetes auszuwählen, das im Reiferaum<br />
gelagert wird, in dem der Reifungsprozess<br />
bis zum Abruf überwacht wird.<br />
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41
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ein hoher Anteil von Steillagen in besten Standorten<br />
im „Klimadreieck“ Kinzigtal-Oberrhein mit dem<br />
einmaligen Terroir aus warmen Urgesteinsböden,<br />
starker Tageserwärmung und nächtlicher Abkühlung<br />
in Verbindung mit einer umweltschonenden<br />
Produktionsweise und geringen Flächenerträgen.<br />
Hier gedeihen großartige Weine mit einer<br />
ausgeprägten Fruchtaromatik, die alljährlich bei<br />
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22.05.2012 10:49:26 Uhr
Der Raben in Horben<br />
Schmackhafter Genuss - spannende Unterhaltung<br />
Essen, Musik, Kabarett, Kino, Kochkurse – ein schmackhaftes und unterhaltendes Programm unter einem Dach<br />
Vielleicht hätte Shakespeare seine lustigen<br />
Weiber von Windsor im „Raben“ in<br />
Horben spielen lassen, hätte er das Gasthaus<br />
gekannt. So stellt Patron Steffen<br />
Disch die Komödie vielleicht als Film in<br />
seinem Gasthaus aufs Programm. Denn<br />
Steffen Disch ist zusammen mit seiner<br />
Frau Kirsten – Hotelier, Restaurantleiter,<br />
er selbst ist der Küchenchef aber auch Intendant<br />
seines eigenen Komödienstadels<br />
und Kinos. <strong>Die</strong> Dischs laden außer in ihr<br />
ausgezeichnetes Restaurant auch in ihr<br />
Rabenkino oder auf die Theaterbühne<br />
ein. Nicht umsonst wird der Gast auf ihrer<br />
Homepage mit einem Zitat aus Shakespeares<br />
„<strong>Die</strong> lustigen Weiber von Windsor<br />
begrüßt: „Ich bitt‘ euch inständigst, einige<br />
von euch müssen mit mir essen; außer<br />
einer guten Mahlzeit steht euch ein Spaß<br />
bevor.“<br />
<strong>Die</strong> Freiburger wussten schon vor Generationen,<br />
warum sie hinaus in den Flecken Horben<br />
pilgerten. Auch die Studenten der Unistadt<br />
radelten gerne hinauf nach Horben. <strong>Die</strong> Gasthäuser<br />
hatten hier einen guten Ruf und auf<br />
dem Land ließ sich günstig genießen und gut<br />
„Einen heben“.<br />
Auch heute fahren die Freiburger noch immer<br />
gerne den Bohrer-Bach hinauf, besonders seit<br />
die Dischs den alten „Raben“ übernommen<br />
haben. Das Gasthaus versteht sich nicht nur als<br />
Haus der gehobenen Gastronomiekultur.<br />
Kirsten und Steffen Disch fühlen sich außer-<br />
ordentlichen Räumlichkeiten verpflichtet und<br />
nutzen sie, für Klassik, Jazz, Kabarett etc. Nach<br />
den Erfolgen der ersten Film-Abende geht es<br />
auch 2013 weiter mit einigen Filmklassikern.<br />
Dazu kredenzt Chefkoch Steffen Disch jeweils<br />
ein 3-Gang-Menü. Wo gibt es denn das?<br />
Schlemmen und Kinobesuch in einem. Ein- bis<br />
zweimal im Monat laden die Dischs in ihr kulinarisches<br />
Rabenkino (Herbst bis Frühjahr).<br />
Und zweimal in der Woche, Sonntag und Mittwoch,<br />
gibt es das „Dinner for two“ und der<br />
Chefkoch überrascht seine Gäste mit einem<br />
spontanen Menü inklusive Aperitif zu 78,- Euro<br />
für zwei Personen. „Bacchus ist ein gütiger<br />
Gott“, sagt der Philosoph Gaston Bachelard.<br />
Zumindest, wenn wir ihn nicht blindwütig herausfordern.<br />
Kirsten und Steffen Disch wollen<br />
ihren Gästen die besten Schüler des Göttlichen<br />
vorstellen: Winzer und Weinhändler, die<br />
führend in ihrem Metier sind. Nach und nach<br />
werden sie die Besten in der Region in ihren<br />
„Raben“ bitten, auf das ihre Gäste die schönsten<br />
Tropfen der Region kennen lernen. Denn:<br />
„Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu<br />
trinken“, sagte der Weingroßmeister Goethe.<br />
Ausgezeichnet, von der Architektenkammer<br />
und Gourmetkritikern<br />
Das „Gasthaus zum Raben“, das älteste Gasthaus<br />
in Horben, wird bereits 1604 erwähnt, ist<br />
aber wahrscheinlich älter. Das jetzige Gebäude<br />
stammt aus dem Jahre 1805. In den 50er- und<br />
60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts machten<br />
die Studenten Freiburgs das Gasthaus zur unübertroffenen<br />
Pilgerstätte.<br />
Der Freiburger Arzt und Kunstliebhaber Dr.<br />
Hans Berthold erkannte den in dem jahrhundertealten<br />
Anwesen verborgenen Charme und<br />
erwarb im Jahr 2001 kurzerhand das Gebäude.<br />
Unter seiner Leitung wurde das Gebäude<br />
in vierjähriger Arbeit so restauriert, dass zum<br />
einen der Charakter des Hauses erhalten blieb,<br />
zum anderen modernste Technik in das Ambiente<br />
unauffällig eingefügt wurde. <strong>Die</strong> Architektenkammer<br />
Baden-Württemberg hat den<br />
Bauherrn Hans Berthold für die vorbildliche,<br />
stilsichere Renovierung des Gebäudes im Rahmen<br />
des Ortsbildes ausgezeichnet.<br />
Ein Besuch im „Gasthaus zum Raben“ lohnt<br />
sich heute doppelt. In dem historischen Gebäude<br />
kann man die Baugeschichte des Schwarzwaldes<br />
leicht nachvollziehen, und gleichzeitig<br />
die kulinarischen Genüsse der Region unverfälscht<br />
schmecken. Steffen Disch liebt seine<br />
Heimat, kocht am liebsten mit Lebensmitteln<br />
der Umgebung und verfeinert die regionalen<br />
Rezepte nach allen Regeln der gehobenen<br />
Kochkunst.<br />
Der „Raben“ war auch schon immer Kulturort<br />
des Dorfes. Einen ehemaligen Tanzsaal, einen<br />
Gaststall und eine Scheune bietet das stattliche<br />
Wirtshaus, früher wurden darin nicht nur<br />
Hochzeiten gefeiert, sondern vom Standesbeamten<br />
