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50 Jahre Gymnasium Liestal Begleitheft zur Ausstellung Hans R ...

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Provisorien, 1963 – 1970 2.1<br />

Pioniergeist ...<br />

Schule ohne Schüler<br />

Bevor das <strong>Gymnasium</strong> im Frühjahr 1963 eröffnet werden konnte,<br />

musste die neue Schule geplant werden. Rektor Werner Jenni brachte viel Erfahrung<br />

mit, hatte er doch in den 19<strong>50</strong>er-<strong>Jahre</strong>n die Kantonsschule Zürcher<br />

Oberland in Wetzikon aufgebaut. Zusammen mit dem Konrektor Robert Schläpfer<br />

und der Schulsekretärin Irène van Wijnkoop arbeitete er von Oktober 1962<br />

bis April 1963 in der dem Abriss geweihten ehemaligen Chefarztvilla «Lucy» an<br />

der Rheinstrasse die Lehrpläne und Stundentafeln aus und schuf die Voraussetzung<br />

für die künftige Verwaltung. Einige bereits gewählte Lehrer waren intensiv<br />

an den Vorarbeiten beteiligt.1<br />

Das provisorische Provisorium<br />

Eigentlich hätten die vom Hochbauinspektorat im Eiltempo geplanten<br />

und vom Landrat im Oktober 1962 bewilligten Pavillons an der Kasernen-<br />

und der Rosenstrasse in <strong>Liestal</strong> pünktlich <strong>zur</strong> Eröffnung des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

bereit sein sollen, doch der «Jahrhundertwinters», der den Boden- und den Zürichsee<br />

zufrieren liess, machte den Bauleuten einen Strich durch die Rechnung:<br />

«Die im Spätherbst erfolgten Bauarbeiten (Aushub, Beginn von Fundamenten<br />

und Kanalisationsanschluss) wurden durch die bald einsetzende<br />

Kältewelle unterbrochen. Der extrem harte Winter bewirkte<br />

eine ca. 3 ½ - monatige Baueinstellung, weshalb der erste Teil der<br />

Provisorien erst nach den Sommerferien bezugsbereit sein wird.»<br />

Als Ersatzlösung für die Monate April – Juli diente das alte Krankenhaus<br />

(Martin Birmann-Spital). Für den Schulbetrieb und das Rektorat wurden<br />

mit kleineren baulichen Massnahmen (bessere Beleuchtung, Abschrankungen,<br />

Malerarbeiten, Wandtafeln, etc.) vier grössere Bettenzimmer und fünf kleinere<br />

Räume des Erd- und ersten Obergeschosses bereitgestellt, Kostenpunkt rund<br />

40'000 Franken.2<br />

Die ersten vier Klassen mit insgesamt 82 Schülerinnen und Schülern<br />

erlebten eine Schule in Aufbruchstimmung. Vieles musste improvisiert werden.<br />

Es standen keine Spezialräume <strong>zur</strong> Verfügung, geturnt wurde im Freien oder<br />

in der Turnhalle der Realschule am anderen Ende von <strong>Liestal</strong>. Die Schulsekretärin<br />

Frau Martha Buser liess sich vom Küchenwecker an die Pausenzeiten erinnern<br />

und schwang jeweils persönlich die Pausenglocke. Der grosse Garten<br />

hinter dem alten Krankenhaus war ein attraktiver Pausenort. Ein Schüler des<br />

ersten Jahrgangs erinnert sich vierzig <strong>Jahre</strong> später:<br />

«Die Schule fand nicht nur in einem Provisorium statt, sondern war<br />

auch in einer Pionierphase. Vielleicht tut es einer Schule gut, immer<br />

ein wenig im Stadium des Provisoriums zu bleiben. Jedenfalls ist in<br />

Pionierphasen stets ein grosses Engagement wirksam. Dieses Engagement<br />

aller Beteiligten spürte ich damals.»3

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