Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
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Claude F. Gysin-Spitz I Pfaffenkeller I Kandern - Wollbach<br />
„Frische Kräuter sind das Gewürz<br />
meiner Küchenphilosophie!“<br />
Pfaffenkeller Hotel Restaurant Bio-Manufaktur<br />
Gastgeber Claude F. und Georg A. Gysin-Spitz<br />
Küchenchef Claude F. Gysin-Spitz<br />
Rathausstraße 9<br />
D-79400 Wollbach bei Kandern<br />
+49 (0) 7626 / 9774290<br />
www.pfaffenkeller.de<br />
www.facebook.de/pfaffenkeller<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag 12 bis 22 Uhr durchgehend warme Küche;<br />
Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 9<br />
Das Anwesen ist absolut einzigartig, fast wie ein Museum. In der Fritzi-Stube steht der<br />
alte Kachelofen aus dem Jahre 1680, daneben liegt die gute Stube, Hildistube. Wer eintritt<br />
staunt über die Vielfalt der Kunstwerke in den Räumen. <strong>Die</strong> Grundstruktur des einst<br />
herrschaftlichen Pfarr- und Domänenhauses ist erhalten geblieben und wurde gänzlich<br />
im Jahre 2008 in das Jahr um 1860 zurück saniert. 60 Sitzplätze im idyllischen, verträumten<br />
Hofgarten, neben dem einmaligen Bauern- und Kräutergarten aus dem die Küche<br />
heute wieder beliefert wird. Hier sieht man auch mal den Koch die Kräuter, Salate oder<br />
anderes Gemüse selbst ernten.<br />
Auszeichnungen Michelin 1 rotes Besteck · Michelin Bib Gourmand · Varta 1 Diamant<br />
Schlemmeratlas 2 Kochlöffel · Basel geht aus 2012 · Bioland-Gastropartner · seit 2007<br />
Slow Food-Fördermitglied<br />
„Wir sind ein Bio-Restaurant!“, hat sich Claude F. Gysin schon vor<br />
sechs Jahren entschieden. „Deshalb würzen wir fast ausschließlich<br />
mit dem Geschmack der Natur, hauptsächlich mit Kräutern<br />
aus unserem eigenen Garten.“ Damit zählt der rührige Küchenchef<br />
auch die Kräuter zu den Gewürzen, was semantisch zwar<br />
nicht ganz richtig ist. „Aber eben doch“, versichert Gysin, „unsere<br />
Kräuter sind die Gewürze meiner Bio-Küche.“<br />
„Wir verarbeiten fast ausschließlich regionale Bio-Lebensmittel, würzen<br />
in erster Linie nur mit wenig Salz und Pfeffer - mehr brauchen gute<br />
Lebensmittel nicht! Und wenn, dann geben wir unseren Produkten ausschließlich<br />
Kräuter aus unserer Region hinzu.“ Claude F. Gysin garantiert:<br />
„Gewürze aus exotischen, fernen Ländern nutzen wir ganz selten. Wir<br />
geben unseren Gerichten den Pfiff durch frische Kräuter, die fast alle in<br />
unserem eigenen Garten wachsen.“ Dabei beharrt er: „Auch Kräuter<br />
würzen!“ Als Beispiel nennt er den knoblauchhaltigen Bärlauch auf einem<br />
zarten Fischfilet, oder gar seinen zwiebelscharfen Schnittlauch auf<br />
einem Rührei.<br />
„Kräuter sind die geschmackliche Würze der Naturküche“, weiß Gysin.<br />
„<strong>Die</strong> Kräuter verfeinern den Eigengeschmack der Lebensmittel, sie unterstreichen<br />
ihren eigenständigen Charakter.“ Dabei greift der überzeugte<br />
Slow Food-Koch gerne in die Vollen. Kein Gericht ohne Grün<br />
scheint sein Motto zu sein. Ab Ende März gibt er Bärlauch an den Salat<br />
oder macht seine „gift“-grüne Kratzete zu dem Markgräfler Spargel; mit<br />
der ersten Frühlingskresse verfeinert er den Saibling oder mit Estragon<br />
werden schmackhafte Saucen gezaubert. „Kräuter schaffen Frische im<br />
Mund und Geschmack am Gaumen.“<br />
„Ich gehe am liebsten vor die Küchentür, schaue in unserm Garten was<br />
wächst und verarbeite das frische Kräuterbouquet wie es reif ist.“ Gysin<br />
ist ein Bewahrer der traditionellen Naturküche. Trotzdem sind seine Gerichte<br />
nicht angestaubt, denn er weiß mit Kräutern und Blüten aus dem<br />
eigenen Garten umzugehen. Er ist innovativ und verwendet Wild- und<br />
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Gartenkräuter ebenso wie Blüten, die Farbtupfer und Hingucker werden.<br />
Mit den ersten Gänseblümchen serviert er im Frühling einen bunten<br />
Salat, oder mit violetten Lavendel- oder Veilchenblüten verfeinert er<br />
Fischgerichte oder Saucen. „Salbeiblüten am Rindercarpaccio oder orange<br />
Kresseblüten in der Zucchinisuppe, diese Kombinationen sind nicht<br />
neu“, gibt er zu, „aber für unsere Gäste immer wieder ein kulinarisches<br />
Erlebnis.“<br />
Der Griff in das satte Grün ist einem überzeugten Regional- und Bio-<br />
Koch, wie Gysin, im Winter verwehrt. Kräuter aus anderen Ländern einzufliegen<br />
widerspricht seiner Philosophie. Deshalb macht sich der Mann<br />
mit seiner Küchenmannschaft im Sommer die Mühe und legt frisches<br />
Grün in Öl ein, oder verarbeitet Basilikum, Blattpetersilie und Kerbel zu<br />
einem haltbaren Pesto, oder trocknet Kräuter wie Lorbeer- und Salbeiblätter.<br />
Winter- und Sommergewürze<br />
Im Winter greift dann der Bio-Koch in seinen Gewürzschrank. Darin<br />
finden sich auch eigene, getrocknete Lorbeerblätter, Salbei, Thymian<br />
oder Liebstöckel. Mit seinen eigenen Blüten und Gartenkräutern, getrocknetem<br />
Paprika, -Tomaten, Salz und Pfeffer macht Gysin eine eigene<br />
Gewürzmischung. „Da verwenden wir auch Chili und einen Hauch Ingwer,<br />
aber sehr sparsam, denn auch die Markgräfler Kürbissuppe hat bei<br />
meiner Oma nicht nach asiatischem Ingwer geschmeckt.“<br />
Mit den steigenden Temperaturen werden die Teller im „Pfaffenkeller“<br />
im Frühling dann wieder grüner. Mit dem Bärlauch sprießt meist auch<br />
schon der erste Schnittlauch im Garten. „Da beginnt für überzeugte Bio-<br />
<strong>Köche</strong> das Leben“, freut sich Claude Gysin auf diese Zeit. „Da bestimmen<br />
die ätherischen Öle der Kräuter den Duft in der Küche. Mit frischem<br />
Grün können wir die Symphonie auf jedem Teller vollenden.“ Mit Kräuterflädle,<br />
Kräutersalat, Saibling mit Bachkräutern, Wild mit Waldkräutern<br />
oder einfach mit Gartenkräutern. Zusätzlich verwendet Gysin selbst<br />
gesammelte Wildkräuter wie Sauerampfer, Löwenzahn, Schafgabe oder<br />
Spitzwegerich.