auch geschlossen. In seinen liebevoll<br />
restaurierten Festsälen feiern auch heute noch<br />
Gesellschaften mit bis zu 150 Gästen ihre Feste.<br />
43
Ein Original, Gourmet-Koch und Gastwirt<br />
Friedrich Zehner war einst der jüngste Sternekoch – seit 40 Jahren steht er hinterm Herd<br />
Im alten Rathaus in Pfaffenweiler<br />
Gourmets sollten die Chance nutzen. Wer<br />
weiß wie lange der Mann noch seine Gäste<br />
verwöhnt. <strong>Die</strong> politische Gemeinde in<br />
Pfaffenweiler macht alles, dass ihr Gourmet-Restaurant<br />
in ihrem alten Rathaus<br />
noch lange Feinschmecker lockt.<br />
Seit über 40 Jahren steht der Mann hinterm<br />
Herd. Genau genommen sogar noch länger.<br />
Denn seine Karriere hatte er schon im zarten<br />
Jungenalter begonnen. Mit seiner Großmutter<br />
hatte er die ersten Pfannenkuchen mit zehn<br />
Jahren gebacken. Später wurde aus ihm der<br />
jüngste Sternekoch der Republik, doch zuvor<br />
war Fritz Zehner in halb Europa unterwegs.<br />
1969 begann seine Lehre im damals schon<br />
renommierten Löwen im Münstertal. Damit<br />
wurde der junge Lehrbub, dank Küchenchef<br />
Gerhard Witzki, auf die richtige Fährte gesetzt.<br />
„Wir haben im nahen Frankreich eigekauft.<br />
Hummer und Austern“, erinnert er sich, „wir<br />
waren der Zeit voraus.“<br />
Friedrich Zehner war danach in München,<br />
Zermatt, Köln und Frankfurt. Da lernte er die<br />
feinsten Kniffe der gehobenen Küche kennen.<br />
Der Jungkoch war begeistert und kam von<br />
der Haute Cuisine infiziert nach Freiburg zurück.<br />
Roland Burtsche verpflichtete das junge<br />
Talent auf der Stelle. Vier Jahre leitet Zehner<br />
Burtsches legendären Ratskeller. „Dann kaufte<br />
Burtsche das Colombi und ich wollte aus dem<br />
Keller raus.“<br />
In der Neumühle im Münstertal setzte Zehner<br />
neue Maßstäbe. Mit 27 Jahren war er 1985 der<br />
jüngste Sternekoch der Republik. Von 1981 bis<br />
1988 pilgerten die Freiburger Gourmets zu<br />
ihm ins Münstertal, dann kaufte Zehner mit<br />
seiner Frau das alte Rathaus in Pfaffenweiler.<br />
Seine Fans blieben ihm treu und pilgern seither<br />
ins Schneckental.<br />
„Ich kann auch Schäumchen aufblasen und<br />
Brausetütchen explodieren lassen“, macht sich<br />
Zehner über zu viel Schnickschnack in den<br />
heutigen Küchen lustig. Er selbst bleibt seinem<br />
soliden Kochstil treu. Der Mann ist Purist, kauft<br />
nur feinste Qualität und will, dass die Lebensmittel<br />
so schmecken, wie sie der liebe Gott gedeihen<br />
lässt. „So einfach ist kochen“, schmunzelt<br />
er und verschweigt mit welcher Raffinesse<br />
er seine sündhaft schmackhaften Saucen<br />
anrührt, den Rehrückenfilet mit Pfifferlingen<br />
in Rosmarinjus serviert oder das Kabeljaufilet<br />
auf den Punkt glasig gegart auf das herzhafte<br />
Kohlrabigemüse setzt, von seiner cremigen<br />
Rucola-Sauce ganz zu schweigen.<br />
„Ich koche halt noch immer gern“, sagt er<br />
und setzt nach kritischen Blicken hinzu: „Ja,<br />
so lange ich kochen kann, wie ich will!“ – Das<br />
soll er auch bitte weiterhin so halten. Niemand<br />
seiner treuen Fans hat der Verlust des<br />
Micherlin-Sterns vor zwei Jahren gestört. Sie<br />
kommen alle noch immer zu ihrem Fritz. Nur<br />
ihn, den leidenschaftlichen Kochfanatiker hat<br />
es vielleicht etwas gekratzt. Das gibt er aber<br />
nicht so einfach zu, nur mit seiner unverhohlen<br />
Ankündigung: „Dann hole ich mir den Stern<br />
halt wieder.“<br />
Man mag es ihm gerne glauben. Schließlich<br />
hatten vor Jahren die strengen Michelin-Kritiker<br />
den Zehner Fritz schon einmal bei der<br />
Sterneverleihung nicht berücksichtigt, doch<br />
dann hat er es ihnen bald darauf wieder gezeigt.<br />
Wenn’s nicht nach „Schäumchen und<br />
Häubchen geht“, nimmt er den Wettbewerb<br />
sportlich, dann glaubt er schon bald wieder<br />
den Stern über seinen „Stuben“ aufgehen zu<br />
sehen.<br />
45
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Gastlichkeit, Genuss und Geschichte<br />
Von der Wallfahrtskapelle zum Sternerestaurant - Eine Geschichte in Schmidhofen<br />
<strong>Die</strong> Familie Helfesrieder verwöhnt heute ihre Gäste mit kulinarischen Genüssen und gepflegter Gastlichkeit,<br />
dort wo früher Pilger eine Unterkunft fanden.<br />
Heute kommt ein Jedermann nach<br />
Schmidhofen - Gäste von Nah und Fern.<br />
Früher wallfahrten allein die Gläubigen<br />
in das kleine Nest nahe Bad Krozingen,<br />
zu dessen Pilger - Bewirtung der „Storchen“<br />
erbaut wurde. Seit 1976 steht hier<br />
nun Fritz Helfesrieder am Herd, dessen<br />
Kochkunst seit 2001 mit einem der angesehenen<br />
Michelin Sterne ausgezeichnet<br />
ist und dessen Sohn Jochen mit ihm die<br />
Familientradition weiter führt. Seit diesen<br />
Anfängen erfreut sich der kleine Ort<br />
wachsender Beliebtheit auch unter den<br />
Gourmets.<br />
<strong>Die</strong> Historie des „Storchen“ geht auf das Jahr<br />
1764 zurück, in dem ein Abt des Klosters<br />
St. Trudpert im Münstertal das „Gasthaus<br />
zum Storchen“ zur Verpflegung Wallfahrender<br />
errichten ließ. <strong>Die</strong> gegenüberliegende<br />
Felix-und-Nabor Kapelle des kleinen Weilers<br />
Schmidhofen ward damals eine Pilgerstätte zur<br />
Heilung Gehörloser. Erst einige Jahrhunderte<br />
später zog die Kulinarik in den „Storchen“ ein.<br />
Auch dies klingt wie eine Geschichte, eine<br />
klassische Geschichte der Gastronomie. Der<br />
