Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
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Oliver Mewes I Schwarzmatt I Badenweiler<br />
In der Schlichtheit liegt die Würze<br />
Hotel Schwarzmatt<br />
Relais & Châteaux<br />
Gastgeberin Rona Mast<br />
Küchenchef Oliver Mewes<br />
Schwarzmattstraße 6a<br />
D-79410 Badenweiler<br />
+49 (0) 7632 / 8201-0<br />
www.schwarzmatt.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
12 bis 14 Uhr und 19 bis 22 Uhr;<br />
Ruhetag keinen<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 38<br />
Am Ortsrand des Kurorts Badenweiler liegt die großzügige<br />
„Relais & Châteaux“-Anlage des Hotels mitten im Grünen.<br />
Das Restaurant empfängt den Gast mit einem stilvollen,<br />
aber unaufdringlichen Ambiente, ist mit Liebe zum Detail eingerichtet<br />
und strahlt eine persönliche Atmosphäre aus.<br />
Eine echte Wohlfühloase, in der man sich gerne verwöhnen lässt.<br />
Eine Terrasse bietet zudem 50 Plätze unter freiem Himmel.<br />
Parkmöglichkeiten gibt es direkt beim Hotel.<br />
Küchenchef Oliver Mewes kam auf Empfehlung von Drei-Sterne-<br />
Koch Claus-Peter Lumpp aus dem Bareiss nach Badenweiler. Beste<br />
Voraussetzungen für den Start in der umgebauten und erweiterten<br />
Küche im „Schwarzmatt“; beste Voraussetzungen auch,<br />
um die kulinarischen Erwartungen der anspruchsvollen Gäste zu<br />
erfüllen. Als „Alleinunterhalter“ will sich der 34-jährige Mewes<br />
allerdings nicht verstanden wissen, eher als Verantwortlicher für<br />
eine ganze Mannschaft, die er zu Höhenflügen anspornen will.<br />
„Was wir produzieren, sind keine Einzelleistungen, sondern Teamarbeit“,<br />
sagt Oliver Mewes, dem das „Wir-Gefühl“ wichtig ist, um in der<br />
Küche eine individuelle Note zu entwickeln und sensibel für die Wünsche<br />
der Gäste zu sein. Der gebürtige Potsdamer hatte seine Lehrjahre<br />
im Hotel „Palace“ am Kurfürstendamm absolviert. Mehr als drei Jahre<br />
hat er bei Josef Sauerschell im Sterne-Restaurant Es Raco de Teix auf<br />
Mallorca Erfahrungen gesammelt und die mediterranen Aromen quasi<br />
vor der Haustür aufgesogen. Nur zu gerne erinnert sich Mewes an einen<br />
Loup de mer, der auf frisch gesammeltem wilden Fenchel gebettet wird.<br />
Der aufgeklappte Fisch wird mit einer Gemüsepaste aus Fenchel und<br />
Orangen bestrichen und mit einer Kruste aus Kräuterbröseln von Petersilie,<br />
Basilikum, Estragon und Thymian im Ofen gegart.<br />
Einen ganz anderen Charakter hat sein Steinbutt, der mit einer Kräuterpaste<br />
gefüllt und in einer Kräuterpanade schonend gebraten wird.<br />
<strong>Die</strong>sen aromatischen Fisch flankieren ein Süßkartoffelpüree und kräftiger<br />
Schwarzwälder Schinken – quasi „mare e monti“. Selbst bei den<br />
kühlen Sorbets eignen sich frische Kräuter, um durch Kombination mit<br />
den fruchtigen Noten neue Nuancen herauszuarbeiten. So gibt Oliver<br />
Mewes seinem Ananas-Sorbet mit dezent eingesetztem Koriandergrün<br />
einen besonderen Pfiff, Estragon lässt die Birne in einem neuen aromatischen<br />
Licht erscheinen. Zur Vorsicht mahnt der Küchenchef insbesondere<br />
bei asiatischen Gewürzen und Currys oder Chili. Sie sollten<br />
den Charakter des Produktes lediglich harmonisch unterstützen, nicht<br />
jedoch überdecken.<br />
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„Wichtig ist es, die eigene Philosophie und seinen Weg zu finden, von<br />
dem man überzeugt ist, um dem Gast ein gutes Produkt zu bieten.“<br />
Zum Beispiel ein Rinderfilet mit Kräuterkruste und Ochsenmark, das kurz<br />
gratiniert wird. Geklopftes Rinderfilet hat dagegen einen ganz eigenen<br />
Charakter. Im Vakuumbeutel wird es bearbeitet und mit Meersalz,<br />
Pfeffer und Olivenöl mariniert. <strong>Die</strong>se Zubereitung lässt die Zartheit des<br />
Fleisches zur Geltung kommen, es hat in dieser Form aber – anders als<br />
hauchdünnes Carpaccio –auch noch Struktur und Biss. Serviert wird es<br />
zu einem Wildkräutersalat mit Rote-Bete-Blättern, Rucola und Spinat.<br />
In der Einfachheit liegt bisweilen die Würze oder besser der Kick: So liebt<br />
Oliver Mewes sein frisch hergestelltes Knoblauchsalz zu frisch gebratenen<br />
Pfifferlingen, Austern- oder Steinpilzen. Dazu kommt noch etwas<br />
Petersilie und Thymian. „Das ist sensationell“, kann sich der junge Küchenchef<br />
begeistern.<br />
Spannungsbogen der Aromen<br />
Ausflüge in die Welt der Kräuter und Gewürze bietet die Speisekarte<br />
in vielen Variationen. Das „Schwarzmatt-Menu“ verspricht gebratenen<br />
Zander an Schnittlauchschaum und geschmorte Kalbsbäckchen mit<br />
Lauch, Liebstöckel und Kartoffelcrème. Oliven, Kapern und Parmesan<br />
begleiten das „geklopfte Rinderfilet“ des Feinschmeckermenus. Es<br />
folgen unter anderem ein „Seeteufel, lauwarm mariniert mit Zitrone<br />
und Estragon“ und ein „Lammrücken, rosa gebraten, an Knoblauch-<br />
Rosmarin-Jus mit Artischocken , Ofenpaprika und Polenta“. Da werden<br />
schon im kühlen Frühjahr mediterrane Gefühle geweckt. Gehaltvoll sind<br />
die badische Ochsenschwanzessenz mit eigenem Maultäschle und die<br />
provenzalische Fischsuppe mit Fenchel und Kräutern. Zarte Aromen verspricht<br />
der pochierte Bachsaibling an Merrettichschaum mit Calvadosapfel<br />
und Schmorgurkenrisotto. Wer es kräftiger liebt, darf sich auf das<br />
Rinderfilet unter der Kräuterkruste, mit Rotweinjus, Ochsenmark und<br />
Pommes sautées freuen.