Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
Breisgau Kaiserstuhl - Die Köche
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Ein unbeugsamer Klassiker<br />
Friedrich Zehner I Zehners Stube I Pfaffenweiler<br />
Zehners Stube<br />
Gastgeber Beatrix Grau und Friedrich Zehner<br />
Küchenchef Friedrich Zehner<br />
Weinstraße 39<br />
D-79292 Pfaffenweiler<br />
+49 (0) 07664 / 6225<br />
www.zehnersstube.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 12 Uhr bis 14 Uhr<br />
und 18 bis 21.30 Uhr;<br />
in der Weinstube ab 18 Uhr;<br />
Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
1575 wurde das ehemalige Rathaus Pfaffenweiler gebaut. Bald soll es<br />
wieder seine ursprüngliche Funktion übernehmen, aber vorerst regiert hier<br />
noch die hohe Kochkunst. Friedrich Zehner hat den Gastraum mit Sternengewölbe<br />
und mächtiger Steinsäule adelig gestaltet. <strong>Die</strong> Fußbodenheizung in dem<br />
Steinboden sorgt für eine wohlige Wärme. Man sitzt hier wahrlich fürstlich.<br />
Im Innenhof bieten in den Sommermonaten 25 Stühle ein lauschiges<br />
Plätzchen unter geflochtenen Reben.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 2 Bestecke,<br />
Gault Millau 16 Punkte,<br />
Gusto 6 Pfannen<br />
Der Mann kocht seit über 40 Jahren und strahlt noch immer die<br />
Freude an seinem Beruf aus. Wenn Fritz Zehner in seiner Küche<br />
Regie führt, lässt er sich von keinem modischen Trendsetter reinreden.<br />
Dabei hat er selbst ein bisschen den heutigen Modetrend<br />
mit vorangetrieben. „Wir haben schon vor 30 Jahren gekocht,<br />
was heute in den noblen In-Restaurants aufgetischt wird“, blickt<br />
er stolz auf seine Kochlaufbahn zurück. Vor über 30 Jahren hätte<br />
man Zehner zu den damals jungen Wilden zählen können. Seinem<br />
damaligen Stil blieb er immer treu. Heute ist er damit ein<br />
Klassiker.<br />
Friedrich Zehner kocht noch heute aufrecht und gradlinig, wie er es vor<br />
40 Jahren im damals renommierten Löwen im Münstertal gelernt hat.<br />
Seine Lehrzeit ist bis heute das solide Fundament seiner bodenständigen,<br />
gehobenen Küche, die ihn bis in den Olymp der Sterneköche geführt<br />
hat. „Klar serviert man heute leichter, feiner“, weiß auch er, „aber<br />
an einem guten, herzhaften Fond als Grundlage für eine abgerundete,<br />
verführerische Sauce, führt kein Weg vorbei.“ Zehner ist der ungekrönte<br />
Saucenkönig.<br />
Seine Töpfe sind fast so alt, wie er selbst. Täglich simmern in ihnen die<br />
verschiedensten Fonds. Schon ihr Duft ist berauschend. Ihnen fehlt es<br />
an nichts. Gehaltvoll verfeinert er den Extrakt mit Butter und Sahne,<br />
nach allen Regeln er Kunst der großen französischen Küchenmeister. Für<br />
sein zartes Milchkalbsteak verfeinert er den herzhaften Kalbsfond mit<br />
Morchelrahm, für das feine Täubchenbrüstchen gibt er in den Kalbsfond<br />
Perigord Trüffel.<br />
Zehner beherrscht auch ohne seinen Michelin-Stern das Einmaleins der<br />
renommierten Sterneköche und hat noch immer den Ehrgeiz im Ranking<br />
ganz vorne mitzuspielen. Dabei muss er niemandem mehr etwas beweisen,<br />
aber er will: „Das bin ich meinen Stammgästen schuldig. Schon<br />
alleine für sie strengen wir uns täglich aufs Neue an.“ Manche der heutigen<br />
Stammgäste kamen schon in jungen Jahren zu ihrem Zehner Fritz.<br />
Einige damals mit ihrem ersten selbstverdienten Geld als Referendare.<br />
In den 80er oder 90er Jahren war der Sternekoch Friedrich Zehner als<br />
Patron schon ein Original. Manche der jungen Gäste von damals sind<br />
heute gestandene Rechtsanwälte oder erfolgreiche Architekten. Doch<br />
sie pilgern noch immer zu ihm, zu ihrem Fritz, auch ohne Stern.<br />
Einige kommen auch, weil Zehner ein Koch und Gastwirt des alten<br />
Schlages ist. Der Mann ist der Küchenchef, er schreibt die Speisekarte,<br />
schmeckt jedes Sößle ab, achtet auf jedes Tellerchen, das über den<br />
Pass geht und steht doch jeden Abend auch mal in seiner Gaststube,<br />
um seine Gäste persönlich zu begrüßen. Viele der Gäste sind nicht nur<br />
Freunde seiner Kochkunst geworden, sondern achten ihren Zehner Fritz<br />
als einen Patron einer langsam aussterbenden Spezies. In Zeiten der System-Gastronomie<br />
ist Fritz Zehner ein unbeugsamer Klassiker. Er ist ein<br />
Original. Sein oberstes Ziel bleiben glückliche Gourmets. Mit einem Augenzwinkern<br />
greift er weiterhin auf höchstem Niveau nach den Sternen<br />
und schmunzelt zuversichtlich: „Das ist eine Frage der Zeit!“<br />
„Ich koche was mir schmeckt“<br />
Der Küchenmeister überzeugt mit seinen Fischmenüs, mit dem Loup auf<br />
Linsenragout, oder Jakobsmuschel auf Thaicurrysauce, legendär ist sein<br />
Hummersüpple du Chef oder der Schweinerücken vom Iberico, das Rinderfilet<br />
aus Amerika oder der Steinbutt aus der Bretange.<br />
Im Trend ist Zehner als Purist. <strong>Die</strong> regionale Schiene fährt er nicht mit.<br />
„Ich koche was mir schmeckt“, bleibt er sich treu. Beim Klassiker der<br />
französischen Kochkunst gibt es nach wie vor: Gänseleberterrine mit<br />
Quittengelee, Tempura von wilden Gambas auf Safransauce oder Crepinette<br />
von der Taube in Gänseleberschaum.<br />
In Zehners Stube wird die Haute Cuisine geboten, in der Weinstube im<br />
Rathaus-Keller die etwas bodenständigeren Gerichte. Doch so genau<br />
hält sich der Patron nicht an die Abgrenzung. Wer zu Zehner kommt, will<br />
Zehners Kochkunst genießen.<br />
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