Jungkoch Fritz Helfesrieder begann jung seine<br />
Wanderjahre im renommierten Hotel Adler<br />
in Häusern, in einem der ältesten mit einem<br />
Michelin Stern ausgezeichneten Restaurants<br />
Deutschlands.<br />
Hier lernt er seine Frau Annemarie kennen<br />
und übernimmt wenige Zeit darauf, 1976,<br />
den durch seine Familie betriebenen Storchen.<br />
Keine 25 Jahre später hat er sich selbst dieses<br />
Renommee erarbeitet und wird mit einem Michelin<br />
Stern geadelt.<br />
„Dabei war der Stern gar nie mein Ziel“, sagt<br />
er bescheiden. <strong>Die</strong> alten Speisekarten zeugen<br />
von einer kulinarischen Reise durch die Zeit.<br />
Begonnen mit dem Almschnitzel, der Chinesischen<br />
Reisschüssel, dem Storchentopf über<br />
klassischen Krabbencocktail mit hausgemachter<br />
Mayonnaise bis hin zu dem, was der „Storchen“<br />
heute bietet - 37 Jahre Storchen-Küche.<br />
Heute, das heißt: In Haselnussmilch pochierter<br />
Winterkabeljau oder Tranche vom bretonischen<br />
Steinbutt auf geschmorter Schweineschnauze.<br />
„Ich habe immer nur gekocht, was<br />
mir selbst schmeckt“ sagt er. Alles zu seiner<br />
Zeit – das ist auch heute noch Motto im „Storchen“<br />
– saisonal gesehen.<br />
Es gibt nie einen Stillstand, es ging und geht<br />
immer weiter. Produkte, die Helfesrieders gesehen<br />
hatten wurde eingekauft, neue Garmethoden<br />
aus aller Welt ausprobiert und letztendlich<br />
die Essenz von allem auf der eigenen<br />
Karte vermählt. „Ich habe keinen speziellen<br />
Weg gesucht“ sagt er heute rückblickend „ich<br />
bin meinen eigenen Weg gegangen“. Geradlinig<br />
wie er ist, ist auch seine Küche. „Fisch ist<br />
mein Steckenpferd, damit haben wir uns einen<br />
Namen gemacht.“ Und so ist es.<br />
Für seine Fischgerichte ist der „Storchen“ weithin,<br />
auch über die Grenzen des Dreiländerecks,<br />
bekannt. So wurde Schmidhofen wieder zum<br />
Wallfahrtsort, diesmal für die Hungrigen und<br />
die Genussvollen.<br />
Als „Kind der Region“ liegen Helfesrieders die<br />
regionalen Produkte und klassischen Gerichte<br />
sehr am Herzen. Bevorzugt wird regional<br />
eingekauft, wenn die Saison es zulässt und<br />
die Qualität dem hohen Anspruch, der an sie<br />
gestellt wird, gerecht wird. Zu einer perfekten<br />
Küche gibt es auch immer ein Pendant – wie<br />
Mann & Frau – so sind Küche & Service und<br />
somit der Part von Annemarie Helfesrieder. Mit<br />
viel Liebe zum Detail und zur Region hat auch<br />
sie ihren Keller gefüllt und die besten Weine in<br />
ihrer Karte vereint – mittlerweile zählt sie über<br />
200 Positionen mit dem Schwerpunkt in der<br />
Heimat Baden.<br />
Auch heute gibt es im „Storchen“ kein Einhalten.<br />
<strong>Die</strong> junge Generation mit Sohn Jochen<br />
und Ehefrau Liza führt die Geschichte der<br />
Gastronomie weiter. Nach ihren Wanderjahren<br />
sind sie sesshaft geworden und bringen seit 3<br />
Jahren ihre Handschrift im „Storchen“ mit ein.<br />
Jochen Helfesrieder ist seit 2012 Mitglied bei<br />
den „Jeunes Restaurateurs d’Europe“ einer<br />
Vereinigung Deutschlands junger Spitzenköche<br />
– damit ist gesichert, dass sich die kulinarische<br />
Geschichte des „Storchen“ in Schmidhofen<br />
fortsetzt.<br />
47
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optimieren wir unser Sortiment dabei kontinuierlich<br />
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Im ehemaligen Pfarrhaus zelebrieren heute<br />
Kochkünstler und Wein-Sommeliers<br />
In Endingen in der Altstadt<br />
<strong>Die</strong> Architekten haben die Gastro-Philosophie von Simone und Thomas Merkle geschmackvoll umgesetzt<br />
Gourmets kennen Endingen als Winzerort.<br />
Spätestens seit Thomas Merkle in<br />
seinem Restaurant kocht, wissen sie auch,<br />
hier sollte man des Öfteren einkehren.<br />
Merkle gehört zu der jungen Generation<br />
der Sterneköche, die engagiert und keck,<br />
jenseits der eingefahrenen Pfade, neue<br />
Gerichte kreieren. Und noch ein Grund zur<br />
Einkehr: Sein Restaurant glänzt mit zurückhaltenden,<br />
auserlesenen Accessoires.<br />
Trotz exquisiter Tafelkultur sitzt man hier<br />
leger, fast lässig – auch mit Michelin-Adel.<br />
Für den jungen Thomas Merkle war schon<br />
immer klar: „Ich werde Koch!“ Seine Mutter<br />
stand in der Küche des ehemaligen Rebstocks,<br />
er schaute ihr zu und war fasziniert, wie man<br />
aus rohen Zutaten ein schmackhaftes Gericht<br />
zaubern kann. Dabei war ihm klar, dass er<br />
kein Schnitzelbräter werden will, sondern ein<br />
richtiger, angesehener Koch. Deshalb ging er<br />
nicht einfach um die Ecke in die Lehre, sondern<br />
in das damals renommierte Hotel Münster, in<br />
Breisach, zu dem späteren Sternekoch Georg<br />
Albrecht.<br />
Den Rebstock führten seine Eltern. Sie hatten<br />
das ehemalige Pfarrhaus von 1734 als Wirtschaft<br />
1987 gekauft. 2004 übernahm Thomas<br />
Merkle das Anwesen. Er hatte sich seinen<br />
Schliff als Gourmetkoch bei Alfred Klink, im<br />
Colombi in Freiburg, bei Agnes Amberg Zürich<br />
und bei Harald Wohlfahrt, in der Schwarzwaldstube<br />
in Baiersbronn, geholt. „Da hatte<br />
ich zwei ganz verschiedene Arbeitswelten kennen<br />
gelernt“, sagt er heute, „Sterneküche auf<br />
höchstem Niveau auch für größere Banketts<br />
und Sterneküche im exquisiten Kreis, mit totalem<br />
Perfektionismus.“<br />
Damit war Thomas Merkle fachlich bestens<br />
gerüstet. Doch zu einem erfolgreichen Restaurant<br />
