Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
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Parkhotel Krone in Maleck<br />
„Ja sitz ich denn in Afrika?“<br />
<strong>Die</strong> Bergners haben das Parkhotel in nur fünf Jahren wieder in die erste Reihe geführt<br />
Maleck hat in den Ohren vieler Gourmets<br />
noch immer einen verführerischen Klang.<br />
Zur Recht, wieder! Denn zwischendurch<br />
war auch mal anderes zu hören. Seit fünf<br />
Jahren führen Heike und Heiko Bergner<br />
das renommierte Hotel, und in dieser Zeit<br />
haben sie das Restaurant längst wieder<br />
in die erste Reihe der Gourmetliga katapultiert.<br />
Erstmals erwähnt wird das Gasthaus<br />
1890 als „Parkhotel Krone“ in der<br />
Gemeindeurkunde. Im Jahr 1966 wird der<br />
Gasthof abgebrochen und auf den alten<br />
Grundmauern neu errichtet. 1986 erfolgt<br />
eine Erweiterung, zu der damaligen Zeit<br />
war der Gasthof Mekka vieler Gourmet-<br />
Freunde. Seit 2008 lockt die Küche von<br />
Heiko Bergner die Feinschmecker wieder<br />
in den 450-Seelen-Ort.<br />
„<strong>Die</strong> bewegen sich!“, sagt die Frau. Ihr Mann<br />
gegenüber lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.<br />
Er genießt eine hausgemachte Rindertafelspitzsülze<br />
mit Senfvinaigrette und Brägele.<br />
„Jetzt guck doch, der andere bewegt sich<br />
auch!“, wird die Frau etwas schriller. Er dagegen<br />
bleibt gelassen: „<strong>Die</strong> Bratkartoffeln sind<br />
perfekt, selten so kross gebratene Kartoffeln<br />
serviert bekommen.“ Er will sich offensichtlich<br />
nicht stören lassen, der Genuss der Rindertafelspitzsülze<br />
hat ihn entrückt.<br />
„Jetzt guck doch endlich, die leben!“, ruft seine<br />
Frau noch lauter, so dass selbst die Gäste<br />
am Nebentisch aufschauen und ihr zustimmen.<br />
Jetzt blickt auch der Mann in die Richtung<br />
seiner Frau und sieht die Flamingos im<br />
Garten am Teich stolzieren. „Ja sitz ich denn in<br />
Afrika?“, entfährt es ihm.<br />
Heiko Bergner lacht, er kennt die Szene. Oft<br />
stehen seine Flamingos bewegungslos im Garten,<br />
wenn die Gäste anfahren. Dann scheint<br />
es, als wären es nur gelungene Skulpturen.<br />
Doch dann bewegen sie sich doch. <strong>Die</strong> lebenden<br />
Flamingos gehören zur Krone in Maleck,<br />
wie Fuchs und Hase auf die Felder des Südschwarzwaldes.<br />
„<strong>Die</strong> hatten schon unsere<br />
Vorgänger“, erzählt Heiko Bergner, „und nun<br />
können wir uns nicht mehr von den Tieren<br />
trennen.“ In der Zwischenzeit sind die Flamingos<br />
zum Markenzeichen des „Parkhotel“<br />
in Maleck geworden. Sie unterstreichen den<br />
Parkcharakter des weitläufigen Gartens.<br />
Heike und Heiko Bergner haben die „Krone“<br />
vor fünf Jahren übernommen. Sie haben das<br />
Haus von Grund auf – nach ihrem Geschmack<br />
– umgemodelt. Zuvor führten sie ein kleines<br />
Hotel in Waldkirch. Ein Banker hatte ihnen das<br />
stattliche „Parkhotel“ gezeigt. „Wir waren<br />
nicht sofort begeistert“, erinnern sie sich, aber<br />
nachdem sie ihre eigenen Pläne dazu entwickelt<br />
hatten, beschlossen sie den Schritt zu wagen.<br />
Im Nachhinein erging es Heike und Heiko<br />
Bergner mit der „Krone“ wohl wie mit den<br />
Flamingos. „Man lernt sie zu lieben“, lacht er<br />
und hat gerade drei neue Vögel hinzugekauft.<br />
<strong>Die</strong> „Krone“ heißt zu Recht „Parkhotel“. Bei<br />
schönem Wetter fällt die Entscheidung schwer.<br />
Zu einladend verführt das rustikale und holzvertäfelte<br />
Kronenstüble einzutreten. Man sitzt<br />
im Herrgottswinkel neben dem Kachelofen<br />
und hört die Holzdielen knarren, wenn die<br />
Bedienung den Wein bringt. Doch draußen<br />
locken Tische und Stühle unter einer Trauerweide,<br />
direkt neben einem Teich, in dem die<br />
Flamingos stehen.<br />
Keine drei Kilometer hinter Emmendingen wird<br />
die Welt exotisch. Dazu die Speisekarte des<br />
engagierten Gastgebers. Auch auf ihr finden<br />
sich neben urbadischen Gerichten oft fremdländische<br />
Genüsse. Und Flamingos? In Ostafrika<br />
werden sie in einem Eintopf serviert. Doch<br />
Heiko Bergner winkt ab und lacht: „Das wäre<br />
wohl ein zu exklusives Menü“.<br />
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