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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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32 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es bemerkenswertes Stück vorh<strong>an</strong>den, vom dem er folgende<br />

Beschreibung gibt: vidimus togam vener<strong>an</strong>dae <strong>an</strong>tiquitatis pretiosam,<br />

s<strong>an</strong>cti Ludgeri vulgo appellatam, in qua miro artificio fundatorum episcoporum<br />

et abbatum Werthinensium acu pictae effigies eleg<strong>an</strong>ter expressae<br />

<strong>an</strong>te quingentos et ultra <strong>an</strong>nos.<br />

7. Der Kirchenschatz<br />

Der Schatz <strong>der</strong> Kirche scheint schon früh Verluste erlitten zu haben.<br />

So berichtet die Essener Chronik des Jodocus Nünning von einem goldenen<br />

Kelch, den die Äbtissin Elisabeth (1237-1241) <strong>der</strong> Abtei geschenkt<br />

habe, <strong>der</strong> d<strong>an</strong>n durch <strong>Die</strong>bstahl verloren geg<strong>an</strong>gen sei (BeitrrGEssen 82.<br />

1966, S. 16). Verloren ging auch z. B. das goldene Bild Liudgers, von dem<br />

das Reliquienverzeichnis von 1512 spricht, ferner ein Katharinenbild, das<br />

die Rechnung 1436/37 (Akten X Nr. 1 BI. 100) <strong>an</strong>läßlich seiner Neuvergoldung<br />

erwähnt und schließlich ein Kr<strong>an</strong>kenciborium, das noch <strong>der</strong><br />

Anonymus um 1600 beschreiben konnte (a. a. O. S.82: ... ex ebore leonem,<br />

quo consecrate hostiae s<strong>an</strong>ctissimae Eucharistiae soleb<strong>an</strong>t conservari<br />

et ad infirmos portari).<br />

<strong>Die</strong> Abtei verkaufte zur Deckung von Schulden mitunter aus ihrem<br />

Kirchenschatz Stücke, so nach einem Kapitelbeschluß vom Februar 1572<br />

für Restaurierungskosten des Hochaltares das silberne Georgsreliquiar <strong>an</strong><br />

den Essener Goldschmied Michael Bysenkamp. An denselben wurden damals<br />

auch drei <strong>an</strong>geblich überflüssige, in wenig gutem Zust<strong>an</strong>de befindliche<br />

Kelche verkauft, um die Kosten für die neue Choruhr des Meisters<br />

H<strong>an</strong>so Postell aus Gladbach zu bestreiten (Akten 11 c Nr. 1).<br />

<strong>Die</strong> größten Verluste erlitt die Abtei aber bei <strong>der</strong> Säkularisation 1803.<br />

Alles Silberwerk und sonstigen Kunstwerke und Kleinodien, soweit sie<br />

nur zum Gepränge <strong>der</strong> ehemaligen Abtei und zum Ponti/izieren dienten,<br />

mußten nach dem Reskript vom 23. J<strong>an</strong>uar 1803 <strong>an</strong> die Haupt- und<br />

Org<strong>an</strong>isationskasse in Hildesheim einges<strong>an</strong>dt werden. Der Kirche verblieben<br />

nur die unbedingt erfor<strong>der</strong>lichen Geräte, aus denen aber Perlen<br />

und Edelsteine herausgenommen und eingeschickt werden mußten (Körholz,<br />

<strong>Die</strong> Säkularisation, S. 35). Das kostbare silberne von Fürstbischof<br />

Ferdin<strong>an</strong>d von Fürstenberg nach seinem Besuch in <strong>Werden</strong> geschenkte<br />

St<strong>an</strong>dbild des hI. Liudger (Abschr. d. Schenkungsurk. von 1682 Juli 16<br />

s. Kleve Kammer Nr.2071 BI. 54) wurde trotz des Protestes aller Konventsmitglie<strong>der</strong><br />

und des Kirchenvorst<strong>an</strong>des verkauft, und <strong>der</strong> Erlös zu<br />

zwei Dritteln <strong>an</strong> die vier L<strong>an</strong>dschullehrer im <strong>Werden</strong>er Gebiet verteilt<br />

(Körholz, ebd. S. 63 f.; Kleve Kammer Nr. 2071,2331,2334).

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