gehört heute auch ein perfekter und doch<br />
gastfreundlicher Service. Welch ein Glück für<br />
ihn und seine Gäste, dass Simone Dinger auf<br />
einer Stippvisite aus New York in Endingen in<br />
Merkles Restaurant vorbeikam. Heute lacht sie<br />
und sagt: „Ich wollte sowieso wieder zurück<br />
nach Hause kommen.“ Sie stammt ursprünglich<br />
aus dem Nachbarort Ihringen.<br />
Jetzt beginnt der zweite Teil des schmackhaften<br />
Märchens: Simone Dinger hatte bis dahin<br />
in noblen Restaurants gearbeitet. Hatte übrigens<br />
ihre Gastro-Karriere ebenfalls als Köchin<br />
gestartet. Wechselte danach aber in die kaufmännische<br />
Leitung von Hotel- und Restaurantbetrieben.<br />
War selbst im legendären Waldhotel<br />
Sonnora und auf der Bühler Höhe.<br />
Seit 2005 führen die beiden gemeinsam ihr<br />
Restaurant. Beide haben höchste Ansprüche.<br />
Wer heute nach mehreren Umbauten und neuer<br />
Inneneinrichtung das ehemalige Pfarrhaus<br />
besucht, findet sich in einem modernen Speiserestaurant,<br />
gehalten in dezenten Grautönen<br />
mit raffinierten Spiegeleffekten, bequemen<br />
Lehnsesseln und exquisiten Tisch-Accessoires.<br />
Das neue Nebenzimmer wurde von der Stuttgarter<br />
Architektengruppe Nicolai gestaltet. <strong>Die</strong><br />
Architekten müssen die Kochkunst von Thomas<br />
Merkle öfter genossen haben, um seine<br />
Philosophie inhaltlich perfekt zu verstehen,<br />
denn sie haben sie architektonisch ebenso geschmackvoll<br />
umgesetzt. Auch Simone Dingers<br />
Neigung für feinste Weine der Region finden<br />
in Form von einer Rebenwand Platz. Der Nebenraum<br />
wurde zu so einem architektonischen<br />
Gesamtkunstwerk, wie auch ein jedes Menü<br />
das die Merkles hier servieren.<br />
Simone Merkle-Dinger verrät zu jedem der<br />
Gerichte ihres Mannes die passenden Weine.<br />
„Ich habe keine Sommelier-Ausbildung“,<br />
wiegelt sie ab, aber sie hat ohne Zweifel den<br />
Gaumen dazu. Wer bei den Merkles einkehrt,<br />
ist gut beraten die Weintipps der Patronin zu<br />
übernehmen. Immerhin öffnet sie auch für ein<br />
Glas eine gute Flasche. „Das ist badische Gastfreundschaft“,<br />
sagt sie.<br />
49
Was auf den Tisch<br />
kommt ...<br />
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Auszeichnungen<br />
2013<br />
„Der Feinschmecker“<br />
zählt uns zu den besten<br />
Weingütern Deutschlands<br />
2013<br />
„Drei Trauben“ im<br />
Gault Millau<br />
<strong>Die</strong>se Auszeichnung erhalten<br />
sehr gute Erzeuger, die seit<br />
Jahren konstante Qualität liefern<br />
2012<br />
Zum besten Weißburgunder<br />
Deutschlands<br />
wurde unser „Weißburgunder<br />
Kabinett trocken“ von der<br />
Zeitschrift „Capital“ gekürt<br />
2010<br />
Markgräfler Gutedel-Cup<br />
1. Platz<br />
Der Gutedel Kabinett ist der<br />
beste von 270 Weinproben<br />
2010<br />
Capital<br />
Weißweinverkostung: Finale der<br />
Besten. Chardonnay alte Reben<br />
„Chardonnay SR“, Grauburgunder<br />
Kabinett und Weißer Burgunder „S“<br />
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Der Westfale Tobias Lichy und der Schwabe Joachim Ulrich haben sich der regionalen Küche<br />
mit französischem Akzent verschrieben<br />
Neuer Gourmet-Tipp in Freiburg<br />
Zwei Reingschmeckte verfeinern die badische Küche<br />
Sicher ist, man muss nicht Badener sein,<br />
um beste badische Küche zu servieren.<br />
Einige der hochdekorierten badischen<br />
Sterneköche kommen ursprünglich nicht<br />
aus den Bad‘ner Landen. Tobias Lichy ist<br />
gebürtiger Westfale, aber kulinarisch gesehen<br />
in Freiburg längst zu Hause. Der<br />
Mann war sieben Jahre lang im renommierten<br />
Colombi Küchenchef, jetzt kocht<br />
er im „Hotel-Restaurant Rheingold“. Dem<br />
Chef des Hauses, dem ursprünglich aus<br />
dem Schwabenland kommenden Joachim<br />
Ulrich, ist damit eine schmackhafte Verpflichtung<br />
gelungen. Sein Hotel, mit der<br />
betonierten Art-deco-Fassade in der Eisenbahnstrasse,<br />
ist damit zu einem weiteren<br />
Treffpunkt der Feinschmecker an der<br />
Dreisam aufgestiegen.<br />
Tobias Lichy fühlt sich in seiner neuen Rolle als<br />
alleiniger Küchenchef sichtlich wohl. „Ich koche<br />
hier, worauf ich Lust habe“, sagt er selbstbewusst<br />
und schaut zu seinem Chef. „Wir sind<br />
uns da einig“, bestätigt dieser, „Lichy muss<br />
keine gehobene Küche servieren, ich will eine<br />
kreative, regionale Küche mit französischem<br />
Einschlag.“<br />
Tobias Lichy ist in den Sterneküchen herumgekommen.<br />
Er lernte in Westfalen in einer Sterneküche<br />
und stand bei Witzigmann auf Mallorca<br />
hinterm Herd. Kochen ist seine Leidenschaft.<br />
Er wollte von Kindesbeinen nichts anderes<br />
werden als Koch. Doch verliebt in die regionale<br />
Küche, die Landschaft und wohl auch privat<br />
hat er sich an der Dreisam endgültig niedergelassen.<br />
Lichy wollte deshalb nach seiner Zeit im<br />
Colombi in Südbaden bleiben. „Hier gefällt es<br />
mir“, sagt er. Den Feinschmeckern soll es recht<br />
sein. Mit Lichy im „Rheingold“ haben sie eine<br />
neue Top-Adresse mitten in der Altstadt.<br />
Auch Joachim Ulrich ist in Freiburg zu Hause<br />
angekommen. Seit 15 Jahren leitet er das<br />
Hotel Rheingold. Er selbst ist von Haus aus<br />
ebenfalls Koch. Von 1977 bis 1999 leitete er<br />
das renommierte Hotel Kloster Hirsau in Calw.<br />
Er ist Mitglied der Gastronomischen Akademie<br />
Deutschland und wurde in jungen Jahren<br />
schon als begabter Restaurateur ausgezeichnet.<br />
