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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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30 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

wurde hier nach den ausführlichen Angaben <strong>der</strong> Rechnung von 1569/70<br />

(Akten X Nr. 24 BI. 18) gereinigt und wie<strong>der</strong> inst<strong>an</strong>dgesetzt. Der Essener<br />

Goldschmied Michael Bysenkamp mußte ihn mit einem Pult für die<br />

Epistellesungen versehen und das Wappen des Abtes <strong>an</strong>bringen. D<strong>an</strong>n<br />

wurde er auf dem Hochchor (chorus maior) aufgestellt.<br />

S k u I p t ure n. Außer einigen barocken Holzfiguren ist eine Madonna<br />

mit dem Kinde aus dem 15. Jh. erhalten. Ein Steinrelief <strong>der</strong>selben<br />

Zeit, die Marter des hI. Erasmus darstellend, befindet sich im südlichen<br />

Eing<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Krypta (Clemen KD S. 94). Eine Statue des hI. Liudger, die<br />

von den Hessen 1634 vernichtet wurde, erwähnt Gregor Overham<br />

(S.148). Auf sie könnte sich folgende Angabe <strong>der</strong> Rechnung 1434/35<br />

(Akten X Nr. 1 BI. 131 V ) beziehen: Item gegeven v<strong>an</strong> sunt Ludgers Belde<br />

to maken . .. In <strong>der</strong> oben erwähnten Eintragung des Missale Bl<strong>an</strong>kenstein<br />

aus dem 15. Jh. (vgl. § 3, 8 Nr. 11) ist von einigen Statuen die Rede, die<br />

teils zum Benediktusaltar gehört zu haben scheinen, teils <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er Stelle<br />

aufgestellt waren.<br />

<strong>Die</strong> erhaltenen älteren Reste von rom<strong>an</strong>ischen Steinreliefs und sonstigen<br />

Kunstwerken des 11. Jhs. gehören wohl <strong>der</strong> gleichen Periode <strong>an</strong>,<br />

die auch den großen, ehemals in Helmstedt befindlichen Bronzekruzifixus<br />

hervorgebracht hat (vgl. S. 33). Fünf steinerne Reliefplatten mit sitzenden<br />

Frauengestalten unter Blendarkaden stammen wohl aus <strong>der</strong> Zeit von 1053<br />

bis 1063 und von <strong>der</strong> damaligen Ausstattung des Liudgerusgrabes. Zwei<br />

weitere Steinreliefs mit je einem stehenden Geistlichen und schließlich ein<br />

Türsturz, <strong>der</strong> die Verfolgung eines Hirsches durch einen Löwen zeigt, gehören<br />

<strong>der</strong>selben Zeit <strong>an</strong>. <strong>Die</strong> Datierung des Türsturzes in die erste Hälfte<br />

des 9. Jahrhun<strong>der</strong>ts durch Beutler (Der Türsturz S.27) läßt sich nicht<br />

halten. (V gl. jetzt auch zusammenfassend Rudolf Wesenberg, Frühe mittelalterliche<br />

Bildwerke 1972, S. 54 ff., wo die Schule von <strong>Werden</strong> und ihre<br />

Ausstrahlungen beh<strong>an</strong>delt werden, ferner ebd. S. 100 Nr. 18-22, Abb.<br />

Nr.124-160. Dazu die Rez. von Rainer Kahsnitz BeitrrGEssen 88,<br />

1973, S. 142-146.)<br />

Ta f e I gern ä I d e. <strong>Die</strong> Abteikirche besitzt jetzt keines <strong>der</strong> Gemälde<br />

aus <strong>der</strong> Zeit vor Mitte des 16. Jhs. mehr. Vier spätmittelalterliche Tafel~<br />

gemälde kamen nach <strong>der</strong> Säkularisation in die Sammlung des Mindener<br />

Reg.Rates Carl Wilhelm August Krüger (1797-1868), dessen 1848 gedruckter<br />

Katalog diese Bil<strong>der</strong> unter Nr.26-29 verzeichnet (Rolf Fritz,<br />

Der Katalog <strong>der</strong> Gemäldesammlung Krüger zu Minden. Westfalen 29.<br />

1951, S.89). Krüger verkaufte seine Sammlung 1854 <strong>an</strong> die Nationalgalerie<br />

in London. <strong>Die</strong> früher unter <strong>der</strong> Notbezeichnung "Meister von<br />

<strong>Werden</strong>" in <strong>der</strong> kunstgeschichtlichen Forschung bek<strong>an</strong>nten Bil<strong>der</strong> sind

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