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Erschienen in G. Rusch (Hg.): Konstruktivismus im Management, Metropolitan 2006<br />
Unternehmen nach Erfolgserwartungen gestaltet sich schwierig. Bisherige<br />
konventionelle Untersuchungen innerhalb der Erfolgsfaktorenforschung<br />
beschränken sich auf die Abfrage monetärer Kennzahlen oder nehmen ausschließlich<br />
die erreichte Lebensdauer des Unternehmens als Grundlage.<br />
Trotz der Schwierigkeit der Differenzierung müssen allgemeine Kategorien<br />
des Erfolgs entworfen werden.<br />
Es genügt unseres Erachtens nicht, den Return of Investment (ROI) abzufragen,<br />
und damit die wesentliche Unterscheidung vorzunehmen. Der ROI ist<br />
das Produkt aus den Größen Umsatzrentabilität und Kapitalumschlag, beschreibt<br />
letztlich die Kapitalrentabilität des Unternehmens und damit eine<br />
„klassische“ monetäre Kennzahl für den Unternehmenserfolg, basierend auf<br />
Vergangenheitswerten. Die zugrundeliegenden Größen Gewinn, Kapital und<br />
Umsatzerlöse vermitteln den Eindruck, objektiv meßbar zu sein und eindeutigen<br />
Charakter zu haben. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich,<br />
dass diese Größen sehr stark von subjektiven Einschätzungen abhängig sind<br />
und damit der Gefahr der Manipulierbarkeit und mangelnden Eindeutigkeit<br />
ausgesetzt sind. 30 Als (Formal-) Zielgröße besitzt der ROI zudem die Tendenz<br />
zur eher kurzfristigen Gewinnmaximierung. So können mittelfristig<br />
und insbesondere langfristig für die dauerhafte Gewinnsituation eines Unternehmens<br />
bedeutende Einflussgrößen ausgeblendet werden.<br />
Aussagekräftiger sind da schon Kriterien der Dauerhaftigkeit, wie sie die<br />
Gruppe um Arie de Geus 31 mit Untersuchungen zur Langlebigkeit von Unternehmen<br />
verwendet hat. Hier werden die gemeinsamen Eigenschaften von<br />
langlebigen Organisationen untersucht, wobei der Rahmen der „klassischen“<br />
Unternehmensziele und damit der „klassischen“ Erfolgsfaktorenforschung<br />
eindeutig verlassen wird. Die Langlebigkeit, als alleiniges<br />
Erfolgsmaß, erscheint uns jedoch ebenfalls nicht als hinreichendes Gütekri-<br />
30 Vgl. H. Steinmann/G. Schreyögg, 1997.<br />
31 A. de Geus, 1996.<br />
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