Lichy und Ulrich ein Glücksfall<br />
Das Gespann Lichy und Ulrich sind für die<br />
Gourmets der Stadt ein Glücksfall. Joachim Ulrich<br />
lässt seinem neuen Küchenchef freie Hand.<br />
Er weiß um sein Können, freut sich über die<br />
abwechslungsreichen Speisekarten in seinem<br />
Hotel und sieht sich nach 15 Jahren seinem Ziel<br />
näher denn je: „Ich habe mir schon immer ein<br />
eher anspruchsloses Restaurant gewünscht,<br />
mit hochwertigen Speisen“, sagt er, „am besten<br />
ohne viel Deko, schlichte Holztische, so<br />
dass sich der Gast auf das Wesentliche, nämlich<br />
sein Gericht, konzentrieren kann.“<br />
Wer heute im klimatisierten Wintergarten des<br />
„Rheingold“ sitzt, hat vor sich einen dunkelbraunen<br />
Holztisch; ein schmales, weißes<br />
Tischtuch; gradlinige Formen und die verführerischen<br />
Speisen angerichtet von Tobias Lichy<br />
– grad so, wie es sich Joachim Ulrich wohl einst<br />
erträumte.<br />
51
Lämmlin-Schindler<br />
WEINGUT · MAUCHEN · MARKGRÄFLERLAND<br />
gaumenfreuden mit feinen weinen<br />
aus kontrolliert biologischem anbau
Von der Vesperstube zum Gourmetrestaurant<br />
Auf den Höhen des Münstertals<br />
Früher kamen Naturliebhaber, heute pilgern Feinschmecker hinauf in den oberen Zipfel des Münstertals zu<br />
Sabine und Christoph Riesterer<br />
<strong>Die</strong> unendliche Aussicht und die unvergleichliche<br />
Natur locken Wanderer auf die<br />
Höhen des Schauinsland. Auf dem Weg<br />
hinauf zum Freiburger Hausberg, über<br />
das Münstertal, führt die Straße fast am<br />
„Zähringer Hof“ vorbei. Spaziergänger<br />
kennen den kurzen Stich zur Einkehr seit<br />
1957. Schon damals luden die Großeltern<br />
zu ihren herzhaften Schwarzwald-Vesperplatten<br />
ein. Sabine und Christoph Riesterer<br />
übernahmen in der dritten Generation<br />
die Gastwirtschaft. Auch die Vesperkarte<br />
reichen sie weiterhin ihren Gästen. Aber<br />
zusätzlich verführen sie heute mit ausgesuchten<br />
Gourmet-Spezialitäten. Seither<br />
lassen sich die Feinschmecker nicht nur<br />
von der Natur und dem Speck auf die Höhen<br />
des Münstertals locken.<br />
Bescheiden haben die Großeltern von Christoph<br />
Riesterer den Grundstein für das heutige<br />
Gourmet-Restaurant gelegt. 1957 dachte<br />
noch niemand auf den Höhen des Münstertals<br />
an Haute Cuisine. Damals achteten die<br />
Schwarzwälder Gäste in erster Linie auf den<br />
Geschmack des Specks, der Bauernleberwurst<br />
und der Bratwürste, und die Riesterers reichten<br />
dazu ihr selbst gebackenes Bauernbrot.<br />
„Auf den Geschmack unseres Specks achten<br />
wir heute noch“, versicherte Christoph Riesterer,<br />
der heutige Wirt, stolz. Denn er legt die<br />
Speckseiten selbst ein und räuchert den Speck<br />
nach alter Sitte im Tannenholzrauch. <strong>Die</strong> Speck-<br />
und Schinkenseiten bekommt er von einem<br />
Bio-Bauern aus Horben. Speckfreunde schätzen<br />
seine luftgetrockneten Fenchel-Schinken.<br />
Riesterer kennt in Bezug auf Geschmack keine<br />
Kompromisse. Damit hat er sich einen Namen<br />
gemacht. Er ist Mitglied der Naturparkwirte<br />
und eigentlich ein Schwarzwälder Slow Food-<br />
Koch nach seiner Art.<br />
<strong>Die</strong> Eltern, Maria und Rudolf Riesterer, haben<br />
der Vesperstube in den 70er Jahren einen weiten<br />
Ruf verschafft. Zu dem legendären Schnitzel<br />
aus ihrer Pfanne strömten schon bald die<br />
Freiburger Studenten. Bei schönem Wetter<br />
auf dem Berg, und Nebel im Tal, war die Wirtschaft<br />
und die Terrasse Treffpunkt der Freiburger.<br />
Junior Christoph half schon damals seiner<br />
Mutter in der Küche. Es gefiel ihm, wenn die<br />
Gäste das Essen seiner Mutter lobten.<br />
Vielleicht wurde damals der Grundstein für<br />
den Ehrgeiz des heutigen Wirts gelegt. Für<br />
Christoph Riesterer jedenfalls war schnell klar:<br />
„Ich werde Koch!“ Er ging in die Lehre und ließ<br />
sich von der Haute Cuisine infizieren. „Man hat<br />
schließlich seinen eigenen Anspruch“, antwortet<br />
er heute auf die Frage, warum er die Wirtschaft<br />
in einen Gourmet-Treff umgewandelt<br />
hat. „Und wir essen selbst gerne gut“, sagt seine<br />
Frau Sabine, die zuvor als Restaurantfachfrau<br />
in angesehenen Häusern unterwegs war.<br />
Heute „kleines Hotelchen“<br />
Heute gilt der Zähringer Hof als kulinarischer<br />
Tipp auf dem Schauinsland, für die Feinschmecker,<br />
die sich nicht mit den Niederungen der<br />
Ausflugsgastronomie im Tal zufriedengeben<br />
wollen. In der Küche stehen neben Christoph<br />
Riesterer sein Jungkoch Benni Obermann. Gemeinsam<br />
kochen sie nach den Regeln der gehobenen<br />
Kochkunst ihre Saisongerichte: Wild<br />
aus der Belchenjagd wie Rehkeule in Rotwein,<br />
Lamm aus dem Schwarzwald, Hinterwälder<br />
Kalb und Rindfleisch von der Weide. Geboten<br />
wird eine gehobene Küche mit Regionalgerichten.<br />
Als Naturparkwirt und Mitglied bei<br />
„Schmeck den Süden“ achten die Riesterers<br />
darauf, wo ihre Lebensmittel herkommen.<br />
„Das schmeckt man doch“, sagt der Küchenchef<br />
und besorgt sich seine Zutaten meist bei<br />
Bauern, die er selbst kennt.<br />
Aus der ehemaligen Vesperstube ist heute ein<br />
Gourmetrestaurant geworden. „Mit kleinem<br />
Hotelchen“, lacht der Patron. Fünf Gästezimmer<br />
hat er ausgebaut und zwei Appartements.<br />
Damit ist der bescheidene Charakter der Wirtschaft<br />
erhalten geblieben. Unter niedriger<br />
