Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
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Hermann-Josef Strecker I Hirschen I Glottertal<br />
Rosmarin und Thymian gibt es<br />
in der französische Küche immer<br />
Hotel Restaurant Hirschen<br />
Gastgeber Petra und Hermann-Josef Strecker<br />
Küchenchef Hermann-Josef Strecker<br />
Rathausweg 2<br />
D-79286 Glottertal<br />
+49 (0) 7684 / 810<br />
www.hirschen-glottertal.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 48<br />
Perfekt harmoniert Alt und Neu. Einige der Wände in der Gaststube sind mit historischen<br />
Holzbalken verschalt, andere im traditionellen, weißen Putz gekalkt. <strong>Die</strong> Eichentische<br />
verströmen solide Handarbeit, die Ledersessel stehen für natürliche Produkte,<br />
der Boden ist mit Granitplatten belegt. Das gesamte Restaurant ist eine gelungene<br />
Fortsetzung der Küchenphilosophie von Hermann-Josef Strecker.<br />
Im lauschigen Garten, neben der plätschernden Glotter, 40 Sitzplätze<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Varta 2 Diamanten,<br />
Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />
Orangengewürz-Jus, Burgundersauce, Portweinsauce, Trüffelvinaigrette,<br />
Kartoffelvinaigrette – die Zutaten der Speisekarte<br />
im Glottertaler „Hirschen“ verführen Gourmets auch im Winter,<br />
außerhalb der Kräutersaison. Hermann-Josef Strecker und sein<br />
Küchenchef Thierry Esch wissen Saucen und Gerichte nach klassischen,<br />
französischen Rezepten zu verfeinern. „Rosmarin und<br />
Thymian gibt es immer“, sagt Hermann-Josef Strecker. Denn<br />
ohne die klassischen Provence-Kräuter geht in der Hirschen-Küche<br />
wenig.<br />
Mit Thierry Esch hat Herman-Josef Strecker eine glückliche Hand bewiesen.<br />
Esch ist Franzose, genauer Elsässer. Er hat in der berühmten<br />
L‘Auberge du Cheval Blanc bei Wissembourg die Grundlagen der französischen<br />
Kochkunst erlernt, später in Paris im Le Laurem direkt an der<br />
Champs-Élysées sich noch einige Kniffe abgeschaut und schafft jetzt<br />
seit Jahren im Glottertal schmackhaft den Bogen zur Tradition der badischen<br />
Küche. Auch der Patron Hermann-Josef Strecker kochte in Sterne-<br />
Restaurants in Frankreich. Kein Wunder, dass die beiden sich heute verstehen,<br />
wie wohl einst Kohl und Mitterrand während ihres berühmten<br />
Saumagen-Essens.<br />
„Ohne Kräuter kann man nur sehr einseitig kochen“, sind sich die beiden<br />
einig. Nur ihre Lieblingskräuter weisen auf eine unterschiedliche Kindheit<br />
hin. Hermann-Josef Strecker bekennt sich zu dem herzhaften Grün<br />
des Liebstöckels. „Gibt jeder Sauce und Suppe Geschmack!“ Während<br />
Thierry Esch auf den nussigen Geschmack des Estragon schwört. Zurzeit<br />
aber Salbei den Vortritt lässt.<br />
„Gerade an Fischfilets, ein Hauch Salbei“, schwärmt er, darauf verzichtet<br />
Esch auch im Winter nicht. „Ebenso wie auf Estragon, das sind starke<br />
Kräuter. Auch Rucola verwenden wir im Winter wie ein klassisches Grünkraut,<br />
das alles gibt frischen Geschmack an die Speisen und verführt<br />
auch die Augen.“<br />
Im Winter sucht Esch nach Auswegen. Während im Sommer ein herzhaftes<br />
Kräuterdressing den grünen Salat verfeinert, baut er im Winter<br />
zum Beispiel für den Ackersalat eine schmackhafte Kartoffel-Vinaigrette<br />
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zusammen, gibt Vanille an die Polenta oder verfeinert mit Zitronengras,<br />
Safran und Ingwer das Risotto. „Es hat sich noch niemand beschwert,<br />
wenn es zu den Tournedos à la Rossini statt Kräuter eine Trüffel-Jus<br />
gibt“, lacht Esch. „Im Winter jonglieren wir viel mit Gewürzen“, sagt<br />
Esch. Da greift er vermehrt zu Zitronengras, Safran und Ingwer. „Vanille<br />
an Polenta, auch zur Gänseleber, selbst an Steinbutt“, verrät er. Oder<br />
Kreuzkümmel für die Bratensauce, Curry an das Lamm oder Chili und<br />
auch mal einen Hauch Zimt für den Rehrücken.<br />
Doch kaum sprießen an den Südhängen des Glottertals die ersten Bärlauchblätter<br />
hält auch in der Hirschen-Küche der Frühling Einzug. <strong>Die</strong><br />
Streckers pflegen hinter dem Haus einen eigenen Kräutergarten. Dann<br />
wird wieder jede Kartoffelsuppe mit Trüffel auch mit Blattpetersilie gekrönt,<br />
zu Ossobuco gibt es wieder eine frische Gremolata und das Bärlauchpesto<br />
zum Skrei wird mit frischem Liebstöckel, Petersilie; Basilikum<br />
und Thymian angesetzt.<br />
Französische Schlemmerkarte<br />
„<strong>Die</strong> Schlemmermeile Freiburgs“, lacht Hermann-Josef Strecker, wenn<br />
er sein Glottertal beschreiben soll. Wer seine Speisekarte liest und die<br />
Auszeichnungen seiner Küche sieht, weiß, dass der Spruch auf schmackhafter<br />
Erkenntnis beruht: Marinierte lauwarme Kalbskopfscheiben mit<br />
gebackenen Gambas und Shiitakepilzen, Kalbstafelspitzscheiben an<br />
Thunfischsauce mit Tatar vom Gelbschwanz-Thunfisch und Kräutersalat<br />
oder im Sesamblatt gebratene Gänsestopfleber an Portweinsauce mit<br />
karamellisiertem Apfel beweisen die genießerische Nähe zur gehobenen<br />
französischen Küche. Ebenso verführerisch die Hauptspeisen: Seeteufelmedaillons<br />
an Kartoffel-Trüffelschaum und Steinpilzrisotto, gebratener<br />
Loup de mer in Austernpilzsafransud mit Blattspinat und Pilzmaultaschen,<br />
Kalbstafelspitzscheiben an Thunfischsauce, Hirschkalbsnüsschen<br />
an Rouanersauce mit Pilzen. Und zum Dessert: Crème brûlée von Zitronengras<br />
an Schokoladen-Mandelkuchen mit pochierten Zwetschgen<br />
und Vanille-Rum-Eis oder Orangen in Karamellblätter an Passionsfruchtsauce<br />
und Nougateis.