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5. Technologiefunktionen mit Servoantrieben - FB E+I: Home

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<strong>5.</strong>1 Technologiefunktion „Elektrische Welle“<br />

Bei vielen Automatisierungsaufgaben müssen mehrere Servoantriebe synchron zueinander<br />

oder in vorgegebenen Abhängigkeiten betrieben werden. Hierzu werden zwischen den<br />

einzelnen Servoreglern Synchronsignale über die Leitfrequenzein- und -ausgänge oder<br />

spezielle Synchrontelegramme über den Systembus (CAN) verwendet. Im Allgemeinen stellt<br />

ein Servoregler den Master dar – er bildet den sogenannten Leitantrieb – und die weiteren<br />

Servoregler stellen jeweils einen Slave dar. Es kann auch ein Slave für einen weiteren<br />

Servoregler wieder einen Master bilden (Master-Slave-Kaskade).<br />

Bei der Schienenstruktur erhalten alle Antriebe den gleichen Leitwert/Leitwinkel. Bei der<br />

Kaskadenstruktur erhält jeder Antrieb seinen eigenen Leitwert/Leitwinkel, der durch den<br />

vorgelagerten Antrieb gebildet oder nur aufbereitet wird.<br />

IN OUT<br />

Master<br />

Servoregler<br />

IN<br />

OUT<br />

IN<br />

OUT<br />

Slave Slave Slave<br />

Servoregler Servoregler Servoregler<br />

IN<br />

OUT<br />

Schienenstruktur eines<br />

Antriebsverbunds<br />

IN OUT<br />

Master<br />

Servoregler<br />

IN<br />

OUT<br />

IN<br />

OUT<br />

Slave Slave Slave<br />

Servoregler Servoregler Servoregler<br />

IN<br />

OUT<br />

Kaskadenstruktur eines<br />

Antriebsverbunds<br />

Das Verhalten des Antriebsverbundes ist abhängig von dem Wert, der im Master als Übertragungswert<br />

bereitgestellt wird. Die Leitwertübertragung führt zu einem deutlich ruhigeren<br />

Maschinenlauf, allerdings wirken sich Markenkorrekturen oder überlagerte Regelungen sowie<br />

Störgrößen des führenden Antriebs nicht auf den Verbund aus. Die Istwertübertragung führt zu<br />

einem unruhigeren Maschinenlauf. Markenkorrekturen, überlagerte Regelungen sowie Störgrößen<br />

des führenden Antriebs wirken sich auf den Verbund aus.<br />

Bei der Verwendung des Systembusses wird vorteilhaft auch der sogenannte virtuelle Master<br />

eingesetzt, bei dem die Servoregler für die zu synchronisierenden Antriebe alle als Slave am<br />

Systembus in Schienenstruktur betrieben werden. Für die Leitfrequenz wird üblich eine<br />

Motorumdrehung in 2 16 = 65536 Inkremente unterteilt, so dass eine Winkelgenauigkeit für<br />

den Gleichlauf von 20 Bogensekunden erreicht werden kann. Der Synchronlauf im Antriebsverbund<br />

„Elektrische Welle“ kann nur erreicht werden, wenn keiner dieser Servoantriebe an<br />

der Drehmomentbegrenzung M max , I max betrieben wird. Natürlich darf auch keiner dieser<br />

Antriebe seinen maximalen Wert der Drehzahl n max überschreiten. Der Synchronlauf wird <strong>mit</strong><br />

verschiedenen Funktionsbausteinen realisiert, die für die jeweilige Schnittstelle herstellerspezifisch<br />

zugeschnitten sind.<br />

Der Hochlaufgeber ist ein Funktionsbaustein, der die Motorwelle des Slave-Antriebs auf eine<br />

Leitfrequenz (Winkelvorgabe) synchronisiert. Dieser Antrieb führt danach einen winkelsynchronen<br />

Gleichlauf zur Leitfrequenz aus. Mit dem Profilgenerator werden dazu Rampen<br />

erzeugt, die den Winkelsollwert in seinen Zielpunkt führen. Die Aufsynchronisierung wird<br />

ausgelöst, wenn die Nullimpulse oder ein externer Impuls (Touch-Probe) empfangen werden.<br />

Einstellbar sind Differenz-Inkremente zwischen Touch-Probe und Start der Task. Für das<br />

Aufsynchronisieren sind die Hoch- und die Ablaufzeit, die maximale Drehzahl n max während<br />

des Synchronisiervorganges und ein Synchronisierfenster n syn , das die maximale Abweichung<br />

zwischen dem Sollwert der Leitfrequenz und dem Drehzahl-/Winkelsollwert des Antriebes<br />

überwacht, einstellbar. Das Synchronisierfenster n syn wird in Inkrementen vorgegeben;<br />

bei einem Inkrement wird die größte Genauigkeit <strong>mit</strong> 20 Bogensekunden erreicht. Sofern<br />

eine Ruckbegrenzung erforderlich ist, werden S-förmige Rampen verwendet (siehe Kap. <strong>5.</strong>2).<br />

G. Schenke, 1.2013 Mechatronik <strong>FB</strong> Technik, Abt. <strong>E+I</strong> 65

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