Decke, vor der Tannenholz-Theke, neben Kachelofen<br />
speist man in urgemütlichem Flair.<br />
Gleichzeitig haben die Gäste hinter den Panoramafenstern<br />
einen unendlich weiten Blick ins<br />
Rheintal bis zu den Vogesen.<br />
Fazit, schrieb ein Kritiker: Schöne Aussicht auf<br />
Land und Teller.<br />
53
Weingut Landmann - Freiburg-Waltershofen<br />
Das Weingut Landmann<br />
Bio-Weine aus Überzeugung und für den guten Geschmack<br />
Einen großen Schritt nach vorn, in eine Zukunft mit ehrlicher Tradition,<br />
wagten die beiden Brüder Peter und Jürgen Landmann. Schon<br />
immer bauten sie ihre Reben kontrolliert und umweltschonend an,<br />
doch jetzt haben sie es geschafft: Seit 2007 sind ihre Weine Biozertifiziert,<br />
nach den strengen Richtlinien von Bioland. Und das erfreulichste:<br />
<strong>Die</strong> Qualität schmeckt intensiver denn je!<br />
Peter und Jürgen Landmann genießen ihre Ernten. „Unsere Trauben<br />
wachsen langsamer, das heißt die Frucht ist intensiver“, freuen sie<br />
sich. Es war kein leichter Weg, die 23 Hektar auf reine Bio-Ernte<br />
umzustellen. „Doch es hat sich gelohnt“, lacht Jürgen Landmann<br />
stolz. Der Einstieg in die biologische Produktion ist für beide eine<br />
Sache der inneren Überzeugung und der Philosophie, aber auch der<br />
Gewissheit, dass ausgebaute Weine, nach den traditionellen Grundsätzen<br />
des Weinbaus ehrlicher und somit auch schmackhafter sein<br />
müssten.<br />
Und schon die ersten Versuche gaben ihnen recht. Für Jürgen Landmann<br />
keine Sensation: „Eigentlich ist doch klar, dass Lebensmittel,<br />
die mit Zeit und Liebe reifen dürfen, ihren ursprünglichen Geschmack<br />
entwickeln, und deshalb kein andersartig gezüchtetes Produkt auch<br />
nur annähernd den identischen Urgeschmack erreichen kann.“<br />
<strong>Die</strong> besondere Kunst der Brüder Landmann zeigt sich nicht nur im<br />
Anbau der Reben, sondern auch im Ausbau des Weins im Keller. „Da<br />
hat sich in den letzten Jahren viel getan“, weiß Peter Landmann, „die<br />
alten Verfahrensweisen und neue Techniken verschaffen dem Wein<br />
seinen heutigen einzigartigen, ehrlichen Geschmack.“ Bio-Weine,<br />
die den heutigen Anforderungen nicht nur standhalten, sondern die<br />
sogar übertreffen und neue Wege im Weinanbau aufzeigen, die gibt<br />
es jetzt bei Peter und Jürgen Landmann.<br />
Öffnungszeiten des Weinguts: Montag-Freitag 8-19 Uhr,<br />
Samstag 9 -16 Uhr, gerne auch nach Vereinbarung<br />
Weingut Landmann GbR<br />
Peter und Jürgen Landmann<br />
Umkircher Str. 29<br />
79112 Freiburg-Waltershofen<br />
Tel. 07665/ 6756 · Fax 07665/ 51945<br />
info@weingut-landmann.de<br />
www.weingut-landmann.de
Parkhotel Krone in Maleck<br />
„Ja sitz ich denn in Afrika?“<br />
<strong>Die</strong> Bergners haben das Parkhotel in nur fünf Jahren wieder in die erste Reihe geführt<br />
Maleck hat in den Ohren vieler Gourmets<br />
noch immer einen verführerischen Klang.<br />
Zur Recht, wieder! Denn zwischendurch<br />
war auch mal anderes zu hören. Seit fünf<br />
Jahren führen Heike und Heiko Bergner<br />
das renommierte Hotel, und in dieser Zeit<br />
haben sie das Restaurant längst wieder<br />
in die erste Reihe der Gourmetliga katapultiert.<br />
Erstmals erwähnt wird das Gasthaus<br />
1890 als „Parkhotel Krone“ in der<br />
Gemeindeurkunde. Im Jahr 1966 wird der<br />
Gasthof abgebrochen und auf den alten<br />
Grundmauern neu errichtet. 1986 erfolgt<br />
eine Erweiterung, zu der damaligen Zeit<br />
war der Gasthof Mekka vieler Gourmet-<br />
Freunde. Seit 2008 lockt die Küche von<br />
Heiko Bergner die Feinschmecker wieder<br />
in den 450-Seelen-Ort.<br />
„<strong>Die</strong> bewegen sich!“, sagt die Frau. Ihr Mann<br />
gegenüber lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.<br />
Er genießt eine hausgemachte Rindertafelspitzsülze<br />
mit Senfvinaigrette und Brägele.<br />
„Jetzt guck doch, der andere bewegt sich<br />
auch!“, wird die Frau etwas schriller. Er dagegen<br />
bleibt gelassen: „<strong>Die</strong> Bratkartoffeln sind<br />
perfekt, selten so kross gebratene Kartoffeln<br />
serviert bekommen.“ Er will sich offensichtlich<br />
nicht stören lassen, der Genuss der Rindertafelspitzsülze<br />
hat ihn entrückt.<br />
„Jetzt guck doch endlich, die leben!“, ruft seine<br />
Frau noch lauter, so dass selbst die Gäste<br />
am Nebentisch aufschauen und ihr zustimmen.<br />
Jetzt blickt auch der Mann in die Richtung<br />
seiner Frau und sieht die Flamingos im<br />
Garten am Teich stolzieren. „Ja sitz ich denn in<br />
Afrika?“, entfährt es ihm.<br />
Heiko Bergner lacht, er kennt die Szene. Oft<br />
stehen seine Flamingos bewegungslos im Garten,<br />
wenn die Gäste anfahren. Dann scheint<br />
es, als wären es nur gelungene Skulpturen.<br />
Doch dann bewegen sie sich doch. <strong>Die</strong> lebenden<br />
Flamingos gehören zur Krone in Maleck,<br />
wie Fuchs und Hase auf die Felder des Südschwarzwaldes.<br />
„<strong>Die</strong> hatten schon unsere<br />
Vorgänger“, erzählt Heiko Bergner, „und nun<br />
können wir uns nicht mehr von den Tieren<br />
trennen.“ In der Zwischenzeit sind die Flamingos<br />
zum Markenzeichen des „Parkhotel“<br />
in Maleck geworden. Sie unterstreichen den<br />
Parkcharakter des weitläufigen Gartens.<br />
Heike und Heiko Bergner haben die „Krone“<br />
vor fünf Jahren übernommen. Sie haben das<br />
Haus von Grund auf – nach ihrem Geschmack<br />
– umgemodelt. Zuvor führten sie ein kleines<br />
