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Die wichtigsten Nicht-Meldungen des kommenden Jahres

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20 ISSN 1619-3350<br />

der Einsatz von zwei unterschiedlichen spektroskopischen<br />

Verfahren hat die Entdeckung möglich gemacht.<br />

Bis zu 10.000 Moleküle Wasserstoff kann ein einzelnes<br />

[FeFe]-Zentrum pro Sekunde generieren. Das Enzym gehört<br />

somit zu den effizientesten Hydrogenasen und wird daher<br />

von Biologen und Chemikern<br />

auch im Hinblick<br />

auf eine umweltfreundliche<br />

Wasserstoffproduktion intensiv untersucht. Der vollständige<br />

Mechanismus der Wasserstoffbildung ist allerdings<br />

komplex, und einige Schritte müssen noch geklärt werden.<br />

Als nächstes wollen die Wissenschaftler am MPI CEC und<br />

der Ruhr-Universität Bochum mit empfindlichen spektroskopischen<br />

Methoden das Proton lokalisieren, auf welches<br />

die beiden Elektronen übertragen werden. <strong>Die</strong>ses negativ<br />

geladene Wasserstoffatom (Hydrid) reagiert mit einem<br />

weiteren Proton, um Wasserstoff zu bilden. Inspiriert von<br />

der [FeFe]-Hydrogenase würden die Forscher gerne eigene<br />

Wasserstoff produzierende Katalysatoren entwickeln, welche<br />

für die Generierung von Wasserstoff eingesetzt werden<br />

könnten.<br />

Hocheffiziente Fabrik für<br />

grünen Wasserstoff:<br />

Chlamydomonas reinhardtii<br />

(Quelle: MPI CEC/RUB)<br />

A. Adamska, A. Silakov, C. Lambertz, O. Rüdiger, Th. Happe, E. Reijerse,<br />

W. Lubitz: „Identifizierung und Charakterisierung <strong>des</strong> „super-reduzierten“<br />

Zustands <strong>des</strong> H-Clusters von [FeFe]-Hydrogenasen: ein neuer Baustein<br />

im katalytischen Zyklus“, Angew. Chem.. doi:10.1002/ange.201204800<br />

Kobalt statt Platin<br />

Französische Forscher haben ein neues Material entwickelt,<br />

das als Katalysator für die Wasserstofferzeugung durch<br />

Elektrolyse eingesetzt werden kann. Sie haben den Katalysator<br />

aus Kobaltsalzen durch elektrochemische Behandlung<br />

erzeugt. <strong>Die</strong>ses Material auf Kobaltbasis könnte den<br />

heutigen Platinkatalysator ersetzen und damit die Elektrolysekosten<br />

senken. Kobalt ist viel ergiebiger als Platin und<br />

somit deutlich preiswerter.<br />

<strong>Die</strong> Elektrolyse ist eine Reduktions-Oxydations-Reaktion<br />

und benötigt für beide Teilreaktionen Katalysatoren. Das<br />

Besondere an diesem neuen Material ist, dass es das einzige<br />

„schaltbare“ Material ist, das nicht aus Edelmetallen<br />

besteht. Ein „schaltbarer“ Katalysator ermöglicht es, die<br />

Oxydation an der Anode und die Reduktion an der Kathode<br />

zu katalysieren. Zu diesem Zweck wird er in zwei<br />

Formen genutzt: in reduzierter Form (als Kobalt-Nanopartikel<br />

umgeben von einem Kobalt(II)– Oxophosphat) zur<br />

Herstellung von Wasserstoff und in oxydierter Form (als<br />

komplexes Kobaltoxid) zur Erzeugung von Sauerstoff.<br />

<strong>Die</strong>ses Kobaltoxid konnte dank der Plattform für Nano-<br />

Charakterisierung (PFNC) der CEA in Grenoble vollständig<br />

charakterisiert werden.<br />

<strong>Die</strong>ser neue Kobalt-basierte Katalysator kann also die<br />

beiden Teilreaktionen der Elektrolyse katalysieren und<br />

würde eine kostengünstigere und umweltfreundliche<br />

industrielle Wasserstofferzeugung ermöglichen.<br />

E. S. Andreiadis, P.-A. Jacques, Ph. D. Tran, A. Leyris, M. Chavarot-<br />

Kerlidou, B. Jousselme, M. Matheron, J. Pécaut, S. Palacin, M. Fontecave,<br />

V. Artero: „Molecular engineering of a cobalt-based electrocatalytic<br />

nanomaterial for H 2 evolution under fully aqueous conditions“, Nature<br />

Chemistry 5 (2013) 48-53<br />

S. Cobo, J. Heidkamp, P.-A. Jacques, J. Fize, V. Fourmond, L. Guetaz,<br />

B. Jousselme, V. Ivanova, H. Dau, S. Palacin, M. Fontecave, V. Artero:<br />

„A Janus cobalt-based catalytic material for electro-splitting of water“,<br />

Nature Materials 11 (2012) 802-7

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