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veranstaltungen AUSBLICK BÜHNE Gastspiel des jungen theater basel im Schlachthaustheater Leonce und Lena Von Georg Büchner (schweizerdeutsche Fassung von Lukas Holliger) BÜHNE vaginas statt valentinsrosen Von Magdalena Nadolska – Der «V-Day Bern 2007», am 14. Februar im Tojo. ■ Wie bereits 2005 findet der V-Day in Bern dieses Jahr wieder im Tojo statt. Zu hören und sehen gibt es ein Konzert, spoken word und eine Lesung der Vagina-Monologe. Ausserdem ist der Anlass eine Benefiz-Veranstaltung für das Berner Frauenhaus. Die amerikanische Autorin Eve Ensler hat anhand von Interviews mit rund 200 Frauen die Vagina-Monologe verfasst. Es waren Frauen unterschiedlichsten Alters, verschiedener Nationalitäten und sozialer Hintergründe. Ensler befragte sie über ihr Verhältnis zu ihrer Vagina. Die Beschreibungen reichen von einer Vergewaltigung in Bosnien über die ersten sexuellen Erfahrungen einer 13-Jährigen bis hin zu Erzählungen einer über siebzig Jahre alten Frau. Es zeigt sich, dass die weiblichen Geschlechtsteile aus Frauensicht noch immer eine ziemlich unbekannte Gegend mit unaussprechlichem Namen sind. Doch nur was einen Namen hat, existiert auch im Bewusstsein. Die Monologe enthalten überraschende, vergnügliche, schockierende, lustvolle, z<strong>art</strong>e und nachdenklich stimmende Texte und Berichte von «da unten». Rund um die Lesung der Monologe wuchs die politisch unabhängige V-Day-Bewegung. Das V in der Bezeichnung steht für Valentine, Vagina, Violence und Victory. Die Bewegung hat zum Ziel, die breite Öffentlichkeit weltweit mit der Tatsache zu konfrontieren, dass Gewalt an Frauen und Mädchen immer noch eine erschreckende Realität ist, welche nicht länger toleriert werden darf. Man möchte Mut zum Handeln machen, sowie Gelder für Projekte und Kampagnen zugunsten von Frauen in Not sammeln. Unter www.vday.org und www.vdayeurope.org gibt es mehr Informationen zu Gruppierungen und Projekten in diesem Zusammenhang. Um einen Einblick von der letztgenannten Homepage zu erhalten, die folgenden Zitate: We proclaim Valentine‘s Day as V Day, to celebrate women, vagina-friendly men, and end violence against women and girls. V Day is a fierce, wild, unstoppable movement and community. When the violence stops, women and girls will be: Allowed to be born in China, India and Korea Keeping their clitorises in Africa and Asia Enjoying sex Loving their bodies Running the world Der erste V-Day fand am 14. Februar 1998 in New York City statt und machte sogleich Furore. Seither ist der V-Day eine alljährliche Veranstaltung mit einer Lesung der Vagina-Monologe und wird in möglichst vielen Städten der Welt gleichzeitig abgehalten. Mit seiner Tradition entwirft dieser Tag die Vision einer Welt, in der Frauen Raum für sich und ihre Bedürfnisse haben und in Sicherheit leben können. Alle Teilnehmerinnen des «V-Day Bern 2007» im Tojo verzichten auf Gagen und Honorare. Die Einnahmen und Spendengelder gehen an das Berner Frauenhaus. Die Vagina-Monologe lesen unter anderem Patricia Bornhauser, welche im Tojo Theater zuletzt in «Anarchie in Bayern» vom Club 111 zu sehen war, Sylvia Garatti, die neben dem Schauspielen mit Vorliebe Jodel und Rock singt und Renate Müller – bekannt aus zahlreichen Hörspielen des Radios DRS. Von Betti Synclar, der Slammerin, Performance Poetin, Vocalistin und Minirockfetischistin gibt es spoken word. Weiter findet ein Konzert der Elvissisters (Stella Brunner und Sandra Künzi) statt und zum Abschluss wird DJane Not. H. from crash helmet das Tojo-Haus rocken. 14. Februar, 20:30 h im Tojo Infos: www.tojo.ch oder 031 306 69 69 (Bild: zVg.) ■ «Leonce und Lena» ist eine märchenhaftkomödiantisches Lustspiel des genialen Dichters und Bühnenautors Georg Büchner. Er verstarb 1837 im Alter von 24 Jahren in Zürich. Büchner erzählt in «Leonce und Lena» die Geschichte von Leonce, einem Königssohn, der von zu Hause abhaut, weil sein Vater ihn mit einer Unbekannten verheiraten will. Auf der «Flucht» trifft er Lena. Die beiden verlieben sich. Es stellt sich heraus, dass auch Lena vor einer Zwangsheirat flüchtete. Die sozialrevolutionären Ansichten Büchners schwingen auch in diesem Text unterschwellig mit, wenn auch in ihrer sanftesten Form - der Ironie. (mi) Nähere Informationen zur «Leonce und Lena»- Produktion des jungen theater basel finden sich im Artikel «Ein Büchner für Bern» in dieser Ausgabe von ensuite - kulturmagazin. Regie: Rafael Sanchez Mit: Mark Staehelin, Cécile Bauer, Edgar Eckert, Anna Fries und Hans Jürg Müller Aufführungsdaten: 15., 16. und 17. Februar um 20:30 h. Stadttheater Bern Traumspiel Von August Strindberg ■ In Strindbergs Traumspiel sind die Gesetze der Logik aufgehoben. Es entsteht auf der Bühne ein «traumähnlicher Bewusstseinszustand», in dem sich übernatürliche und zauberhafte Vorkommnisse zutragen. Aber die Traumspiel– Produktion des Stadttheaters handelt nicht nur von «Wundern», sondern ist selbst auch ein kleines «Wunder»: Erstmals stehen bei einer grossen Stadttheaterproduktion das Schauspiel- und Tanzensemble gemeinsam auf der Bühne. Regie führt übrigens der Starregisseur Linus Tunström. Unter anderem wurde er für seinen Kurzfilm «to be continued» am Filmfestival Cannes mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet. (mi) Regie: Linus Tunström Mit: Schauspiel- und Tanzensemble des Stadttheater Bern Premiere: 6. Februar um 19:30 h. Weitere Spieldaten: www.stadttheaterbern.ch. ensuite - kulturmagazin Nr. 50 | Februar 07 11