Hotel in Waldkirch. Ein Banker hatte ihnen das<br />
stattliche „Parkhotel“ gezeigt. „Wir waren<br />
nicht sofort begeistert“, erinnern sie sich, aber<br />
nachdem sie ihre eigenen Pläne dazu entwickelt<br />
hatten, beschlossen sie den Schritt zu wagen.<br />
Im Nachhinein erging es Heike und Heiko<br />
Bergner mit der „Krone“ wohl wie mit den<br />
Flamingos. „Man lernt sie zu lieben“, lacht er<br />
und hat gerade drei neue Vögel hinzugekauft.<br />
<strong>Die</strong> „Krone“ heißt zu Recht „Parkhotel“. Bei<br />
schönem Wetter fällt die Entscheidung schwer.<br />
Zu einladend verführt das rustikale und holzvertäfelte<br />
Kronenstüble einzutreten. Man sitzt<br />
im Herrgottswinkel neben dem Kachelofen<br />
und hört die Holzdielen knarren, wenn die<br />
Bedienung den Wein bringt. Doch draußen<br />
locken Tische und Stühle unter einer Trauerweide,<br />
direkt neben einem Teich, in dem die<br />
Flamingos stehen.<br />
Keine drei Kilometer hinter Emmendingen wird<br />
die Welt exotisch. Dazu die Speisekarte des<br />
engagierten Gastgebers. Auch auf ihr finden<br />
sich neben urbadischen Gerichten oft fremdländische<br />
Genüsse. Und Flamingos? In Ostafrika<br />
werden sie in einem Eintopf serviert. Doch<br />
Heiko Bergner winkt ab und lacht: „Das wäre<br />
wohl ein zu exklusives Menü“.<br />
55
WEINHOF<br />
EXKLUSIV<br />
FÜR DIE<br />
GASTRONOMIE<br />
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handwerkliches Können und hohes Qualitätsbewusstsein.<br />
Birgit Kaiser, Geschäftsführerin des Familienunternehmens<br />
in Ehrenkirchen, weiß aber<br />
genau, dass man sich darauf nicht ausruhen<br />
darf. Innovationen sind gefragt. Ihre naheliegende<br />
Idee: Warum eine gute Backstube nicht<br />
mit einer ebenso guten Küche verbinden? Ein<br />
neues Konzept war geboren – mit Erfolg.<br />
Seit dem 26. Juli 2012 lädt in Freiburg „die kaiserin“<br />
zu Tisch: ein Bäckereifachgeschäft mit<br />
Café und vollständigem Restaurantbetrieb. Hier<br />
finden die Kunden nicht nur das gesamte Backwaren-<br />
und Kuchenangebot von Kaisers Gute<br />
Backstube. Hier können sie ausgiebig frühstücken,<br />
mittags unter drei täglich wechselnden<br />
Menüs und einem Buffet mit knackigen Salaten<br />
wählen, nachmittags ein schönes Stück Kuchen<br />
sowie eine Tasse erlesenen Kaffees genießen<br />
und nach getaner Arbeit den Tag in schönem<br />
Ambiente gemütlich ausklingen lassen. Und an<br />
Sonn- und Feiertagen können sich die Gäste bei<br />
einem reichhaltigen Frühstücksbuffet auf einen<br />
entspannten Tag einstimmen.<br />
Küche mit italienischer Note<br />
Jung, modern und urban ist die Innenausstattung<br />
der „kaiserin“ gehalten und so verhält es<br />
sich auch in der Küche, die hier zelebriert wird.<br />
Dafür sorgt ein vierköpfiges hochmotiviertes<br />
<strong>Köche</strong>team, das eine saisonale regionale Küche<br />
mit italienischem Einschlag kreativ zu interpretieren<br />
weiß.<br />
<strong>Die</strong> Küche ist durchgehend von 11.30 Uhr bis<br />
22 Uhr geöffnet. Tagsüber gibt es einen Mix<br />
aus Selbst- und Bedienservice, der um 17 Uhr<br />
in komplette Bedienung am Tisch übergeht. Bei<br />
der „kaiserin“ werden Frühstück, Buffets und<br />
Menüs aber nicht einfach nur hinter einer verschlossenen<br />
Tür zubereitet. Es gilt vielmehr das<br />
Prinzip der gläsernen Küche, in die jeder Gast<br />
rein- und den <strong>Köche</strong>n über die Schultern schauen<br />
kann. Dazu gehört auch, dass die <strong>Köche</strong> die<br />
Pasta-Maschine gelegentlich ins Restaurant stellen<br />
und vor den Augen der Gäste frische Pasta<br />
herstellen.<br />
Gekocht wird bei der „kaiserin“ so wie bei Kaisers<br />
Gute Backstube gebacken wird: mit ausgesuchten<br />
Produkten und Rohstoffen regionaler<br />
Lieferanten und natürlich ohne Zusatzstoffe.<br />
Das gilt auch für Suppen und Soßen, die jeden<br />
Tag aus frischen Produkten angesetzt und gekocht<br />
werden. Qualitätsbewusstsein, aber auch<br />
Flexibilität zeichnen die kaiserliche Küche aus,<br />
die auch auf Nahrungsunverträglichkeiten sowie<br />
Allergien der Gäste reagieren kann. Zudem<br />
stehen vegetarische Gerichte auf der Karte.<br />
Catering und Special Events<br />
Natürlich sind bei der „kaiserin“ die Türen für<br />
Events, Feste und Firmenfeiern offen. Dabei<br />
können die Gäste das Restaurant ganz oder teilweise<br />
reservieren und sich ein Menü nach eigenen<br />
Wünschen zusammenstellen. Gerne liefert<br />
die Küche mit dem Catering-Service Speisen<br />
und Getränke nach Hause oder in die Firma.<br />
Das Angebot reicht vom klassischen Backcatering<br />
bis hin zu Canapés, Fingerfood, Sushi,<br />
Kaltschalen und Desserts.<br />
Aber auch im laufenden Betrieb ist Birgit Kaiser<br />
nicht um neue Ideen verlegen. So stehen regelmäßig<br />
Abend-Events auf dem Programm, die<br />
unter ein bestimmtes Thema gestellt werden.<br />
Den Auftakt machte „diekaiserin trifft Apfelsherry“<br />
– ein viergängiges Menü, bei dem korrespondierende<br />
Apfelsherry-Sorten aus der Rhön<br />
zu jedem Gang kredenzt wurden. Ein Dauerthema<br />
stand bereits auf der Tagesordnung: Wie<br />
wird man nach dem langen Winter die zu vielen<br />
Pfunde los? Als Antwort gab es auf der Karte 14<br />
Tage lang ein nach der Brigitte-Diät gekochtes<br />
Menü. Weitere Events und Themenabende sind<br />
in Planung.<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo - Sa ab 6.00 Uhr/bis 22 Uhr warme Küche<br />
