Im Gelände unterwegs - Ford Online
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Der Natur ganz nah<br />
Der funkelblaue See erstreckt sich zwischen tiefgrünen Wäldern und blühenden<br />
Wiesen auf steilen Hängen. Ein atemberaubendes Panorama. Nein, das ist nicht Kanada<br />
– das ist die Eifel. Genauer gesagt: Heimbach, Anlegestelle Schwammenauel:<br />
auf Entdeckungstour mit dem Schiff im Nationalpark Eifel.<br />
Die „Stella Maris“ legt ab, Punkt 14 Uhr<br />
fährt sie hinaus auf den Rursee inmitten<br />
der malerischen Landschaft. Mit an Bord:<br />
junge Familien, rüstige Rentner und zwei<br />
Ranger – die Hüter des Nationalparks.<br />
Zwei Mal im Monat bietet der Nationalpark<br />
zusammen mit der Rursee-Schifffahrt<br />
geführte Touren an, auf denen die Ranger<br />
den Passagieren die Erlebniswelten des<br />
Nationalparks näherbringen. „Zu ihrer<br />
Rechten sehen sie die Gelbe Wildnarzisse,<br />
eine von über 4.500 Tier- und Pflanzenarten,<br />
die im Nationalpark beheimatet<br />
sind“, erklärt der 41-jährige Ranger Sascha<br />
Wilden den Fahrgästen, die just in diesem<br />
Moment den gelben Blütenteppich am<br />
Seeufer bestaunen können.<br />
Der Artenreichtum des Nationalparks ist<br />
beeindruckend: allein 1.300 verschiedene<br />
Käferarten, 280 Moossorten, 16<br />
Fledermaustypen. Eines dürfe man dabei<br />
nicht vergessen, so Wilden: „Über 1.600<br />
Tiere und Pflanzen stehen auf der Roten<br />
Liste der bedrohten Arten.“ Darunter die<br />
Wildkatze und der Schwarzmilan, aber<br />
auch die Mauereidechse, die man aus den<br />
Sommerurlauben in Südeuropa kennt, ist in<br />
NRW vom Aussterben bedroht. Die Vielfalt<br />
zu erhalten, ist Aufgabe der Ranger Sascha<br />
Wilden und Andreas Engelke. Die ausgebildeten<br />
Forstwirte begleiten die Schifffahrten<br />
seit vielen Jahren. „Wir wollen Bewusstsein<br />
schaffen“, erklärt Andreas Engelke, „es<br />
geht um den Schutz dieses einzigartigen<br />
Naturraumes“. Geschützt ist das Gebiet<br />
offiziell seit dem Jahr 2004, als das Land<br />
NRW diesen ersten, knapp 11.000 Hektar<br />
großen Nationalpark eingerichtet hat.<br />
Gerade einmal 65 Kilometer südwestlich<br />
von Köln erstrecken sich weite Laub- und<br />
Nadelwälder, sowie Seen und Bäche, bis<br />
hinunter an die belgische Grenze. Unter<br />
dem Motto „Natur Natur sein lassen“ wird<br />
die lange Jahre von Menschenhand gestaltete<br />
Landschaft wieder in ihren natürlichen<br />
Urzustand überführt. Der Kreislauf aus<br />
Werden und Vergehen findet zurück in<br />
seine eigene Dynamik. Vor allem die<br />
heimische Buche – früher verdrängt durch<br />
die Fichte – könne auf diese Weise ihren<br />
natürlichen Lebensraum zurückerobern,<br />
bestätigt Andreas Engelke.<br />
Die Wunder des Nationalparks<br />
bestaunen<br />
Neben vielen Informationen gibt es an Bord<br />
der Stella Maris auch Natur zum Anfassen.<br />
Die 18-jährige Chantal Miehl begleitet die<br />
Ranger auf ihrer Tour, es ist der erste Tag<br />
ihres Praktikums beim Nationalpark. Sascha<br />
Wilden erklärt ihr, woher die Redewendung<br />
komme, etwas „brenne wie Zunder“ – in der<br />
Hand hält er dabei einen großen, braunen<br />
Zunderschwamm. Wer sich als Gast eher<br />
für Tiere interessiert, kann anhand mitgebrachter<br />
Exponate die borstigen Beine der<br />
Wildschweine oder der Rothirsche ertasten.<br />
Natur wird erlebbar – und das für alle Sinne.<br />
Kapitän Boris Logen<br />
Naturschützer unter sich:<br />
(v.l.) Sascha Wilden, Chantal<br />
Miehl und Andreas Engelke<br />
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fordreport Ausflugstipp