Das <strong>Gymnasium</strong> Bodenacker 3.7 Architektur der Zeit im Vergleich Le Corbusier oder Mies van der Rohe? Die 20 Projekte, die 1962 für den Bau des ersten Baselbieter <strong>Gymnasium</strong>s eingereicht wurden, boten ein buntes Bild. «Vergleicht man neue Schulhäuser in der Schweiz miteinander, ist festzustellen, dass die architektonischen Auffassungen stark voneinander abweichen. Die eine Richtung tendiert auf klare, durchsichtige Kuben. Andere Architekten behandeln die Kuben beinahe plastisch, wie das beim Neubau in Aesch erkennbar ist. Es fehlt aber auch nicht an Zwischenlösungen verschiedenster Art. Zwei grosse Architektur-Schulen, deren Auffassungen stark voneinander abwichen, standen sich gegenüber, dazwischen gab es unterschiedlichste Mischformen.»1 Die eine Hauptgruppe von Schulhausarchitekten orientierte sich, wie die Sieger und die Zweitplatzierten des <strong>Liestal</strong>er Wettbewerbs, an Le Corbusier, legte das Hauptgewicht auf das Skulpturale und gestaltete mit Vorliebe mit Sichtbeton. Die zweite Gruppe war stark von Mies van der Rohes rational-konstruktiver Bauweise mit Stahl als sichtbarem Konstruktionsmaterial beeinflusst. In diese Gruppe gehören zum Beispiel die Primarschule Rolle in Lausen, die Handelshochschule St. Gallen, die Kantonsschule Schaffhausen und die Aescher Schulanlage Neumatt (1958 – 1962), «die mit monolithischen Baukuben die Anlage grossräumig bestimmt.» Die Architekten der sogenannten «Solothurner Schule», Fritz Haller und Franz Füeg, und die Basler Max Rasser und Tibère Vadi, setzten Technologie und standardisierte Baustrukturen als wichtige Hilfsmittel des Planens ein. Die Bauten werden auf einfache geometrische Körper und die Fassaden auf neutrale Hüllen reduziert. «Die Schulhäuser Spiegelfeld in Binningen (1961) und Breite in Allschwil (1968) von Rasser & Vadi sind Musterbeispiele an formaler und konstruktiver Präzision. Die Materialien beschränkten sich meist auf Stahl, Glas und Beton. Häufig bestanden die Schulanlagen aus einer Anzahl unterschiedlicher, skulptural wirkender Kuben, die sich um differenziert gestaltete Aussenräume gruppierten.»2 Weitere herausragende Bauten dieser Gruppe sind die Erweiterung des Wasgenringschulhauses in Basel und die Kantonsschule Baden von Fritz Haller. Besonders deutlich wird der Unterschied zwischen den beiden «Schulen» im Vergleich zwischen den Kirchenbauten von Walter Förderer in Hérémence und von Franz Füeg in Meggen. 1 Bericht von «it» über den Ausgang des <strong>Liestal</strong>er Wettbewerbs, in: Basler Nachrichten, 9.8.1962 2 Brigitte Frei-Heitz: Schulhausbauten im Baselbiet, in: «Mir wei hirne.» Bildung und Wissen im Baselbiet. Baselbieter Heimatbuch 28, <strong>Liestal</strong>, Verlag des Kantons Basel-Landschaft, 2011, S.53 ff.
Bild 1 Fritz Haller, Kantonsschule Baden, 1964 Bild 2 Franz Füeg, Pfarrkirche St. Pius Meggen, 1966 Bild 3 Max Rasser und Tibère Vadi, Schulhaus Breite, Allschwil, 1966-1968 – www.flickr.com
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