Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

34 1. Quellen, Literatur und Denkmäler
An weiteren erwähnenswerten Gegenständen nennt Clemen (KD,
S. 99 f.) dann noch drei Arbeiten des 14. Jhs., ein Kästchen aus Bein mit
Beschlägen von vergoldetem Rotkupfer, eine Büchse mit Rotkupferbeschlägen
und das Kapitelkreuz aus vergoldetem Silberblech, das um
1700 neu gefaßt wurde und dessen Korpus als ebenso alt gilt, wie die
Liudgerusfigur zu seinen Füßen. Ein kupferner Lavabokessel des 15. Jhs.
beschließt diese Aufzählung.
8. Liturgische Handschriften
Die liturgischen Bücher und Anweisungen für den Gottesdienst (Ordinarien)
befanden sich in der Obhut des Küsters oder Thesaurars und
bewahrt. Folgende Handschriften aus dem liturgischen Bereich sind erhalten
und festgestellt:
1. Evangeliar. 10./11. Jh. Walters Art Gallery Baltimore. Unvollständig.
Mit fast ganzseitigen Federzeichnungen der Evangelisten Matthäus,
Lukas und Johannes. Markus fehlt. Auf BI. 1 Notiz von Hand
P. Stephan Kampmanns über die an ihn erfolgte Schenkung des Kodex
durch Abt Duden und die Neubindung unter Hinzufügung eines Kalenders.
Eine weitere Notiz von Hand des Helmstedter Prof. H. Meibom
d. Ä. besagt, daß Kampmann ihm durch Vermittlung des Helmstedter
Propstes Heinrich (Steinhaus) diese Hs gesandt habe (de Ricci-Wilson,
Census, S. 767 Nr. 63).
2. Pontifikale. 11. Jh. UnivBibl. Bonn Nr. 2001. Erhalten ein BI. Auf
der Vorderseite befindet sich die Abschrift einer Urk. Bischof Volmars
von Minden (1080-1085), auf der Rückseite obere Hälfte das Formular
einer Messe zum hl. Fides, auf der unteren Hälfte eine Eintragung von
Hand des 16. Jhs. mit Datierungsversuch und von Hand des 18. Jhs. über
den Besuch von Martene und Durand mit Angabe ihres Urteils über den
unersetzlichen Wert dieser Hs. Das Einzelblatt ist Rest dieser sicher
150 Bil. umfassenden, bis jetzt verschollenen Hs, die Werke des Abtes
Berno von Reichenau (t 1048) und Formulare für Gottesurteile enthielt.
Erworben 1927 von dem Bonner Buchhändler Ludwig Ewald, der das
BI. mit den Restbeständen eines Kölner Antiquariats übernommen hatte
(M. Braubach und W. Levison, Ein Bruchstück einer verschollenen Werdener
Handschrift. NA 50. 1935, S. 457 ff. mit Wiedergabe der Urk. und
des Meßformulars. Schriftprobe bei Droegereit, Werden u. d. Heliand
Tafel 6).
3. Liber Benedictionum. 11. Jh., 55 Bil. BerlinStiftPreußKultBes.
Theol. fol. 363. Ab BI. 54 ein Lektionsverzeichnis, das mit BI. 55 V De