So & Feiert. ab 7.30 Uhr/bis 22 Uhr warme Küche<br />
„diekaiserin“ Kaisers Gute Backstube GmbH<br />
Basler Straße 109 · 79115 Freiburg<br />
Tel.: 0761/8889 3539<br />
info@kaisers-backstube.de<br />
www.diekaiserin.eu.<br />
Besonderheiten: kostenfreier WLAN-Zugang,<br />
behindertengerechte Einrichtung, Wickeltisch<br />
und Kinderecke, kostenfreie Parkplätze<br />
Anfahrt: stadtauswärts: direkter Zugang<br />
von der Basler Straße - stadteinwärts: über<br />
Aldi-Parkplatz an der Kreuzung beim Bauhaus
Fleisch von hier<br />
Wo ein Handschlag noch zählt<br />
Der Fleischgroßhändler Färber schafft Vertrauen zwischen Landwirten und Verbrauchern<br />
<strong>Die</strong> Metzger der Firma Färber sind Genusshandwerker.<br />
Bei dem Fleischgroßhändler<br />
Färber zählt die Qualität und Frische des<br />
Fleisches. Statt eines großen Schlachthofes,<br />
achtet die Unternehmensleitung lieber<br />
auf, „aus der Region für die Region“.<br />
„Leitmotiv unseres Unternehmens ist der<br />
Regio-Gedanke“, sagt Manfred Kempter,<br />
Geschäftsführer des Fleischgroßhändlers,<br />
„wir kennen die Landwirte in der Nachbarschaft<br />
und sorgen für kurze Wege!“<br />
„Aus der Region für die Region“<br />
Ein bisschen arbeitet der Fleischgroßhändler<br />
Färber noch wie in der vermeintlich guten alten<br />
Zeit. Zwar ist Färber längst bundesweit unterwegs,<br />
doch der Großhändler bleibt regional<br />
organisiert. „Man muss die Bauern kennen,<br />
wissen wie das Vieh der Region gezüchtet wird<br />
und dann für kurze Schlachtwege sorgen“,<br />
sagt Manfred Kempter, der Geschäftsführer<br />
des Fleischgroßhändlers. Sicher ist, dass nur<br />
eine für die Tiere stressfreie Schlachtung für<br />
eine hohe Fleischqualität sorgt. Deshalb leistet<br />
sich der Fleischgroßhändler heute noch immer<br />
in jeder Region einen eigenen Schlachthof. Insgesamt<br />
mit 25 Standorten im süddeutschen<br />
Raum vertreten. „Wir verstehen uns als Mittler<br />
zwischen dem landwirtschaftlichen Erzeuger,<br />
und den Fleischerfachgeschäften in der Region“,<br />
sagt Kempter und betreibt unter anderem<br />
in Offenburg, Freiburg, Lörrach, Villingen,<br />
Waldshut und Singen jeweils dezentral einen<br />
eigenständigen Schlachthof.<br />
Stressfreie, tierschutzgerechte Schlachtung<br />
<strong>Die</strong> Produktpalette bietet schlachtfrisches<br />
Fleisch vom Schwein, Rind, Kalb und Lamm<br />
und Handelswaren: Geflügel, Wild, Fisch und<br />
Käse. Seit 2010 wurde dieses umfangreiche<br />
Sortiment um frisches Wild aus heimischer<br />
Jagd erweitert. „Wir sind ein leistungsfähiger,<br />
flexibler Lieferant. Unser internes Qualitätsmanagement<br />
verlangt eine kontinuierliche Einhaltung<br />
verschiedener Prüfstufen, die deutlich<br />
über die nationalen und EU-Normen hinausgehen.<br />
<strong>Die</strong>se betreffen unter anderem die Herkunftssicherung<br />
der Tiere unter Einsatz modernster<br />
EDV-Technik, eine absolut stressfreie,<br />
tierschutzgerechte Schlachtung, die lückenlose<br />
Überwachung der fachmännischen Weiterverarbeitung<br />
sowie die ständige Kontrolle<br />
des HACCP-Konzepts in allen Betrieben durch<br />
einen diplomierten Lebensmittel-Ingenieur,<br />
bis hin zur schnellen Bereitstellung der Ware<br />
beim Kunden mittels einem Fuhrpark von 200<br />
eigenen Kühlfahrzeugen. Unsere unmittelbare<br />
Nähe zum Kunden ist unsere Stärke. „Just in<br />
Time“ bedeutet für uns, den Kunden an sechs<br />
Tagen in der Woche innerhalb weniger Stunden<br />
nach Auftrag beliefern zu können.“<br />
135jähriges Firmenjubiläum<br />
Man schrieb das Jahr 1877, als Emil Färber im<br />
südbadischen Villingen eine Viehhandlung<br />
aus der Taufe hob - die Urzelle der heutigen<br />
Emil Färber GmbH & Co. KG. Heute betreibt<br />
das Unternehmen in Baden-Württemberg,<br />
Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Sachsen und<br />
Brandenburg insgesamt 30 Schlachthöfe. Willi<br />
Kempter, der aus Lörrach stammende Metzger<br />
und Viehkaufmann hatte maßgeblich zur<br />
Entwicklung der Firmengruppe beigetragen.<br />
Sein Sohn Manfred Kempter gibt heute die<br />
Richtung für die Zukunft vor: „Wir werden<br />
weiterhin dezentral agieren, ganz nah bei den<br />
Bauern und den Kunden. Nur so ist die hohe<br />
Qualität garantiert und wir können jederzeit<br />
Metzgereien und Gastronomie in kürzester<br />
Zeit mit Fleisch aus der Region beliefern.“<br />
Emil Färber GmbH & Co. KG<br />
Karl-Friedrich-Straße 98 · 79312 Emmendingen<br />
Telefon +49 (0)7641 / 586-0 · www.faerber.de
− Es ist Liebe und Demut,<br />
− es ist Leidenschaft und Hingabe,<br />
− wachsame Aufmerksamkeit,<br />
− ständige Sorgfalt,<br />
− um Boden, Rebstock und Traube.<br />
(Martin Waßmer)<br />
Auszeichnungen<br />
2012 Vinum Deutscher Rotweinpreis 2012<br />
Sonderpreis „Roter Riese“<br />
Auszeichnung für hervorragende Rotwein-<br />
Kollektionen über Jahre hinweg<br />
2012 Weingut des Jahres<br />
Schlemmer Atlas 2013<br />
2012 Gault Millau-Wein Guide 2013<br />
Top Bewertungen 3 Rote Trauben<br />
2012 Eichelmann-Weinführer 2013<br />
4 Sterne<br />
Höchstbewertungen bei Spätburgundern<br />
mit 93 und 94 Punkten<br />
2012 Sauvignon Blanc Trophy<br />
Deutschlandweit 2. Platz<br />
2012 Chardonnay Du Monde<br />
Medaille für den Chardonnay >SW<<br />
2012 Decanter World Wine Award<br />
London & Asien<br />
Mehrere Medaillen für Rot- und Weisweine<br />
www.weingut-wassmer.de<br />
Tel. 07633 - 15292
Et voilà!<br />
So leben wir hier!