Das <strong>Gymnasium</strong> Bodenacker 3.4 «Ein markantes Gebäude im Stadtbild von <strong>Liestal</strong>» Die architektonische Gestaltung «Aufgrund seiner exponierten Lage in der Topographie <strong>Liestal</strong>s, seiner kräftigen kubischen Gliederung und seiner ausdrucksstarken, roh geschalten Sichtbetonfassaden tritt das <strong>Gymnasium</strong> als überaus markantes Gebäude im Stadtbild <strong>Liestal</strong>s hervor».1 Die Gestaltungselemente wurden aus ihrer Funktion heraus entwickelt, der innere Aufbau drückt sich im Äusseren aus. Unterschiedliche Raumgruppen, wie Musikübungsräume, Lehrerzimmer oder Aula, sind als solche aussen ablesbar. Die formenreiche Gesamtanlage ist ein Gebilde mit vielen Innenhöfen, Nischen, Passagen, Hallen, Terrassen, mit Durch- und Ausblicken, das den Nutzerinnen und Nutzern ein vielfältiges räumliches Erlebnis bietet. Als Baumaterialien wurden hauptsächlich Beton, braunes Sipo-Holz und Mangan-Klinker verwendet. Die Schlichtheit des rohen Betons wird durch Verformung bereichert, etwa durch Abwinkelung der Kubusecken, Wasserspeier oder skulpturale Treppen, «jedoch ohne in sogenannten Betonbarock zu verfallen.» Die Fensterbänder, die rund 75 Prozent der Fassade ausmachen, sind im Klassentrakt symmetrisch, im Haupttrakt rhythmisch gegliedert. Werke von Bildhauern und Malern sollten den Schülerinnen und Schülern die Vielfalt künstlerischen Schaffens vermitteln. Für die Eingangshalle wurden Sitzelemente aus Schaumgummi mit farbigem Kunststoffüberzug entwickelt, die auch eine optische Wirkung zu erfüllen hatten und von den Schülerinnen und Schülern heiss geliebt wurden. «Der Grundgedanke einer freien und ungezwungenen Konzeption bewirkt Fantasie, Anregung, Erinnerung. Nicht nur die Unterrichtsräume, sondern auch die Aufenthalts-nischen, Hallen, Umgänge, Innenhöfe, Terrassen, Gärten dienen dem Schüler, entstehen doch gerade hier Gespräche, Diskussionen und Beziehungen. Aus dieser Fülle von Voraussetzungen heraus wurde versucht, dem <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> Inhalt und Substanz zu verleihen.»2 Die Konstruktion «Das gewählte Konstruktionsprinzip entspricht dem statischen Ausdruck des Bauwerkes. Stützen, Decken und Treppen sind in Eisenbeton ausgeführt. Die Fassadenmauern sind zweischichtig, als Doppelschalenmauern in Beton. Die Innenwände sind je nach statischer oder nach rein raumbildender Funktion als Beton-, Backsteinmauerwerk oder als Schrankfronten aufgefasst. Die Konstruktion des Hauptbaues ist eine reine Stützen-Plattenkonstruktion. Die Wände bleiben statisch unbelastet. Somit ist eine gewisse Flexibilität gewährleistet, da eventuelle spätere Umdispositionen oder Neuanpassungen ohne kostspielige bauliche Aufwendungen möglich sind. Die Auswahl der Ausbaumaterialien ist auf den Verwendungszweck der Räume abgestimmt, wobei auch die repräsentativen Räume eine einfache Ausstattung haben. Die Beschränkung auf wenige Baustoffe sowie die infolge eines strikte eingehaltenen Modulsystems ermöglichte Normierung und Standardisierung hatten wirtschaftliche Auswirkungen.»
1 Kantonsarchitekt Alfred Oppikofer in der Broschüre des Hochbauamtes zu Ausbau und Sanierung des <strong>Gymnasium</strong>s, Dez. 1996, S. 5. 2 Rudolf Meyer, in: <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>. Bericht über die <strong>Jahre</strong> 1968–71, S. 17. 3 Rudolf Meyer, Baubeschrieb der Architekten, in: Basellandschaftliche Zeitung, 30.6.1970 Bild 1 Nordeingang mit Pfeilern über zwei Stockwerke, Lehrerzimmer und Musikübungsräume, 2012, Foto Daniel Gfeller Bild 2 Die geliebten Sitzelemente, 1970 – Foto Christian Baur, Basel Bild 3 Pausenplatz Haupteingang mit Aulatrakt, 1971 – Foto Christian Baur, Basel
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