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Die wichtigsten Nicht-Meldungen des kommenden Jahres

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Jahrgang 17, Nr. 1/13 (Januar/Februar)<br />

21<br />

Zähe Mikroorganismen<br />

Waren Sie schon mal am Lake Vida? Nein? Da haben Sie<br />

wohl auch nicht viel versäumt. <strong>Die</strong>ser See liegt in der Antarktis,<br />

wo es monatelang dunkel ist. Er ist so salzig, dass er<br />

selbst bei -13 °C nicht zufriert, dafür aber liegt er unter einer<br />

20 m dicken Eisschicht – und das seit etwa 2.800 Jahren.<br />

Aber in diesem Wasser gibt es Leben. Keine Salzheringe,<br />

sondern Mikroorganismen, die sich offenbar unter diesen<br />

Bedingungen recht wohl fühlen und sich vermehren.<br />

Wovon leben die? <strong>Die</strong> Umgebung, in der die Extrembakterien<br />

leben, ist ziemlich einzigartig: Das Wasser enthält neben<br />

den großen Salzmengen sehr viel gelöstes Lachgas<br />

sowie andere Stickstoffverbindungen wie Ammoniak, Nitrit<br />

und Nitrat. Auch molekularer Wasserstoff ist in hohen Konzentrationen<br />

vorhanden. Ebenfalls stark vertreten sind<br />

gelöste Metalle, vor allem Eisen, und sowohl anorganische<br />

als auch organische Kohlenstoffverbindungen.<br />

Es sei denkbar, dass die Energie für die Mikroben vor allem<br />

durch ständige Reaktionen der Sole mit dem stark eisenhaltigen<br />

Gestein <strong>des</strong> Bodens zur Verfügung gestellt wird,<br />

mutmaßen die Forscher. So könnte eine Oxidation der<br />

Eisensalze, gekoppelt mit einer Reduktion von Nitrit und<br />

Nitrat, molekularen Wasserstoff erzeugen, der dann einigen<br />

dieser Organismen als Energiequelle für den Nährstoffaufbau<br />

dient. <strong>Die</strong>se Mikroben könnten dann die Nährstoffe für<br />

Bakterien zur Verfügung stellen, die andere Stoffwechselwege<br />

verwenden, spekulieren die Wissenschaftler.<br />

A. E. Murray, F. Kenig, Ch. H. Fritsena, Ch. P. McKay, K. M. Cawley,<br />

R. Edwards, E. Kuhn, D. M. McKnight, N. E. Ostrom, V. Peng, A. Ponce,<br />

J. C. Priscu, V. Samarkin, A. T. Townsend, P. Wagh, S. A. Young,<br />

P. T. Yung, P. T. Doran: „Microbial life at -13 °C in the brine of an ice-sealed<br />

Antarctic lake“, PNAS 109 (2012) 20626–31<br />

Brennstoffzelle mit Nachbrenner<br />

Eine Brennstoffzelle erzeugt bekanntlich Strom – und Wärme.<br />

Kann man die Wärme nutzbringend verwenden, ist es<br />

gut. Aber oft ist mal allein am Strom interessiert und hat<br />

dann das Problem, die Wärme irgendwie loszuwerden. Aber<br />

auch hier ist noch was drin.<br />

Auch Abwärme einer Brennstoffzelle lässt sich in Strom<br />

verwandeln. Im Projekt HITTEC entwickeln Forschende der<br />

Schweizer Empa in strategischer Partnerschaft mit der Hexis<br />

AG einen thermoelektrischen Konverter (TEC), der Brennstoffzellensysteme<br />

effizienter macht: Bis zu 10 % Extraleistung<br />

sollen sie dadurch liefern. Dafür müssen allerdings<br />

geeignete Materialien entwickelt werden, die den unterschiedlichsten<br />

Anforderungen genügen.<br />

Wandelt eine Festoxid-Brennstoffzelle (Solid Oxide Fuel Cell,<br />

SOFC) chemisch gebundene Energie in elektrischen Strom<br />

um, entstehen Temperaturen bis zu 900 °C. <strong>Die</strong>se Abwärme<br />

wird derzeit lediglich zur Warmwasserbereitung eingesetzt.<br />

Daraus Strom zu gewinnen erhöht nicht nur den Wirkungsgrad<br />

<strong>des</strong> Brennstoffzellen-Systems. Hocheffiziente Energiewandlungstechnologien<br />

helfen darüber hinaus am effektivsten,<br />

unsere fossilen und erneuerbaren Ressourcen<br />

einzusparen.<br />

Thermoelektrischer Konverter (Foto: Empa)<br />

TECs sind bereits im Handel erhältlich. Wie Heftpflaster werden<br />

sie auf wärmeabstrahlende Wände von Motoren oder<br />

Öfen „geklebt“. Sie bestehen aus zwei unterschiedlichen<br />

Halbleitermaterialien. Sind diese unterschiedlich warm, so<br />

wandern die Elektronen von der einen zur anderen Seite.<br />

Das kann zur Stromproduktion genutzt werden. Doch bei<br />

300 °C ist für gängige TEC-Module heute Schluss. Neue<br />

Hochtemperatur-Thermoelektrika (High Temperature Thermoelectric<br />

Converter, HITTEC) müssten jedoch nicht nur<br />

temperaturresistent sein, sondern darüber hinaus einige<br />

widersprüchliche Eigenschaften vereinen: Sie müssen etwa<br />

elektrisch leitfähig sein wie Metalle und über hohe thermoelektrische<br />

Kräfte wie Halbleiter verfügen und dürfen dabei

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