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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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28 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

Sein Leichenstein ist erhalten. Er steht jetzt <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordseite des Hochchores.<br />

Der Stein gehört zu den künstlerisch wertvollen Arbeiten dieser<br />

Art (Effm<strong>an</strong>n, Grabsteinplatte S. 19 mit Abb.; Abb. und Inschrift auch<br />

bei Clemen KD, S. 95). Mit Ausnahme <strong>der</strong> Grabplatten <strong>der</strong> auf Abt<br />

Grimholt folgenden Abte Joh<strong>an</strong>n v. Groningen (t 1540) und Herm<strong>an</strong>n<br />

von Holten (t 1572) sowie <strong>der</strong> Abte Hugo Preutaeus (t 1646) und Benedikt<br />

v. Geismar (t 1757) kennen wir die Grabsteine aller Abte des 17.<br />

und 18. Jhs., soweit sie in <strong>Werden</strong> begraben sind. Aber die Steine liegen<br />

nicht mehr <strong>an</strong> ursprünglicher Stelle, son<strong>der</strong>n sind bei <strong>der</strong> Neubeflurung<br />

<strong>der</strong> Abteikirche im 19. Jh. von ihren Plätzen entfernt und haben <strong>an</strong> den<br />

Wänden Aufstellung gefunden (nähere Angaben darüber bei Clemen KD,<br />

S.95).<br />

über Gräber und Begräbnisse von Laien in o<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Klosterkirche<br />

ist dagegen nur wenig bek<strong>an</strong>nt. <strong>Werden</strong> konnte das im Mittelalter von<br />

Klöstern sehr begehrte und oft als päpstliches Privileg verliehene ius<br />

sepulturae ohne weiteres in Anspruch nehmen, da die Abteikirche gleichzeitig<br />

den Charakter einer Pfarrkirche besaß. Solche Begräbniszusagen <strong>an</strong><br />

Laien wurden aber immer als beson<strong>der</strong>e Vergünstigungen <strong>an</strong>gesehen (v gl.<br />

dazu Georg Schreiber, Gemeinschaften des Mittelalters 1, 1948, S. 297 f.,<br />

339 mit Literatur<strong>an</strong>gaben). Einige Fälle aus dem 11. Jh. beweisen das.<br />

Wegen einer großen für das Kloster wichtigen L<strong>an</strong>dschenkung empfing<br />

<strong>der</strong> Edle Liudger unter Abt Heth<strong>an</strong>rich (1015-1030) mit Fraternität<br />

und Memorie auch das Begräbnisrecht (Crecelius, Trad.1 Nr. 86). Auf<br />

ähnliche Weise bekam die Edle Aldburg unter Abt Gerold (1031-1050)<br />

Memorie und Begräbnis<strong>an</strong>spruch (Crecelius, Trad. 1 Nr. 94). Wenn m<strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> überlieferung des 18. Jhs. (Roskamp, S. 13) folgen darf, erhielt auch<br />

<strong>der</strong> große Gegner <strong>Werden</strong>s, Bovo von Friemersheim, nach seiner Aussöhnung<br />

mit dem Kloster unter Abt Joh<strong>an</strong>n von Arscheid (1343-60)<br />

cum magna pompa sein Grab in <strong>der</strong> Klosterkirche.<br />

<strong>Die</strong> Bursfel<strong>der</strong> Kongregation scheint nach ihrer Einführung 1474 in<br />

dieser Frage beson<strong>der</strong>s große Zurückhaltung geübt zu haben. Wie schwer<br />

m<strong>an</strong> sich in solchen Fällen tat, zeigt die Erzählung Roskamps (S. 39) vom<br />

Begräbnis des konvertierten und mit dem Kloster mehr als vierzig Jahre<br />

l<strong>an</strong>g verbundenen Freiherrn Wilhelm Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> von Trimborn auf Baldeney<br />

im Muttergotteschor <strong>der</strong> Abteikirche am 8. Juni 1707.<br />

'<br />

6. GI 0 c k e nun d so n s ti ge Aus s tat tun g s s t Ü c k e<br />

Glo c k e n sind schon für die 1. Hälfte des 9. Jhs. bezeugt. Altfrid<br />

berichtet in zwei Wun<strong>der</strong>erzählungen seiner Liudgerusvita von ihnen<br />

(<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 48 f.). Nach einer Notiz von Kampm<strong>an</strong>n (Ms

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